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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187402255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-02
- Tag 1874-02-25
-
Monat
1874-02
-
Jahr
1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1874
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Mllftk tittlagc zum LeipMl Tageblatt mb Anfkign. «»«. Mittwoch den 25. Februar. 1874. dolksrvirlhsüiaMchcs. Fimnyietlrr Wochenbericht. Der Februar ist uur ein kurzer Monat und der Kreislauf der üblichen Operationen drängt sich daher «ehr zusammen, al< in anderen der Fall. Sa dieser Loche waren e» wieder einmal Ereditactieu, welche den Zlllpurict aller Manöver bildeten. Wie tmmer zur Zeit vor der Dtvi. devdenerklärung schwirrten die mannichfaltigsten Gerüchte durch die Lust und belebten da» Spiel Emma! sprach mau von einer Superdivivende, daS andere Mal wollte man da» Rentengeschäst der Kreditanstalt mit der österreichischen Regie, ruug als Grnvd der Steigerung de» Course» heranziehe», al» wenn da»1 kolossale Agio von circa 5» Proc., da» den Letten anhaftet, nicht schon genügend eine ganz besondere Prosperität eicompttrt«. Ueberdte» widerspricht die Form der Einladnng zur Generalversammlung, welche die Verwaltung de» Institut» erlaffen hat, der sür sicher auSgegebenen Superdivideudeneinnahme, macht die Disposition de» Reinertrag» vielmehr abhängig von den Bestimmungen der General- Versammlung, d h Rothschild und Genoffen. Wa» au» der Defraudation Pokorny wird, für welch« da» Gericht selbst d>e nachlässige Eon- trole al» schuldig anerkannte, ob der bedeutende Verlust die Aetionatre allein treffen wird, diese Krage scheint nicht günstig für letztere gelöst werden zu sollen, klebriger» hielt sich da» Spiel in Lreditactieu nur innerhalb bescheidener limi- tirter CourSgrenzen. Wären nicht die Deckungen der Lontremme, welche an den Bestand de» hohen Preise» diese» Effecte» noch immer nicht glaube» mag und sich von Zeit zu Zeit stet» wieder von ueurm daran versucht, die Brweguug wäre darin ebenso dürftig wie in anderen Spiel- effecten. Die Einnahmen der österreichischen Bahnen, also auch der Franzosen und Lombarden sind kerne günstigen, und die Course der betreffenden Effecten finden darum keine Stütze in ihnen. Die Folgen der großen Krisis machen fich in einschneidendster Weise geltend and zeigen, daß man einen ganz andern Maßfiab anzulegeu hat als man im vorigen Jahre gewohnt gewesen. Die Linien, welche von den russischen Getreire» Iransporten profitiren, machen eine Ausnahme, und namentlich bei der galizischen Carl Ludwig». Lahn erneuern sich die kolossalen Mehreinnahmen wie damal» in len sechziger Jahren, al- die übermäßige Hitze die Getreide« >re in Ungarn vernichtet hatte und au» Galizien dasselbe massen haft nuportirt werden wußte. Welche Häufle wäre noch vor einigen Jahren in diesem Effect entstanden, wenn solche ErnnahmSauSwelfe vor- gelegen hätten! Jetzt ist «au kühler geworden, oder ist genöthigt e» zu sein. Mit besonderer Aufmerksamkeit blickte die Speculation auf die drei großen Rheinischen Bahnen, von vrnen man der der herrschenden Kohlenconjunctur und der Abnahme der Massen- l'.anSporte in diesem Material erhebliche Minder einnahmen voraussetzte und im Lourse eScomptirte. Allerdings hat die Köln-Mindner Lahn, welche bereit» den December mit einem Ausfall ge schloffen, einen neuen großen im Januar