Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187411030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18741103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18741103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-11
- Tag 1874-11-03
-
Monat
1874-11
-
Jahr
1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1874
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5950 ganz auS der Welt schassen zu wollen, dazu scheint uns irgend ein triftiger Grund nicht vorzuliegcn. Hm Gegentheil müssen wir Banknoten in größeren AppointS, die in Folge dessen nur im großen Ver kehr umlausen und verhältnißmäßig rasch zur Bank zurückkehren, nach wie vor für ein voll ständig legitime- Werkzeug dcS eigentlichen Bank- geschaftS betrachten; und gerade die Elasticität des Umlaufs, welcher mit dem Bedarfs von selbst steigt und fällt, sichert ihnen unzweifelhaft den Vorzug vor jedem Papiergeld. Auf die hauptsächlichsten Bestimmungen deS Entwurfs selbst zu kommen, so ist dagegen, daß di« Zettclbanken strenger, als eS bisher wenigstens bei manchen der Fall gewesen, auf daS reine Bankgeschäft eingeschränkt werden sollen, nichts einzuwenden; wir würden selbst ein Verbot des WaarcnlombardS, der in tz 20 unter b 4 gestattet ist, für nicht ungerechtfertigt halten. Zu weit geht dagegen unseres ErachtcnS die Forderung der drei Unterschriften aus den zu diScontirenden Wechseln (tz l9, 3 und tz 20, >»), welck)c nicht sowohl dem Privatbankgeschäst zu Gute kommen, als zur Umgehung reizen würde, und die Be schränkung deS Estectenlombardö auf die in tz 20, d 2 genannten Papiere. Auch die Forderung eineS Reservefonds nach Höhe von einem Viertel de- Grundkapitals (tz 20, 4) bekundet eine über triebene Aengstlichkeit. WaS die Ausdehnung der Einlösungs pflicht anlangt, so haben wir darauf von jeher hauptsächliches Gewicht gelegt. Damit werden auch die Klagen des preußischen und hansischen Handcls- standcS über die Verluste, welche man dort an den fremden Scheinen erlitten, von selbst schwinden. Nur geht cS wiederum zu weit, wenn nach tz 19, 4 die Banken diejenigen Noten anderer Banken, welche sie aus dem dort bczeichneten Wege erhalten haben, nur entweder zur Einlösung präscntiren oder zur Zahlung an die cmittirende Bank sollen verwenden dürfen; nach der engen Fassung dieser Bestimmung würde selbst eine dein Londoner Clcaringhousc ähnliche Einrichtung ausgeschlossen se n und müssen wir unS daher für Streichung des Schlußsatzes von tz 20, 4 aussprechen. Da gegen geben wir wiederholt anheim, ob nicht die rn tz 1t, 2d normirte EinlösungSsrist abgekürzt tvcrden könnte. Ferner glauben wir bei der Be deutung unseres Platzes zu dem Wunsche berechtigt ru sein, daß in tz 19, 3a neben Berlin auch Leipzig (außerdem vielleicht Hamburg) als Ein- lvsungSplatz alternativ genannt werde.' Wenden wir unS zu den Besamungen über die Noten-Emission, so erregt uns zunächst die Vorschrift in tz ?--A^atz 2, wonach nur der ^sL-^ÄetrageS der von einer Bank in Umlauf axss^ien Noten in Abschnitten zu 100 IAÜ^oll bestehen dürfen, entschiedene Bedenken. Ävgesehen davon, daß diese Bestimmung von den Banken beim besten Willen nicht würde durch- gesührt werden können, so würden damit die Um laufsmittel in einer Weise beschränkt werden, welche dem Handel und der Industrie Sachsens die ernstesten Verlegenheiten bereiten müßten. Hier scheint unS nur die Forderung gerechtfertigt, daß die größeren Abschnitte nicht anders als rein dreimal (200, 500, 1000 Mark re.) gestückelt werden. Ihren Gipselpunct erreichen aber die beschrän