Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187402255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-02
- Tag 1874-02-25
-
Monat
1874-02
-
Jahr
1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1874
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erke Leilagt zmn Leipziger Tageblatt an» Anzeiger M r«. Mittwoch den 25. Februar. 1874. Deutscher Deichstag. Sitzung am 28. Februar. Nus der Tagesordnung stand die bereit» mit« getheilte Interpellation de» »bg. v. Minnige, rode, ob dem Reichstag bereit» in derkom- «enden Herbstsesston der Entwurf eine» Reichs - eisenbahn-Besetze« zugehen wird, welcher die au» LbschnUt VIl der Verfassung sich ergebenden ein zelnen gesetzlichen Bestimmungen generell zu regeln hat. Durch die befriedigende Antwort de» BuudeScommisiar», Präsidenten de» Reichreisen» baSnamte» Scheele, daß diesem Verlangen, so weit e» in der Wacht de» Retch-etsrubahnamte» liege, Folge gegeben werden wird, ist die Inter pellation erledigt ES folgte die verbundene erste Berathung der Gesetze über die Verwaltung der Einnahmen »ud Ausgaben de« Reich» und über die Einrichtung und die Befugnisse de» Rechnung»- ^ ^msdeSeommiffar Geh. Reg.-Rath Michaelis ldttete die Debatte ein. Der Art. 72 schreibt vor, daß »der die Verwendung aller Einnahmen de» Reich» de« BuudeSrathe «ud de« Reichstag« durch de« Reichskanzler jährlich zur Entlastung Rechuuug zu lege» ist. Eine BehSrde, welche sowohl die richtige Erhebung und Verwendung der Eiuuahmeu de» Reich« durch die mit der einen »der »»deren beauftragten Behörden für da» Präsidium coutroltre, «l» auch durch die Prüfung der gefammten Finanz. Verwaltung de» Reich» die Beschlüsse de» VuudeSrath» und Reichs - tag» über die Entlastung vorbereite, führte in der zweiten Session de- Norddeutschen Reich», tag» zu der Vereinbarung, daß die königlich preußische Ober. Rrchnungökammer unter dem Namen: „Rechnung«hof de» Norddeutschen Bun de»" al» Eevtralbehörde gelten solle. Um an die Stelle diese» provisorischen Zustande» einen defi nitiven zu fetzen, wurde dem Reichstage am 8. April 1872 ein Gesetz, betreffend die Einrich tung und die Befugnisse de» Rechnuug-Hose», vorgelegt. Derselbe wurde aber im Reichstage so vielfach amendtrt, daß seine Annahme vom BundcSrathe nicht erfolgen konnte Der lebhafte Wunsch der Verbündeten Regierungen, in dieser wichtigen Materie eine Verständigung zwischen den gesetzgebenden Faktoren hcrbeizusühren, habe die Veranlassung gegeben, gleichzeitig mit dem Gesetze üb:r die Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben de» Reiche» den vorliegenden Gesetz, entwarf cinzubriugeu. Abg. v Benda äußert sich im Ganzen be friedigt, «ährend Abg. Richter (Hagen) den Gesetzen seine Zustimmung nicht ohne Wettere» geben zu können erklärt. Die Regierungen seien den früheren Wünschen dt» Reichstage» in keiner Weife entgezengekommen, sondern auf ihrem früheren Standpunkte stehen geblieben. Abg. Freiherr von Waltzahn empfiehlt die Ver weisung der Vorlagen an eine Comunsston. Da» Hau» beschließt eine solche von 14 Mitgliedern Die allgemeinen Recknuvgcn über den Hau»i»alt de» Norddeutschen Bunde» für da» II. Semester 1887, für die Jahre 1868, 1869 uns 1870 gehen au eine Eowwission von 7 Mitgliedern. Da» Gesetz, betreffend die einer brsonderen Geneh migung bedürfenden gewerblichen Anlagen, wird debattelo» in