aufzu weisen, desgleichen die Rheinische einen geringen, während die Bergifch - Märklsche immerhiu noch mit eine« erheblichen Plu» prangt, wenn es auch lies unter deu früheren Mehreinnahmen steht. Wie hoch der Umstauo, daß die MaffentranSporte durch die erhöhte« Betriebskosten am Netto- rrträgniß so stark eingebüßt hatten und ferner die durch die Preisermäßigung der Kohlen etwa und jedenfalls durch MiudertrauSporte eingetreteuen BetriebSerfparuiffe zu taxiren ist, läßt sich nicht ermesse«. Zu der Au»ficht auf eine Erhöhung der Tarife haoen die Reden der preußischen Minister tu der LLndtao«co«misfion nicht beigetragen, und die Speculation hat daher kelue Veranlassung nehmen können, ihre Ansichten über die Khane« einer EourSsteigeruvg der Aktien zu verbessern. Die Lourse der schweren Eiseubahuacttm haben im Laufe der letzten Jahre bedeutende Veränderungen erlitte». Die 200 ist überall weggewischt, und nur vereinzelte Wenige laugen über ILO htuau» Dafür aber find die Stamm-Kapitalien bedeutend gewachsen und jede der betreffend« Positionen fließt viele Millionen mehr ein. Der ober flächlich Blickend« mag allerdings einen Wider- sprach darin finden, wenn er einzelne hohe vor» lährtge Dividenden durch so wenig entsprechende Lour»zifferu repräseutirt sieht, iudeß e» bergen sich dahinter wie »«gedeutet nicht nur Zweifel, sondern bestimmte Thatsacheu, welche die Zukunft ander» gestalten al» die Vergangenheit sich darbot. E« liegt tu der Natur der Sache, daß im Anfänge de» Jahre» in deu sogenannten leichten Elsenbahuactten vielfache Regsamkeit fich kund g,ebt Die lausenden Börsenzmsen und die Mvg. l'chkrit. in Veranlassung irgend eine» vorüber gehenden Manöver» mit wenigem Capital einen ansehnlich«Gewinn za mach«, verführt Mauchen, eine Summe Geld«» daran zu wag« Wenn sie e» uur auch verstünden, n» günstigen Mo ment zu realifiren, und nicht verleitet von de« Wahn, daß «» »och immer weiter steig« müsse, gewöhnlich fitz« blieben! — Blickt man auf eme Reih« vou Jahr« zurück, so bemerkt man, trotz aller Bewegung« aus- und abwärt», während dieser Zeit keine Steigerung iu deu Courseu der Aachen-Wastricht, Lüttich-Limburg, TamtneS- Lauden und Schweizer Unionbahu. Hin und wieder werden zu bekanntem Zweck allerlei Ge rüchte au» gestreut vou zu erwartend« Divi denden und dergleichen, »a» um so leichter au- geht, da die Verhältnisse dieser Papiere den meist« Besitzern ganz unbekannt sind und sie nur auf gut Glück hin dieselben kauf«. Die so langwierige Entwickelung dieser Unter nehmungen spricht deutlich genug zu Ungunst« derselben. Auch bei der Schweizer Westbahn sind die versprochen« Rentabilität-wunder noch immer nicht eingetreteu. Wa» die Verwaltungen der fremdländischen Bah«« betrifft, so wollen wir da» Maß de» vertrau«», welche» man ihnen zu schenk« geneigt sein könnte, gar nicht einmal erörtern, obgleich curiose Mahnungen deswegen vorlieg« E« denkt jetzt wohl kein Inhaber dieser Papiere daran, daß er einen Schatz besitze, der sich über Nacht in Gold ver- wandeln würde, sondern man — spielt blo» damit, ohne werter zu berücksichtige«, ob in den Effect« irgend ein reeller Werth steckt. E» bedarf übrigen« nicht de» Suchen» in der Fremde. Die StrouSderg-Epoche hat uu» eine genügende Anzahl leichter Eisenbahnacttm gespendet, die dem Spiel den wettest« Raum gönn«, und dennoch immerhin nicht so geheimnitzvoll thun al» jene belgischen Werthe. LS