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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.12.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187412064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18741206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18741206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-12
- Tag 1874-12-06
-
Monat
1874-12
-
Jahr
1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.12.1874
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«6L4 Bild ist ein Oelgemälde und stellt den heiligen Sergij selbst dar. In Gold auSgeführt, die Köpfe gemalt, ist da» zweite Bild, der Tod Maria'», „Bogoroditscha". Die Gottesmutter hat auf dem selben Christus und mehrere Heilige zur Seite. Die GlaSflasche mit dem im Innern derselben sichtbaren Holzschnitzerei gehört ebenfalls hierher. Wir erblicken eine Heiligengruppe, in deren Hin tergründe eine Landschaft zu sehen ist. Man er warte natürlich keine Kunstwerke in unserem Sinne oder nach unserer Auffassung de« Kunstideals. Bon der frugalen Tafel eme» Krimtataren werden un» in drei Piecen ein Eßbesteck, ein zier licher Hornlöffel und ein reichgesticktes Handtuch zur Beschauung geboten. Herr Kerzell, macht un» mit altrussischen Trachten bekannt, indem er Frauenanzüge, Frauenmützen, den Kopsputz der Bäuerinnen, den „Kvkoschnik". Spitzen und Stickereien vorsübrt. Nach Sibirien verweisen die Iakutenarbciten, welche hier vorliegen: eine Knochenschnitzerei, so dann ein Spielzeug auS Mammuthknochen, dar stellend einen von der Bärenjagd heimkehrenden Kamtschatalen im Hundeschlitten, Kämme, eben falls au» Knochen kunstvoll hergestellt. Asiatisch sind ferner die von derselben Seite gespendeten Amulette, Heiligthümer, Rosenkränze (aus Tibet) und buddhistischen Götzenbilder. Nach den Ale uten-Inseln endlich, der ES- kimo-Eiland-gruppe zwischen Asien und Amerika führt unS ein Insulaneranzug von unzweifelhafter Urwüchsigkeit und Wasserdichtigkeit. Die Costüm- oegenstänve sind auS — Seelöwendärmen verser- rigt, erinnern daher gewissermaßen, doch nicht im Parfüm — an die transparenten Ballroben un serer Damen, während unS sonst jene halbheidni schen Aleuten so fern stehen, daß sie beim besten Willen nicht einmal den Namen Leipzig aus- fprechen könnten. Sie haben kein p noch b, so wie kein z. pädagogische Gesellschaft. „Die Stellung der höheren Knaben schule in der zu erwartenden Schul organisation" war daS Thema, über welche« Herr Professor vr. Eckstein in der letzten Sitzung der Pädagogi schen Gesellschaft einen Bortrag hielt. Die Wich tigkeit des Gegenstandes, sowie die Schwierigkeit, unbeschadet der Klarheit daS Hauptsächlichste dar au» hervorzuheben, nöthigt zu einem etwa» aus führlicherem Referate. Herr Professor Eckstein gab zuerst eine Erklä rung seines Thema-, Unter ,Höherer Knaben schule" versteht er nicht die von dem Aatheder- socialisten Prof. vr. Umpfenbach jüngst ersonnene Volkshochschule, in welcher die Kinder der ärmeren Bolksclasie jbi» zu ihrem 16. Jahre zu einer höheren Culturstuse auSgebildet werden sollen und für welche er — nach seiner Schrift „deS Volkes Erbe" — durch Beschränkung des Familiencrbrecht» bi» auf den 4. Grad, sowie der Testirbefugniß bis auf die Hälfte, jährlich 30 Mil lionen für etwa 2000 Alumnate zusammen zu bringen hofft. Ebensowenig denkt er an Schulen, wie wir sie unter diesem Namen an vielen Orten bereit» haben, auch