dritter Berathung genehmigt. Tagrsgeschichtliche Ileberfichi. Daß mau seiten» der uationalliberalen Fraktion den Artikel 1 de» Militairgesetze» und da- «it die Fixiruug der Frieden«-Präsenzstärke auf 401,659 Manu jährlich bi» zur Abänderung durch ei» neue» Re,ch»ges tz uuvrrändert annehmeu Wird, dazu ist nicht die geringste Aussicht vor» Hauben. Urber die Frage wird ernstlich gar nicht «ehr gestritten, sondern alle DiScusstonen, die uatKruch zunächst nur persönlicher Meinung»- Autztausch find, beziehen sich aus die Ae«de, ruuge», welche au die Stelle der Regierung», sorderuug z, treten hätte«. E» wird nicht ver- k«nnt, daß die ReichSregtrrun« berechtigt ist, in ihrer vielfach schwierigen Stellung auf ein Ent» gegeukommeu aller Richtungen in der Reichsver tretung zu rechnen, welche sich nicht mit ihr tu pnvcip:ellem Gegensatz befinden, und dazu gehören al» Gesam«th«tt genommen, abgesehen von den cosservattven Gruppen, sowohl die KortfchrittSfractton al» die Nattonalltberaleu. Aber umgekehrt können auch mit gleichem Rechte die Mitglieder de» Reichstage» er. warten, daß ihnen ihre willig und gern ge- botene Unterstützung der RetchSreaterung bei allen löblichen Dingen nicht durch Forderungen erschwert werde, welche materiell Nicht» bedeuten, aber durch da» Festhalten an gewissen doctri- nären Standpunkten eine Einigung selbst da in Krage stellen, wo man sachlich einer Meinung ist. E» mag sich über Manche» noch durch gegen- seitige Verständigung ein Abkommen erzielen lasten, aber schwerlich auf Grund einer ganz unver änderten Annahme der Vorlage. Der Streit darüber, ob dem Ce nt rum de» Reichstag» gelungen fei, von der Regierung eventuell irgend welch« Zugeständnisse zu er- lauge«, dauert fort. Wahren» eiversett» be- hauptet wird, e» sei für da» Ministerium schlechterding« unmöglich, der LentrumSsraction auch nur i« Geringsten entgegen zu kommen, «acht mau aus der andereu Seite geltend, Zu- gestäuduiff« lägen bereit» vor, und wenn sie auch vor der Hand nur so gering seien wie da» de« Erzbischof Ledochowtk« gegenüber an den Tag- gelegte, welchem gestattet worden, eiue Bet-t capelle in Ostrowo sich einrichteu lasten zu! dürfen. Thalsache ist. daß ta» Centrum von s jeder principiellen Opprsitron gegen den Reich», kanzler vorerst absteht und daß e» allerdings ge neigt ist, aus jeden Wunsch der Regierung einzugehen, wenn ander» die Regierung Lust hätte, de» Ceutrum» parlamentarische Hülse zu beanspruchen. Diese Hülse ist aber bisher nicht beansprucht worden und wird auch wetterhin schwerlich nachgesucht werden, weil au der Majorität de» Reichstage» der Reichskanzler eine Stütze hat, die durch da» Erntrum nicht vrr- stärkt zu werden braucht E» war bisher Niemandem im Reichstage möglich, au» der Stellung der elsaß-loth- ringischen Abgeordneten zu einander klug zu werden Die Herren wißen augenscheinlikd selbst noL nicht, was sie mit sich machen sollen; zunächst muß erst da» RcichSlavd selbst über die letzten Vorgänge im Parlament erschöpfend sich äußern, und ist Die» geschehen, so vollzieht sich wohl eiue etwa» festere Parteiorganisation, zu welcher bi» sitzt «och nicht eutfernt der Anfang gemacht worden ist. Zn einem beachtenSwerthen Aussatze über da» Schicksal der Gewerbegefetz- Novelle im Reich-tage sagt die „Nat.