kenden Bestimmungen dcS Entwurfs in den Vor schriften der tztz 13 flg., welche aus nichts Ge ringeres als auf eine Conti ngentirung deS Notenumlaufs hmauslausen, wie sehr auch der Versager deS Entwurfs sich in den Motiven gegen diese Aufsagung zu verwahren sucht. Ja, wir hegen sogar die feste Uebcrzcugung, daß das System der Besteuerung deS ungedeckten Notenumlaufs mit 1 und 5<>,„, wie cs der Entwurf enthält, weit schärfer und härter wirken würde, als das Pccl'schc Gesetz, von dem Jedermann weiß, daß cS in kritischer Zeit jedcSuial aufgehoben wird, und daS doch anerkanntermaßen nur vermöge dieses Ventils überhaupt haltbar ist, während mit jenem System, welches angeblich „den Notenumlauf durch daS selbstthätiac Spiel der Interessen und Motive sich regeln lagen" soll, ein derartiger rettender Ein griff der Verwaltung völlig unvereinbar erscheint. ES ist ja durch die Erfahrung hinlänglich erwiesen, daß das eigentlich gefährliche Moment bei Geld krisen nicht in einem effektiven Mangel an Zah lungsmitteln besteht, sondern in der Unsicherheit der'Verhältnisse, welche jeden Geschäftsmann an- Ireibt, seinen Cagenbcstand zu vermehren, um gegen alle Eventualitäten (rücklausende Wechsel u. s. w.) gedeckt zu sein, und in der Unruhe, die sich infolge dessen der Gcmüthcr bemächtigt. Höchst bezeichnend dafür ist der Umstand, daß regelmäßig die Suspen dirung der Pcel's Act in England eine lieber scbreitnng der Grenze deS zulässigen Notenumlaufs gar nicht zur Folge gehabt hat: sobald nur die Möglichkeit vor Augen lag. die Zahlungs mittel nach Bedarf zu vermehren, beruhigten sich die Gcmüthcr und der Begehr nach Banknoten ließ nach, weil er sich wieder auf den wirklichen Bedarf beschränkte Vergleichen wir nun damit die Bestimmungen deS vorliegenden Entwurfs, so wird sicb zunächst darüber wohl Niemand einer Täuschung hingeben, daß die Steuer von 5",<> end giltig nicht von den Banken, sondern vom Publi cum getragen, daß sie von jenen durch Erhöhung deS DiScöntS abgewälzt werden würde. Diese Erhöhung würde nicht völlig mit cin-m Male eintreten — auch ohne Steuer ist ja in Zeiten der sogenannten Geldknappheit ein DiScont von 8, selbst 10»/» in Deutschland nicht ohne Bei spiele —, wohl aber wird, wenn die Banküber sichten die Nahe der Schranke der beigen Steuer verkünden, daS Bewußtsein, daß diese Steuer im DiScont noch niit zum Ausdruck kommen müßte, die vorhin geschilderte Aufregung, den Begehr nach laaren DeckunrSmikteln für eventuelle Verbindlich keiten, noch in höchst bedenklicher Weise verschärfen; Postanweisungs-Verkehr mit fremden Landern. Belgien Dänemark Großbritannien und Irland Italien, Alexandrien und Tunis Niederlanden für Summen bis 5 Dollars 4 Szr. über 5—10 Dollars 8 10-20 „ 16 „ 20—3o „ 24 .. 30—40 „ 32 „ 40—50 „ 40 ff ,, bis 100 Franken 4 ff über 100—200 Franken 8 f» " ,, bis 25 Thlr. 2 ff ,, Uber 25—50 Thlr. 4 ff " ,, bis 25 Thlr. 7»/« ff über 25—50 Thlr. 15 ff „ 50-70 ., bis 100 Franken über 100—200 Franken bis 43 Fl. 75 Cts. 22»/« 4 8 4 Norwegen Schweden Schwei; über43Fl. 75Cts. —87Fl. 50CtS. 8 ff Türkei Süd-Australien. beträgt: 1 Sgr. für jeden bis 37»/« Thlr. 4 „ 80 Rthlr. schwedisch 4 932/4 Franken 4 über 932/4—187»/« Franken 6 bis 25 Thlr. 4 über 25-50 Thlr. 8 Die Gebühr Haler deS «ungezählten Betrages, mindestens aber 10 Sgr. Postanweisungen sind bis zum Betrage von 70 Thalcrn zulässig. Ä " -- - ... kl kt weit mehr als ein einfaches gesetzliches Verbot, von dem man aber weiß, daß die Regierung eS im Nothsalle auszuheben ermächtigt ist. Wir brauchen nach den früheren