nicht an die hiesige höhere Knabenschule, sondern an die in der zu erwar tenden Schulorganisation, wie wir sie als höhere Volksschule in dem Gesetze zur Vor bereitung deS Eintritt» in das gewerbliche und geschäftliche Leben haben. Er nimmt auch keine Rücksicht aus Preußen und daS dort endlich zu erwartende Schulgesetz, wenn wir auch die dortige Organisation »m allgemeinen Sinne würden neh men müssen. ES ist vielmehr die allgemeine Be wegung, die jetzt auf dem Gebiete der höheren Schulen stattfindet — und unter diese will Redner die höhere Knabenschule gesetzt wissen — dieKrisiS, in welcher sie sich befinden, die ihn da» Wort er greifen lassen. ES ist eine allgemeine Erfahrung, daß in Heilen politischer Erregung und gesteigerten Natwnal- gefühlS daS Institut der Schule allgemeine Theil- nahme findet. Wir haben daS erlebt nach den Freiheitskriegen, 1848, 1866 und jetzt nach dem französischen Kriege ist diese Bewegung im ge- sammtm Vaterland« allgemeiner geworden. Am wenigsten davon berührt wurden die Gymnasien, die eine wohlbegründete feste Tradition haben. Aber in der Pädagogik der Realschule herrscht ein lebhafter Widerstreit der Meinungen, in Preußen durchaus Unzufriedenheit mit dem Be stehenden. Haben doch die Realschulen die bun teste Entwickelung gehabt. Hervorgegangen au» dem Streite zwischen Humanismus und Realismus, hervorgerusen durch die Entwicklung der Natur wissenschaften, ursprünglich wirklich höhere Bür aerschulen, würden sie dem Bedürfniß nach höherer Bildung entsprochen haben, wenn sie nicht durch da» Haschen nach Berechtigungen immer mehr erweitert, um ihrer Existenz willen in ihren For derungen maßlo» geworden wären. So aber ist au» der schlichten höheren Bürgerschule ein ganz neue» Institut geworden, immer trachtend nach neuen Berechtigungen mit immer neuen Be schwerden und Kämpfen um die Existenz, mit unten überfüllten, oben mit leeren, immer thcureren Claflen. Und dazu hat der Staat mitgewirkt, indem er die freie Entwicklung dieser Schulen verhindert, gewisse staatliche Ressort» solche An forderunaen gestellt haben. Diese Consusion, an der auch wir laboriren, zeigt ^stch deutlich darin, daß wir jetzt Realschulen 1. und 2. Ord nung, höhere Bürgerschulen mit und ohne Latein und viele dazu noch mit einer Vorschule besitzen. Die verwanttung vieler Realschulen in Gymnasien, dazu die Agitation der Reallehrer (besonder» vom Rheinland«) für alle FacultätSstudien, auch die Theologie — kurz, wa» man heute Realschulfrage nennt, ist eigentlich nur Frage nach diesen Be- rechtigungen! Um den dadurch geschaffenen DualiSmu- im Interesse nationaler Bildung zu beseitigen, erstrebt man nun gar eine Bereinigung der beiden höheren Schulen mit Bifurcation oder sogar Trifurcation (vr. Ostendors). Ist eine Einheit wüuschenSwerth, ist sie möglich? Zweierlei Anstalten müssen bestehen, humanistische und realistische; jene auf Grundlage der beiden klassischen Sprachen, diese der neueren Sprachen, den mathematischen und naturwissenschaftlichen Disciplinen. Eine Bereinigung ist eine Schädigung beider. Die Forderung der Realschule nach Be rechtigung zu Universitätsstudien geht zu weit. Die gemeinsame und einheitliche Vorbildung der Studircnden muß gewahrt werden. Die Real- schüler gehören auf die polytechnischen Anstalten, überhaupt die Höheren Fachschulen. Auch die Universitäten sind propädeutische Anstalten. Viele, namentlich Ultramontane (Reichensperger) erklären