-Ztg.": Die Recht», wlsseuschast dürfe sich der Berücksichtigung neuer Lebensbedürfnisse nicht verschließen, um in ihren hergebrachten Geleisen zu bleiben. Sie sei un vollständig oder ihre Lehren und Begriffe man- gelhast, wenn sie nicht dem ganzen Leben de» Zeitalter» genügt Sie könne nicht verlangen, daß zu Ehren ihrer Ueberlteserungen ein sich ent wickelnder Nothstand ertragen werde. Freilich, heißt es weiter, würde nach Herstellung einer guten rechtlichen Ordnung mit Einführung von Verträgen mit verpflichtender Kraft nicht sofort der ganze Nolhstano der Arbeitseinstellungen der- schwinden. Aber wenn man nicht alle Nebel au» der Welt verbannen könne, so solle man wenig stens so viel wie möglich die Nebel einschränken und vermindern und nicht blo» die Schwierig, ketten der Ausführung hervorheben, welche mit jeder Einbürgerung von neuen Gesetzen verbunden sei. Die „Nattonalzeitung" schließt mit dm vortreff lichen Worten: Durch Belehrung allein, durch Verbreitung von Aufklärung und Kennt- nisten wird man niemals ein ganze» Volk und all« wilden Geister tu einem Volke aus dem rechten Wege halten; einem solchen Traum würde sich nur ein Philosoph, der eine Utopie dichtet, hingeben dürfen; der Politiker darf ihm nicht j folgen. Eben so wenig kann die sogenannte so- , ciale .Frage allein dadurch gelöst werden, daß -man durch gut gemeinte Schiessgerichte, Eini- ^ aung-ämter oder auch durch wirthschaftliche An stalten die Lage der Arbeiter zu Verbestern sich i vorsetzt; wir sehen und hören ja, mit welchem Hohn von den Svcialdemokraten alle solche Be- ^ mühungen verworfen und zurückgewiesen oder i verachtet werden. Da e» dieser Partei, die ihren z Einfluß immer weiter zu tragen beflissen ist, an der rechten moralischen Gesinnung fehlt, so ist aller Ankampf wider diese Partei verlorne Mühe, wenn man nicht aus den Ordnungssinn im Volke belebend zu wirken sucht. Der preußische Episkopat hat von der i Verhaftung de» Erzbischof» Ledechowtki Anlaß -genommen za einem neuen Sendschreiben ' ..an den hochwürdigen Kleru» und die sämmt ' lichen Gläubigen" seiner Diversen. Die Herren «Bischöfe versichern in ihrem Sendschveibcn, sic ' feien ..keine Rebellen", denn sie Häven vielmehr stet» gelehrt: ..daß wir durch Gotte» Gebot im Gewissen verpflichtet sin», in allen rechtmäßigen ; Dingen der bestehenden Obrigkeit Ehrerbietung i und Gehorsam, und dem vale,lande, da» Gott .' un» gegeben hat, Treue und Liebe zu beweisen." ! Aber die neuen kirchenpolitischen Gesetze Verletzer: . nun einmal in wesentlichen Puncten die von Gott ? gewollte Freiheit, die von Gott gegebene ver- j sastung und die von Gott geoffenbarte Lehre der katholischen Kirche, und — „eben deshalb können und dürfen wir nicht zur Ausführung derselben Mitwirken in Gemäßheit de» apostolischen Worte»: Man muß Gott mehr gehorchen al» den Men- i scheu." Da» haben sie schon vor Erlaß jener Gesetze gehörigen Ort» vorgestellt und mstän- j digst gebeten, man möge doch „nicht mit solchen, ? nicht durch da» mindeste wirkliche StaatSintereffe : geforderten Gesetzen" sie und ihren Kleru» und alle gläubigen Katholiken in die furchtbarste Ge wistensbedrängniß versetzen; aber man habe aus ihre Stimme nicht gehört, sondern mehr gehört aus die Rathschläge eben erst von der katho ischen Kirche abgesalleuer und sie bekämpfender söge nannter Alikatholiken und einiger protestantischen Gelehrten, welche kein Verständniß für den Glau ben