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Erscheint »glich früh 6'/, Uhr. Le1«ctto» »at Srpctili«,, Johannisgasse 3Z. , Verantwortlich» Redakteur I-r. Hüttner in Reuvniy Sprechstunde d. Redaction Bormttligt von lt—tr udr Uachmina,« vo» 4 —L Utr «uchme der für die nächst- I stlßNlde Nummer bestimmte« Mraie an Wochentagen bis zllvr Nachmittags. an Zonn- «ch Kesttagen fiÄH bis'/,- Uhr. Filiale str Zuserateaaumchme. LM Klemm. Universttätsstr. 22, LauiS Lüsche. Hainstr. 21. part. W 17«. und Tagtblast Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Freitag den 25. Juni. Anflige LS.Son ^l>si»enr»«s-rei» vierttlj. 4". Mt. incl. Bringerlohn 5 Mk. Jede einzelne Nummer 3n Pf. Belegexemplar 10 Pf Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbrsörderung 36 Pik. mit Postbrsörderung 45 Dil, Znferatr 4aesp. BourgeoiSz. 20 Pf Größere Schriften laut unsere» PreiSverzeichniß — Tabellanscher Satz nach höherem Tarif. Ucclameo »pler dem tteLarlioaatrtch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Lepedttta» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenuworsuuio oder durch Postvorfchuß. 1875. Das Snbdiacouat an der hiesige« Lhonea-ktrche ist »«verweilt zu besetzen Bewerber um diese Stelle wollen ihre Gesuche unter Beifügung der erforderlichen Qualifica- tionSnachweise fchristlich bi» ,«« I«. Juli d. I. bei unS einreichen. Leipzig, am 23. Juni 1875. Der Math der Stadt Leipzig. — vr. Koch. G Mechler. Bekanntmachung. In Gemäßheit des § 1 der Instruction für die Ausführung von Wasferrohrleitungen und Wasseranlaxen »n Privatgrundstückcn vom 7. Juli 1865 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempner Herr Friedrich Her«««« Bräunlich, Sidonienstraße 49 wohnhaft, zur Uebernahme solcher Arbeiten bei uns sich angcmeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nachqewiesen hat. Leipzig, den 22 Juni 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Wangemann. Bekanntmachung. Das Peter.Freytag'sche Stipendium im Betrage von 85 74 jährlich ist auf die Ter- mine Ostern und Michaeli« d I. an einen hiesigen Studenten auS Friedland oder auS der Stadt Königsberg oder auS einem anderen benachbarten Orte zu vergeben. Bewerber um düse» Stipendium wollen ihre Gesuche unter Beifügung der erforderlichen Nach weise bis zum 15 Juli d. I. schriftlich bei uns einreichen. Leipzig, den 23 Ium 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. G Mechler Beschlüsse Les Naths in der Plenarsitzung vom 12. Juni 1875.*) Die Stadtverordneten haben ». zu den Kosten deS Baues der Aborte der beiden Parthenfchulen an 25,801 92 unter dem Antrag die Mauern der Gruben isolirt von den Umfassungsmauern deS Hauptgebäudes und der Turnhalle aufzusühren, sowie neben der Tcneralenlreprise bezüglich deS Baues der beiden Parthenfchulen noch Specialsubmissionen auS- zuschreiben. d zur versuchsweisen Aufstellung eines öffent lichen Aborte- am Fleischerplatze nach den vor- liegenden Plänen und zu deren Kosten an 2872 4V mit dem Anträge aus Anlegung einer Torgrube mit Klärbassin, e) zu den Kosten einer Spülvorrichtung für die Sebastian-Bach-Straßen-Scbleuse und deren Verbindung mit dem Pleißenwilvbette, im Betrage von 1932 ^e, ä. zur Verwendung der 2. Etage deS vorm. Rofenstock'scheu HauscS zu städtischen Verwaltungs expeditionen, e. zu den Kosten für Herstellung provisorischer Filteranlagen rc. für die Stadtwasferkunst im Betrage von 6764 6« k zur Herstellung eine» PrivetS im westlichen Theaterpavillon mit