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Grfchrivt »glich früh 6»/, Uhr. »idacN«, »»d Jvhauni»gasse 33. »mmtwonlichrr «edacteur Gr. Hüttner in Rruduttz. Sprechstunde d. Vedaetivn »ou lt—N N»ch»!«»«» »,, « — » »de »er für dir nüchst- Nvwnrr brstimMeu an Wochentagen dis «chmtstas«. «m rsnn- RraMÜs'/.-Uhr. FMntr t«r 2 »lei,»»«, il »ha»: VM-Ltem». Ua>v«rfitLt»str. 23. »m,i« Söiche, Hninstr. 21. part npMrr Taaclilati Anzeiger. Orzra str Politik. Locchtschichtt, Handel-- md «rschäMerkehr. Auflage 1.3 LW .X >, oun rmr,t»»rei§ vieNelj. 1'/. Ml. mcl. Bringerlohn 5 Me. Jede einzelne diummer 30 Pf. Belegexemplar lU M. Gedübreii sür Extrabeilage» «tznr Pastbesvrdeninq :m ML Mit Postbrsvrderuug ab Mt Znserqte tarsp. »ourgeoiSz. 2,» Pf »ronere Schriften laut unsere» Prechver,ef-!tt>iv —Taberlarisctxr Zütz »lach höhere» Tarif veuamka NNler tzr« Rehar11»»«si«ch di« Spaltzeile 4« Pf. Inserate sind stets an d. ^rpedvi»» zu senden. — stiadalt wird n,ch« gegeben. Zahlung pr»<u»aw«r»«.Ua oder durch Postovrfchuß. m 235. den 2li Auquft. 1875. Bekanntmackung. Da e« uns wünschen-werth erscheint, daß de« Ratt«»alfefttage De»tschla«ds, de« G. HpePte«dee, auch äußerlich ein festliche« Gewand geaebrn werde, richten wir an dte Ein» »ohner unserer Stadt da« Ersuchen, an diesem Tage dte Gebäude «tt AIe»GAe»f«ch«uck zu versehe» uud dte Seschäft-loeale, sowetl es dte Lerhättuiffr geAutte«, zu kerpzig, am 19. August 1875. Der Rath der dtadt Leipzig vr Georgi. Eerutti Bekanntmachung Am K. Gepte«ber df». Js., als dem in hiesiger Stadt zu feiernden Gratloaalfesitag sür Deulschland, bleiben die sä««tltchen städtischen skaffeu- und B«rwalt«»gs»B»reaux gefchloffe«. Leipzig am 19. August 1875. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Georg». Cerutti. Gewölbe - Vermiethung. Den Zuschlag de« am 12. dies. Man. znr Vermiethung versteigerte«, zur Zeit an Herr« Gustav Altöl, Glöckner jr. in Firma Robert Stickel Nachf. vermietheten GeW-ldes t« Par terre de» Rathhause- a« Rasch«ar-te haben anr beapstanhet, entlaffea dc-halb ia Gemäßheit der Berfteigerung-bedingnngen hiermit die Bieter ihrer darauf gethanen Gebote und beraumen anderweit zn dessen vo« R Jauuar LV7V a» gegen einhaldjährliche Mita- dtgung an ven Meistbietenden zu erfolgender Derneiethnng aus Douuerstag de» S. Gepte«ber d. Z. Dor«tttags LR Uhr Bersteigerungstermin an, zu welchem Micthlustige au Rathssteüe sich einfinden und ihre Gebote thun wollen. Die Vermiethung-- und BersteigerungSbedingungen können ebendaselbst schon vor dem Termine eingesehen werden. Leipzig, den 18. August 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Geo rgi. Eerutti Tagesgeschichlliche lleberlicht. Den beunruhigenden Gerüchten gegenüber, welche in den letzten Tagen durch die Presse liefen und besonder- an der Börse verbreitet wurden, muß festgestellt werden, daß in den lei tenden -reisen Berlin- wenig Bcsorgniß vor ernsten Verwickelungen an den Tag gelegt wird. Bestätigt wird diese Ansicht durch die Beurlau bungen und Reisen der Minister und Diplo maten. Fürst Bi-marck befindet sich in länd licher Abgeschlossenheit und wird erst Ende Herbst nach der Hauptstadt zurückkehren, sein Stellver treter im preußischen StaalSmirusterium Camp hausen ist ebenfalls ars längere Zeit beurlaubt. Von den Vertretern Deutschlands im Au-lande sind Fürst Hohenlohe und Graf Münster von ihren Posten fern, nur der deutsche Botschafter in Konstantinopel, welcher dem Heerde de- Auf ruhr« am nächsten ist. und der Botschafter in Wien sind aus ihrem Posten einigermaßen in Anspruch genommen. Der deutsche Gesandte am italienischen Hofe weilt in einem österreichischen ' Bade und der Botschafter de- RtichS in Peters burg pflegt der gewöhnlichen Sommerruhe. ohne zu einer besonderen diplomatischen Actron ver anlaßt zu sem. Nach den Auslastungen der „Time-", welche bekanntlich die gänzliche Theilnahmlosigkeit Eng lands an den Vorgängen in ver Herzego wina betonte mußte e- auffallen, daß der Ver treter Encrland- in Konstantinopel neuerding» eine umfassende Thätigkeit entfaltet hat. In diplomatischen Kreisen glaubt man fogar die ab lehnende Haltung der Pforte gegenüber den ge meinschaftlichen Vorschlägen der Oflmächle lediglich dem Einflüsse de» Sir Elliot zuschreibcn z« müssen Auch die englischen Blätter schlagen in den letzten Tagen einen herausfordernden Ton an. wobei sie nicht vor der Drohung einer be waffneten Einmischung England- zurückschrecken. Wenn auch solchen Drohungen der englstchcn Presse nicht allzuviel Gewicht beizulegen ist. so gewinnen dieselben dock eine größere Bedeutung durch den Umstand, daß. wie von >ut unterrich teter Seite gemeldet wird, bereit- zwischen der englischen und der französischen Regierung Ver handlungen über ein etwaige- gemeinschaftlich!« Vorgehen der beiden Staaten in der onentali schen Frage schweben, welche ihrem Abschlüsse ziemlich nahe sein sollen. Selbst für diesen Fall hält man aber die Lage nicht für beunruhigend, da die leitenden Staat«männer der verbündeten Kaiserreiche auch diesen Fall vorgesehen haben Der Magistrat von Frankfurt a.M hat an hie Bürger und Einwohnerschaft eine öffent liche Lufforveruug gerichtet. nach dem Vorgänge der bedeutendsten Städte Deutschland« den 2. S«p tember alljährlich festlich zu begeben. Bisher schmollten die Frankfurter und wollten von einer Sedan-Feier Rieht« wissen. Eine Zeit lang schien e«. al« hätte die Kleeife» mit der italienische o Regierung ihren Frieden geschlossen, da« alte Krieg«geschre wgr eiue Zeit lang verstummt, doch sollte diese alllelpche Aera nicht lange dauern. Mit de, Beeträbnng der Bischöfe au« ihren unrechtmäßig lnn«ffeh«bteu Palästen ist die Fehde heftiger alt je «Ntdmnmt. Die Klagelieder der italienischen IesslSenbläiter haben in den französische» eiueu Widerhall gefunden und dadurch ist der'Streit auf ein ganz andere« Gebiet gebracht worden. Dis gtzfammte italienische Presse nicht klerikalen Charakter« stellt sich aus die Seite der Regierung und macht vergleiche über die den Bischöfen in Italien und in Fremkreich zustehenden Rechte und Pflichten. Die italienische Regierung hat mit Annahme de« Garemliegesetze« allem Eiuflasse au die «Uhl der Bischöfe entsagt, der Papst allein ernennt sie in unbeschränkter Autüdung , seiner geistlichen Gouverainetät, ohne daß die von ,hm getroffenen Wahlen irgend einer Aussicht von Seiten der Staatsgewalt unter liegen. Keine katholische Nation hat e« gewagt, dikm heiligen Stuhl ein solches außerordentliche- Zugeständniß zu machen, Nicht einmal Spanien - nach der Restauration, nicht Belgien, nicht die Regierungen Ludwig'« XV UI. und Karl'- X. in Frankreich. D>e französische Nationalvcrsamm- ung, die krtholiche LandeSvertrelung, welche Fran'reich jemal- gehabt, hat sich geweigert, auf den Standpunkt Italien- zu treten Sie hat da- Concordat vom Jahre 1802 sür noch in Krrst erklärt. Diese- Concordat bestimmte aber, daß da- Haupt der französischen Regierung die Bischöfe und Erzbischöfe in derselben Weise er. nennt wie die Staatsbeamten. Bezüglich de- von den Bischöfen zu leistenden Eike- spricht sich der Papst in diesem Beriraqe folgendermaßen au-: „Obgleich über die Gesinnungen und Absichten der Bischöfe kein Zweifel sein kann, da, ohne daß sie durch irgend einen Eid gesunden