die Realschule geradezu für überflüssig, die Gym nasien genügten, man müsse nur daS Griechische ausgeben, höchsten- facultativ machen. Redner ist für Beibehaltung zweier getrennter Anstalten, aber nicht für Beseitigung de» Latein», daS viel mehr gehoben werden sollte. Eine solche Realschule paßt saber nicht für die Bedürfnisse des Bürgerstande». Viele wollen ihre Söhne länger als bis zum 14., nicht aber bis zum vollendeter; 18. Jahre oder noch länger in der Schule lassen. Sie schicken ihre Kinder entweder in Privatanstalten oder in die unteren und mittleren Classen deS Gymnasiums und der Realschule, bewirken aber dadurch, daß diese An stalten bei doppelten Unterklassen ihre Obcrclassen nicht genügend füllen. Hieraus erwächst der Uebelstand, daß die Schüler einen für ihren künf tigen Berus wenig geeigneten Unterricht erhalten und den höheren Anstalten erschweren ihre eigent liche Aufgabe zu erfüllen. Nirgend- kommt e» zu einem Abschluß, diese „Absitzer" nehmen wenig Interesse, erlahmen, je näher sie dem Abgänge sind, und drücken da» Niveau der Unterrichtshöhe herab. Fortbildungsschulen genügen hier nicht. Da ist nun da-, wa» wir höhere Knabenschule nennen, an diese Stelle getreten. Stadtschulrath Hofmann in Berlin („lieber die Einrichtung öffent licher Mittelschulen in Berlin", 186g) ist wohl als der Vater derselben zu bezeichnen, da er zuerst den Gedanken fest bestimmt und in allen Unter richtsfächern gegliedert durchgeführt hat. (Siehe auch Harms „Die Realschule 2. Ordnung, ohne Latein.") Wenn auch zunächst für Berlin be stimmt, ist sie doch auch für größere und kleinere Städte nachahmungswerth. Er berechnet sie für Schüler bis zum 15. und 16. Jahre. Sie ist keine Fortsetzung der Volksschule, keine Vorder« tung auf andere Lehranstalten, keine Verstümmlung einer auf eine höhere Spitze angelegten Schule, son dern sie soll Das an Kenntnissen und Bildung bieten, was sich innerhalb jener thatsächlich gezogenen Grenze' zur völligen Aneignung bringen läßt, was solche Schüler in ihrer nachherigen Thätig keit als allgemeine Voraussetzung am meisten be dürfen. Wer freilich erst spät für den Berus seines Kindeß sich entscheiden kann, für den sind diese Schulen nicht. ES giebt aber eine große Anzahl Eltern, welche von vornherein entschieden sind, ihre Söhne nach der Confirmation einem bürgerlichen Berufe zuzuweisen. Die Bedeutung einer solchen Schule ist daher sehr hoch zu stellen; jedenfalls hat dieselbe eine größere Zukunft als unsere jetzige Realschule. Schade, daß Hosmann den Namen „Mittelschule" gewählt hat, der wegen Süddeutschland und Oesterreich nicht paßt; besser wäre „höhere Knaben-" noch besser „deutsche höhere Bürgerschule." — Die Dauer des CursuS ist aus 6 Jahre bestimmt (anderwärts 7), die Schulzeit also, da eine dreijährige Vorschule vor ausgeht, neunjährig, die Zahl der Unterrichts stunden steigt von 24 bis auf einige 39. Die Hauptsache ist. daß diese Schule einen Abschluß eben, eine allgemeine Bildungsanstalt sein soll hosmann hat die Lehrgegenstände mit großer Klar heit entwickelt und deren Vertheilung genau bestimmt. kS wäre wohl nach Ort und Individualität etwas mehr Freiheit zu gestatten. Allgemeine Bildungs anstalt und Fachschule fallen hier zusammen. Stärkung der Geisteskraft und Beschaffung der Volksbildung Nutzen gehabt haben; eS fehlt aber bei diesen Berechtigungen alle Gerechtigkeit, weil keine Gleichheit ist. Die