ausführlichen Gutachten, welche wir über die Banksrage zu er statten die Ehre gehabt haben, nicht zu versichern, daß wir mit dem Vorstehenden nicht etwa einer förmlichen Conlingentirung das Wort reden wollen; aber wenn der Verfasser des Entwurfs selbst die Conlingentirung verwirft, so müssen wir dem hinzusügen, daß uns die Vorzüge, welche das System des Entwurfs vor jener angeblich voraus haben soll, als eine theoretische Illusion erscheinen, welche vor der rauhen Wirklichkeit der Erfahrung nicht Stand hält. Will man eine Einschränkung der Emission durch daS Mittel der Besteuerung herbeisühren und dieser die Function eines selvsi- thätigen Regulators zuweisen, dann, niuß wenig stens eine wirklich allmähliche Steigerung statt- sinden, etwa von 1/« auf 1 und zuletzt auf 2 Procent. Schließlich müssen wir noch einen Blick auf die Art und Weise werfen, wie die 300 Millionen ungedeckter Noten aus die einzelnen Bank gebiete vertheilt werden sollen. In ganz Deutschland hat, nach der Zusammenstellung in der bekannten Denkschrift der Zettelbanken, der Umlauf ungedeckter Noten (mit Ausnahme der bayerischen Hypotheken- und Wechselbank) am 31. Juli d. I. in runder Summe 115,000,000 Thlr. betragen. Hiernach würde die Reduktion aus 100,000,000 Thlr. sich im Ganzen bei ent sprechender Verthciluna vorerst kaum fühl bar machen, weil die Erhöhung der Appoints ohnehin unzweifelhaft stärker reducirend wirken wird. Allein ein völlig anderes Ansehen gewinnt die Sache, wenn man die obige Summe nach den Vorschriften des Entwurfs auf die einzelnen Ge biete vertheilt. Die Noten-Emission der Banken, welche speciell im Königreich Sachsen das hauptsächlichste Feld ihrer Thätigkeit haben, war am 31. Juli d. I. folgende: Sächsische Bank. . Thlr. 30,481,000, Leipziger - . . - 7,985,900, Geraer - . . - 4,073,930, Gothaische - . . - 2.647,000, Weimarische - . . - 2.641,800, Leipzig. Cassenverein - 1,000,000, zusammen Thlr. 48,829,630. Die nachstehende Uebersicht zeigt nun weiter, welche Beträge von der obigen Emission bei den einzelnen Banken ungedeckt waren, und daneben die Anthcile, welche denselben an der Gcsammt- menge der ungedeckten Noten nach dem Ver- thcilungSmodus dcS Entwurfs zufallen würden: Summe der ungedeckten Note« nach d. Entwürfe zulässig: Thlr. 4,919,592. - 1,568.861. - 808,189. - 658,191. - 965,198. . 460,874. Thlr. 9.380.905. am 31. Juli 1874 tatsächlich: Sächs. Bank Thlr. 17,400,000. Leipz. - - 4,685,300. Ger. - - 2,447,580. Goth. - - 1,582,759. Wcim. - - 1,429,100. Cassenverein - 610,000. Thlr. 28.154,739. Während also im Ganzen die Reduktion der ungedeckten Noten gegenüber dem Umlaufe am 31. Juli d. I. nur etwa 12 Procent betragen würden, hätten die vorstehend ge nannten Banken ihren Umlauf an ungedeckten Noten um reichlich »« 3 Procent zu vermindern, und da die Noten auch der ge nannten drei außersächsischen Banken hauvtsächucb in den sächsischen Industricbezirken circuliren und bei den sächsischen Filialen derselben, vor Allem bei den Einlösungscassen in Leipzig, zur Ein wechselung kommen, so wird diese enorme Reduktion ganz vorwiegend dcnHandel u-nd die Industrie Sachsen- berühren. Nun mag nicht gelaugnet werden, daß die der zeitige Emission, namentlich in Folge der zu kleinen Appoints, daS wünschenSwcrthe Maß überschritten, daß sie vielleicht selbst zu manchen ungesunden Er scheinungen aus dem Gebiete der Industrie mit- gcwirkt hat. Im Großen und Ganzen wird man dock aber dem Handel und der Industrie Sachsens nickt nachsagcn können, daß sie ihren gesunden Charakter verloren, daß sie sich