und da» Leben der katholischen Kirche haben. Fühlen denn die Unterzeichner de» Sendschreiben» nicht selbst, daß mit dieser Beweisführung durch aus gar Nicht» gesagt ist?! Daß sie nicht «nar- cksisien um jeden Preis sind, wißen wir; Da» hat ja aber auch noch Niemand behauptet. Sie j predigen den Gehorsam gegen den Staat, unter . der Bedingung, »aß der Staat thut, wa» st- für : Gotte» Willen erklären. Sie und zuoberst der Papst wollen über die „von Sott gewollten" Grenzen de» Gehorsam» gegen die Gesetz« de» - Staate», namentlich über die von Sott gewollte Freiheit und die von Sott gewollte Verfassung der katholilcben Kirche zu befinden und dabet den weltlichen Arm de» Staate» zu ihrer Verfügung haben. E» ist da» eben Nicht» al» da» in» Epi skopale übersetzte reich-treue Gehorsam»-Dogma de» früheren rebellischen Iunkerlhums: „Und der König absolut — w:nn er unfern Wellen thut!' Unser Botschafter in London. Gras Münster, hat dem Earl Russell ein eigenhändige» Schrei ben de» Kaisers Wilhelm überreicht, worin Diesem und Sir John Murray für die der preußischen Regierung bei deren Kampfe gegen deu UltramontaniSmu» zu erkennen gegebene Sympathie der englischen Protestanten der Dank de» Kaiser- auSgeiprochen wird. Eine Deputation der englischen Protestanten soll sich, wie e» heißt, demnächst nach Berlin begeben, um dem Kaiser Wilhelm für die den Meeting» in St. James Hall und Exeter Hall bewiesene Lheiluahme zu danken, wie auch die hohe Befriedigung der en ltschen Protestanten Über da» i« Berliner Rat! Hause abgehaltene Meeting au«zadrücken. Der große Ball, welcher am 12. März (Mitsasten) in Pari» veranstaltet werden sollte, ist zu Waffer geworden, angeblich wegen prak- tischer Schwierigkeite», welche sich für jetzt der Verwirklichung de» Plaue» entgegeustellte«. In Wahrheit soll derselbe unterbleiben, weil der He'z'g von Broglie dem Herzog Decaze», welcher bei diese« Fest eine Hauptrolle spielen sollte, einen Strich durch die Rechnung machen wollte. Habert Debrousse, der Director des Journal» „La Presse", welcher für da» Fest 600,000 Franc» auSgesetzt hatte, hat nun den Pariser Armen, damit dieselben zum wenigsten nickst zu lurz komme?», die Summe von 100,000 Franc» zum Geschenk gemacht. Line Vorschule für die höheren Mädchenschulen. Unter diesem Namen soll in hiesiger Stadt nach erfolgter Concession-ertheilung von Seiten de» königlicher Ministerium» für Cultu» »ud öffentlichen Unterricht «it Genehmigung de» Rath» eine Lehranstalt eröffnet werden, welche den Zweck verfolgt, für die Vorbildung derje nigen Mädchen zu sorgen, welche einst eine höhere Schule besuchen wollen und zunächst al» Vor schule für die hiesige städtische höhere Mädchenschule dienen, also da» erste bi» dritte Schuljahr umfassen. Der un» vorliegende Prospekt sagt: Eine derartige Vorschule ist für eine Stadt wie Leipzig geradezu Bedürfniß geworden; denn wenn auch für die Vorbildung der Mädchen bi» zu ihrer Aufnahme in eine höhere Schule in den Elementarclaffen der hiesigen Bürgerschulen ge sorgt wird, so ist e» doch anerkannte Thatsache, daß die Eltern und vorzüglich die Mütter ihre kleinen Töchter, welche einst ein: höhere Mädchen schule besuchen sollen, nicht gern in eine große, vielfach gemischte Elementarclaffe von 40 bi» 50 Schülerinnen schicken, sondern irgend welchen Privatunierricht vorziehe«. Ganz abgesehen