sind, da- Evan gelium allein genügt, um sie zu dem den Regierungen schuldigen Gehorsam zu führen, so ist eS doch um die Regierungen ihrer Treue und U: terwürsigkeit zu versichern, unsre Absicht, daß alle Bischöfe, ehe sie ihre Aemter antreten, in die Hände de- Ersten ConsulS den Eid der Treue zu leisten, der vor der Veränderung in der Regierung im Gebrauche war." Unter dem Kaiserreiche aber mußten die französischen Bischöfe folgend! n Eid leisten: „Ich schwöre und verspreche vor Gott auf da- heilige Evangelium, der durch die Constitution gegründeten Negierung Gehorsam und Treue zu wahren. Ich gebe auch da- Versprechen, keine Absicht zu ver folgen, keiner Versammlung beizuwohnen, in keinen Bund sei eS innerhalb oder außerhalb de« Lande- elnzutieten, welcher der öffentlichen Ordnung ent gegenstebt und wenn ich Kenntniß davon erhalte, duß in meiner Diözese oder außerhalb derselben sich etwa- dem Staate Schädliche- vollzieht, so werbe ich der Negierung sofort Mittheilung da von machen." Da- hat der heilige Stuhl in Frankreich ruhig ertragen, welche» Geschrei würde aber vom Vatican gemacht werten, wenn Italien nur die Hälfte davon forderte? Der französische KrregSminister, Genei aide Cissey, hat in ContrexLville (Dipartement VoSgeS) eine Neve gehallen, in der er die militairische Lage Frankreich- erörterte Der Minister erklärte, daß Frankreich sich darauf beschränke, da» Militairgesetz in den Zeiten de- Frieden- zur Anwendung zu bringen. Frankreich habe keine kriegerischen Absichten, e- habe bei der Militair- reorganisation lediglich ein definitive-Ziel im Auge Auf den Mittwoch Aberd hatte die Königin von England ihre Abreise von der Insel Wight nach Schottland angesetzt. E- fehlte nicht viel, so wäre die Ueberfahrt von der In'el zum Fest land die letzte ihre- Leben- gewesen. Ihr Schiff erlitt, wie bereit« telegraphisch gemeldet, einen Zusammenstoß mit einem anderen Schiffe, und wie diese- untergina, so hätte da- ihrige dem gleichen Schicksal verfallen können. E« war um 6 Uhr, al« die königliche Nacht Alberta, unter der Führung de« Eapitam« Fürsten Leiningen, von Ryd« auslief, um die Königin, Prinzessin Beatrice und Prinz Leopold über den Solent nach Gosport überzusetzen. Während der Fahrt kam ihr eine Segel-N^cht entgegen, und da di« Regel ist, daß Dampfschiffe Segelschiffen au«» welchen müssen, so änderte Prinz Lemingen de« Cur« der Alberta, so daß sie hinter der Segel« Nacht vorbei««fahren wäre, wenn diese ihre vorige Richtung beioehalten hätte Der Gegelmeister der Nacht aber hielt e« wahrscheinlich für seine Pflicht, vem königlichen Fahrzeug au-zuueichen, er wandte sein Schiff dem entsprechend und so erfolgte ein Zusammenstoß Die Segel-Nacht w,rde von der Alberta überfahren und sank. E« läßt sich de. ken, wie groß die Bestürzung der Königin und der Prinzessin Veatrice war. Zwar wurde sofort Alle« ausgeboten, um die Insassen der finkenden N^cht Mistletoe zu reiten, und e« gelang auch den Bemühungen der Osficiere und Mann schaft der königlichen Nacht. Herrn Heywood, de« EigenthUmer der Misttetoe und Theilhaber eine- angesehenen Bankgeschäfte«, da« in ^Manchester und Liverpool seinen Sitz hat, ei. e drr beiden an Bord befindlichen Damen, Schwägerinnen Herrn Hevwoob's, und einen Matrosen zu retten. Die andere Dame aber, Fräulein Perl, und ein Matrose, Nathaniel Turner, gingen unter, und der Gegelmeister, ein 75jähriger Grei« Nameu« Sloke«, dessen Mangel an Geistesgegenwart der Unfall zugeschrieben wird, wurde zwar noch lebend au- dem Wasser gezogen, starb aber bald darauf. Bei den Rettungsversuchen zeichnete sich besonder« der zweite Capitain der Alberta, Eommaudeur