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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.12.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187412255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18741225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18741225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-12
- Tag 1874-12-25
-
Monat
1874-12
-
Jahr
1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.12.1874
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Vorbemerkung, die ErgSnzungswahl betr. — I. Regi- strande: 1. Museum für Völkerkunde. — 2. Neu- gefialtung des LourSzettelS. — 8. Ausstellung in Santiago. — 4. Normirung der Waarenpreise nach ISO Kilo. — 5. HülfSkräfte für die Vorarbeiten d«S Canals nach der Elbe. — 6. Auskunftsertheilung über Londoner Firmen. — 7. Aenderung der Meh- bekauntmachungeu abgelehnt. — 8. Warnung vor deu sogenannten Ratengeschäften. — 8. Zur Enquete über die Frauen- und Kinderarbeit. — 10. Gutachten über die Instruction zum Ein kommensteuergesetz erfordert. — 11. »egen die Sr- höhuuaen im Posttarif. — 12. Empfehlungen. — 1». Ein gegangen« Drucksachen. — lt. ««»einsame Petition mit dem Rathe wegen Beseitigung der Meßgebühren beschlossen. — m. Tanfiruug des Gerstenmalzes auf dm Eisenbahnen. — 17. «»trag au» Anlaß der Aushebung des Aachen-Berliner NachtschnettzngS. — V. Bekanntmachung über die ««der Einlösung der österreichischen Eisea- bahncoup««» beschlossen. — VI. Feiertags-Eigen schaft des 2. September im Wechsewerlehr. — vn. Anschluß an die Petition wegm Lenderung der Wechselstrmpelsätze abgelehnt. - vm. Wahl eine« Deputieren zumHandelSschulvorstaud.— lX. Ergänzung-Wahl de» BörsenvorstandeS. Die 62. öffentliche Sitzung der Handelskammer» an welcher 18 Mitglieder theilnahmen, eröffnete der Vorsitzende Herr Geh. Commerzienrath Becker mit einem Hinweis darauf, daß die Ergän zungswahl für die Handelskammer, welche auf Anordnung deS königl. Ministeriums des Innern bis nach Eintritt der Verwaltungs- Reorganisation verschoben worden, auch jetzt noch nicht ausgeschrieben sei: aus seinen Vorschlag wird einstimmig beschlossen, diese Angelegenheit bei dem genannten Ministerium in Erinnerung zu bringen. I. AuS dem Registranden-Bortrage ist Folgende- hervorzuheben: t) Der Vorstand de- Museum- für Völker kunde bittet unter Bezugnahme darauf, daß dieses Institut zur Förderung von Handel und Wandel diene, um Unterstützung desselben. DaS Gesuch wird an den Finanzausschuß verwiesen. 2) Da der bleibende Ausschuß de- Deutschen HandclStagS, ungeachtet seiner früheren Zusage, nicht daraus eingegangen ist, die zur überein, stimmenden Formirung de« EourSzettel« a« deu größeren Börsenplätzen erforderlichen Schritte zu thun, so hat der Vorsitzende sich vor einiger Zeit an die Aeltesten der Berliner Kauf mannschaft gewandt und um Mittheilung darüber gebeten, wie sie den dortigen CourSzcttel bei Ein führung der Markrechnung einzurichten gedenken, um gegenseitiges Einvernehmen zu ermöglichen. Daraus ist der dortige Entwurf hierher mitgetheilt und am.18. November an die I. Section deS BörsenvorstandeS zur gutachtlichen Aeußerung ab gegeben worden; da- Gutachten ist jedoch bis jetzt nicht eingegangen. 3) Eine Mittheilung deS königl. Ministerium- de- Innern über die internationale Aufstellung in Santiago ist ihrem wesentlichen Inhalte na sofort nach Eingang veröffentlicht worden. 