einem Aufwande von 2700 und g. zu den Kosten der GaSröhrenlegung in der Südstraße von der Grenze der Jmmobilien- Gefellfchaft bi» zur Straße k', in letzterer und in der Arndtstraße. Zustimmung erklärt, solche jedoch abgelehnt b. zu der C Chaussee. i. zu der projectirten Abänderung und Ver mehrung der Beleuchtungsanlagen im Promenaden- weae vom Ausgange der Goethestraße, und viel mehr sich nur mit der Aufstellung von 2 Laternen in der dortigen Gegend einverstanden erklärt, und endlick, lc. in Betreff der Ummauerung der Steige» leitungSrohre m Straße bl de» südlichen Bebau ungsplanes zunächst Vorlegung specieller Pläne und Kostenanschläge über da» Project und über Hebung der Steigleitung bi» zum Hochreservoir beantragt, auch zur Erwäguvg gegeben, ob e» nicht thunlich sei, m den Röhrevcanal die Schleuse mit aufzunehmen. E» wird beschlossen, zu ». die beantragten Spccialfubmifsionen bezüglich der Bezirksschule als unausführbar zu bezeichnen, da rückfichtlich der letzteren da» Verfahren der Generalentre prise bereit» zu weit vorgeschritten, bezüglich beider Schulen aber au» inneren Gründen wegen der dadurch entstehenden und zu vermeidenden Verzögerungen der dringenden Baue und weil da» Interesse de» Bane« dagegen spricht, abzu lehnen, im Uebrigen die Angelegenheit an die Baudeputation zu verweisen; die Angelegenheit unter d. der Straßenbaudeputation vorzulegen; zu ä. die Finanzdeputation um Vorschläge über die Art der Verwendung zu ersuchen; bei der Ablehnung zu k zur Zeit Beruhigung zu fasten; die Sache unter i der GaSanstaltsbcputation zur Begutachtung zu überweisen; e» bei dem zu k dem vauamt bereit» ertheilten Auftrag zur An fertiguug der erforderten Ansckläge und Pläne bewenden zu lasten und im Uebrigen die gefaßten Beschlüsse zur Ausführung zu bringen. Bei dem bedeutenden Umfange, den die städtische Verwaltung genommen hat. stellt sich die der GaSrohrlegung in der Connewitzer städtischen n Winkler, *) riugyaugen « rr. Juni. bet der Nedactiou de» Tageblattes malige Einrichtung bezüglich der RechnungSrevi- sioneu al» unzureichend dar; bevor man an eine Reorganisation herantritt, ist e» wünfchenSwerth, die bewährten Einrichtungen de» Rechnungswesen» in anderen Orten, namentlich auch in Dresden, an Ort und Stelle einzusehen: der Vorsitzende der Finanz-Deputation wird zu diesem Zwecke und zur Einreichung von Reorganisations-Vor schlägen mit Auftrag versehen. Weiter wird beschlosten, Herrn priv Kaufmann Kettembeil 8eu zu dessen 50jährigen Bürgerjubi läum durch eine Deputation zu beglückwünschen. Die in Folge Neupflasterung de» Brühle» aus dessen Tracte zwischen der RcickS- und Nicolai straße nöthig gewordene Tieferlcgung einer alten GaSrohrleitung zu genehmigen, und hierauf zu Lasten der Gaßanstalt 1834 20 -f zu ver wenden. den Bonorand'schen Erben zur Arrondirung ihre» Etablissement» im Rosenthalc ein kleine« Stück Areal läng« deS Dammweges pachtweise zu überlasten unter der Bedingung, daß dafür ein nach dem Flächengehalt zu berechnende» Pacht geld nach Höhe de» PacktgeldeS für daS übrige Areal gezahlt wird, daß die Bonorand'schen Erben die Arbeitslöhne für Beseitigung einiges Gehölze», dessen Verwerthung dem Rathe ver bleiben soll, tragen, da» Areal zwischen dem Neu- >au und dem Dammweg in des letzteren Niveau ncingen, da» Ganze einsriedigen, die Trauf- und Regenwäfser durch Thonrohre in den Fluß führen und sich hiebei den Anordnungen deS Stadtgärt ner» und Oeconomieinspector» fügen, auch zu nächst zu