in der vcrsucbungS- reichen Zeit der letzten Jahre nicht als solid bc- wäbrt hätten, und cS scheint unS keine weise Politik, wenn man durch so gewaltsame und plötz liche RestrictionSmaßreqeln den ganzen Verkehr eineS Landes will entgegen lassen, was etwa ein- clne Institute und einzelne Unternehmer gesündigt abcn. Es ist hiernach, wenn überhaupt eine Art von Contingentirung in der einen oder andern Form beliebt werden sollte, vor allen Dingen unerläßlich, einen anderen VertheilungSmodus zu finden, welcher den thatsächlichen Ver hältnissen des Verkehrs einigermaßen Rechnung trägt. Von mehr untergeordneten Punkten wollen wir noch zwei erwähnen. Nicht correct scheint cs unS, daß nach tz 13 auch Papiergeld als vollgültige Deckung für die Noten betrachtet werden soll. Ferner halten wir zu tz 6 eine Aendcrung i» der Weise für wünschenswert!), daß die Einrufung der Noten einerseits zwar nicht der Genehmigung des Bundesrathcs bedarf, daß aber andererseits der Vortheil ans den verloren gegangenen Noten nicht der einzelnen Bank, sondern dem Reiche zu gute kommt, welches durch eine beauftragte Casse die Einlösung zu besorgen hätte. An das Königliche Hohe Ministerium richten wir das ergebenste Gesuch. Dasselbe wolle Seine Vermittelung dahin cin- treten lassen, daß der Entwurf eines Bank- gesetzeS vom BundeSrathe in den angedeuteten Richtungen amendirt werde. In größter Ehrerbietung Leipzig, den 8. Oktober 1874. Die Handelskammer. Becker. I)r. Gensel, S. Daß die Frage der Errichtung einer Reichs- bank in dem Gutachten nicht erwähnt ist, hat seinen Grund in dem Umstande, daß dasselbe wegen des damals noch versammelten Landtags nicht in einer Plenarsitzung behandelt, sondern nur mittelst Circulars zur Abstimmung gebracht werden konnte. Äußer Lours gesetztes Papiergeld. Anhalt-Bernburger Cassenschcinc s. 1, 5 un^ 25 Thlr. von 1850, 1852 und 1856, sowie a 1 Thlr. von 1859. — Anhalt-Cöthcnsche Cassenscheine a 1 und 5 Thlr. vom 1. Juli 1848. — Anhalt- Cöthen-Bcrnburger Cassenscheine a 1 und 5 Thlr. vom 2. Marz 1848. — Anhalt-Cöthcn-Bern- burger Eisenbahnscheine a 1, 5 und 25 Thlr. — Anhalt-Dessauer Cassenscheine a 1 und 5 Thlr. vom 1. August 1849 und ». 10 Thlr. vom 1. Ok tober 1855. — Anhalt-Dessauer Landesbanknoten a 1 und 5 Thlr. vom 2. Januar 1847. — Bautzener (Lausitzer landständischc) Banknoten a 5 Thlr. von 1850 und a 10 Thlr. von 1861. — Bayerische Hypotheken- und Wechselbanknoten a 10 fl. vom 1. Mai 1841 und 1. Juni 1850. — Braunschweigische Bank- und Darlehens-Bank scheine a 1, 5 und 20 Thlr. von 1842. — Braun schwAgischc Banknoten a 10 Thlr. Gold vom l .zIuni 1856. — Breslauer städtische Banknoten a 1, 5, 25 und 50 vom 10. Juni 1848. — Dänische Reichsbankthalerzcttel älterer Emission von 1835 und auf ciner Seite blau gedruckt. — Gothaische Cassenscheine a 1 und 5 Thlr. vom 30. September 1848. — Kurhefsische Leih- und Commerz-Banknoten. — Leipziger Banknoten, alle vor dem 2 November 1851 erschienene. — Ocsterreichische Banknoten, aus Conventional- münze lautend. — Politische Bankschcinc grüne a 1 Rubel, weiße und rothe s, 3 Silber- Rubel. — Posener Provinzialbanknoten vom 1. Deccmber 1857. seit 31. December 1870. — Potsdamer Stadtscheine a 1 Thlr. vom 8. Septbr. 