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10 Die astronomische Uhr. neben der Kreuztapküe, in der Nähe der Dammthürc. Sie ist, auf Veranstaltung der damaligen Kirchenväter von St. Marien, von einem Nürnberger (nach And. Lübecker) Uhrmacher, Hans Düringer, in den Jahren 1464—70 verfertigt worden. Derselbe erhielt dafür 393 Mark, ein Haus in der Heil. Geistgaffe, welches, falls der Künstler kinderlos stürbe, an die Kirche zurückfallcn sollte, und eine jährliche Leibrente von 24 Mark. Prof. Hirsch eitirt i» seiner „Geschichte der Marien- Kirche" Seite 364 folgende Stelle von Gruneweg, der um das Jahr 1560, in welcher Zeit dieses Kunstwerk noch eine Hauptzierde der Kirche bildete, Danzig mit anderen Städten, welche er kennen geleint har, vergleicht: „Was mag der berühmte Pragischc Scger in sich Wunderliches haben über den, welcher an der Drekkammer in dieser Kirche steht, welcher, jenen, gleich, weiset nicht allein der Sonnen und des Mondes Ans und Niedergang alle Tage durchs ganze Jahr, der Planeten und zwölf himmlischen Zeichen Laus durch alle Stunden, sammt mehr subtilen Bewegung der himmlischen Lichter, sondern auch den Kalender sammt den beweglichen Festtagen durchs ganze Jahr, an welchen auch oben unter den Glocken des Sonntages und sonst Festtages geschnittene Bilder herfürkamen und das Evan gelium desselben Tages zu gewisser Stunde mit genug Verwunderung des Volkes figurirten. Unter welchen Bilderlcin traten etliche (Männerchen) herfür und lockten das Volk zum Schauspiel durch Trommclein, so zugerichtet, wie jene zu Olmiip und Straschurg." Aber schon zu Anfänge des 17ten Jahrhunderts wurde die Uhr schadhaft, weshalb die Bewohner des Dammes 1634 ein neues „schlagendes und weisendes Uhrwerk von Meister Hans Konannbke" anfertigen, 1637 anfstellen und dasselbe von den Zinsen eines zu diesem Zweck gegründeten Kapitals unterhalten ließen. Späterhin übernahmen die Kirchcnvorsteher die Unterhaltung dieser Ubr, welche noch jetzt, zwischen dm beiden Thürmchen über Kr Dammthüre