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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187410235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18741023
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18741023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-10
- Tag 1874-10-23
-
Monat
1874-10
-
Jahr
1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1874
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geboren. and Krau. rschied nach te und Later n 26. LebeaS- ucch an kS74. 8äili«S, den 24. Ort. : Friedrich-- es sauft und l, waS wir en anz«gen. lern «gbei«. :r in Dresden ist in Schloß- zig in Leplitz. . Sima Dielet zer in Pirna yerr Clemens m>. Platz gch. Vielte Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ega, Cb in Chemnitz Heyinann in Herr Assistent Herr Julius lküller. Herr rimm. Herr gew. Drechsel. :lene Uhle in rzt E. BeekeN r Otto Rein herr Theodor »nicke. Herr nrirtte venr. Bautzen eine >s RodewisL : in Dresden. ^ >. Prof. Bähr Biebrach in nitz Tochter >err F. Rein- Tittman in > Teuselstein autzen. Hrn. a.Kirchschul- Sohn Map. ishütte. Hr. mma Tauer Ano Krotzsck -s Dresden. 2V. October. Ucbcr Ehren und Aufmerksamkeiten kann sich unsere heutige Lehrer- wett kaum mehr beklagen. Die Eröffnung der 1. Gemeindeschnle in der Pestalozzistraße bekräs tigl diesen Satz vollkommen, denn am Ende Laub- gcwinde in den beiden Hauptrasten, Plttnitzer- und Mathildenstraßc, welche der Kinderzug von dem alten Waisenhause, woselbst sich die Schule bis jetzt befand, durchschritt, Maslbäunic mit Fahnen und Laubgewinde in der Pestalozzistraste selbst, waren äußere Festzeichen, wie sie auch bei den wichtigsten Feierlichkeiten selten zur Erscheinung gelangen. Inzwischen wurden sie neidlos be trachtet und der jubelnden armen Jugend nnt ihren grünen Kränzen im Haar und an Stangen, mit den grünweißcn Flaggen und Schärpen, denen ab und zu eine Flagge und ein anderes Zeichen in den deutschen Farben beigcmischt war, gern gegönnt. Ob daö auch der Fall bei Bertheiiung der 80V Rcsormationsbrvdchen unter der Jugend gewesen sein mag, ob der zuschauenten Kinderschaar nicht ein klein wenig Neid überkommen, möchten wir nicht festzustellen versuchen. Die herrliche Hcrbstsonne, welche daS Bild beleuchtete nnd der Einweihungsfeierlichkeit im Hose der Knabcn- abtheiluna günstig war. erhöhte merkbar die zu friedene Stimmung aller Festtheilnchmcr. — Die Herbstsonne. welche vorgestern die beiden Schwesterdörser Loschwitz und Blasewitz be leuchtete, diente einer andern Art Festfreude, als die gestrige Herbstsonne. Gott BaccbuS war cö, dem die Festfreude aus der Loschwitzer Bic- toriahöhc und in der Blasewitzer Niederung galt, denn dem neuen Most wurde überall wacker, wenn auch nicht gerade mit Kennerzungen, zu gesprochen. Der loschwitzer Wein hält nicht die Mitte zwischen den Grüneberger und Meiste er Weinen, sondern er bildet deren Schweis, und die Kunst an Zuckerzusatz u. dergl. wird bei ihm fleißig geübt, allein bei dem heurigen Juliweller „i den Octobertagen läßt er doch keine sauren Gesichter auskommen. Die Tausende, welche ibn von gestern tranken, ließen es wenigstens an Wcinseljgkeit nicht fehlen, und die AuS-! drücke beiterer Weinlaune konnten uns mit ein wenig Phantasie leicht statt an den Mern der I Elbe an denen deS Rheines heimisch glauben. Pferdebahn und Dampfschiffe machten noch einmal prächtige Geschäfte uno besonders konnte sich die kleine Dampsjähre zwischen Losckwitz und Blascwitz der massenhaftesten Benutzung erfreuen. — Die kürzeren Tage führen trotz des schönen Wetters die Menge in das Theater. Die