1849. — Neuß ältere Linie Cassenanweisnngen a 1 Thaler vom 15. Mai 1858. — Rostockcr Banknoten vom 1. Juli 1850. — Sachsen- Weimar-Cassenanweisnngen a 1 und 5 Thlr. von 1817. — Schleswig-Holsteinische Cassenscheine a 1 Thlr. (2»/« M.) vom 3l Juli 1848. — Schwarzburg-Rudolstädtischc Cassenscheine a 1 und 5 Thlr. von 1848. — Schwarzburg-SonderS- hausener Cassenschcinc g I, 5 und 10 Thlr. vom l l. März 1854, 20. December 1856 und 25. Oktober 1859. — Württcmbergische 2-, io- und 35-Guldensch. von 1849 und 1850. — Weimar. Cassenanw. « 1 und 5 Thlr. v. 20. April 1859. — Vorläufig noch eingclöst werden an den be treffenden Hauptcassen: Bremer Banknoten » 5, 10, 25 und 100 Thlr. Gold vom 1. Oktober 1853, sowie a 100 Thlr. Gold vom 1. December 1863 lbiS I Oktober 1873.) —Chemnitzer Stadtbank scheine I. und 2 Emission a I Thlr. — Co- burgischc Cassenscheine a 1 Thlr. vom 22. Januar 1849 (bis 30. Juni 1874). — Kurhessische Cassen scheine s 1, 5 u. 20 Thlr. — Magdeburger Privat banknoten ki 10. 20, 50 und 100 Tblr. v. 30. Juni 1856. — Nassauer. Landesbanknoten u. LandeS- Credit-Casscnschcine. —Nordd. Bundes-Darlehns- Cassenscbcine von 1870 a 5, 10 und 25 Thlr. — Großhxrzoglich Hessische Grund-Rentenscheine a 1, 5, 10, 35 und 70 st. seit 31. December 1870.— Holsteinische Cassenanweisnngen von 1854. — Ocsterreichische Banknoten in Oesterr. Währung a 10 fl. voni 1. Januar und » 100 fl. vom I.März 1858. — Preußische Banknoten L 25 und 50 Thlr. von 1846. — Preußische Cassenamveisungen s 1 und 5 Thlr. vom 2. Januar 1835 und Preußische Darlehns-Cassenscheine u 1 und 5 Thlr. vom 15. April 1848. — Russische Rubelscheine, sammt- liche vor dem Jahre 1856 in Cours gesetzte (für das europäische Rußland bis ult. December 1872 und für daS asiatisclfe bis 1. Juli 1873). — Sächsische (Kgl.) Cassenbillets von 1810, 1843 1846, 1848 und 1355. Leipziger üörse am 8. November. Mit Beginn des neuen Monats weht an der Börse im Gegensatz zu draußen in der Natur ein besserer Wind. Die erfreuliche Lhatsache, daß sich die Be-' fürchtungen, wclche man sowohl in Deutschland als auch in Oesterreich an die Regulirung des Ultimo geknüpft hatte, nicht erfüllt haben, hat einen vollständigen «stimmungsumschwung zur Folge gebabt, der sich in dein Wierrrerwackeil einer kauflustigeren Haltung äußerlich kennzeichnete. Unsere Börse avopt.rte die an ihren auswärtigen Colleginnrn wieder platzzegriffeue bessere Tendenz, nm so lieber, als ja bekanntlich dieselbe nur für die Course inclinirt und bei ihr Anhänger der Baisse nur selten einmal anzutrcffm find. Die Eröffnung des heutigen Verkehrs ließ auf sämmtlichen Lcrkchrsgebieten klar und deutlich erkennen, daß die Spekulation sich wieder zu neuer Tbatkraft ermannt hatte, die Nachfrage machte sich im ferneren Verlaufe der Börse immer breiter, wäh- rend das Angebot mehr und mebr eine reservirte Hal tung annahm; die Course einer größeren Anzahl von Esse ten zogen wieder an und erzielten bcmerkenSwerth« zum Theil'sehr erdcbliche Gewinne. In einzelnen Fällen wurde ganz besonders mit Hochdruck gearbeitet, ein Um stand, der einer gesunden Entwickelung der kaum erstan- denen besseren Strömung nicht förderlich sein dürste. Die heutigen Eröffnungsnotirungen von den auswär- tiaen Börsen entsprachen der günstigen Haltung unserer Börse durchaus, und so konnte es denn nicht fehlen, daß der Schluß ein überaus freundliches Bild bot. Deutsch« Fonds waren in schwachem Verkehr, der nur 1855er, l847er, 1869er und öprocentigc um faßte; Chemnitzer neue 4'/, proc. Stadtanleihe gaben abermals das Object der lebhaftesten Nachfrage ab. trotz der um '/, Proc. erhöhten Notiz — der Lours stellte sich somit auf 99°/, — fehlte es total an Mate rial; es diUfle aus diesem Umstande auf eine weitere Courssteigerung dieses Effectes, das auffälligerweise bisher noch nicht im Conrszettcl Aufnahme gehuidea hat, zu schließen sein. Die