Berechtigung kann bei der einen Anstqlt in einem frühem Alter erlangt werden, alS bei der andern. Ebenso fehlt die Gleichheit der wissenschaftlichen Ausbildung. Eine gesetzliche Regelung ist nothwendig, kann aber nur von den Reichsbehörden ausgehen. Die Frage ist nur, ob überall eine Prüfung gefordert werden, oder ein Schulzeugniß genügen soll. Eine allge meine Prüfung ist praktisch unausführbar, zumr wenn der Vorschlag Anklang fände, diese- Examen an die Mittelschulen zu legen. Letzteres geht nicht bei Progymnasien und ähnlichen Schulen, noch weniger bei Privatanstalten. Was die h. Knaben schule anlangt, so hat man dieser die Berechtigung versagt, vr. Löwe hat sich gegen sie ausgesprochen, weil dann daS Niveau der Bildung herabzedrückt werde, und die preußische Regierung will sie ihr nicht allgemein zugestehen, weil nur eine Sprache gelehrt wird. Die preußische Behörde ist über- Haupt gegen derartige Schulen und glaubt dem Bedürfniß entqezenzukommen, wenn sie da» Latein in der Realschule facultativ macht, also entweder Französisch und Lateinisch oder Französisch und Englisch, nach Wahl der Patronate. Damit ist der alte Uebelstand nicht beseitigt. In den Oc- tober-Conferenzen dagegen ist diese Schule all seitig unterstützt worden, besonder» von den Ver tretern der Gymnasien, weniger von denen der Realschule. Sie mögen fühlen, daß, wenn diese ihre Schüler mit dem 16. Jahre inS bürgerliche Leben treten läßt, die Realschule sehr abnehmen, höchstens in großen Städten und industriellen Gegenden sich erhalten werde. — Diese Schule hat also eine Zukunft, muß aber nach ihrem ganzen Lehrplan auS dem Volksschulgesetze heraus genommen werden, auch ihr Lehrer-Collegium darnach zusammensetzen. Nachdem Herr Professor-vr. Hosmann, als Vorsitzender, dem Redner für seinen Vortrag warm gedankt, eröffnete er die Debatte, welche sich äußerst lebhaft um die 4 Puncte: Jetzige Realschule, Bestimmung der höhern Knabenschule, Organisation und Berechtigung derselben bewegte. Die ganz« Debatte documentirte großes Einver- ständniß mit dem Herrn Vortragenden und sprach sich namentlich der neue BezirkSschulinspector un serer Stadt, Herr Schulrath vr. Hempel, dahin aus, daß er diese neue Schule genau kennen und lieben gelernt habe und er eS nur freudig begrü ßen würde, wenn sie sich auch seiner Aufsicht, als unter dem Volksschulgesetz nicht mehr stehend, vielleicht entzöge; eS sollte ihm zur größten Freude gereichen, wenn diese Art Schulen wüchse und würde er auch bereits in nächster Zeit ver anlaßt sein, einen Schritt hierzu zu thun. All seitig war man dahin einverstanden, daß die Real schule in ihrer jetzigen Gestalt, mit ihren auS dem innern Wesen herauSgewachsenen immer größer wer denden Forderungen und Berechtigungen den Be dürsnissen des bürgerlichen Lebens nicht entspreche, daß sie weniger ihrer Einrichtung als ihrer In tention nach nicht genüge. Der Unterschied zwi schen der höhern Knabenschule und der Realschule 2. Ordnung wird schwierig zu fixiren sein. Be züglich der Organisation wird von mancher Seite eine möglichst einheitliche -Leitung gefordert. An derseits vertritt man jedoch die Ansicht, daß unsere Bürgerschule, wie sie der Realschule und dem Gymnasium ihre Schüler vorbildet, auch als 3jährige Vorschule für die höhere Knabenschule dienen mag. Darüber herrschte jedoch Einstim migkeit, daß wegen Erlernung der fremden Sprache, deren Hauptschwierigkeit mit dem