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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. >«t«c1ioo o»> Erprtüloa JohanniSgasse 33. Verantwortlicher Redakteur Ur. Hüttner in Reudnitz, evrechfiunde d. Redactwn W-notU,,« »na tt—N Udr Nlchmtlla,« von « —b Uhr. tzme der für die nächst» Rümmer bestimmten an «ochenta-rn bis Nachmittags. an Sann» nnd Kestt^en früh bis '/,S Uhr. -Mate fiir Z,straU»a»»ah«r: Vtt» Klemm. UniverfitLtsstr. 22. staniS Lösche. Hatustr. 21. pari. MMr JaMM Anzeiger. für Politik, LocalAeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr» Auflage 13.40«. -tomleRratirrri» viertelt- 4*/, DU. incl. Bringerlohn 5 Mk. Jede einzelne Nummer 3« Pf. Belegexemplar 1« Pf. Gebühren für Srtrabrilagen ohne PostbefSrdcnmg 3». Pik. mit Postbesvrderung 4) Mk. Zoscrate 4aesp. BouraeoiSz. 2V Pf. Größere Schriften laut unsere« PreiSverzrichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif Ueclamea uatrr dem «rtzacü«u»-r!< die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stet» an d. «epeRtioa zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Hahluna pravmiwsrauäo oder durch Postvorschuß. M 222. Dienstag den 1V. August. 1875. Eoncurrenz-Ausschrcibung die U»t-r«ehm«»g der beiden diesigen Gtadt-Theater bete. Am 1. Juli 187V scheidet der derzeitige Unternehmer der beiden hiesigen Stadt-Theater, Herr D rector Friedrich Haase auS dem mit unS abgeschlossenen Vertrag-Verhältnisse au- und soll »on diesen» Tage ab ans sechs Jahre bi- zu« 80. Juni L88A die Unternehmung d«r hiesige» Stadt-Theater anderweit vergeben werden. Alle Diejenigen, welche darauf reflectiren. haben ihre Bewerbungen btS längstens zu« Ndend deS A3. dfS. Mts. schriftlich bei un- einzureichen. Bisher bereits eingereichte Bewer- br'ngen bedürfen der Erneuerung. Die Vertragsbedingungen liegen in unserer Registratur zur Einsicht au». Leipzig den 9 August 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerntti. Bekanntmachung. Nachdem daS Königliche Ministerium de- Innern die von »nS unter dem 20. März dS. IS. veröffentlichte Bekanntmachung, den Handel mit ThcaterbilletS und Theaterzetteln an öffentlichen Orten betr., ihrem gesammten Inhalte nach als zulässig anerkannt hat, so wird hierdurch auf Grund tz 3 de- Gesetzes, die Sonn-, Fest- und BnßtagSfeier betr. vom 10. September 1870, sowie aus Grund H 366. 10 de» ReichSstrasgesetzbuche» vom 15. Mai 1871, in Berbindnng mit § 4 der Verordnung, die Ausführung der Gewerbe-Ordnung betreffend, vom 16. September 1869 und tz 9 der Verordnung, den Gewerbebetrieb im Umherziehen betreffend, vom 18. December 1869, wieder« holt Folgende- verordnet: 1) Das Feilhalten, da- Anbieten und der Lerkanf von BUlrtS zu den Vorstellungen der Gtadttheater ist in den Vorräumen, Zugängen «nd ans den Vorplätze» der städtischen Theater, sowie ans dem AugustnSplatze, der Goethestraße und den an da- neue Stadt theater anstoßenden Promenadenwegen, de-gleichen auf dem Theaterplatze, der Theater» gaffe und den die Umgebung de- alten Stadttheater- bildenden Promenadenwegen »nd zwar Wochentag- während der Zeit von 10 Uhr vormittag- bi- 3 Uhr Nachmittag-, sowie von 5 Uhr Nachmittag- bi- 7 Uhr Abend-, an Sonn» und Feiertage» aber überhaupt verboten. 