Häuser be ginnen sich zu füllen und da« Interesse an den vorgesührten Stücken wird reger und reger. Fräulein Ha Verla ndt im Hoftheater ist rasch der L-eblina unseres Pndlieums geworden. Fräulein Ulrich glänzte in diesen Tagen in der alten Birch-Pseiffer'schen Rolle der Königin Anna von Oesterreich in dem Stücke gleichen Namens. Das Stück erschien wie eine Antiguität, gefiel aber trotzdem und erlebte bereits eine Wiederholung. Nächsten Mittwoch wird Hamlet bei ermäßigten Eintrittspreisen gegeben. Das Hau« dürste wieder zuin Erdrücken voll werden — Eine große Ab wechslung von Stücken bietet daö Rcsidenztheater. Da« Berliner Bolksstück „Ein großer Wohl- thäter", gerade am gegenwärtigen Markt gegeben, beweist sich wie „Mein Leopold" als Zugstück. — Theodor Formes, der berühmte Tenorist und königliche Hofopernsänger, ist am Donners tag in der Heilanstalt für GemüthSlcibende in Endenick bei Bonn, woselbst er seit circa einem Jahre ohne Hoffnung aus Wiederherstellung Aus nahme gesunden, im Alter von 47 Jahren ge storben. Haupt« Gewinne 5. Classc 86. König!. Sächs. LandeS-Lotlerie. Gezogen in Leipzig den 22. October 1874. Rr Lblr. Hauri-ilollrcNonkn. 82534 500» bei Hrn Louis Nusch in Greiz. 83«»«; 5000 - . Franz Kind in Weimar. 77ö:«ti 2000 - - C C F. Meyer in Grithain. 51011 20»0 - - A. Geneis in Dresden. 50202 2000 bei dem K. S. priv. Intelligenz Comp toir in Leipzig. HauriHvllekNontii. Eduard Brückner in Wurzen I. Chr. Schubert in Leipzig. G. H. Stein L Co. in Leipzig. C. F. Sckulze juv. in Leipzig. M. F. Bahse in Chemnitz. C. F. Schulz« ;uv. in Leipzig Reichel L Scbolze in Lübau. Chr. Cour. Krappe in Leipzig Hugo Ritzschc in Döbeln. Carl Böttcher in Leipzig. Carl Zieger in Leipzig. Albert Kuntze in Dresden Oswald Hader in Meerane. C. C. F. Meyer in Geithanr. Heinrich Lcyfsert in Leipzig. Franz Kind in Weimar. Ritzsche in Döbel». E. Heydeinaiin in Bautzen. Carl Böttcher in Leipzig. Franz Kind in Leipzig. Albert Kuntze in Dresden. Albert Kuntze in Dresden. Franz Kind in Leipzig. Chr. Conr Krappe in Leipzig. C. C. F. Meyer in Geithain Chr. Conr. Krapp« in Leipzig. !flr. auf Nr. 560 l«l6 78«t 8016 0310 13408 1410» 18000 27056 28518 20370 20607 34034 »SI70 38280 41081 43317 4711.' 50561 51246 60295 64900 73121 76404 77455 70806 8188» 87531 87705 91293 95600 95816 09507 00584 99051. Gewinne i» 200 Thlr. aus Nr. 2743 8368 ,6743 20226 21II2 25473 29433 30485 33648 42440 4407« 45942 49030 52361 56896 60730 63413 63881 67157 70186 73032 77358 77699 80128 82563 84363 84760 86893 87131 92656 07294. Gewinne u 100 Thlr. aus Nr. 3,6 1021 1078 1404 2173 2374 3886 5859 6860 8188 0757 1II13 12494 13972 14386 14851 16902 18536 19465 20442 23175 23918 24400 25002 25119 25335 25630 27080 27006 29561 20857 32261 32670 3275035291 35356 35555 35731 36130 36301 38373 43102 43768 43966 43087 44180 44301 45392 46400 47684 50188 50718 57190 57361 58111 58232 60328 «'.3087 66050 68045 68403 69047 70304 70456 72258 72560 74075 74523 74838 74900 75490 76831 77702 78885788g! 81806 81896 82906 83825 84673 878UI 88136 80079 89905 «r. »dir. 1000 bei Hrn. 68734 1000 - 2142" 1000 - 43631 1000 - 68485 1000 - 68373 > 000 81702 100» - 20120 >000 - 15405 1000 - 26660 1000 - 47839 1000 - 7023? >0,10 - 1673U 1000 - 3722 1000 - 10438 >000 1162!» 