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' y» -«Sk« Grschedü ILgttch früh 6»/, Uhr. Reöettt«, CkordtN«, JohamriSgafs« LS. «edattmr Fr. ->tt»rr. kpreLstuud« d. Nedaction »«mm»,« li—», u», «»chwin»,» 4—» »»k. äunadmr der für dir nächft- fttßcnde Nummer bestimmten »e>erale au Wochentagen bi« tvbr Nachmittag«. an Loun- «ck Festtagen früh bi« V,9 Uhr. Füiate skr Zastratemmaohou: Ü^ttv Klemm. UniversttLtSstr. 22, b»ui« Lösche. Hamstr. 21, patt. Taaeblatl Anzeiger. AwMatt des König!. Bezirksgerichts und des Rath- der Stadt Leipzig. Ld-mmurnworrl« vtettchLhrlich 1 Ihlr. 1» tuet. vrürgcrlohn l Lhlr. 2vmgL Jede riujäu« Nummer 2*/, Ngr. velegexrmplar 1 Ngr. Gebühr« für »xtraöeüag« »hue Postbestrderuug 11 Lbk. mit Postbesörderun« 1« Lhlr. Zastrate laripalteurBourgoiSreile l'/^Ngr. Größere Schrift« laut uuserrm PrriSver^ichoitz. «rrlawe» »»Irr b. N^arstochkich die Epaltzeil« 2 Ngr. M 23. Freitag den 23. Januar. 1874. Zur gefälligen Beachtung. Mehrfach vorgekommene Differenzen zwingen unS die dringende Bitte an da« geehrte Publicum pr richten, Me Holzschnitte ober Glicht«, »eiche unö zum Abdruck im Tageblatte übergeben werden, »ach Beendigung der Jnsertto» safort bei «ns wieder i« Empfang nehme» z« lasse«, da wir nach gemachtem Gebrauch eine Garantie für dieselben nicht übernehmen können. Bekanntmachung. Nach §. 4. de« nachstehend« abgedruckten Regulativ« der Artede»«sstft»nG sind die Unter stützungen au« diefer Stiftung am Lage de« FriedenSfchluffr«, sonach am 2 März, zu vertheilen, und wir fordern daher Diejenigen, welche in di-sem Jahre um solch« Unterstützungen nachsuchen wollen, hierdurch auf, ihre Gesuch« bis z»m IO. Februar d. I. mit den nvlhtgen Beschei nigungen bei uu« eiozureichen. Spätere Anmeldungen würden für diesmal unberücksichtigt bleiben müssen. Leipzig, am 21. Januar 1874. De« stkath de» Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. G Mechler. -Regulativ für die FriedeuSftiftuug der Stadt Leipzig 8 1. Der Zinsfuß de« StiftungScapttal« an Zwanzigtausend Thalern wird auf 5 Procent jährlich festgesetzt. Die Zins-n laufen vom 1. Januar d. I. an. 8. 2. Die Zinsen werdeu verwendet zur Unterstützung solcher in Leipzig wohnhaft,« Invalide» und Ungehörigen voa Gefallenen au« dem jetzigen Kriege, die mben der Unterstützung au« Staat«- und anderen Mitteln noch einer weiteren Hülfe am Dringendsten bedürfen. Im Kalle de« Wegzug« der Unterstützten bleibt der Beschluß über Fortgewähruuz der Unter stützung für den einzelnen Kall Vorbehalte». 8 3. Ueber die Gewährung der Unterstützung beschließt eine au« je 3 Mitgliedern de« Rath« und der Stadtverordneten nach 8 2t« fig. der Allgemeinen Stätteor'uung zu budeude Deputation. 8- 4 Die Lertheilung der Unterstützungen findet regelmäßig alljährlich am Lage de« Frieden«, schlusse« statt; auSnahmSwe se können Unterstützungen auch außer dieser Zeit nach Ermessen ler Deputation gewährt werdeu S. L. Ueber Einnahmen und Ausgaben wird der Rath alljährlich Rechnung ablegen. 