Gedächtniß be wältigt werden muß, die Aufnahme möglichst nicht über das 10. Jahr hinaus verschoben werden dürfe. Ebenso neigt die Gesellschaft mehr zur Ausnahme nur einer fremden Sprache, nament lich wenn daS Deutsche extensiver und intensiver betrieben wird. Der Hauptwerth wird auf da» eingehendere Betreiben der Naturwissenschaften gelegt. Gerade diese Schule soll dazu Helsen, einen gebildeten Bürgerstand im Allgemeinen zu der Vertreter von Elsaß-Lothringen. Herr Frühau sagt u. A. Folgende«: WaSdie Verherrlichung der früheren Zustände anlaugt, so mag man gern die alte Anhänglichkeit anerkennen. Diese Erscheinung beruht auf einem der besten Züge de» deutschen Charakters. Die Elsässer werden einstmals auch wieder deutsche Treue lernen und unS gegenüber sie bewähren! Heut thun sie, als hätten sie der Väter Verzweiflung und Jammer vergessen auS den Unglücks- tagen, alS diese französisch werden sollten. Ja sie nebmea an, als wüßten wir nicht, wie groß fortwährend di« Unzufriedenheit der Elsässer mit dem vergewaltigenden französischen Regiment gewesen ist bis 1870. Ich war letzte Osterferien in Elsaß-Lothringen, bah« mit den verschiedensten Personen verkehrt, mit einer Menge Leuten des Landes über die Zustände gesprochen, freies, offenes Urtheil gefordert und schließlich das Urtheil mit fortgenommen: „Und käme ein Engel vom Himmel, sie zu regieren, und regnete es täglich Gold — dre Elsässer würden fort und fort nergeln und schimpfen." Es ist eine beachtenswerthe Thatsache, daß Anfang- Alle» sich gut anließ. Sobald die Provinzen aber sich wie ein Schoßkind behandelt und mit Wohlthaten aller Art überschüttet sahen, wurden sie störrisch und — wie man sich in Metz aussprach — „von Tage zu Tage frecher." Leipzig, 5. December. DaS mit einer Bor- bildcrsammiung verbundene hiesige Kunstge werbemuseum wurde am vergangenen Freitag nach vorher ergangener Anmeldung vom Ge werbeverein zu Gera mit einem Besuche be ehrt. Ein Comits-Mitglied deS Kunstgewerbe museum» hatte die Begrüßung und Führung der zahlreich erschienenen Gäste, welche meist dem Handwerkerstand Gera's angehörten, übernommen. * Ehemnih, 5. December. Der am 3. April d, I. verstorbene Fabrikbesitzer und LandtagS- abgeordnete Theodor Esche hat sich ein unver gängliche- Denkmal der Liebe und Dankbarkeit in den Herzen unserer Einwohnerschaft durch sein Vermächtniß zur Begründung einer Stiftung für Volksbildung gesetzt. Der für diese Stiftung festgesetzte Betrag beläuft sich auf 150,000 Mark. Der hiesige Stadtrath veröffent licht heute die Bestimmungen des Statut» der „Theodor Esche-Stiftung." tr Leipzig, 4. December. Ein erklärter Liebling des Leipziger Opernpublicum», Fräulein Marie Mahlknecht, begegnet uns heute in einem Holz- schnittbilde der „Illüstrirten Zeitung". Die treff liche dramatische Sängerin ist im Costüm al» Eva (WagnerS „Meistersinger") dargestellt. DaS Bildniß wird den zahlreichen Verehrerinnen und Verehrern der Künstlerin nicht blos hier in Leipzig, sondern auch in Darmstadt, wo sie mehrere Jahre als Primadonna an der dortigen großherzoglicben Hosbühne wirkte, und in Ulm, an dessen Stadt theater sie 1866 ihre Bühnenlaufbahn antrat, willkommen sein. AuS dem begleitenden Text erfährt man unter Anderm noch, daß sie eine ge- borene Wienerin und eine Schülerin des Professor Alexander Anschütz ist. * Leipzig, 5. December. AuS Neuhaus bei Sonneberg übersendet man uns den gedruckten Wortlaut