ist ern« althergebrachte Hebung, daß die EmisfionShäusrr, welche ein Papier in die Welt schicken, den Cour» ihm gleicher zu treiben suchen. Darauf schiebt man die Steigerung der öfter- reickisch« Papierrente in dieser Woche, welche der neuen, von der Creditavstalt mit der österreichischen Regierung abgeschlossenen Anleihe den Weg bahnen soll. Manchmal entsteht eine solche Steigerung aber blo» durch dm Glauben daran. Der Ankauf vou aus Papierwährung lautenden Obligationen birgt immerhin ein spe- culative« Element in sich, da» freilich im Augen blick, wo tiefer Friede herrscht, und so lange Deutschland, Oesterreich, Italien und Rußland zusammen halten, nicht drängend an» Tageslicht tritt. Die österreichische Pagiergeldwirthschast hat durch da» Spiel darin zahlreiche Finanz, größen gemästet, die dennoch, e» klingt wie Ironie, mit Orden und Titeln belohnt wurden. Wie viel Pläne find vergeblich projecttrt worden, um die Valuta herzustellen. Einmal unter Bruck ging man sogar schon an eine Auswechs lung der Not« in Silber, aber da» Experiment fand durch die politische Conjunction Anfang» 1859 ein rasches Lude. Oesterreich hat eine Reche kciueSweg» günstiger Erntejahre gehabt, wa» doch für daffelbe iu erster Linie steht Der Export an ««geschaffenen Elfenbahmffecten ging dagegen ziemlich schwuvg- hast; gelang e» doch sogar uugaranttrle Eifeu- bahnactt« von offenbar höchst verdächtig« Un- teruehmungen auSwärt» uuterzubriugm und dm darau» entstandenen Verlust aus andere Schul te« zu wälzen. Jetzt ist die Möglichkeit solcher Täuschung« wohl nicht m:hr vorhanden; e» wird aber für deutsche Kapitalist« sehr gut ge- than sein, die gemacht« bitter« Erfahrungen nicht zu vergesse». — In der letzt« Zeit mach ten einige der verrufenst« österreichischen Bahn» actteu eminente Sprünge, z. B Ungarische Ost bahn, Dvirsterbahv. Die umlausenden Projekte hinsichtlich beider bot« da» Motiv dazu. Urber die Dividende von 8'/«"/, der Leipziger Creditaustalt müffeu wir uv», so lauge'die Bilanz nicht vorliegt, jede- Urtheil» enthalten. Jeden- fall» können wir kein« Grund zur Steigerung de» Lourse» zugebm, weuu «au nicht zuletzt dahin komm« will, eine Baukaetie gleich etuem fiiufproceulig« ZtuSpapier zu taxtre». Die erste Hälfte de» ver flössen« Jahre» schloß kberdte» noch eine Reihe sehr günstiger Momente ein, be vor der Zusammensturz der Gr Kuder Herrlichkeit erfolgte. E» ist dringend zu wünsch«, daß nicht wieder LourSkbertreibungeu Vorkommen, die Ber- luste nach fich zieh«. Mau muß eben von dm glänzenden Schaumgebil»« der Schwindelperiode hinsichtlich der Bamwerthe gänzlich abstrahtreu und fich gewöhn«, einen nüchternen Maßfiab anzulegeu. Ein Institut, da» sich wie die Leipziger Lredit- »uftalt so tu die Localverhältuiff« htuetuaelebt hat, daß ihm dort die Hauptrolle iu de» seiner Natur zunächst unterworfen« Gebiet« Zufall« muß, kann auch ohue außerordentlich« Ereignisse, ohne hitzige» Ausfuchm vou Geschäft«, aus eine nachhaltige, befriedigende Rentabilität rechum. Da« EourSspiel tu dm Actten hat damit Nicht» zu thun und greift, wie die vcrgangeuhrit ge- zeigt hat, uur zu oft'fehl. Etu kour» vou 140 bi» 1K0 stellt in unserer Zeit eiu so hohe» Ver trauensvotum dar, »aß wohl zu wünsch« wäre, mau überschritte die vou der Bortzcht gebotene Grenze nicht. Di« Börse hat in der Gruudströmuug keine Veränderung erlitt«; blo» die LageSspeculatiou kräuselt die Oberfläche