1000 - 5336«» I0»0 - 51855 1000 - 58077 1000 08400 1000 - 2121 >000 - 62638 1000 - 7,»640 1000 - 74185 1000 - 20462 1000 - 60304 1000 - Gewinne » 400 2 91103 91487 92600 92867 94115 94517 95231 9906Z 90868. Telegraphische Depeschen. Ludwigslust, 2l. October. Sc. Majestät der Kaiser ist heute Abend 7«/, Uhr hier eingetroffen und von der großhcrzoglichcn Familie aus dem Bahnhofe empfangen worden. Bon der hiesigen Einwohnerschaft, welche heute einen großen Fackel- ug veranstaltet, wurde Se. Majestät enthusiastisch »egrüßt. Morgen und übermorgen findet in der Jaßintz Jagd aus Roth- und Schwarzwild statt. Rom, 21. October. In Folge der Beschlag nahme von Dokumenten bei den vor Kurzen, wegen carlistisckcr Anwerbungen verhafteten Per sonen hat der Präsect die Auflösung deS Vereins ehemaliger päpstlicher Combattanten angeordnet. — In einer in Agnone an seine Wähler gerich teten Rede wies der UnterrichtSminister Bonghi auf die Nachtheile hin. welche die bisherige Oppo sition für die Finanzen deS Staates genabt hat London, 21. October. In ganz England und Schottland herrschte heute ein heftiger Sturm, der großen Schaden angerichtet hat. Viele Häuser haben Beschädigungen erlitten, die Telegraphen leilunaen sind theilwcise zerstört. — Der Dampfer „Chusan", von Glasgow nach Shanghai bestimmt, hat an der Westküste von Schottland Schiffbruck gelitten, wobei 11 Personen von der Mannschaft umqekommcn sind. <Van Francisco, 21. October. Weitere von den Samoa-Inseln hier cingegangene Nachrichten melden ebenfalls, daß daS deutsche Kriegsschiff „Arcona" einen Hafen der Inseln angelaufen und von der dortigen Regierung die Entrichtung einer zuvor vereinbarten Summe verlangt hat, welche für die Entschädigung dort angesicdelter deutscher Staatsangehöriger stipulirt war. Von den Dem schen sei, um die Zahlung hcrbeizusühren, ein Ge bictsthcil in Psandbesitz genommen worden Die „Arcona" babc darauf den Hasen wieder ver lassen. «nabend «S statt. rvl. «nabend tt. V. agr—>/,t, »tiS««S, sch-elektro ind. nst. ^Müller und Herz hmer und r vermag, -atte auch ' hiesigen it daraus azu unter sowie die dem ende zu kvoll de» 3", deren Überschrift em Hau«. 8 Segen" i-ert Fest, usik zum ) heiteren rhalt der «dichteten treffliche» onale der herzlichen sen Pria- gangene» ingenbm hrer Be il ist mit uscS, die in ihrem bewußt- Nähere Eheleute eben, der icht, daß eben och noö Ztg) Englische Gauner. Die häufig sich wiederholenden Fälle, daß die Unvorsichtigkeit und Unersahrcnheit kleiner deut scher Häuser von durchtriebenen Gaunern in Eng land zu allerlei Betrügereien benutzt werden, ver anlassen ein deutsches Haus in England, der „Köln. Ztg." in einer Zuschrift mehrere Beispiele von den erwähnten Vorkommnissen zur Warnung de« deutschen Publikums zugehen zu lasten. Das selbe schreibt: Nehmen Sie zuerst folgenden Fall: Firma, die wir A nennen wollen, war bereits vor ca. fünf Jahren in London etablirt und machte damals Bankerott; der betreffende Chef wurde dann CommiS mit l Lstrl. per Woche und schließ lich während der Wiener Ausstellung von einer englischen Firnia mit Gehalt von 2 Lstrl. per Woche nach Wien gesandt. In Wien machte A., wie dies ja dort sehr leicht möglich ist, die Be kanntschaft von Herren, die ihm als Referenz dienten, und nun hatte A. leichtes Arbeiten; denn welcher deutsche Fabrckant giebt sich die Mühe, Erkundigungen cinzuziehen, ob die ausgegebenen Referenzen gut sind? Nachdem A. sich also Refe renzen verschafft hatte, ging derselbe flott ans Einkäufen und folgender interessante Fall kam unter meine Notiz: A. kaufte von einem Fabri kanten, den wir B. nennen wollen, unter Ausgabe feiner Referenzen einen Posten Waare von circa 500 Lstrl., wovon die Hälfte Casta bei Empfang der Bill os Lading (Fracktvries), die andere Hälfte drei Monate Tratte »u zahlen war, und dies würde doch jeden Fabrikanten zur Versendung der Waaren veranlassen, denn wenn ein Mann 250 Lstrl. Casta zahlen kann, dann muß er doch