nun von der Kostspielig keit de» Privatunterricht», so hat derselbe neben manchen anderen einen unläuabaren Nachtheil: e» fehlt dem Kinde die Gemeinschaft mit seines- gleichen, die Ausbildung wird in gewisser Be ziehung eine einseitige. Ferner »st, und es kann nicht ander» feto, der Lehrplan in den verschiedenen vorbereitenden Schulen kein so einheitlicher, daß die Zweck- Mäßigkeit und Vorzüglichkeit einer sprciell für höhere Schulen vorblldenden Schule geläugnet w rdnr könnte. Man behaupte nicht, der Elementarunterricht sei für alle Kinder derselbe; e» steht fest, daß die Bedeutung, die Art und Weife de» Ele mentarunterricht» für Schüler, welche einmal eine höhere Schulanstalt besuchen, eine ganz andere sein muß und sein kann, al» bei Ele- mentarschülern, welche ihre Bildung in der Volks schule abschlietzen. Die Grundlage de» gefammten höheren Unter richt» ist, , anerkannter düng zu Elaste der höheren Schule mitbringen. Ist diese Grundlage, aus die gebaut werden soll, bei ver schiedenen Schülern eine verschiedene, haben die in die unterste Elaste einer höheren Schule zu- gleich eiuiretenden Linder auf verschiedene Welfe ihre Vorbereitung gesunden, so geht eine ziemlich lange Zeit darüber hin, ehe die verschiedenartigen Elemente mit einander verschmolzen sind; e» würde ein bester begründeter Bau aufgeführt werden, wenn man die Einheit Ser Grundlage an demjenigen Unterrichtsstoffe, welcher der Vor schule gehört, herstellte Diese -rinhert der Grundlage herzustellen, soll Zweck der zu errichtenden Vorschule sein. Der von Herrn vr. Nüldeke, Director der hiesigen stäbtischen höheren Mädchenschule, und von an deren hiesigen Pädagogen gefälligst s prüfte und gebilligte Lehrplan, findet seinen genauen Anschluß zunächst an den Plan der untersten Elaffe der hiesigen städtischen höheren Mädchenschule; selbst, verständlich ist dadurch nicht ausgeschlossen, daß die Schülerinnen nach vollendetem Eursu» der Vorschule auch in jevc andere, gleichviel ob öffentliche oder privat; Lehranstalt ausgenommen werden können. Kür die Zweckmäßigkeit und Vorzüglichkeit einer Vorschule spricht aber em weiterer, schwer in» Gewicht fallender, oben Kreit» avgedeuteter Punct: e« sind die» die Frequenzvsrhält- nisse. In die einielnen Elasten der Vorschule werden nicht mehr al» 20—25 Schülerinnen aus genommen werden; denn nur dadurch ist die Möglichkeit dargeboten, beiüglich de» Unter richt» und der Erziehung zu indtvidua» lisireri; nur dadurch wird die Möglichkeit dar geboten auch dem sch»«chen Kinde unausge setzte Aufmerksamkeit zu widmen und ihm da» Lerne» zur Freude und nicht zur Last zu machen. Aus die Pflege der körperlichen und geistige« Gesundheit de» Kinde» wird alle nur mögliche Rücksicht und Aufmerksamkeit, di« Anstalt überhaupt unter ärztliche Beobachtung gestellt »erden. Die Unterrichtsstunden werden sich, namentlich in der untersteu Elaffe, Sommer und Winter nur auf die LormittagSzeit verthetle«. So ist denn wohl zu hoffen, daß da» Unter nehmer», da» iu dieser Weise noch nicht i« Leipzig vertreten ist, Auklang und rege Theilnahme finden wird, umsomehr, al» der Unternehmer Louis Stugewald kein Neuling auf dem Gebiete de» UuterrichtSwesen» ist, sondern seit Jahren darin mit reiche« Ersolge gewirkt hat. Im llehrige« »erveiseu »tr auf da» Inserat in gestriger und heutiger Nummer diese» Blatte». Die