einer mit vielen Hunderten von Unter schriften bedeckten Petition an den Reichstag in Sachen der Mat ricularb ei träge und Reichs einkommensteuer. An der Spitze der Unter zeichner steht der vormalige RcicbStaqSabgeordncte Richard von Swaine. Das Ersuchen an den Reichstag selbst lautet: „Derselbe wolle die Re gierungsvorlage dahin abändcrn, daß der Land sturm nur im Fall der Noth zur Vertheidigung der Grenzen, mit Genehmigung des Reichstages für den einzelnen Fall, ausgeboten werden könne, und erst in daS Leben trete, nachdem durch Er setzung der Matricularbeiträge durch eine Reichs- einkommenfteuer eine Entlastung der weniger be mittelten BevölkerungSclasse von einem unverhält- nißmäßig schweren Steuerdrucks eingetretcn ist." Dem Tambour der 5. Compagnie 8. In fanterie-Regiments Nr. 107. Johann Ernst Friedrich, ist mit allerhöchster Genehmigung für die mit muthiger Entschlossenheit und eigener Lebensgefahr auSgesührte Rettung eine» Menschen vom Tode deS Ertrinkens die LebenSrettungs- Wochen jertheidig, esch,verde Franken ^schied si Berat limmig füi m für >on den ollegien veg wur ichtet. de «rlust, de ationsein luch gest< »er letzter eaenlng lisizer u so a achmde P ig e latzmän gen sp, ahl der ( en die i - Pla vischen 2 schloßstraj ckäude de isgebrani eubaues, estellt wei noch ni Zittau, fung wui chl von A orstadt gc irchhof je Genehr ngebung Zeute Stadt Zit mrden in iaberkorn >err Stad ange He erzienratl ange Her Strömet n — Die ittau i iedemanr acht des K >ie hat a aS Kind c uche erdr Bettstr. ^ckt aufge den -s lungen. i nöthigen Kenntnisse müssen in der sechsjährigen I so lange kein schaffen. Es darf nicht nur eine geistige Aristo-1 Medaille in Silber mit der Erlaubniß zum Tragen kratie und ein geistiges Proletariat geben, — so s am weißen Bande verliehen worden, wchaebil! lange eS nur Schulzeit erreicht werden; e» wird also nicht so aus die Masse deS Wissen- Rücksicht genommen, wie bei Realschule und Gymnasium. Auf den Lehrplan speciell einzugehen, ist hier nicht der Ort, hervor gehoben ser nur, daß nur eine fremde Sprache gelehrt wird, Englisch oder Französisch. Prof. Eckstein würde sich mehr für daS Französische entscheiden, weil eS unS als romanische Sprache ferner steht, grammatisch und synonymisch fein durchaebildet und durch sein logische» Gepräge eine Schule de» Denken» ist; verkennt aber auch nicht, daß daS Englische an sich vortrefflich und Weltsprache, eine bessere Literatur besitzt und vielleicht iü den deutschen Küstenländern bevor zugt werden könne. wchgebildcte und Ungebildete giebt, Fortschritt. Gegen den Tadel, daß so viele kleine Städte darnach trachteten, au» ihren Realschulen II. Ord nung deren 1. zu machen, constatirt Herr Schul rath vr. Hempel, daß dre» nur in den seltensten Fällen vorgekommen, die meisten derartigen Schu len hingegen einsähen, daß sie da», waS sie er reichen sollen, nur al» Realschulen II. Ordnung erreichen könnten, sonst aber verloren seien. Weiter war man der Ueberzeugung, daß. so lange über Haupt den Schulen Berechtigungen zugestanden — AuS Dresden wird vom 4. December «meldet: Se. Majestät der König und Se. könizl- Hoheit der Prinz Georg sind heute Vormittag, «gleitet von dem königl. Flügeladjutanten Major v. Minckwitz und dem Rittmeister v. d. Planitz, nach Berlin abgereist, um infolge einer Einladung Sr. Majestät deS Deutschen Kaiser- an einer Jagd in der Grimnitz Theil zu nehmen, und werden