gut sein; da ist aber ein Häkchen in der Geschichte, denn wie kann unser Herr A. der 2 Lstrl. per Woche Gehalt hatte, 250 Lstrl. Casta zahlen? DicS ist aber einfach genug: als man A. die Bill os Lading, also den Frachtbrief, brachte, wußte er Gründe anzugeben, daß man denselben bei einem Spediteur präfenlirte, der ihn, gegen gute Zinsen dir betreffenden 250 Lstrl. oorschvß und natürlich die Waaren, die ca. 500 Lstrl. werth sind, als Sicherheit hielt. Nun setzt sich A. sofort ans Werk und verkauft Waaren, die er mit 3 8 per Stück ge kauft hat, zu ca. 2 s, bezahlt dem Spediteur, was er ihm schuldet, also ca. 1 s 8ck, und behält die übrigen 4ä für sein Taschengeld; denn der Fabrikant, der also erst die Hälfte bekommen hat, wird oder darf natürlich nicht darauf rechnen, die übrigen Gelder zu erhalten, und bei dem hiesigen langsamen und kostspieligen Prvceste, der außerdem in Deutsch land nicht gekannt und gefürchtet ist, geht der betreffende Schwindler unbestraft feinen Gang weiter und beschwindelt andere Firmen. — Nebmen Sie jetzt Fall Nr. 2: Ich war m Leipzig zur Messe und hatte Gelegenheit, einen kleineren Fabrikanten, ^ der aus dem Markt in einer Bude war, nach seinen Preisen für einen gewissen Artikel zu sra^n, und bemerkte, daß solcher für den ena- lsichrii Markt, für London, bestimmt sei; als mir derselbe seinen Preis ausgegeben und ich weiter gehen wollte, sprach mich ein Herr an. ob ich einige Minuten Zeit hätte, da er gern mit mir sprechen möchte. Da ich aus sein Ersuchen ein- gir.g, bat er mich, in seine Bude einzulreten und erzählte mir. er habe gebärt, daß ick auf der an- VolkswirUchastliches. Verschiedenes. deren Seite gesagt habe, ich käme von London, und da wünschte er mich in folgender Angelegen heit um Rath zu fragen: eine Londoner Firma, die wir C. nennen wollen, wäre auf der vorher gehenden Messe bei ihm vvrgekommen und hätte einen kleinen Posten Waare gegen Cassa gekauft und dann eine größere Ordre, die gegen drei Monate Tratte auszuführen war, gegeben. Be treffender C. babe eine Referenz beigebracht, die natürlich seine Auskunft gebe, aber die Tratte, ca. 700 Thlr., sei mit Protest zurückgekvmmen und betreffender Fabrikant erträgt einen bitteren Verlust. Nun wünschte er, daß ick ihm etwas über betreffende Firma mittheilen sollte, aber womöglich einen Theil der Tratte retten möchte; aber eben so gut kann man auf den Mond springen, als wie in London jede Firma kennen, die sich aus'S Schwindeln legt, da man ja jeden Tag seine Firma ändern kann, ohne eS nöthig zu haben, irgend Jemandem darüber Rechenschaft zu geben. Als ich betreffenden Fabrikant srug, wie es gekommen fei, baß er ein solches Geschäft habe macken können, ant wortete er: Nun, ick wollte gern cm größeres Geschäft macken, und außerdem bezahlte C. gute Preise!!! Ick sagte dem Fabrikanten alsdann, was er thun solle, und wie ich Weggehen will, bietet er mir zu meinem Erstaunen an, ob ich ihn vertreten wolle, und möchte er mir dann Consignationen zusenden. Aus meine Frage, wie er mir eine so leichtsinnige Offerte machen könne, da er mich ja gar nicht kenne, antwortete er zu meinem noch größeren Erstaunen und nicht wenig zu meiner Ehre: Ja, Sie haben ein ehrliches Ge sicht und werden mich nickt betrügen. — Wie leicht ist eS also für abgefeimte Schwindler. solche Leute zu betrügen, wenn sie es daraus antegen — Fall Nr. 3. — Firma D. kaufte sich ein Adreßbuch deutscher und ausländischer Fabrikanten und schickte nun jeden Tag Briefe folgenden In halts ab: „Ihre Adresse wurde uns durch einen Hamburger Spediteur aufgegeben, und sollten Sie lieserungssähig sein — wir stehen mit Fabrikanten in französischem Fabrikate in Verbindung, solche sind jedoch nicht leistungsfähig —, falls Sie nach hier arbeiten wollen, bitten wir um Muster und Ausgabe, ob wir für Sje als Agenten fungiren sollen; aus etwaige Consignationen machen wir Vorschüsse, wenn nöthig." Firma D. giebt in betreffendem Briese einige Einzelheiten über den Artikel, um den sie schreibt, da sie mit solchem etwas bekannt ist, und der Fabrikant glaubt na türlich Alle«, wa« D. geschrieben, nnd sendet Muster, auch Consignationen, ohne sich zu er» kundigen, welcher Hamburger Spediteur den Namen gegeben hat, und verliert schließlich sein Geld, obne einen Pfennig wieder zu sehen — Andere Fälle, worin hiesige Firmen Karten anSsenben, daß sie dreißig Jahre etablirt sind, kommen auch vor, und ist erst vor einigen Wochen hier ein ähnlicher Kall vorgekommen, dock ist betreffende Firma erst dadurch zum Bruch gekomnien, als solche sich auch an englische Fabrikanten wandte, und die haben alSdann kurzen Proceß gemacht, sonst würde die Firma, die deutsche Fabrikanten uni einige Tausend Livre Sterling gebracht, noch lzeute bestehen —r. Leipzig, 22. October. Wenn die heu tige Mitthelluiia über die Generalversammlung der hiesigen Gesellschaft zu gegenseitiger Hagelschädenvergütung etwas spät kommt, so wolle dies damit entschuldigt werden, daß diese Anstalt zwar ein gutes Leipziger Kind in derje nigen Periode des Alters, die Herr Wirkt. Geh. Ratb v. Wächter bei dem letzten Fraternitäts- convent als „Jugend" bezeichnet«: — bis 70 Jahre! — und mit 51 Jabren noch weit von der Grenze des Alters entfernt ist; daß aber Nachrichten von dieser Anstalt denjenigen, welche sich dafür interes- siren, zu jeder Zeit reckt kommen. Am 15. d. M. trat der BcrwaltungSrath zusammen, um die der Generalversammlung vorzulegenden Gegenstände nochmals mit der Direktion zu berathen und die gesetzmäßigen Wahlen vorzunchmen; am 16. d. M. aber fand die Generalversammlung statt. Sie hatte außer dem Geschäftsbericht Wahlen zu er ledigen, über Schädenvergüliingen, welche wegen Formfehlern bei der Anmeldung von der Direktion nicht gezahlt werven konnten, zu entscheiden und den Rechnungsabschluß vom Borjahre anzucrken- nen. Letzteres und die Wahlen wurden einhellig vollzogen, auch gegen den Geschäftsbericht, der nur Günstiges zu berichten Halle, Einwendungen nickt erhoben, wohl aber Meinungsverschieden beiten bemerkbar, als es sich um eine jener Sckä- dcnsordcrungen handelte. Sie wurde schließlich mit Stimnienmebrheit abgclehnt. während alle übrigen Genehmigung fanden. Aus dem Geschäfts bericht ist Folgendes zu erwähnen: Die Versiche rungssumme der Gesellschaft hat gegen da« Bor jahr wieder zugenommen und ist auf 9,153,710 Thlr. gestiegen, so daß sie heuer uni 87 Procent höher ist als im Jahre 1871, wo noch etwa« an 4,900,000 Thlr. fehlte. Die Zahl der Policen ist dagegen um 96 niedriger als un Jahre 1873, so daß hierin ver höhere durchschnittliche Versiche rungsbetrag für jede Police von 1885 Thlr. oder 213 Thlr. mehr als 1873 seine Erklärung findet. In der überwiegenden Zahl der in die III. Elaste fallenden Versicherungssumme — Versicherungen aus 6 Jahre — von 5,083,860 Thaler oder 55,54 Proc. ver ganzen Versicherungssumme bei 46,84 Proc nach der Zahl der Policen erkennt man den Einfluß der Thatsacke, daß die Mitglie der dieser Elaste im vergangenen Jahre aus die ausgeschriebenen 55 Proc. Nackschuß 10 Procent auS dem Reservefonds erhielten, aus den ein sichtsvolleren Theil der Mitglieder Denn es sind diese« Jahr m der I. Elaste — Ver sicherungen aus 1 Jahr init nur 1»/, Proc. Zu buße auS dem Reservefonds 1873 — 4 Proc. Versicherungen zu Gunsten der Elaste III. weniger al« vorige« Jahr. Die Versicherungen aus 3 Jahre. Elaste II, sind aus dem vorjährigen Stande ge blieben Bon der gelammten Versicherungssumme entfallen: aus Roggen etwas mehr als 3,527,0»«« Thlr. od. 38,^, Proc. - Weizen nicht voll 2,230,«»00 - « 24,^ . - «erste . - 002,000 - - >0,« . - Hafer etwas mehr als 1,704,00» » - 18„, - Der Rest vertheilt sich mit 5Proc. aus Oel- saaten, 1.