8 S. Abänderungen diese« Regmativ« bleiben dem übereinstimmenden Beschlüsse de» Rath« und der Stadtverordneten Vorbehalten. Leipzig, am 6. März 1871. Dr« N«th der Stadt t.... Beka vr Koch »e* n 7 Da« 2. Stück de« die«jährigen Reich«-Tefetzbla1te« >st bei uns eingegdygen und-tchich-AtL- zega z«m 7. kfta. Mo«, aus dem Rathhau-saale öffentlich »»«hängen. Dasselbe" enthält,' Nr. 981 Verordnung, betreffeuv die Errichtung einer Disziplin«rkammrr tu Straßburg i« Elsaß. Vom 7. Jauuar 1874. - 982 Bekanntmachung, betreffend die Ernennung der Bevollmächtigten zum Bunde«, rathe. Vom 14. Januar 1874. Leipzig, den 2t. Januar 1874. Der Math der Stadt Leipzig. vr E Stephani. Terutti. Vir öffentliche Walsen-Versorgung in Leipzig erstreckte sich i« Jahre 1873 auf 338 Pfleglinge: 17« Knaben und 162 Mädchen. Am 1. Tage diese« Jahre« besanden sicb nämlich 24S Kinder: 12« Kn. 12S M. (vergl. den vorjährigen Bericht in Nr. 16 diese« Blatte« vom Jahre 1878) in öffentlicher Waisenpflege; im Laufe de« Jahre« kamen »och 89 Kinder: 5» Kn. 39 W. Hinz». In demfelbeu Zeiträume schieden aber auch 95 Kinder: 58 Kn. 37 M wieder an«, so daß, nach, de» die Zahl der Pfleglinge Mitte April die Höh« von 2«4: 13S Kn. 12« M. erreicht hatte »nd Anfang October wieder auf 224: 169 Kn. 115 M. gesunken war, dieselbe am 31. Drcember 1873 wieder 243: 118 Kn. 125 M-, also 6 weni ger al« im Dccembcr de« vorigen Jahre« betrug. Ganz verwaist waren von jenen 243 Pfleg lingen: 180: 87 Kn. 93 M. über 74 Proc, haloverweist 48: 25 Kn 23 M. — nahezu 20 Proc., während von 15: 9 Kn. 6 M -- über 6 Proc. beide Elterntheile noch am Leben find. Von 14 halbverwaisten Kindern, 8 Kn. 6 M, lebte der Bater nicht mehr, 34: 17 Kn. 17 M , hatten die Mutter durch den Tod verloren. Von den 243 WaisenhauSpfieglingen befanden sich 2S1: 111 Kn. 120 M. in Familien. 12: 7 Kn. 5 M. ans der transitorischen Waffen- station (Münzgasie 12). 128 Kinder: 60 Kn. 68 M. waren m Leipziger, 108 Kinder: 51 Kn. 52 M. in auswärtigen Familien meist der um liegenden Ortschaften untergebracht. Von den 95 im Laufe de« Jahre« entlassenen Pfleglingen schieden 44: 28 Kn. 16 M. al- con- firmtrt au«; 12: 7 Kn. 5 M. kehrten zu ihrem leiblichen Vater, 14: 7 Kn. 7 M zu ihrer noch lebende» Mutter, 1 Kn. z« feinen Eltern, 2 M z» ihre» Großeltern zurück, während 21: 13 Kn. 8 M. ihrer Heimath, resp. ihre« Unterfiützuug«- gohnfitze zugewiesen wnrden. 1 Knabe ward an Kindesstatt angenommen. Pflegewechsel kamen 17 mal, bei 1 Knabe« sogar 2 mal, bet 9 ander» »nd 6 Mädchen et», mal vor. I« ersten Kalle hatte da« erste Mal die plötzlich eingetretene Kränklichkeit der Pflege- mutter, da« zweite Mal die Theuerung der Lebensmittel den Hauptaustoß zum Pflegenwechsel gegeben. 2 Kn. 1 M. wurden ihrem leiblichen Vater zugesührt, mutzten aber schon nach 4 Wochen wieder ihrer traurigen Gemeinschaft mit diesem zärtliche» Lerforger entzogen und in die steti. geren Verhältnisse der Watfenpfleae znrück ver- setzt werdeu. 1 Kn. «nßte aus besonder« An- trag nach 14 tägige« Anfeuthalt in einer ver- wandte« Familie von dieser wieder entfernt werden. Wegen unsittlichen Bettagen« wurde 1 M. anderweitig untergevracht und 1 M. ver tauschte eine ihm nicht verwandte Pflegesamilte mit einer ihm verwandten. Bei 5 Kn. und 3 M. gab andauernde Ungezogenheit veranlassuug, daß sie an« der ihnen zugewiesenen Familie wieder verstoßen wurden. Der Gesundheitszustand der Kinder war im verflossenen Jahre ein ganz vortrefflicher, wenigsten« kamen nur ausnahmsweise ernstere Erkrankungen, Todesfälle gar nicht vor. Die Anmeldungen zur Aufnahme von Waisen gehe» in ähnlicher Anzahl und Qualität wie in früheren Jahren ei«. Von den248 Kindern stehe» 26: 12 Kn. 14 M t» 1».. 44: 28 Kn. 21 M im 14 . 88: 17 Kn 1« M. i» 18., 80: 18 Kn 17 M im 12 . 27: 18 Kn. 14 « i« 11.. 2«: 14 K». 12 M im io., iss: - K». 10«. i» » , 12: 8 Kn. 4« i« 8.. «: 2 »n. 4M. i« 7 , 7: 4 K«. 8 M- «.» 8: 8 K». 8 M. im k., 8 Kn im 4. 1 M. im 3., 4 M. tm 2., 1 M. im jahre, von einem Mädchen hat da« nicht sestgestrllt werden können. vr. Schloßhaner. 