fullerton, auS. Herr Henwood war besinnung«- o», al« er an Bord der Alberta gebracht wurde, und der gerettete Matrose erhielt eine schwere Verletzung. Die königliche Nacht wurde durch den Zusammenstoß beschädigt, doch blieben die hohen Reisenden sowohl wie die Schiffsmannschaft unversehrt. In weiterer Ausführung de- schon in voriger Nummer mitgetheilten Telegramm- bringen wir noch folgende Nachricht an- Konstantlnopel vom Freitag: Eine von der Regierung veröffent lichte amtliche Darlegung führt al- Grund ihre- bisherigen Schweigens über die Ereignisse in der Herzegowina den Mangel an wichtigen Thatsachen an. Zugleich werden die von den auswärtigen Blättern Über den Ausstand gebrachten Nachrichten theils als übertrieben, theil» al- unbegründet be zeichnet. Es wird sodann hervorgehoben, daß, nachdem die Versöhnung-Versuche bei den Insur genten in Nevesinje erfolglos geblieben wären, die bewaffnete Macht ausgeboten worden sei und die Insurgenten zerstreut wurden. Bald seien letztere aber durch neue Banden Aufständischer aus Dalmatien und Montenegro verstärkt worden. Darauf habe die Regierung beschlossen, da sie in der Herzegowina eine nur geringe Truppenzahl unterhielt und da sie die Insurgenten nicht durch etwaige Erfolge über eine kleine Truppenanzahl ermuthigen wollte, den Ausstand durch Entjal- tung einer großen Truppenmacht mit möglichst geringem Blutvergießen zu ersticken. In der Dar legung wird ferner bemerkt, daß die Regierung bald 25 Bataillone (ungefähr 18.000 Mann) in der Herzegowina haben werde und daß Derwisch Pascha inzwischen angewiesen jwordcn sei, An- grifssmaßregeln zu ergreifen. Die Regierung werde von morgen ab Bulletin» über dre Vor gänge in der Herzegowina veröffentlichen. Ma die aufständische Bewegung in der Umgegend von GradiSka und Banjaluka betreffe, so seien die Nachrichten über dieselbe übertrieben worden; die ganze dortige Bewegung beschräo.ke sich auf den Versuch einiger Fremden, einen Aufstand her- vorzurusen. Der Verlach sei indessen erfolg los geblieben. — Hinsichtlich de- gemeinsamen Schritte- Deutschland», Rußland» und Oester reich-Ungarns verlautet, daß derselbe lediglich einen freundschaftlichen Zweck verfolge. Die drei Kaisermächte wünschten ven Verkehr mit den In surgenten zu erleichtern, um dieselben zu ver» sichern, daß sie von den drei Mächten Nicht» zu erwarten hätten und sich den Befehlen der tür kischen Regierung unterwerfen müßten. Die Pforte hat aus vie Vorschläge der drei Kaiser Mächte noch nicht geantwortet. — Die Journale veröffentlichen eine officielle Mittheilung der Re- aierung, nach welcher die Nachricht, daß die In surgenten von. Montenegro und Serbien aus nepe Zuzüge erhalten hätten. unbegründet ist. — HLsseiu Mvnr Pascha ist zum Kriegsminister er nannt worden Die N Fr. Pr. schreibt: Die Gerüchte, welche slavischerfeits mit einer einer besseren Sache würdigen Eonsequenz über den Ausbruch eines Aufstandes in Bosnien verbreitet werden, haben uns veranlaßt, bei einer an Ort und Stelle »eitenden. vollkommen verläßlichen Persönlichkeit anzusragen, ob diese Gerüchte irgend «ne that- sächliche Begründung haben. Aus u»sere Anfrage erhielten wir nur die Antwort: daß in vo-nieu allerdings an einigen Orten Unruhen stattgrfunden haben, daß dieselben jedoch von keiner wesen tlitben Ve- deutung seien. Außerdem wird uns die gewiß wich tlge Thatsach« mitgetheilt, daß die Verbindung zwischen Oesterreich und der Hauptstadt Bo« nien«, Serajewo. vollkommen offen ist. Serbische Blätter behaupten, »aß es Mohamedaner waren, welche in Bo-nien mit blutigen Excefsen den An fang machten. Sie schließen Dies au« dem