zu kleinem Wogenspiel, und der Frühling ist darum noch nicht eingezoaen, »eil Deckungen die» »der jene» Papier in die Höhe treib« Die Börse gewährt aber trotzdem kein« ungünstig« Eindruck Sie ist nun zum Bewußt sein gekomm« der Last, welche sie zu überwäl- Ligen hat, während sie zur Zeit de» allgemein« Hauffetaumel» davon Nicht» empfand, weil da» große Publicum trag« half und Aller Sinne umnebelt war«. Kann sie auch keine Kraftpro- ductionen geben, so hat sic sich doch in ihr Schick sal gefunden und trägt e», ohne e» groß merk« zu lass«. Die Zeit ist der beste Arzt für die Plethorazustände nach excessiven Gründung», chrochen. Für die nächste Folge ist keine ver- änderung der Situation zu fignaltsiren. Verschiedene». "Leipzig, 24 Februar. Der preußische Finanz- minister hat erklärt, daß die sogenannt« polni schen Achtgrofchenstücke (Drtttelthaler stich- sisch polnisch« Gepräge») nicht zu den deutschen Lande-münzen gehör« und daß im deutschen Reiche Niemand zur Annahme derselben ver pflichtet sei Die betreffend« Münz« sind aber, wenigsten» zum Thetl, unzweifelhaft deut sch« Herkommen», und man sollte mein«, die sächsische Regierung habe die Pflicht, dieselben einzuziehen, die ReichSregieruug aber sie al» deutsche Münzen anzuerkeunen. —!— Lhemnttzer Werkzeugmaschinen» Fabrik vormal» Joh Zimmermaun. Wie wir von comp etenter Sette erfahr«, sind die Verhält nisse diese» renomuurt« Etablissement» fort während erfreuliche; da der Fabrik uuunterbrochen genügende und lohnende Aufträge zugrhen, auch da» Berhältniß mit d« Arbeitern in letzterer Zeit günstiger zu werden beginnt, so kann be züglich der Rentabilität für den am letzt« Juni stattfindend« Jahresabschluß schon jetzt rin ähnlich günstige» Prognosticon wie in den letzt« Jahre» in Aussicht genommen werden. Die neue große Eisengießerei, welche wir schon neulich näher be sprochen Hab«, ist nuumehr iu volle« Betrieb, während die Räume der früher« Etleugießncei mit aller Energie zur Erweiterung der Maschinen- Fabrik eingerichtet werden, um die Production ansehnlich zu vermehren und den Anforderungen der Kundschaft bezüglich der Lieferzeiten noch bester genügen zu können. Durch den vortheil» hast« Zukauf eine» »20,000 lH Ellen haltenden Grundstückes, welche» unmtttelbar an der Staat»- bahn gelegen ist und die Berechtigung zur An legung eine» Zwetggletse» besitzt, hat die G-sell- fchast ein gute« Geschäft gewacht, da daselbst schon jetzt da» Doppelte de» obig« Kaufpreise» für Nachbar-Grundstücke gezahlt wird. Die bereit- vorliegenden Aufträge auf Werkzeug-Maschinen, welche auf die bisherigen hoh« Eifenpreife hin calculirt find, reich« wett über den Geschäft»- jahreS-Schluß hinau», und sin» wettere lohnende Aufträge in bestimmter LuSsicht, während dte Eisenpreise zurückgeh«, so daß die von diesem Etablissement seit einem Vierteljahrhundert regel mäßig erreicht« günstigen Abschlüße den Actto nair« auch ferner zu Theil werden dürften. Berlin, 2t. Febr. Konsulat. Dem Kauf mann Wilhelm Hellmer» in Köln ist Namen» de» Deutschen Reich» da» Exequatur al» königlich Grotzbrttanntfcher vice-konsul daselbst ertheilt worden. Berlin, 2». Februar. Der Nothstaud auf dem Gebiete unserer heimischen In dustrie gewinnt tmmer größere AuSdehuuug. Kür die nächst« Tage signalifirt man den Zusammen sturz einer htrsiq« sehr bcdrutend« Tnchexport- firma, die hauptsächlich mit Amerikanischen Plätzen arbeitete