4) Zrffolge einer Anregung der Handelskammer zu Halle a. S. wird nach einer rurzen Debatte einstimmig beschlossen, den Handeltreibenden und Fabrikanten deS Bezirk- zu empfehlen, daß sie vom 1. Januar 1875 ab die Preise ihrer Maaren, anstatt nach dem Centner (---- 50 Kilo), nach 100 Kilo berechnen. 5) Herr Wasserbau-Inspector Georgi, welcher sich einen Vorschlag wegen Engagement- von HülfSkräften für die Vorarbeiten zum Canal nach der Elbe Vorbehalten hatte, em pfiehlt einen Vertrag mit dem Ingenieur-Bureau de- Herrn F. Thiel in BreSlau auf der von ihm näher oereickneten Grundlage; die Ermäch tigung zum Abschluffe diese« Vertrag« wird ein stimmig ertheilt. 6) Mn Geschäftsmann in London erbietet sich zur AuSkunftSertheilung über Londoner Firmen; die Offerte soll den Interessenten durch AuSlegen aus dem Bureau zugänglich gemacht werden. 7) Der Rath der Stadt Leipzig beantwortet den Antrag, die Bekanntmachungen über den Beginn der Messen in einer den that- sächlichen Verhältnissen entsprechenden Weise ab zuändern, ablehnend, da e- bedenklich sei, an den derartigen Einrichtungen zu rütteln. Herr Scharf findet da- Motiv der Ablehnung nicht zutreffend, da an den Einrichtungen an sich gar nicht« ge. ändert, sondern lediglich der offenkundige Wider- spruch zwischen den Bekanntmachungen und diesen Einrichtungen, und zwar in der vorsichtigsten und diScretesten Weise, beseitigt werden solle, und be antragt . nochmalige Verweisung an den BerkehrSauS- Die Ikaunner lehnt jedoch mit 10 gegen 6 Stim men diesen Antrag ab und beschließt, bei der Antwort de« Rath« Beruhigung zu fassen. 8) Aufsehen erregt ein Antrag de« Herrn Gumpel, dahin gehend, die Kammer möge in Erwägung ziehen, ob sich nicht durch eine össent- liche Bekanntmachung oder auf andere Weise der llebervortheilung deS Publicum- durch ding- leider auch von einzelnen hiesigen Firmen durch besondere Reisende, namentlich unter der geschäft-unkundigen ländlichen Bevölkerung, und zwar anscheinend in großem Maßstabe betrieben werden. Da« Charakteristische dieser Geschäfte ist, daß eine Anzahl Werthpapiere, vorwiegend LooSpapiere von geringem Werthe (z. B. Pappenheimer, Bar- letta-, Mailänder, Türken-Loose rc.) zu einem Gesammtpreise, der in vielen kleinen Ra ten (bis zu 4 Thlr. herab!) zahlbar ist, verkauft werden, daß aber der Käufer die Papiere erst nach und nach oder auch ganz zuletzt, bei Bersäu- muna einer Ratenzahlung aber gar «tcht erhält. Schon an sich pflegt der Preis so ge stellt zu sein, vaß der Verkäufer einen erklecklichen Gewinn macht (z. B. für 4 Papiere im CourS- werthe von ca. 258 Thlr. sind 30mal 11* */, Thlr. --- 345 Thlr. zu zahlen, wovon nur eine ZinS. Vergütung von im Ganzen 17 Thlr. 11 Gr.slab- geht; in einem anderen Falle 15 >< 4 — 6V Thlr. für 3 Papiere im Werthe von ca. 43 Thlr. u. s. f ). Da aber der Käufer sehr leicht in die Lage kom men wird, eine Zahlung zu versäumen (deun wirklich zahlungsfähige und geschäftskundige Leute werden sich auf ein solche- Geschäft schwerlich einlassen), so hat er dann vollend« das leere Nach, sehen.