Umstellung pRlastiUL's i« -r« verschiedenen Zeiten seiner Geschichten Ueber diese» Thema sprach in dem achten der zum Vesten de» Mission«vereiu»hause« in der Roßflraße gehaltenen Vorträge unser bekannter Geograph Herr vr. Delttsch. Palästina bildet die Vermittelung zwischen Asien und Aegypten, und von Palästina ging die weltbrdeutende Religion au», mithin kann diesem Lande eine doppelte Be deutung beiaelegt werden. Wenn schon Palästina eine langgestreckte Küste besitzt, so zählen seine Bewohner doch nicht zu den Seefahrern und habe« überhaupt mit dem Seeverkehr wenig zu schaffen. Einstmal» mag Die» ander» gewesen sein, denn rock» bi» in» Mittelalter hinein zählte man etliche und zwar gar nicht unbedeutende Hafenstädte, jetzt z. B bildet die Stelle, an welcher die Kreuzfahrer landeten, wohl bebaute Flächen. Palästina »st reich au Naturerzrugviffen, hat einen fruchtbaren Boden und einster S, al» die Bewohner fleißige Arbeiter waren, hinsichtlich seiner Pro- oucuon zu den in den Weltverkehr eintreteuden Ländern gezählt. Nachdem der Herr Vortroge de aus die ver- schiedrnartigkeit der Bcvölk-ruvgSzahl, welche zur Zeit David» ihren Höbcrur.ct er eicht gehabt, jetzt aber unter rem Einflüße »er MoSlem» tics herabgrsunken ist, hingewie?,.« unu werter die da» Land durchgehenden Havptve.kehrSstraßen, deren eine Uber Jerusalem nach der südlichen Wüst,', deren anders aber (als Parollelsiraße) übrr den Bcr(j Karmel nach der MeercSküjre uno Aegypten führt, beschrieben, ging er sodann zu einer Be trachtung Paläst na» gegenüber den angrenzenden Nachbarn und orr Welt im Ganze« über. Al» die ersten Culturvölker galten die Länder de» Euphrat un- Tigri» und da» Ccntrum de» Welt verkehr» lag in Palästina, da» mit der Eultin- entwickclung Aegypten» gleichen Schritt hielt un» unter König DavlS scimn Glanzpunct erreichte. Allein nachdem di« Eultur auch die weiter nord- westlich gelegenen Länder, Griechenland, Italien, Frankreich und schließlich auch Deutschland er griffen, trat mit der Wendung de- Handels verkehr» Palästina den Rückweg an und wurde mit der späteren Ausschließung derHandel-straß-n nach Amerika und Indien vom Weltverkehr so zu sagen abgeschlossen ohne daß Hoffnung aus eine Wendung zum Besseren vorhanden wäre. Denn selbst der naheliegende Suez-Eanal und die Projekte einer Bahnverbindung Englank« mit Indien werde» Palästina nicht »jeder zu einem für deu Welthandrl einigermaßen bedeutungsvollen Laude nmzvgesialten vermögen. — Eine» aber — und damit gelangte Redner znm Schlüsse — könne Palästina richt genommen werden und möge e» auch sonst vom Weltverkehr noch so ver nachlässigt sein: seine heilige Vergangen heit, die von dem gewaltigsten Einfluß aus de ganze Welt gewesen. Palästina war die Geburt», stätte de» Stifter» der christlichen Religion, und darum steht e» groß und einzig da unter allen Ländern -er Erde. N,«b-i»b:»r> ii-N»» «tlr »--- * s! si! p! ... i! M »»Ne I »u> 0 Utuk a> ^»r» u- 2^. k-br w»22 k>t.r ' 0. k. rii--»:. . . -t- 3» — 2 2 — ia — 1.1 ! 6»'i' ... «i.7 — 0.6 .... - S.2 — 02 ' Ä lr »» 22 k,i»r. 0 »» 22.1»t>r 1 ... -j- 0.2 !-r««ä«r . . . — 02 »«»yr-d-r». . 02 — 0.6 .... -t- 0» - 06 -i- 0,2 u-K-r». — 2.7 - I.« uso-. — 0,7 ilkNK . . . -i- ir 4- 4.0 -i- ll .... — 2b k--»»!. .... Lre»t»». . . -i- t'.» — 0.1 'Teriir»:.» . .
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)