Um- stände, daß die auf österreichische« Gebiet fliehen den Familien durchweg« nicht mohamedanische seien. Die« ist eine sehr mangelhafte Logik; auch die in Oesterreicksisch-Metkowich massenhaft einze- troffenen Flüchtlinge sind christlickre Herzegowiner und Niemand wird deßhalb behaupten wollen, daß die Mohamedaner der Provinz mit dem Blutsergießen den Anfang gemacht haben. Wie slavischen Blättern au« Alt-Gradi-ka telegraphirt wird, sind bei der FeuerSbrunst in Bervir und Svinjar 50 Spahi-Familien in den Flammen umgekommen. Au» Ragusa, 20. August, wird gemeldet: Derwisch Pascha ist mit fünf Redif« (Landwehr-) Bataillonen und drei Regimentern Infanterie im Vormärsche begriffen, um die Insurgenten au» ihren Stellungen zwischen Kiek und Mostar zu vertreiben Bedeutende Pcoviantvorrätbe sind hierher geschafft worden, um die 5000 Mann zu verproviantiren, welche hier aus dem Durch, marsche nach Trebinje erwartet werden. Einer Meldung de- „Obzor" au- BoSnien zu folge sind die Türken am 19. bei Jadlonica und am 20 bei Marsic von den Insurgenten geschla gen worden Da- von den Türken besetzte Lo,s Mrahovo siel in die Hände der Insurgenten Der Ausstand hat sich bi» Koba» bei Brood au« gebreitet. Gestern Abend zogen 400 BaschibozukS gegen Kostainica. neue Eoionnen folgten. Neue Zahlen über den pester Wolkenbruch. Einem Pester Handel-Hause, da- mit einer der ersten hiesigen Firmen gleicher Branche in ve> bindung steht, verdanken wir durch Vermittelun z de- Leipziger Hause- folgende an sich authentische Zahlen, welche die Wolkenbruchverheerungen von 26. Juni d. I. im düstersten Lichte erscheinen lassen. Der bi- jetzt constatirte Verlust von Menschen leben beziffert sich mit 72 sür die aufgefundencn Todten und S4 sür die seit der Katastrophe vermißten Unglücklichen, zusammen also mit 106 jDieser Au-wei- erschöpft da- Unglück no.n lange nicht vollständig. Man schreibt unS a-.a Pest ci. ä. 18. August darüber: „ES ist That fache, daß bei der Ziegelei Dräsche allem gegen 90 Personen umkamen. Ferner sind, bevor nach daS Csekeö'sche HauS am Donauufer einstürzie. gegen 40 Personen bei der Mündung de» Teufel? graben- in die Dona« von de» Wellen ver schlungen worden, da sie sich au- Neugier ovs die Uebermauerung de« Teufel-graben« aestcUl hatten, »m den drohenden Einsturz de« Hause« mit anzusehen. Die Wölbung aber brach unter dem gewaltigen Futhenandrange noch eher zu sammen, al« jene« von demselben «nterwaschei e Gebäude!> Der osficielle bi« jetzt ermittelte, bezie^ntlicd freiwillig anaemeldete Schaden an Haus-Grund stücken and fahrender Habe beträgt 383468 Fl 3 » Kr. Dazu komme« für verheerte Wein- und Obst- gärten außerdem noch 2 549,586 Fl 43'/, Kr Der Grsammmtfchade, soweit ermittelt und ar - gemeldet, würde fich also mit 2.9»r.V54 Kl 78»/, Sr. beziffern. Letzterem Werthbetrage steht die Totalsumme von 160.600Fl an eingegangenen Unterstvtzunge-, au« In- uud Ausland gegenüber E« bleiben also noch 2,753.000 Fl ungedeckt Die Unterstützung-gelber wurden bi« jetzt in der Weise sür die Unglücklichen verwendet, daß al« eigentliche Unterstützung sür Häuser- und Mobinenschäden 45,008 Fl zur Bertheilung g- kommen, außerdem 13,445 Fl. in Form vo» rückzahlbaren aber unverzinslichen Vorschüssen ausgezahlt worden sind. verausgabt sind also zur Zeit erst 58,453 Fl. da« HilsScomit^ hat also noch 100,000 Fl. z» vertheileu. Soweit jener Ausweis. Auch diese Schädenrechnung giebt, wie uns au« Pest von derselben unterrichteten Seite geschrieben wird, nicht etwa ein treue» Bild de« angerichtet, n Unglück«. Sehr viele von letzterem betroffen^. Grund- und Hausbesitzer haben ihren Verlust g-i^