^ Proc. aus Hülsensrüchte und Antheile unter 1 Proe aus Hecklrüchte, Obst, Lein, Buch weizen und Sämereien. Die Versicherung »in Stroh bei den obengenannten Früchten beträgt etwa 3 Proc. von der Versicherungssumme jeder einzelnen Frucbtart bis zu Hülsensrückten. Gegen das Vorjahr hat die Mitversicherung de« Strohes bedeutend abgenvmmen. Die höchste Versicherungs summe mit der größten Zahl der Policen entfällt auf daS Königreich Sachsen mit mehr als 4,770,00«» Thlr., wovon über 2,243,000 Thlr auf den Re gierungsbezirk Leipzig kommen. Preußen hat et was weniger als 4,069,000 Thlr. —bei 2,940,00«» Thlr. in der Provinz Schlesien allein. I», klebrigen sind die Thüringischen Staaten, Braun- schweiq und Waldeck an der Versicherungssumme betheiligt. WaS nun die Hagelschäden betrifft, so krackte der Mai in Juni - Juli - August - September, am 12. so daß in. Ganzen 5 Proc. Taxkosten Thlr. baar auf einen 3 Tagen 13 - 9 - 3 - über Thlr.. 7,300 11,900 - - 27,400 - - - 2,000 - 11 unter Abzug der üblichen eine Summe von ca. 49,000 tarirten Gesammtschadcn von nicht voll 5 l,000 Thlr gezahlt wurden. Den größten Theil hiervon hat diesmal daS Königreich Preußen mit über 35,000 Thlr., dann Sachsen mit l I,0«>0 Thlr. erhalten, hiervon aber dort Schlesien allein 22,800 Thlr., hier derRegierunqS- Bezirk Zwickau allein 8100 Thlr. bekommen. Äon der Mitlheilung einzelner Verhältnißzahlen, welche auS dem gegebenen statistischen Material berechnet waren und für den Fachmann gewiß von Interesse sein mögen, hier ganz absehend, möge nur noch deS vorläufigen CasseniiberblickeS, den der Geschäfts bericht brachte, kurz gedacht sein. Hiernach be trägt die Prämieneinnahme rund 89,400 Thlr. Zu der Nettosumme der Schäden kommen ca. 20,000 Thlr. weitere Ausgaben für Taxation, Revision, Provision, Insertion, Organisation rc., so daß mindestens 20,000 Thlr. Ucbcrschuß am Ende deS Jahres sich ergeben dürsten. Da dieser Betrag ein Fünftel der Prämicneinnahme Über schreitet, so wäre der Fall cingetreten, eine Dividende an die Mitglieder zu ver« thei len. Man sagte sich jedoch in VerwaltungS- rath und Direction, daß nach dem Statut Drei- viertcl deS Ueberschuste« in den Reservefonds zu legen und von dem überbleibcnden die nicht un bedeutenden Kosten der Anzeige de« Dividenden betrag-, die Herstellung der Dividendenscheine, die Versendung der Gelder :c in Abzug zu bringen sein würden, so daß aus den Thaler bezahlter Prämie noch nickt l,z Ngr. zurückaegcbcn werden könnte, klm nun aber den größeren Vorthcil eines recht ansehnlichen Reservefonds zu erlangen, hatte der BcrwaltungSrath beschlossen, den ganzen kleberschuß dem Reservefonds einzuvcr- leiben, was beifällig ausgenommen wurde. Unter solchen Umständen wird der Reservefonds für 1875 ca. 50,000 Thlr. betragen und sonack die Leipziger Gesellschaft den relativ größten Reservefonds unter allen haben. * Leimig, 22. October Der soeben verausgabte dritte Geschäftsbericht der Generaldirection der Chemnitzer Werkzeugmaschinen-Kabrik (vormals Zimmermann) in Chemnitz weist nach, daß die Production de« Etablissements im '
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