2) ES bewendet ferner bei der bestehenden Anordnung, daß da- Feilbieten von Themter» zetteln, Operntexten und anderen dergleichen Preßerzeugniffen während der unter 1. bemerkten Zeiträume uud an den daselbst bezeichnet«! öffentlichen Orten lediglich auf den, den betreffenden Verkäufern angewiesenen Ständen bi» aus Widerruf gestattet ist, e- haben jedoch die Inhaber solcher Stände den in dieser Beziehung ihnen gegebenen Anweisungen genau und pünctlich nachzukommen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bi- zu sechzig Mark oder mit Haft bi- zu vterzeh« Tage« bestraft werden Leipzig, den 2. August 1875. D*« Rath der Stadt Leipzig. vr. »och Wllisch, Ref. Bekanntmachung. Die Lokalitäten der Sonditorei und Restaaratio» in den beiden Pavillon- de- »eue» StadttheaterS einschließlich de- Büffet- und der bt- auf Widerruf zur Benutzung zu über lastenden Terrasse nebst Pergola- hinter dem Theater sollen vom 1. September L878 a» a»f 8 Jahre anderweit an den Meistbietenden vermtethet werden und beraumen wir hierzu auf Donnerstag de« 28. dies. Mo«. Vormittags LL Uhr LersteigerungStermin an. Wir fordern zur Uebernahme eine- derartigen Etablissements geeignete Miethlustige, welche sich ans verlangen darüber sowie Über ihre persönlichen Verhältnisse und Zihlunqssähigkeil genügend au-zuweisen haben, hierdurch auf. sich zur angegebenen Zeit im großen Saale der Alte« Waage, Katharinenstraße Nr. 29, 2 Etage emzusiaden und ihre Gebote zu thun Die pünktlich zu beginnende Versteigerung wird geschloffen werden, sobald nach dreimaligem An-rufe ein weitere» Gebot nicht mehr erfolgt. Die Bermiethung» - und versteigerung-bedingungen nebst Miethvertrag-Entwurs und Jnven- tarium liegen vom L8. dies. Mo«, an zur Einsichtnahme «» RathSstelle au«. Leipzig, den 7. August 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch Cerutti. Bekanntmachung. Wegen Pflasterung de- zwischen der Schützen- und Wintergartcnstraßr gelegenen Theile» der Bahnhosstraße wird dieselbe insoweit bi- ans Weitere- für den Fährverkehr gesperrt und werden Zuwiderhandlungen gegen diese Verfügung mit einer Geldstrafe bi- zu 60 Mark oder Haft bi» zu 8 Tagen geahndet. Leipzig, den 7. Augnst l875. Der Rath der Stadt Leipzig. Wai vr. Georgi. rangemann. Leschlüsse irr Uathr i« -er Plenarsitzung vom 24. Juli 1875*) Die Stadtverordneten haben zur Gewährung von Pension an die Hinterlaffenen eine- Gas> anstaltScontroleurS, zur Eingehung de- von Herrn Moritz Lorenz al» Vormund der Gebrüder Eonrad auf Restitution angeblich in äsdite ge zahlter Gemeindeabgaben anhängig gemachten Processe-, zu den Kosten der Ga-einrichtungen in den Elasten der Fortbildungsschule im Gebäude der S. Bürgerschule und zu den der Gasbeleuch tung-Veränderungen in dem Tract der Alexander straße zwischen der Promenaden - und Colonnaden- straße Zustimmung erklärt: e- wird hierauf beschlossen, die Angelegenheiten znr Ausführung zu bringen, und bez. Herrn Justizrath Herwig mit der Führung de« Lorenz- schen ProceffeS zu beauftragen, weiter aber die Handel-deputation um Begut achtung der Frage nach Gehör von Sachver ständigen zu ersuch«,, inwieweit die übliche Meß- bekauntmachung den faktischen Verhältnissen bezüg lich de- Beginne- der Messen »nd de- Handel st» der s. g. Engro-woche entsprechend abzu ändern sei, zu genehmigen, daß vom Polizciamt vorläufig aus 4 Wochen ein juristischer Beamter mit einem wöchentlichen Salair von 75 ^ a conto Hüls«- arbeit al- Stellvertreter eine- seit längerer Zeit erkrankten Assessor- angenommen werde, nach eingeholter Zustimmung der Stadtverord neten den von Herrn Zimmermerster