1. Leben«- Alter noch Aus Stadt und Lim-. * Leipzig, 22. Januar. Im Geschäftsjahr 1878 betrug die Zahl der vom Reich«. Ober- Handelsgericht erledigten Spruchsackrn 1100; 129 solcher Sachen blieben rückständig. E« waren ferner 77 Brschwerdesachen zu erledigen und e« find dieselben vollständig abgewickelt worden. Di« Zahl dm Beträge belief sich auf 44«2. Die StaatSauwaltschast hat in 12« Spruchlacke» mil- gewirkt. Die Zahl der bearbeiteten Referate Im Geschäftsjahr 1873 beläuft sich auf 1684, davon wurden bearbeitet im Plenum 12, im ersten Senat 515, im zweiten Senat 557. Die Zahl der Revision«., OberappellatiouS» »nd Querelfachen, sowie der Nichtigkeitsbeschwerden, Süchtigkeit«- klagen und EaffaitoaSrccurfe, in denen da» an. gegriffene Mrthetl bestätigt wurde, beträgt 742, die Zahl, in douen dasselbe abgeäudert wurde, 358 Zu der letzt gedachten Kategorie stellte da« an« de« Ktnderlebeu, Salonemrichtnugen und Salonscenen; auch eine Abteilung für Kinder findet sich vor, indem ein Apparat zur Hervor- orinaung von tv« heiteren AugenblickSbildcrn aus gestellt ist. — Wer Wien und seine Ausstellung gesehen, wird densclben Genuß, dieselbe Befriedi gung finden wie Derjenige, dem diese« Glück noch nicht vergönnt war. Der Eintrittspreis beträgt nur 5 Ngr. Wer unserem Rath folgt und diese Ausstellung im Hotel de Pologne besucht, wird un« sicher tm Geiste dankbar die Hand drücken. ^ Leipzig, 22. Januar. Achsenbrüche von Lastwagen »nd zwar allemal aus dem Gleise der Pferdebahn Pud bekanntlich an der Lage«, orduung, und »« vergeht sehr selten ein Tag, an welchem nicht derartige Betriebsstörungen zu verzeichnen wären. Auch find die Fahrgäste der Bahn bereit« so daran gewöhnt, daß derartige Vorfälle mit großer GemüthSruhe und al» etwa« Unvermeidliche« htngenommen werden. Wenn freilich der Bahnwagen unverschuldet oder durch ein in da« Glet« gelegte« Hinderniß plötzlich ent gleist und dnrch da« Rangiren eine kleine Unter brechung der Fahrt einlritt, da ist man viel leickter geneigt, feine Mißbilligung offen zu be günstig beurthetlt; vielleicht hätte derselbe, wen» ihn der Wahlcandidat hier vor den Wähler« früher al« Einführnng-redc gehalten, wohl dahin geführt, daß jetzt keine Stichwahl zwischen Mtnck- Witz und Jacoty stattzufivden braucht«. Zur letzteren findet bei den Gocialdemokateu ein« lebhafte Agitation statt, während ein aemeinfamer Ausruf der Rationalltberalen und der Fortschritt«» leute noch fehlt. Die Ansprache, die m den heuügen Blättern vom alten Forlschrittseomitö veröffentlicht wird, ist gut und würdig abgefaßt, wird aber allein, wenn nicht Goldfchmidt'S Eomtte eine Erklärung zu Gunsten der Wahl von Minckwitz abgiebt, den Zweck nicht erreiche». * Leipzig, 22. Januar. Der Handettschul- dtrector Braune in Plauen, Vorsitzender de« dortigen liberalen Wahl-Eomitö, antwortet dem Dresdner Lehrer-Schutz-Berband im „voigtl. Anzeiger" mit geharnischten Worten auf dessen Wühlerei gegen den Landtagsabgeordnete» Krause. Herr Braune drückt sich n. L. in fol gender Weise au«: „Sie sagen: Herr Krause hat un« beleidigt — auch DaS vermögen Sie durch aus nicht zu brweisen — und da wir jetzt hören, daß er sich im Boigtlande um ein Mandat al« a, L 1. L V" - ikteichStagSabgeordneter bewirbt, so scheint un« dem Preußen mit 84 Füllen, dann Mecklenburg, i nisten. In der sechsten Stunde der Mittwoch« ! die Gelegenh it nünstig, ihm diese Beleidigung ein- Schwerin mit 30 Fällenrc^solgen. An Beschwerden : lag