*) Für den kleinen Mann sind die niedrigen Raten natürlich sehr verführerisch, zumal da er sogleich bei der ersten Rate einen elegant auS- gestatteten „Bezugschein" oder „Antheil- schein" erkält, der wie ein wirkliche- Werth papier aussieht. Noch dazu wird der Käufer über seine Verpflichtungen oft im Unklaren ge lassen. Der Antragsteller illustrirt die« durch Vorlegung eines solchen Bezugsscheines, welcher so reich verziert ist, daß man vor lauter Ver zierungen Da-, worauf eS ankommt, kaum lesen kann. Der bezügliche Satz lautet (wir heben die Hauptsachen durch gesperrte Schrift hervor): „Die Zahlung der ersten Rate hat bei Ueber- nahme dieses Bezugsscheine- zu erfolgen, die übrigen s29j monatlichen Raten sind an unserer Caffa in Leipzig franco nach Ablauf eines jeden Monat- vom Tage deS Ankäufe« an jder aber nicht angegeben wirdj, pünktlich zu leisten. Vom Erlaastage der vorhergegangenen bis zur Zahlung der nächsten Rate dürfen im äußersten Falle vierzig Tage*) verstreichen. Nach Ablauf dieser Frist werden Sie vorerst brieflich daran erinnert (ohne daß wir jedoch für da- richtige Anlangen de« ErinnerungS- schreibenS eine Verantwortung über nehmen) und sollte acht Tage nach Erinnerung die Rate au« wa« immer für einem Grund noch nicht erfolgen, so erlischt Ihr EigenthumS- recht aus obige Effecten als auch auf deren Zinsen und späteren Ziehungen und sind wir dann berechtigt, ohne ge richtliche« Verfahren über Ihren Be zugschein anderweitig zu verfügen und Ihnen einen sich hierbei etwa ergebenden Ueber- schuß (?) zur Verfügung zu halten. An einer anderen Stelle ist noch gesagt, daß Zahlungen, welche an eine der dem Käufer ausdrücklich genannten Agenturen ge leistet werden, nicht gelten, außer wenn die Quittung von dem ,/Bank-Geschäft" selbst aus gestellt ist. Außerhalb der Randverzierung findet sich noch eine wichtige Bemerkung, jedoch in so niedlicher Schrift, daß man sie bei oberflächlicher Betrachtung nur für einen Theil der Verzierung hält: „Wir ersuchen alle unsere Committeuten, vor Kauf eine- BezugS-ScheineS den Text desselben genau zu lefen, da wir nur hier für verantwortlich sind." Diese Bemerkung ist in der Thal beherzigenS- werth, denn wer den Text mit Verstand liest, der wird daran genug haben. Nach Verlesung de« Antrag« bemerkt der Vor sitzende, der Zweck desselben werde wohl durch Erwähnung der Sache im Sitzungsbericht am besten erreicht werden. Der Antragsteller erklärt sich damit einverstanden; bei der großen Ausdehnung, welche diese Sorte von Geschäften gefunden, halte er eine Warnung für dringend nötbia, wenn auch zu fürchten sei, daß dieselbe nach dem bekannten Sprichwort- nicht viel helfen werde. Unter vielseitiger Zustimmung fordert Herr Leppoc den Secretair noch auf, der Sache die geeignete Verbreitung zu geben. 9) Das königl. Ministerium de« Innern er fordert Angaben Über die Zahl rc. der Etablisse ment- der verschiedenen Branchen, aus welche die Engste über die Frauen« und Kinder arbeit in den Fabriken sich zu erstrecken haben wird. Der Vorsitzende theilt mit, daß der Be richt bereits in der Bearbeitung begriffen sei. 10) Da« königl. Kinanzministermm erfordert ein Gutachten über den Entwurf der „Instruc tion für die Vorsitzenden und Mitglieder der Einschätzung-- Commissionen zu Ausführung de- Einkommensteuergesetze-". Mit der Vorberathung wird der Ausschuß für Zoll- und Steuerfragen betraut. W* Nach einem un« vorliegenden „Bezugsschein" er hält z. B der «Luser, nachdem er 8xlt'/, Thlr. -- «2 Thlr. bezahlt bat, ein Pappenheimer 7 fl..Lo»S im Werth« von ca. 4*/. Tblr., uach Zahlung weiterer 92 Thlr. ein Mailänder 7 Frc..Loo« im Wertb« von ca. 2'/, Thlr. u. s. s *) D. b. aus Deutsch, vmm wir recht verstehen: vom Verfalltage jeder Rat« an nur 9 bi« 12 Tag«,, denn ein Monat ist abzurechuen. Unklarer konnte