Perlitz auf eigene Kosten in den Anlagen auf dem Platze vor der Waldstraße errichteten Springbrunnen in den öffentlichen Betrieb vorbehältlich der freien Gebahrung bezüglich der Art de- Betriebe- zu Übernehmen und au» der städtischen Wasserleitung zu speisen, die Kosten der Einsührung der letzteren m diese Anlage an 84 ans der Stadtcasse zu tragen, und die Rath»- uud Polizeiwachen zur strengen Beansfichtigung der Anlage gegen Be- schädtgnng und Verunreinigung anzuweisen, die Lieferung de- Kohlen'dcdarseS für da» Johanui-ho-pital auf da- Winterhalbjahr 1875/76 den Herren Vilke und Federlein als den Mindest fordernden und zwar von 3200 Eentner Ruß steinkohle und 1800 Hektoliter Patentbraunkohlc, für den Preis von je 94 für den Eentner Rußsteinkohle und bez. Hektoliter Patentbraun kohle. »nd von 400 Eentner Knorpelkohle für den Preis von 80 -f per Hektoliter zu über tragen, da- Hencch L Ahlfeld'sch« Bühnengewölb« an die Herren David «L Grade für deren Offerte von 5150 ^ jährlichen Zin» z> vcrmiethcn, au» der Robrahnstistung einem erkrankten Bezirk-fchnllehrer eine Enrbeihülfe von 75 und au- der Mendestistung den Töchtern eine» Gelehrten eine Unterstützung von 100 zu gewähren, die Königliche Amtshauptmannfchaft aus deren Anfrage, welche Gesichtspunkte die Stadtge- mkiude bei der durch Herrn Chausseeinspector Michael im Auftrag der erster«, erfolgenden *) Lmgegangen bei der Red. d Tagebl. am 29. Juli. Ausarbeitung de- Projekte- über den nunmehr zur Ausführung zu bringenden Liadnctbau auf der Berliner Straße geltend zu machen habe, darauf ru verweisen, daß zwischen dem Thüringer und Magdeburger Bahnhof eine Straße nach der Berliner Straße in Aussicht genommen fei, welche sich mittelst Rampe der Ueberbrückung in einem Bogen von mindesten- 17 Meter Radiu» anzuschließen habe, daß die Straßen zu beiden Seiten der Ueberbrückung mittelst Brücken öffnungen von mindesten« 12 Meter Weite zu verbinden seien und daß die Schleußt zur Ent wässerung der Ostseite der Magdeburger Bahn in Verbindung mit der Ueberbrückung als eine Schleuße 2. Elaste herzustellen sei, über die von den Stadtverordneten beantragte, vom Bauamte nach Lage der Sache empfohlene »nd auf 1642 (abzüglich de- Erlöse- für alte- Dachzink an 1698 veranschlagte Abdeckung der Dächer de- Leihhau-gebäude- mit Dachpappe die vaudeputation zunächst um Gutachten insbe sondere zu ersuchen. Die Stadtverordneten haben dem Entwurf de- hiesigen Localstatute» mit verschiedenen Aende- rungen zugestimmt. Die von denselben hierbei gestellten Anträge: für Beschränkung der der Universität refp. den Professoren einaeräumten Vorrechte, bez. der Einc^uartierungSlast und der Zuziehung zu den städtischen Abgaben besorgt zu fein, auf die tm Hau-Haltplane au-geworfene Position für unvorhergesehene Bedürfnisse, Aus gaben nur mit Zustimmung der Stadtverordneten anweisen zu dürfen, die Bestimmung in § -8 Nr. 5d der rcvidirten Städteordnung bezüglich der Strafgelder nicht al- aus Conventionalstrafen anwendbar z» be zeichnen. werden zunächst bez. der Finanz» »nd Steuer deputatton, sowie der Localstatutdeputation zur Begutachtung überwiesen; Die Bestimmung, daß die in den Plenarsitzungen der Stadtverordneten anwesend«, Depntirten de- RatheS bei diesen Berathungen jederzeit da» Wort nehmen können, wird, der Ablehnung der Stadtverordneten ungeachtet, aufrecht erhalten, im Uebrigen aber den Aenderungen der Stadt verordneten