wieder ein Gteinwagen zusammengebrocken ! zutränken, indem wir seine Wahl zum Reich«. ^ unbegründet, IS für begründet, aus dem Gleise der Reuduitzer Pserdedahnlinie, s tagSabgroidneten zu Hintertreiben pichen Sie erachtet. und c« dauerte eine längere Zeit, ehe derselbe i steycn also, meine Herren, mit vollem Bewußt flott gemacht werden konnte. Die Bahnwagen i sein auf der moralische« Höhe eine« Schulbuben, konnten beiderseits nur bi« an die Stätte deS j der einen Kameraden, der ihn angeblich beleidigt größte Eonttngent Sachsen mit 158F8llen,! funden al« brr jenen obengenannten Borkomm- K. Leipzig, 22. Januar. Wenn wir un« mit unserem heutigen Referate, da« in Folge eine« Besuche« »e« jetzt im Hotel de Pologne ausge stellten ovtoplastischen Salon« von Wien und der Wiener Weltausstellung entsinn« den ist, besonder« an die Leipziger Damenwelt wenden, so soll damit nicht gesagt sein, daß die Herrenwelt flüchtig darüber hinweg sehe« soll, ja auch für diese gilt, wa« wir jener gern zu Gemüthe und zur Beachtung sichren wollen. So viel wir auch schon Panoramen, Ctzkloramen, Stereoskopen - Aufstellungen besuch: haben, so ist «u» doch nie etwa« so Böllerdete« und kliustlertsch AnSgesührte« vor Augen getreten, wie wir e« in diese« optoplastischen Salon Gelegenheit zu be- wundern hatten. Die Kaiserstadt Wien mit ihrem fast unübersehbaren Hänfermeer, mit ihren schönsten Straße«, denkwürdigsten Monn- menten und Prachtbauten, Garten- und Park anlagen, ihren Umgebungen, wie Laxenburg und Gchönbrunu, tritt ««« wie ein lebendig gewor. dene- Bild entgegen »nd gewährt un« einen so unauslöschlichen Eindruck, wie e« selbst ein länge rer Besuch dort nicht vermag. Alle« ist maß- und kunstvoll auSgesÜhrt und der Horizont namentlich von wunderbarer Farbenpracht. Haben wir unS tu Wien genugsam »«gesehen, so lenken wir unsere Schritte nach der WeltanS- stellnng selbst, deren Hauptportal einen fast über wältigenden Eindruck hervorruft. Schritt für Schritt durchwandern wir die gewaltigen Räume und haben hinreichende Muße, jeden einzelnen Pavillon, jede Nation in ihrer Tracht, in ihrem Thun »nd Treiben kennen z« lernen, ihre gewerblichen Kunfierzeugniste zu betrachten und zu bewundern Wir sehen den Wig wam der Indianer, den Movt-EeuiS-Tuunel, Dreher'« Pavillon, einen japanefischen Tempel, einen eghptischeu Park, die Schulmittel-AuSfiel. luug, Krupp'« Kauouen-Fabrikation, maurische Werke, den »chmet-Brunaen mit seinen Tarten» Partien und alle di« Wnnderwerke der Industrie und Kunst, welche menschlicher Fleiß, Genie und Tüchtigkeit ans allen Thetleu der Erd« erzeugt haben. — Die Enltnrgefchichte der Menschheit steht vor nufere» Augen. Eine weitere Lbthei- lung ist besonder« für Damen arrangirt und bietet Bilder ohne Wert« au« dem Leben, Unfall- fahren und dort mußten die Passagier e umsteigcn. Der Euriosttät halber wollen wir noch htnzufügen, daß beispielsweise ein Herr, welcher in der 12. Mittagsstunde de« 7. Jauuar emen Spaziergang um die Promenade machte, an nickt weniger denn drei verschiedenen Orten Lastwagen zusammengebrochen auf dem Vahu- glcisc liegend fand und zwar au der Blücher- straße (Gohlifer und Euttchfcher Linie), am Obst- markt (Plagwitz-Ltndenauer Linie) und am Roß- Platz (Connewitzer Linie). Man kann sich von den dadurch hervorgerufenen BetriebSstörnngen der Pferdebahn ein kleine« Bild machen. Ueber die Ursache diefer zahlreichen Unfälle dürste mau nicht irren, wenn mau sie in de» mmn««fetz1«u Fahren der Seschtrrsührer läng« dem Bahn