der veränderten BcnutzungSweise Zu- limmuug der Stadtverordneten zu erbitten, die neugearündete Schreiberstelle im Krankenhaufe dem bisherigen Diätisten unter Regelung der Geschäftskreise diese» Beam ten und de» letzten Expedienten, zu übertragen, und den Antrag auf Erhöhung der ausgebrauch ten Budgetsumme für „Geschenke und Unter stützungen" um 600 für da» laufende Jahr abzulehnen. Zu dem mit Herrn vr.Heine getroffenen Abkommen wegen Ueberbrückung de» Rödelwasser«, Anlage und Unterhaltung einer Straße von dieser Brücke über die Schönefelder Wiesen nach dem Linien Wege und von diesem nach der Plagwitzer Straße, sowie wegen der Herrn vr. Heine au« der Regu daselbstzukommenden Areal ' vom22.Novbr.73 6381) hatten die tadtverordneten unter der Bedingung Zu- stimmung erklärt, daß Herr vr. Heine den Weg von der Brücke bi» zur Plagwitzer Straße 30» breit auf eigne Kosten sofort füllt und herstellt, wogegen die Stadt diese Straße sofort zur In standhaltung übernehmen wird; auch hatten die Stadtverordneten beantragt, bei Anlegung de» neuen Wege» die vorhandenen Knicke durch regel mäßige Curven zu vermeiden, (ekr. Plenar-Be schlüste vom 21. Febr. 1874 2U. 5. Tazebl. v. I 1874, S. 1845). nach den eingeholtev Sachverständigen-Gut ackten hat sich jedock herausgestellt, daß der AuS führung dieser Bedingung zur Zeit in Frage kommende WasterregulirungSarbeiten hindernd entgegenstehen, daß wenigsten» die nicht unbe deutenden Kosten unnötbig ausgewendet sein würden, weil da« AuSgesührte nach Herstellung der bezeichneten WasterregulirungSarbeiten voll ständig wieder beseitigt werden müßte: Herr vr Heine hat daher gebeten, die gestellten Be divgungen wieder fallen zu lasten, auch sich erboten, im späteren Bedürsmßfalle da« Steigung« verhältniß der über die Echönefelder Wiese nach der Rödelbrücke zu führenden Rampe an 1: 21,7 durch Verlängerung der ersten Rampe 30 Meter in einem Bogen, auf 1: 30 zu mindern, endlick beantragt, da» erforderliche ZustimmungS- zeugniß der Stadtverordneten Betreffs der durch die Correctur de» Rödelwaster» nöthig gewordene Grenzregulirung zu beschaffen; nach Lage der Sache wird beschlosten: den An trägen Statt zu geben, sobald noch der Wasserbau» verständige die vorgeschlageneRampenverlängerung für zulässig erklärt haben wird, und sodann dem gemäß mit den Stadtverordneten zu communiciren Vom 16. Juni 1875 Nach Genehmigung einer größeren Anzahl von den Stadtverordneten zur Justifiration mitzuthei- lenden Rechnungen aus da» Jahr 1874 wird be schlossen bei der Ablehnung von Gehaltserhöhungen für 2 Rath»registratoren Seiten der Stadtverordneten, zur Zeit Beruhigung zu fasten und die Angelegen heit bet Ausstellung de« nächstjährigen Bugdct« wieder in Erwägung zu ziehen, den Bau der 4. Bezirksschule den mindestsor- dernden Herren Paufck und Nolte für die von ihnen geforderten 320,975 82 -s zu übertragen. in Gemäßheit der mit mehreren von den Stadt verordneten mit Auftrag in der Sache versehenen Mitgliedern de- Stadtverordneten-, Bau- und Oeconomie-AuSschusteS gepflogenen Verhandlungen die Verbreiterung de» Gohliser Wege» bi» auf 60» mehr, al» bisher projectirt war, auf der östlichen Seite vorzunehmen, so daß die verlän gerte westliche Straßenfluchtlinie auf die Ecke de« ersten Hause» der westlichen Seite der Blücher straße trifft, die Situation der beiden Parthen- schulen zu genehmigen unter Verrückung der Fronte derselben an der Parthenstraße in die ver längerte Fluchtlinie der Straße östlich