beigetreten. Nachruf für vr. H. Hartrl. Wenn ein Mann, der lange Jahre in einer Stadt al» Vorbild eine» reinen Eharakter- und einer edlen Lebensführung «nbestrittcn gegolten und segensreich gewirkt hat, dahingeschieden ist, verdient er wohl, daß ihm einige Worte dank baren Nachrufe- öffentlich zu Thnl werden Am 4. d. starb Hermann Härtel, Doctor der Rechte. Mitinhaber de- vielverzweigten Geschäft- Breilkops L Härtel, Mitglied des Direktorium-, de- Kunstverein- und de» ConcrrtdirectoriumS. Er war am 27 April 1803 geboren, aenoß eine sorgfältige Erzichung im Vaterhaus«, studirte die Rechte in Leipzig und Güttingen, wandte sich aber, nachdem er die juristische Doktorwürde er worben, vielmehr Kunstintereffen r«, die er durch einen längeren Aufenthalt in Italien in den Jahren 1829 und 1830, dem später noch mehrere Reifen dahin folgten, zu befriedigen s.-chte »nd dürfte feiner Neigung nach den Studien in dieser Richtung fernerhin feine Hanptthätigkeit gewidmet haben, wenn nicht da- dnrch den Tod seine- Vater- verwaiste Geschäft dm Anspruch an ihn durchsefetzt hätte, die Führung desselben iu Ge meinschaft mit feinem Bruder ,« Übernehmen. Unter dieser gemeinschaftlichen Führung ist e- zn der BlÜthe und dem hohen Rufe gelangt, dessen e» sich heute erfreut »nd hat durch musikalische, literarische und industrielle Leistungen in großen, Stil dm Ruf Leipzig- selbst im Au»lande ehrenvoll vertreten. Bei dem Umblick, der Treue »nd der Gewissenhaftigkeit, mit der er sich der geschäftlichen Interessen annahm und der scharsgeschliffenen Klarheit, die er hierbei bewies, Eigenschaften, die ihn schimen zum Geschäftsmann prädestinirt zu haben, blieben ihm doch die Kunstintereffen Her- zen-interessen und schien er au- anderem Ge- sicht-puncte dafür geboren; indem sich aber seine höhere Anffaffung jeder Art von Jnterestcn auch hier geltend machte, gingen au- der Befriedigung derselben mehr al- blo- private Folgm hervor. Durch dm Bau de» sogenannten römischen Hause», den er nach der Rückkehr von feinem ersten Auf enthalt in Italien unternahm und zu dessen Au»- schmücknng mit Fre-km er die vielversprechendsten jungen Künstler zuzog, gab er dm ersten Anstoß zu einer schönem Bauweise in Leipzig; jeder acht bare Künstler fand bei ihm gastfreie Aufnahme; nach Maßgabe feiner Mittel unterstützte er solche selbst durch Bestellungen; al» Mitglied zweier Kunstdirectionen trug er wesentlich bei, den Ge schmack an klassischer Kunst in Musik und Bildnerei aufrecht zu halten und an sein seine- ästhetische- Urtheil appellirte man gern als an ein maß- gebmde». Aber nicht blo- mit bedeutenden Künst- lern, auch mit Gelehrten und Jedem, der all Mensch bedeutend war, freute er sich Beziehungen anznknüpfen und gab in keinem Hause überhaupt ein Beispiel edler Geselligkeit, besten Untergang die, dmm vergönnt war, daran Theil zu nehmen, schmerzlich empfinden werden. Um dm Grundzug seine- Wesen- mit einem Worte zn bezeichnen, so war e- eine Noblesse von Charakter, Geist und Gemüth, die alle» Gemeine von ihm fern hielt und alle- Eole und Schöne schätzen ließ. Darin lag von selbst eine un erschütterliche Rechtschaffenheit und innere Wahr heit eingeschlofsen. In politischen Ansichten war er gemäßigt liberal; im Privatleben Aristokrat im msten Sinne; verlangte von Untergebenm strenge Pflichterfüllung, gewährte ihnen aber dafür mehr al- wozu er verpflichtet war. Er war schroff gegen alle» Gemeine