Die Mittel zur Erbauung der Kirche wurden theils durch bischöfliche Ablaßbriefe, theils durch fromme Spenden der Bewohner Danzigs aufgebracht. Ihrer Größe nach ist die Marienkirche die fünfte Kirche der Christenheit; sie wird nur von der Pcterskirche zu Rom, der Paulskirche zu London, dem Dome zu Sevilla und dem nicht vollendeten Dome zu Mailand an Länge und Breite nbertroffcn. Beinahe von gleicher Ausdehnung sind die Notre-Dame-Kirche zu Paris und die St. Stephans- Kirche in Wien. Außer dem großen Glockcuthnrme, welcher 242' hoch und seit 1843 mit einem aus den beiden Satteldächern ruhen den hölzernen Altan versehen ist, zieren die Marienkirche noch 10 andere, zum Thcil schlanke, zierliche Thürme. „Prof. Schultz bemerkt in seiner Schrift: „lieber alterthümliche Gegenstände der bildenden skullst in Danzig," Seite lO. „Der große Thurm der Marienkirche ist nie auf eine Spitze berechnet gewesen und hat nach meiner Ueberzeugung oben Hinnen erhalten sollen, nach Art des Marienburger Schlosses, die das dahinterliegende Dach, in nicht zu weiter Entfernung gesehen, größtentheil« verdeckt hätte», und analog mit den kleinen Zinnen gewesen wären, die noch jetzt längs dem Dache der Kirche hcrumlaufen." Im Hauptthurmc befinden sich 6 Glocken, welche durch Tretbälge in Bewegung gesetzt werden. Die größeste derselben ist die Grs rin I)oi, 1453 gegossen, 1454 aufgehängt. Gewicht: 12 l l Ctr.; des Klöppels 5K Ctr. Sie heißt auch Ave Maria- oder Bet glocke, weil sic, nach der 1480 getroffenen Bestimmung, drei Mal des Tages, nämlich Morgens 7, Mittags 12 und Abends 5 Uhr angeschlagen wird, um daran zu mahnen, „daß auch mitten in den gewöhnlichen Geschäften des Werktages der Gedanke an die Ewigkeit unsere Herzen erheben, trösten und warnen soll."