derselben, und da» für die dortigen CarräS vorgefchlagene Nivellement mit günstigeren Steigung»verhält nisten, auch schon jetzt für den Bau der Parthcn schulen anzunehmen. für den Neubau der 2 Realschule an der Parthe, die auf 448,196 55 veranschlagten Kosten, für Herstellung der Schlcusen-Einsriedi- gungen, Planiren:c. zum Bau der beiden Parthen- schulen 79,519 90 .f, für „JnSgemein" der letzteren 46.079 34 zu verwllligen, und Zustimmung der Stadtverordneten hierzu enr- zubolcn, dem Antrag der Stadtverordneten entsprechend, die Mauern der Abrritt»gruben für die genann ten Schulen ffolcrt von den Umfassungsmauern de« Hauptgebäude» und der Turnhalle auSzu- sühren. der den Stadtver»rdneten aus deren bez An trag gegebenen Zusicherung entsprechend, den Fahrweg über den Fleischerplatz, von der Lessing- brücke bl« zur Promenade in der Richtung nach dem AuSgang vom Neukirchhof rc. mit boflirten Steinen zu pflastern, den Fußweg nach dem Hahnreibrückchen umzupflastern, hieraus 477 l 80 zu verwenden, und zu diesen Kosten Zu- stimmurm der Stadtverordneten zu erbitten. da» Miethverhältniß mit dem Henoch L Ahl- feld'fchen Creditwesen Uber ein RathhauSaewölbe ohne weitere Ansprüche mit dem 20. J.ili d. I. auszuheben, und das Local vom 1 Aug. d. I. ab gegen '/«jährige Kündigung rm LicilatronSwege anderweit zu vermiethen, zu genehmigen, daß vom 1. Juli d. I. ab, dem Ansuchen der Theaterdircction entsprechend, der Einlaß in die städtischen Theater auf »/« Stun den vor dem Beginn der Vorstellungen festgestellt und hierüber Seiten der Theaterbirection öffent liche Bekanntmachung erlasten wird; und dem Steinmetzmeister Herrn Günther einen Ablagerungsplatz auf Parzelle Nr. 2734 an der Berliner Straße gmen '/»jährige Kün digung und einen jährlichen Pachtzins von 90 hinter dem von dem Genannten dermalen benutzten und wegen anderweiter Verfügung hierüber zu räumenden Platz unter der B.dingung zu über lasten, daß Herr Günther dem Rath und dem Pachter dcS nördlich daran gelegenen Areale» die Zu- und Abfuhr über besten Pacdtareal jederzeit gestattet, hingegen dabei zu beharre«, daß daS auf dem bisherigen Pachtareal ohne Genehmigung deS Rathe« al» Verpachter und Baupolizeibehörde errichtete Gebäudchen sofort abgebrochen werde. Endlich werden au« der Mendestistung an 3 Personen Unterstützungen von je 60 ver willigt. (im Winter 385), 990 für die Jurisprudenz (im Winter 1063), 346 für die Mcdicin (im Winter 394), 1083 für die DiSciplinen der philo sophischen Facultät (1874/75: 1105). Die 1083 Studirenden der 4 Facultäten sind: 73 Pharmaceuten, 180 Chemiker und Physiker, 122 Philosophen im eigentlichen Sinne. 86 Pä dagogen, 367 Philologen, 105 Mathematiker, 104 Landwirthe und 46 Caweralisten. Von den Juristen studiren außerdem noch 135 Cameralia, sodaß wir im Ganzen 181 Cameralisten zählen. Die 2775 Studirenden sind zu 2462 Reichs angehörige (1874/75 hatten wir deren 2597 unter 2947 Studirenden). zu 313 Ausländern au» Europa und den übrigen Weltthcilen. Die Reich»«»gehörigen stammen au» 23 Lan dern (Elsaß-Lothringen fehlt diesmal). ES sind nämlich 20 Oldenburger 1003 Preußen 25 Reußen 981 Sachsen 36 Altenburger 13 Coburg-Gothaer 23 Meininger 23 Weimarer 29 Schwarzburger 10 Waldecker und Württemberg?!. Frequenz der Universität Leipzig Im Sommer I87S. Der Bestand im lausenden Semester ist 2775 gegen 2947 nn Winterhalbjahre, also 172 weniger. ES studrren hier 981 Sachsen und 1794 Nicht- sacksen gegen 925 Inländer und 2022 Nicht- sachsev