und dabei doch innerlich bescheiden. Jede- tüchtige Unternehmen konnte auf seine Unterstützung rechnen und wie viele un bekannte Wohlthatm sind von ihm «»-gegangen. Erschöpfen läßt sich ein solcher Charakter nicht. Wa» seine näheren Kreunde und seine Familie an ihm verloren, muß Überhaupt hier unbesprochen bleiben; möge ihm aber auch darüber hinan- un vergessen bleiben, wa- er dieser Stadt gewesen. UuiverM. Der bisherige Privatdocmt der Theologie, Or. pkil. B. W Stade, EufioS an der Uni- versität-bibliothek, verläßt diese Stellnngen, um einem höchst ehrenvollen Ruse, der von au-wärt- an ihn ergangen, zu folgen. Der cbengenannte Licentiat ist nämlich al- ordentlicher Proseffor der Theologie an die Hoch schule Gießen berufen worden und hat diese- Lehramt angenommen. Für da» nächste Srmeiter batte er hier folgende Collegien anqckündig': Erklärung der Apokalypse Daniel-; Erkläru z de- Propheten-Targnm» mit Zugrundelegung der de Lagarde'schen Au-gabe; Hebräische Gesellschaft (Erörterung der Grundstellen der biblischen Theologie; Einübung der Grammatik durch kursorische LectÜre leichter Abshmlle vc« ait:n Testamente-). Oesterreichischer Harrptverein der evang. Guftav-Adolph-Stiftuug. i Prag, 7. August. Heute um die dritte Nach- mittag-stunde wurde in der hiesigen evangelischen St. Salvatorkirche die Borversammluna de« Hauptverein» der Gustav-Adolph-Sttftung für die deutsch.slavischen Länder Oesterreich» eröffnet. Die Zahl der Abgeordneten, welche au- allen Kron- landen unserer Monarchie herbeikam.-n, mochte an 120 betragen. Au» Deutschland waren viele Gäste anwesend. Nach einem einfachen Choräle eröffnet« der Superintendent Herr C. F. Molnar die Versammlung mit einer kurzen Begrüßungs rede. In derselben hob er hervor, daß die früher in Oesterreich so harten Drangsalen unterlegene evangelische Kirche erst jetzt unter der Herrschaft de- Kaiser- Franz Joseph I. zu ihren früheren Rechten gelaugte und darum sich auch in der er freulichsten Weise entfalte. Man habe die alt ehrwürdige Stadt Prag zum di -jährigen Ver sammlungsorte gewählt, diese alte hundertthürmige Stadt, von der die erste Morgenröthe im Freiheit-ka mpfe de - Glauben» au-ging, derSt ad t. die so oft die Bl» tzeugin evan gelischer Märtyrer war. die Stadt, in der vor 250 Jahren ein blutiger Grenz stein der Ausbreitung der evangelischen Lehre gesetzt wurde. Nach der Schlacht am weißen Berge habe man der evangelischen Kirche in Oesterreich alle ihre mühsam erworbenen Rechte abgenommen und nur dnrch die Gnade de- jetzigen Staat-oberhaupte- sei dieselbe ihrem vollen Um fange nach «icderheraestellt. Und so möge denn diese Kirche — so schließt der Redner — in der die Versammlung abgehalten werde »nd die nur durch die Gnade de» Kaiser- aus einem Magazin in ein Betbau» umgewandelt wurde, Zeuge einer der Gesammtheit ersprießlichen Thätlgkeil sein. Hierauf heißt Baron Riese von Stall burg im Namen de- böhmischen Lande-verein- die Gaste auf- Herzlichste willkommen und bittet, man möge dem Lande Böhmen, welche- sich durch die Wahl al- HauptversammiungSsrt geehrt fühle, auch fernerhin ein wohlwollende- Andenken be wahren. Vorstandsmitglied R. Seeliger, Bürgermeister au- Biel», spricht im Namen de» Obmann- vr. M Sckei.ier au» Wien, der als Reconvale-cent verhindert sei, der Versammlung bcizuwohnen. Al- im vorigen Jahre au- der geschicht-umrauschtea hundert- thürmigen Stadt Prag die Einladung z»