Architekturtheil durch eine vorzügliche Ausschmückung vor den andern hervordrängt. Der Mangel an Details im Innern wie im Aeußern wirkt daher höchst wohlthätig. Selbst die einfache monotone Abfärbung des Innern wirkt in dieser Beziehung günstig, da sie die Einheit der Ver hältnisse fördern Hilst." Rings um die innere Mauer zieht sich eine Reihe von 30 Kapellen, durch starke Wände, welche die Stelle der Strebepfeiler vertreten, von einander getrennt. Nur zwei derselben sind ausnahmsweise vorn ausgemancrl und durch Gitterwerke von dem Hauptgebäude geschieden. Prof. Schultz sagt hierüber: „Eine Eigeitthümlichkeit dieser Kirche, die außer Danzig selten vorkommt, sind die nach innen hineingezogenen, überwölbten und zu Kapellen benutzten Strebepfeiler, wodurch die Kirche eigentlich fünf- schiffig wird." Diese Kapellen sind theils von reichen Familien, theils von Zünften und Innungen gestiftet und enthalten unter ihrem erhöheten Fußboden Grabgewölbe. Sowohl in diesen Kapellen, als auch an Pfeilern innerhalb der Kirche, findet man, in jene» 19, an diesen noch 7 Altäre, mit theilweise guten Gemälden und trefflichem Schnitzwerk geziert. Die Stellen, wo früher an den Pfeilern Altäre gestanden, erkennt man an den noch vorhandenen Altar blättern, welche theils durch Bilder, theils durch plastische Darstellungen geziert sind. Bei den ersteren zeichnen sich stets die Portraits der Donatoren vortheilhaft aus. Ob gleich im Laufe der Zeit manche der vorhandenen Kunst schätze verloren gegangen sind, so dürfte doch kaum eine zweite Kirche zu finden sein, welche mehr des Sehenswerthen auf deni Gebiete alterthüinlichcr Kunst aufzuweisen hat, als unsere Marienkirche. Unter den Merkwürdigkeiten, welche dieselbe enthält, dürften folgend? eine besondere Beachtung verdienen. 1 »»