da« „Bank-Geschäft" fich beim besten Wille» nicht auSdrücken 11) Gegen die beabsichtigten Erhöhungen deSPosttarifS(bei Drucksachen, Waarenprooen und Postvorschußsendungen) hat der BerkehrSauS- schuß, der ihm erthcilten Ermächtigung gemäß, die Absendung einer Vorstellung an den Bunde-- rath veranlaßt, von welcher Abdrücke an die Mit glieder vertheilt sind. Der Vorsitzende erwähnt, daß dieselbe bei anderen HandelScorporationen mehrfach Anklang gefunden und daß u. a. die Handel-- und Gewerbekammer zu Dresden sich derselben im Wesentlichen anaeschlossen habe. 12) Eine SubscriptionS-Emladung liegt vor zu „Lanzac, abgekürzte doppelte Buchführung." Dresden 1874. Preis 6 Mk. — Ferner wird vom 1. Januar 1875 ein „KönigSberger HandelSblatt" erscheinen, welche- namentlich die Interesse» de« Handel- mit Rußland zu be rücksichtigen versichert (Preis vierteljährlich 3 Mk ). Der Herausgeber, Herr PenSkv, blttet um Mit- theiluug der Drucksachen der Kammer, welchem Wunsche entsprochen werde« soll. 13) Unter deu eing eganaeueu Druck sachen hebt der Lorsitzaide zunächst folgende her vor: u. Bericht über d»e Ergebnisse der Reichs- Postverwaltung während der Jahre 1870 bi- 1872. Berlin 1874. > Uebersaudt vom kais. Generalpostamt. — d. Die Diagramme (graphi schen Darstellungen) zu dem Werre: Lruest 8056, tbe Lank ok Luglauck uote issuo »nä its errors. I^onckou 1874. Ueberreicht vom Verfasser, nach dessen Darlegungen der Secretair die Diagramme kurz erläutert. — e. Separat-Abdruck veS Be richt- über die graphischen Künste auf der Aus stellung zu Wien (Heft 6 de- amtlichen Bericht-) vom General-Consul Lorck, welchen die Kammer zum Mitglied der Jury voraeschlagen hatte, über reicht vom Verfasser. — Ferner sind u. a.-ein- gegangen: ä. Statistik de- Verkehr- der Stationen deS deutschen ReichS-Telegraphen-GebieteS für 1873. Uebersandt von der kais. Telegraphen- Direction zu Dresden. — e. Uebersicht der Han delsstatistik Chile's für da- Jahr 1873. Val paraiso 1874. — k. Jahrbücher für Volks- und Landwirtschaft, Band 10, Heft 3 und 4. — g. A. Lanyac, die vorgeschlaaene neue Aus- münzung für alle Staaten der Welt rc., Dresden 1874. — k. Böhmert, lieber die Methoden der socialstatistischen Untersuchungen, mit beson derer Rücksicht auf die Statistik der Löhne und Preise. Bern 1874. — i. Denkschrift über die Notwendigkeit der Regulirung der Elbe bei Bodenbach rc. Reichenberg 1874. — lc. Entwurf einer Denkschrift über die Entwicklung de« Eisen bahn - Frachttarifwesens, 2. Folge. EarlSruhe 1874. — I. Tabellarische Uebersicht de- Lübeck'schen Handel- i. I. 1873. — m. Jahresberichte für 1873 der Handelskammern zu Arlon, zu Flens burg und Lübeck und deS kaufmännischen Verein« zu BreSlau. — n. Auszug auS dem Jahresbe richte der Lübeck'schen Gewerbekammer für 1873. — 0. Nr. 59 und 60 der Mittheilungen für den Mittelrheinischen Fabrikanten-Berein und Nr. 11 der Mitheilungen des rheinisch-westphäl. wirth- schaftl. Vereins. — p. Bericht über die General versammlung des Allss. Mecklenburgischen Han delsvereins zu LudwigSlust am 4. September 1874. — <j. Ausschußberichte der Handels- und Gewerbekammer zu Plauen über den Bankgesetz- Entwurf und über da« FaßeichungSwesen. II. Der Rath der Stadt Leipzig war vor längerer eit von der Kammer ersucht worden, sich ihrem uche um Herabsetzung der Meßgebühren an zuschließen. Derselbe antwortet nunmehr, nachdem die Kammer inzwischen mit ihrem Gesuche