ausländischen Fonds warm etwas thätiger, namentlich findet dies aus Silberreute, Teplitzcr und Wiener Stidtänleihe Anwendung. Auf dem Eisenbahnactienmarkte documentirte sich eine sehr feste Tendenz, aus welcher hier und da erhebliche Courssteigerungen resnltirten; der Verkehr bewegte sich trotzdem aber innerhalb enggezogener Grenzen, da es an einem entsprechenden Angebot mangelte; wir müssen unS daher hauptsächlich auf die Aufzählung der ein zelnen Coursgewinne beschränken; namhaft höher waren Anhalter, Vuschtiebrader », Galizier, Köln-Muidener, Mainzer, Oberschlesische, Rheinische, Rumänier u. Gotha- Leineseld, denen sich noch Lltenburg Zeitzer, Bergische, Potsdamer, Halle-Sorau, Turnauer und Thüringer anschlossen; Gera-Eichicht war fest und ziemlich belebt. Leipzig-Dresdner nahmen an der steigenden Bewegung zwar nicht Theil, dafür wurden hiervon aber größere Beträge umgesetzt. In den Bankaktien entfaltete sich eine respektable Hausse, mit der eine ziemlich lebhafte Kauflust Hand in Hand ging; insbesondere lenkte sich das Interesse auf die heimischen Werthe von denen Leipziger Credit mit Elan vorwärts eilten und einen Coursausschwung von 5»/. Proc. erzielten; ihnen folgten Leipziger Bank mit °/«, Vernnsbank mit t»/,. Depositen mit »/-. Wrchsler- bank mit I'/«. ferner Meininger niit l'/<- Oberlausitzer mit '/,. Sächsische Bank mit 2, Schönheimer mit '/«, Darmstädter mit 3»/,, Coburger mit 1'/», Chemnitzer mit °/,. Geraer Credit mit 2',, und Berliner DiSconto mit 9 Proc., Leipziger DiScontogesellschaft ermäßigte sich durch Zufall um 3»/, Proc. Von den industriellen Devisen waren Zimmermann und Goetjcs höher, Baubank und Malzfabrik preishal tend bei fehlenden Stücken und Immobilien gleichwie Gohliser etwas niedriger. Kohlenactien geschäftslos; einzelne Devisen schwächten sich im Course etwas ab. In den Prioritätsgattungen fanden schwache Umsätze statt; dieselben erstreckten sich auf Aussiger. Buscbtiehrader, Pilsen-Priesen, Galizier und Donau-Drau; scharf gesucht blieben bei gänzliche« Materialmangel, Albrecht, Nordwrst, Kaiser Franz und Südbahn. Von Wechseln beides Belgien zur Notiz sehr lebhaft gefragt ohne Abgeber, beides London in regem Ver kehr, Paris kurz blieb zur ermäßigten Notiz eher übrig; beides Wiener wurde zu besseren Coursen lebhaft um- gesetzt. TtÜGe«»t»» eo««eritelle N»ttze» h Berlin, 2. November Börsenbericht. lTelegr.) Die günstige Tendenz des gestrigen Tages übertrug sich in erhöhtem Grade auf den heutigen Verkchr, der rin sehr lebhaftes Geschäft bei steigenden Courscn zu Tage förderte. Die bessere Tender,, gewann im ferneren Bcr- laufe der Börse mehr >,"d mehr an Consistenz. da so- wobl für Privatrechnung nmsangrcichr Kälüe auSgefüdrt wurden, alü aucl, die Lontreminc zu größeren Deckungs- käufen schritt. Internationale Werthe, Balnicn und Banken steigend, Industriewertbc reger, Anlagcsachen begehrt,»eloflüssig. Privatdisccnt l'/„. — Nachbörse. Credit >12'/,. Franzosen 185'/,, Lombarden 8»'/„ Laura 138°/,, Diseonto-Commandlt >82'/». Bayerische Ost bahnen. Die Einnahme im September betrug 849,672 fl. oder 1093 fl mehr als im September 1813. UKattanl,. 29 Oktober. Di« Situation ist unverändert; alle Artikel sind vernachläs sigt und die Preise sehr schwach, v« SeidmtrockmmgS- «nstalt hat vrnte rrgistnrt: d4 B. Gr-ge- nnd L9 S. oerarbeitete Heiden tm Gesammtr wicht« von 841, Eil. — »oldcour- am Nb«nd 22 17 Ar» Lyon, 29 Oktober. Seide. Beschränkte Geschäfte in verarbeiteten Seiten u:.d bescheidene in astatischer
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)