in der Nacht vom Sonntag zum Montag hierher zurückkehren. — Am 3. December, am Tage der vor 25 Jahre» erfolgten Freisprechung Wal deck'S, hatten sich in würden, sie auch diesen Anstalten zukommen, wenn I Nagel'» Hotel in Dresden Mitglieder de» Fort- sie auch nicht zwei, sondern nur eine Sprache trieben. Hinsichtlich der Prüfungen verlangt man sie entweder für alle oder Erlaß derselben für diejenigen, welche ihre Schule rite absolvirt haben Der ganze Plan ist in seiner Realisirung freilich I Wenn die Mittelschulen da« gesteckte Ziel erreichen, davon abhängig gemacht, daß die Schüler bei dem > entsprechen sie vollkommen den Anforderungen, die Abgangedle Berechtigung zum freiwilligen Militair-I an einen Einjährig - Freiwilligen gestellt werden all« all« dienst erlangen. DaS Berechtigungswesen ist der faule Fleck, sonst kann man — wenn auch Manche- diSputabcl ist — dem Plane im Allgemeinen rustimmen. Eine solche Schule entspricht dem Bedürfniß de» Mittlern Bürgerstandes. Gefreut hat e» den Redner, dc ß nicht noch andere Berechtigungen gefordert worden sind, — etwa für den Subalternendicnst. Diese Berechtigungen sind der faule Fleck unsere» höheren Unterricht-Wesen». E» ist damit etwa» Fremd artige» in die Thätigkeit der höheren Schule hinemgekommen, eine Belästigung, die die Arbeit der Schule wesentlich erschwert. E» gäbe keine I größere Wohlthat, al» wenn man den höheren Schulen diese Berechtigungen wieder nähme; aber Eltern, Patronate, Behörden werden davon nicht ! lassen wollen. Sie mögen auch für die allgemeine könne. Ihr Hauptbestreben muß aber stet» dar nach gerichtet sein, die Bildung zu verschaffen, die nothwendig ist, wohlvorbereitet in da» bürger liche Leben und die leitenden Stände eintreten zu können. Leipzig, den 30. November 1874. Eduard Mangner, Schriftführer der Pädagog. Gesellschaft. Stadt schrittSvereinS zu Dresden zusammengefunden, um den Mann zu feiern, welcher, ein tapferer Vorkämpfer für Freiheit und Aufklärung, der finsteren Reaction, dem herrschsüchtigen Junker- thume zum Opfer siel. Unter den Anwesenden befanden sich auch der Partei ungehörige Abge ordnete. Der Vorsitzende, Herr Adv. Lehmann, hielt einen längeren, wohlburchdachten Vortrag über Waldeck'S Leben und Wirken, vor Allen, aber Hall» über dessen Hast und die Ränke, welche geschmiedet wurden, um seine Verurtheilung herbeizuführen, und glücklicherweise schließlich scheiterten. — Am Donnerstag stand der wegen „Ver leumdung und Beleidigung" de» Dresdner Bezirks gerichtes vom — bjer-u beauftragten — Gerichts« amte Pirna zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilte Herausgeber deS Dresdner „Calculator" in olge de» gegen diese» Erkenntniß eingewcndeten Von 3 > 2 1 Weiß ziel 1 2 3 4 5 -) 3) A v v 8. v 8, 8< 3) 4) 1 2- 3, 8c 8< 8« v nspruch» vor den Schranken de» Bezirksgerichtes,""^' -v" ^ ° " " «ritt * Leipzig, 5. December. Der ReichStagSabge« Im P,rna. Ankläger war das Königliche Justiz j ordnete Früh auf veröffentlicht in neuerer Zeit I Ministerium. für welche- Herr StaatSanwaltvcr ! auch in deu „vautzeuer Nachrichten" interessante I treter von Hellmann die Anklage führte; als Ber Berichte über deu Stand der Diuge im Reichstag. I tbeidiaer fungirte Herr Adv. Fedor Kuntzsch I Der letzte dieser Berichte beleuchtet da- Verhalten I Der Gerichtshof setzte die Strafe auf die Hä'" Im Iah ^864 8 3 3 mal rn?
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