und durch die daselbst im vergangen« Herbste eiugetretene Kris« iu einer so empfindlich« Weise betroffen Word« ist, daß die Zahlung», etnstelluug nunmehr unausbleiblich erscheint. In erster Linie betheiligt bei dieser Affaire find sieben große Sommerselder Tuchfabriken, deren »rdiuatre Fabrikate ibr Absatzgebiet fast nur auf den über seeisch« Markt« fand«. Wie Mir übrig«» von kompetenter Seite erfahr«, beabsichtigt Herr Fischer, der ehemaligevefitzer der jetzigen Sommer selder Tuchfabrik, Aktien-Gesellschaft Fischer, sich vou der ferner Zeit den Actionaire« gegenüber eiugeaangeu« Garantieverpflichtung loSzusag«, eine Abficht, di« hoffentlich an de« energisch« Widerstande der zum 2. März eiuberuseu« Generalversammlung scheitern wird. Wie trostlos sich die Lage der Tuchsabrtkation nachgerade ge- stelltet hat, geht au» dem Umstände hervor, daß vom 1. März ab, ««fern Information« zufolge, sämmtltch« große Sommerselder Fabrik« nur noch mit halber LageSarbett arbeiten werden (Trib.) Berlin, 23. Febr. Weuu die Ftxereoterieen zur Durchführung ihrer Manipulation« unter Umstände» zu deu verwegenst« Erfindungen Zu flucht nehmen, so steh« ihn« dock» dte Herr« vou der Hauste a» schöpferischer Kraft uud Kühn heit der Gedanken keiueSweg» uach. Au der gestrig« Börse hatte «au mit Sensation da» Gerücht tu Umlauf gesetzt, daß dte hiesige Di». couto-Gesellschast für da» abgelaufene Ge schäftsjahr eine Dividende von 22 Proc. zur ver- theilung bringen werde. Da» ganze Mauöoer zielt aus eine Aufschwäuzung der Lontremtne hin, und hatte daffelbe wenigsten» insofern Erfolg, al» Lommandit-Anthelle bei sehr belebte« Ge schäft volle 3 Proc. anzog«. Wie sehr da» Gerücht auch nur de» leisesten Anhalte» entbehrt, geht schon au» dem letzt« Semestralabschluß her vor, uud Hab« wir der Sache blo» Erwähnung gethan, bemerkt die „Tribüne" sehr treffend, um zu zeig«, daß die Börse auch heute noch trotz »er traurig« Erfahrung« nicht» gelernt und nicht» vergessen hat. und vor keinem Mittel zurückscheut, da» sich ver Geldmachrrei eiuigermaßeu dienlich erweist. — Preußische Kreditanstalt in Berlin Die Liquidation diese- Institut» nimmt ihr« langsamen Fortgang, von der im Besitze der liqutdirendea Ges.llschast lxfindlich« beträchtlichen Summe vou Actieu der Deutschen Ltseubabn- Gesellschaft ist der größere Theil bereit» verkauft Da» ehemalige Grundstück der „Speuer'fchen Zeitung", gleichfalls im B sitz der Gesellschaft, wird nächsten» zur öffeutltchrn Llcitation gelauz?u Bon den tu größer« Summ« vorhandene« Aktien der Saline Salzungen und Dannenberg'« sch« Kaltunfabrik — hrt erst wenig realisirt werden können. Wann die erste Liquidation», quote wird vertheilt werden können, läßt sich noch immer nicht bestimmen. — Bre-lauer WechSlerbauk. Die Auf stellung der Jahresbilanz ist fast vollendet. Der Effectenbestand weist verhältuißmäßig wenig schwer realifirbare Werthe auf; dagegen ergeben die gangbarer« Effecten gegen deu Aufnahme«»«» vom 31 Drcember heute ein« ansehnlich« Nutzen. Abschreibung« find vielfach und in größer« Summ« vorgenommen worden, da die verwal- tung darauf Bedacht genommen hat, tu da» Jahr 1874 möglichst ohne belastende Verbindlichkeit« uud Rifico» einzutreten. Nach allen Abschrei bung« kommt in» neue Jahr, soweit fich der Abschluß bi» jetzt beurtheil« läßt, ein vermögen», stand von einig« SO Proc. zum Bortrag. (Schl. Pr.) Gründerg, 