abge- wiesen worden, daß er um gänzliche Beseitigung der Meßgebühren einzukommen beabsichtige, und fordert die Kammer zu gemeinsamen Schritten aus. Nach dem Anträge deS BerkehrSauSschusse« — Referent Herr Scharf — beschließt dieselbe, diese Zuschrift bejahend zu beantworten, die Moti Auf s". tötive werden wir s. Z. zurückkommen. Hl. Namen« desselben Ausschusses berichtet Herr Schn vor über da« Gesuch der Leipziger Malzfabrik zu Schkeuditz um Verwendung dafür, daß Gerstenmalz hinsichtlich de- Eisen- bahnfrachtsatze« der Gerste gleichgestellt werde. Nach der eingezoaenen Informatwn ist die« von der Magdeburg-Leipziger Bahn bereit- angeregt und wird in der nächsten BerbandScou- ferenz voraussichtlich ein entsprechender Beschluß gefaßt werden. Bei dieser Sachlage empfiehlt der Ausschuß von weiteren Schritten abzusehen, wa« ohne Debatte beschlossen wird. IV. Ebenfalls Namen- de« BerkehrSauSschusses berichtet Herr Lorenz über die s. Z. vom Bureau veröffentlichte Mittheilung de- kaiserl. ObervostdirectorS, dieAufhebungdeSAachen- Berliner NachtschnellzuaeS betr. Dadurch ist nicht nur Da-jeniac, waS die Handelskammer uach wiederholten Bemühungen um raschere Hierherkunst der Londoner Frühpost erreicht hatte, wieder genommen, sondern e- ist die Verbindung noch ungünstiger geworden, al« sie seit einer langen Reihe von Hahren gewesen. Nachdem aber da« Generalpostamt mit Rücksicht auf die geringe Frequenz de« fraglichen Zuge« in dessen Aufhebung gewilligt, hat der Au-schuß sich bescheiden zu müssen geglaubt, von weiteren Schritten al- voraus sichtlich erfolglos abzusehen. Man könne, bemerkt der Referent, hier wol die Frage aufwerfen, ob nicht solche Inconvenienzen zu vermeiden wären, wenn die Bost den Eisenbahnen eine Vergütung für ihre Dienstleistungen gewährte; doch sei diese Frage hier nicht so -eiläufig zu erledigen. Da gegen hat der Ausschuß unter Bezugnahme darauf, daß der HanvelSstand von der fraglichen Aenderung erst nachträglich, durch da- Ausbleiben der Briefe, Kenntniß erhalten, an den Oberpostdirector die Bitte gerichtet, sich dafür verwenden zu wollen, daß derartige für den internationalen Ver kehr wichtige Aenderungen in den Postcurscn rechtzeitig bekannt gemacht werden. Der kaiserl. Oberpostdirector hat darauf be reit- geantwortet uud im Allgemeinen auf deu Erlaß de- ReichS-Eisenbahnamte- wegen besserer Bekanntmachung der Fahrpläne hingewiesen, im Uebrigea aber verheißen, daß. er für jeden ein zelnen geeigneten Fall den obigen Wunsch i« Luge behalten wolle. Der Referent bemerkt dazu, jener Erlaß treffe noch nicht den Wunsch de- Aus schusses . der sich speciell aus die internationale» Postverbindungen beziehe; bei der zuletzt gedachten Verheißung aber werde man Beruhigung fasse» können. Die Kammer erklärt sich hrermit «n- vcrflanden, ertheilt auch dem vom An-schusse ver- anlaßten Gesuche nachträglich ihre Genehmigung. V. Herr Eichorius hat deu Antrag gestellt, eine Bekanntmachung darüber zu erlasse», welche österreichischen Eisenoahncou- pons in Thalern, welche in Gilbergulde» und welche nur rn Papier eingelöst werden, und dafür zu sorgen, daß Abdrücke dieser Bekanntmachung käuflich zu haben seien. Der Antrag bezweckt, den Kaufieuten ein Mittel in die Hand zu geben, um sich der Zahlung in minderwerthigcn Coupon- zu erwehreu. Der Ausschuß für Handel-gesetzgebung-sragea — Referent Herr Bass enge — befürwortet diesen Antrag. Nach längerer Debatte wird