im Vorsemester. ES wuch» d,e Zahl der Sachsen mithin um 56, die der Nichtsachsen siel um 228 Die Facultäten nehmen von den 2775 Studi renden 356 für die Theologie in Anspruch 45 Anhaltiner 24 Badener 60 Bayern 31 Braunschweiger 8 Bremer 27 Hamburger 24 Darmstädter 1 Lauenburger 6 Lippische 9 Lübecker 43 Mecklenburg-Schwermvr 21 und Strelitzer zztz, Europa ist sonst noch vertreten durck 257 Stu- dirende, Asien durch 5. Afrika durch 2, Amerika durch 48. Australien hat 1 Studirenden gestellt. Die Europäer sind größtentheil« (215) Oester- reicher und Russen (74 -j- 72), Schweizer (46) und Griechen au» dem Königreich und der Türkei (23) Die Uebrigen <42) sind Engländer und Scandinaven (je 8). Dänen (1), Franzosen 3). Serben (5). Rumänen (7), Italiener (4) und Niederländer (6). Die 48 Amerikaner stammen au- den Ver einigten Staaten (45). Chili, Cuba und Bra silien, die Asiaten au» Japan (1) und Indien 4). Di' Nicktimmatrikulirten zählen diese« Semester 90 Personen, im Vorsemester waren sie t l<> stark. Nimmt man diese obigen 2775 hinzu, so erhält man al» (Sesammtzahl der Hörer überhaupt: 2865 (1874/75:3057). vr. Whistling. (Eingesandt.) Loucurreuzpläne der zu erbauende» höhere» Mädchen schule aus dem Schletterplatze. (Im Saale der 4. Bürgerschule, Alexanderstraße.) Die eingegangencn Eoncurrenzpläne werben jedenfalls ern allgemeine-Interesse beim Leip,iger Publicum erregen, mithin genaueren Betrach tungen unterzogen werden. — Beim Eintritt wird man von großartigen durch Farbe fesselnden Projekte überrascht, die den Beschauer, namentlich den Laien anziehen, welche jedoch theil» mehr Charakter von Palästen, Theatern, Museen, Börsen, AuSstellungSgebäuden rc. tragen, am wenigsten aber einer höheren Bürgerschule ähnlich sehen. Wenn höhere Lehranstalten al» Universitäten, Polytechniken, Kunst- und Sing akademien rc., wenn auch nur annähernd einen reicheren monumentalen Charakter tragen, so ist DaS ganz gerechtfertigt, aber in unserer Stadt zu erbauende bürgerliche Schulen, deren Bedürf nisse in neuester Zeit so umfangreiche sind, müssen schon de» Kostenaufwandes wegen ein ruhige», bescheidenes Ansehen erhalten, da für den ganzen Bau nur möglichst geringe Kosten verwendet werden dürfen — Eine große An zahl der Herren Architekten haben der ihren Projekten die Hufeisensor m gewählt, und die vom Rathe am Schlüsse de» Programm», also jedenfalls mehr nebensächlich angeführten Worte: „ES ist Vorsorge zu treffen, daß die Giebel der anstoßenden Häuser möglichst gedeckt sind" — (womit dock gewiß nicht ein Anbauen an die Giebel der Nrchbargebäud e gedacht ist) al» Hauptsache betrachtet und somit einen circa 2 l Meter hoch umschlossenen Schulhof erhalten. Vereine un heilbare, nur schlechte Gase auSalh mende Lunge eine« Schulgebäude» ist, welcher Uebelstand sich noch steigert, wenn die an der Ostseite angrenzenden Nachbarn Hinterge bäude aufführen, wa» denselben nickt verweigert werden kann. Die Idee deS geschlossenen Schul hofe» ist bereit» bei den früheren Concurrenzen, z. B. der Real- und BezirkSsckale am Floßplatze entschieden als ungeeignet für öffentliche Lehran stalten verworfen worden und das mit Recht, weil dem Schulgebäude dadurch Lust und Licht entzogen wird. Sowie überhaupt in Leipzig und andern größer» Städten Schulgebäude nur frei stehend aufgesührt werden sollen. Abgesehen davon können die mit so vielem Fleiß und architektonischer Geschicklichkeit au»ge- arbeitcten Projecte mit ihren ausgedehnten Flü