19. Februar, Uvterlassevekon- cur»-Auzeige. Da» „Grünberger Wochen- blatt" schreibt: „Da- hiesige königliche KreiSgericht verurtheilte den Kaufmann Lewkowitz, ein« der persönlich hastenden Gesellschafter der in Concur» befindlichen Actirn Bier-Brauerei und Sprttsabrik, zu 6 Wochen Gcfänzniß wegen nicht rechtzeitiger Anzeige der Insolvenz. Der andere Gesellschafter Pegelö ist flüchtig und wird steckbrieflich verfolgt." — vom Brünner Platze. AuSglcichuuter- hanvlungen der Firm« „Theooor Leidensrost" und „Eduard Leidenfrost Söhne" Hab« zu keinem befriedigenden Resultate geführt rnd mußte zur Loncurservffnung geschritten werden. Beide Air- me« zählen zu den ältesten und bestaccredttirten de» Brünner Platze» und wurde ihre Insolvenz wmiger durch den schlechten Geschäftsgang al» durch die Realitäten-Krisis und Creditnoth herbei- geführt, denn den Passt»« per 2b0,«00 fl. stehen Aktiven per 400,000 fl gegenüber, doch bestehen letztere größtculhell» n> Realitäten, welche unter d« gegenwärtigen Verhältnissen von ihre» Werthe viel eingebüßt hüben. (Presse) — Der Verein zur Wahrung der gemeinsamen wirthschaftlichen Interest« in Rheinland-West falen hatte sich in einer Eingabe an da» Reiche- Etsenbahnamt gewendet, um gegen eine etwaige Erhöhung der Etsenbahntarise vrrwah- rung etnzuleg« Da» RcichS-Eisenbahnamt hat darauf erwidert, „daß dte Nothwendigkeit eimr Tariferhöhung zur Zeit nicht als nachgewief« erachtet werben könne, uud daß selbst, «m« dieser Nachweis geführt werden sollte, dte ReichSbHörde doch Anstand nehmen würde, zu einer Erhöhung der Tarife für diejenigen Gegenstände, welch« al» erste Lebensbedürfnisse der minier wohlhabenden BolkSclasten auzuseh« find, ihre Mitwirkung ein- treten zu lasse»." — Die Ge sammt-Au» Prägung in Reich- Gold münzen bi» zum 7. Februar 1874: t,020,006,380 Mark, wooou 819,308.06» Mark iu Zwanzig- und 200,697,50» Mark in Zehn- Markstücke» bestehen. Eesammt - Ausprägung iu NetchS-Silbermüuzeu: 7,345,700 Mark 20 Pfennige und zwar iu 1-MarkMck« 4,372,906 Mark «n» in Zwanzigpfennigstücken 2,472,734 Mark 20 Pfennige. Vesammt - AuSpräauug tu NeichS-Ntckelmüuzeu: 870,681 Mark 70 Pfennige. Gesammt-AuSpräauug iu Reich»- Kupfermünzen: 111,200 Mark 23 Pf. uud zwar iu 2. Pfennigstücken »6 235 Mark 48 Pf«- utge, iu 1-Pfennigstücken 14,964 Mark 7» Pfennige. — Zollverein und Uruguay Kündi gung »e» Handelsvertrag» mit Uruguay. Der zwischen dem Zollverein uud der Republik Uruguay bestetzeude Freundschaft»-, Handel»- uud Schifffahrt-Vertrag vom 23. Juni 1856 ist tu Ausübung der t« Artikel 14 vorgefeheueu Kku» dtguugSdefugniß von der Regierung de» Freistaat«» Uruguay gekündigt worden und wird nach Maß- gäbe der ««gezogen-n Brrtrag«bestimmuug am 15 Oktober 1874 außer Kraft treten. Wien, 23. Februar. Duiesterbah». Iu einer gestern stattgefundeaen gemeinschaftlich« Sitzung der VerwaltuagSrathSkörper der Daiester- bahn und der Albrechtbahn »urde dte Fusion der Dntesterbah» mit der Albrechtbah« i« Principe beschloss«, vorbehaltlich der Bedingung, daß der Staat die Garautie der Obligation», zins« der Dntesterbahu übernimmt Da» be zügliche Promemoria der Dntesterbahu wird tu dies« Tagen dem Abgeordnetenhause Überreicht «erd«. — Prämienanlehen der Stadt Wien. Ueber den BerloofungSplan de» Prä«i«anlebeu» der Stadt Wien vou 30 Mill. fl. wird Fol gende» mitgetheilt: Im 1. bi» 20. Brrloosuug»-
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