der selbe in seinem ersten Theil angenommen, während der zweite Theil sich dadurch erledigt, daß der Antragsteller erklärt, die Veranstaltung verkäuf licher Abdrücke solle dem Drucker überlassen wer den. Zugleich wird auf Antrag de- Herrn Schnoor beschlossen, die I. Section der BörsenvorstandeS zu er« suchen, daß sie über eintretende Veränderungen in der Art der Einlösung die Kammer auf dem Lausenden erhalte. VI. Von der Gewerbekammer ist an die Handels kammer ein Gesuch de- Herrn B. Berkowitz abgegeben worden; derselbe hat am 2. Sep tember d. I., al» am Gedantaae, sein Geschäft geschloffen gehabt, hat infolge dessen die Protest kosten für einen pro ultimo August auf ihn laufenden Wechsel, der aber vorher nicht zur Prä sentation gekommen ^bezahlen müssen uud bittet nun, ») ihm mitzutheilen, 00 er, wenn er e- auf deu Proceß hätte ankommen kaffen, diesen würde gewonnen haben; d) sich dafür zu verwenden, daß der 2. Sep tember inHinsicht auf den Wechsel- Verkehr al« Feiertag anerkannt werde. DerAu-schuß für Handel-gesetzgebung-fragen— Referent ebenfalls Herr Bass enge — beantragt diese- Gesuch auf sich beruhen zu lassen. Zu u. erinnert der Referent daran, daß die Kammer in der Regel vermieden habe, sich auf Gutachten über Rechtsfragen einzulaffen; davon abzuqehen sei hier kein Grund. Wa- aber den Punct d. anlange, so sei e- nicht unwahrscheinlich, daß der 2. September mit der Zeit zu einem wirklichen Feiertag sich gestalte uud al- solcher anerkannt werden müsse, nur bilde der Wechsel verkehr dabei nicht den hauptsächlichen Gesichts punkt und sei e- sonach nicht Sache der Handels kammer, daraus anzutraae». lieber diesen letzteren Punct entspinnt sich eine längere Debatte, indem Herr Loreuz eS für wünschenSwerth erachtet, daß die in den einzelnen Staaten geltenden Feiertage durch da- Reichs kanzleramt bekannt gemacht und der 2. September al- Feiertag anerkannt werde; doch wird schließ lich der Ausschußantrag (zu n. einstimmig, zu d. gegen 4 Stimmen) angenommen. VII. Die Handelskammer zu Barmen hatte an den BundeSrath da« Gesuch gerichtet: auS Anlaß der Einführung der Markrechnung die Wechselstempelsteuersätze derart abzuändern, daß auf je 100 Mark fünf Pfennige Stempelst«!» entfalle«. Nachdem da- Gesuch vom Bunde-rathe abge lehnt worden, hat sie sich an den Reichstag ge wandt und bittet, sich ihr anzuscbließen. Herr Consul Beckmann, welcher Namen» de- Au-schuffe- für Zoll- und Steuersragen referirt, bezeichnet eS al-keineswegs wünschen-werth, die klemen Wechsel noch mehr zu begünstigen, da die- selben nur eine Plage für den Verkehr seien; für größere Wechsel sei aber da- Intervall von nur 100 Mark zu Nein. Da nun überdies der Ver irrter de- Bunde-rat^S bei Gelegenheit der Bud« get-Beratbung im Reichstage bereit- erklärt habe, daß eine Aenderung der Gtempelsteuersätze bi« zur Einführung der Markrechnung in ganz Deutsch- kand Vorbehalten bleiben müsse, so empfehle der Ausschuß: die Zuschrift aus sich beruhen zu lasten Ohne Debatte tritt die Kammer diesem An träge bei. VH!. Al-Deputirter zum Handel-schul vor stände wird Herr Lorenz, welchen die Reihen folge de« Au»scheiden- getroffen, durch Acclama- tion aus'- Neue bestätigt. IX. In die I. Section de- BörsenvorstandeS werden mittel- Stimmzettel die bisherigen Mit glieder, Herren Dürbig uud Wilhelm Schmidt, auf- Neue, an Stelle des Herrn Gustav Plaut. !
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