gleise sucht; gerade im Interesse der Kuhr- werkSsührer und ihrer Geschirre liegt e« daher, da» Bahnglet« möglichst zu vermeide». — In der letzten am 14. Jaunar stattgesun» denen Monat-Versammlung de« hiesigen Stolze» scheu Stenographen Verein« wurde über den Sckluß de« 1. Winteräuch»« berichtet und der Beginn de« 2., aus den 27. Januar festgesetzt. An dem letzten PrüfuvgSfchreweu de« Lnrfn« nahmen 1« Herren Lheil und wurden die beste« Arbeiten durch die Herren Alfred Ruß, August Schwarz und Georg Bertfchv geliefert. Anträge über die Wahl außerordentlicher Mitglieder »nd die Erweiterung der UebungSabeude namentlich für die «eueingetretenen Mitglieder wurden be- rathen. Mitthnlungen au« Berlin über die Verbreitung de« vereinfachten System« bildete» den Schluß der Sitzung. T Dresden. 2l. Jan. Die Worte, mit denen Pros. Zarvcke am 18. d. bei der Feier der „Gemeinnützigen Gesellschaft" den Trinkspruch ans Kaiser «nd Reich auSgebracht, finden hier in tz« deutschgefinnten Kreis« die gebührende Anerben- uuug, «nd e« wird der Wunsch geäußert, «tuen Abdruck derselben in «ögltchst vielen Exemplaren durch Deutschland r« verbreiten, da durch den» selben bet den bevorstehende« Nachwahlen mancher Deutsche veranlaßt werde« könnte, gegen den Socialdemokrateu feine Stimme abzugekenl — vr. Soldfchmidt'S Toast wird ebenfalls sehr hat, bei seinem Lehrer dafür ausHwärzt. In Ihrer Eigenschaft al« Lehrer würben Sie einem solchen Bürschchen natürlich wegen qualtstcirter Rachsucht uns Bosheit ein paar Ohrfeigen ver abreichen und da« von Recht« wegen. Wenn Sie aber nicht glauben, daß ein Betragen, welche« bet Jungen mit Recht gezüchtigt wird, bei Män- nern al« eine verdienflltche Handlung erscheint, so meine ich nicht Unrecht zu haben, wen» ich im Eingänge sagte, Sie hätten sich vor den Leser« diese« Blatte« an den Pranger gestellt. Uebrigeu« find Sie vielleicht doch nicht so schlimm al« Sie scheine», denn wenn nicht Alle« täusckt, f» find Sie nur Marionetten in der Hand de« Redac- teur« eine« sächsischen Schmutzblatt««, der Sie nach feinem Belieben tanzen läßt." Wenn sich die „Dresdner Presse" melden läßt, daß die Socialdemokrateu für Herrn Seiler stimmen werden, so finden wir durch eine öffentliche Er» klärung verschiedener Mitglieder dieser Partei im „voigtl. Auz" diese Mitthetlung nicht bestätigt. Im Gegentheil, in diefer Erklärung werden die Vocialdemokraten ansgefordert, für Krause z» stimmen. Eine gleiche Erklärung haben die Vorstände der in der Stadt Plauen bestehenden Militatroereiue abgegeben. — Daß di« Austern ebenso nahrhaft und letchtverdanlich für den Menschen selb«, al« ab- zehrend und schwer bezahlbar für besten Geld beutel find, ist eine ebenso bekannte wie beklagte Thatsacke. Die Delicatessenfirma Rosenberger in Dresden hat sich daher ein unbestreitbare« Verdienst durch die Einführung der amerikanischen Austern erworben. Dieselben find ttotz de» »teil weiter» Transport« (sie kommen von Baltimore) doch viel billiger al« die Holsteiner «nd v»ll«d« die englischen. Letztere« gleichen sie am meisten in der Größe und darin, daß der Bart sehr klein ist. Die Auster ist etwa« weicher al« die üb« licheu, daher erfordert die Befettianug de« Barte« auch größere« Geschick, die Hftrster selbst läßt fich leicht »it der Zunge »erdrücken und ist daher Magenleidenden zu empfehle»; i« Geschmack ist sie, durch da« reichliche »nd scharfe Wasser, fast noch pikanter. Anffällig ist d« fchwarze Färbung der Muschel da, wo die Auster tunen angewachsen,