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Erscheint ti-lich früh 6»/, Uhr. Lrlectt-, »,» «kPrtttt»» JohcumiSgaste ZS. Meruutwottlichcr «rdacteur Wr. Hßttnrr in Reudnitz. Sprechstunde d. Rrdactiou »», tl—tt Uhr N«ch«»u,,» »o» 4—4 Uhr Tmuchme der für dir nachst ehende Nummer destimmten Inserate an »ochemagen bis Slltzr Nachmittags, an Sann- und -esttageu früh bis '/,v Uhr. FUtutr sir Zisrralrnainahmr: vtt« Klemm. UniverstlLtSsir. 22. 2,«U öSsche. Hamstr. 21. patt. M 237. Auflage 13.4131. Ldo»rmrnk,prtt« viertelt. < V, Ml. incl. Brmgerlohn 5 Mt. Jede einzelne Nummer ZU Ps. Belegexemplar l«I M. Vedüdren für Lxkrabeilagen ohne Pusldefördrrung Z6 Ml. mit Postdrwrderung 45 Ml. Inserate 4aesp BouraeoiSz. 20 Pf. »rüge« Schntten laut unserem Preisverzeichniß — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Ueclamru unter dem LeLaettaaatrich die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. -rpetitl«» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»eouu»-r>w<1o oder durch Postvorschuß. Mittwock den 25 August. 1875. Bekanntmachung, die Wahl -er Kircheuvorffande für dt» neaea Parochie» der Peter»ktrche a«d -er Nenktrche betreffe»-. Nachdem die Listen der bei der bevorstehenden Wahl der Klrchenvorstände für dir neu zu bilden den Parochien der Peters- und der Neukirche Stimmberechtigten auf Grund der erfolgten Anmel- düngen festgestellt sind, werden diese Listen während der Tage von» SS. bi» 28. Augnft er. und zwar die Liste der Stimmberechtigten für die Wahl de- Kirchenvorstaude« der Petee»ktrch« beim Küster der ThomaSktrche Harra»»,»», dagegen die Liste der Stimmberechtigten für die Wahl de- Klrchenvorstände« der Renktrche beim Küster der Rtcolatktrche W'avla» z» Jedermann- Einsicht ausliegen Etwaiae Reclamatwnen dagegen sind, bei Verlust de- Recla- mution-rechte-, spätesten« bis z«m 80 August er. und zwar gegen die die PeterSktrcheu-Parochie betreffende Liste beim Psarramte zu St. Thomä und gegen die die Renktrchen-Parochie betreffende Liste beim Psarramte zu Et. Nicolai schriftlich anzudringen. Zur Wahl der beide» »e«e» Ktrchenvorftände, von denen ein jeder au- zwülf welt lichen Mitgtiedern bestehen soll, ist der «. September er. von früh 8 bi» Rachmtttag» 3 Nhr bestimmt und zwar soll an diesem Tage die Wahl der 12 weltlichen Mitglieder de« Klrchenvorstände- der neuen Parochie der Petee-ktrche i« der Saertstet der PeterSktrchr, dagegen die Wahl der 12 weltlichen Mitglieder de- Klrchenvorstände- der neuen Parochie der Reukirche ta der Saertstet der Reukirche ftattfinden. Wählbar sind alle stimmberechtigten Mitglieder der betreffenden Parochien (deren Grenzen in unseren früheren Bekanntmachungen bezeichnet, auch bei den betreffenden Küstern zu er fahren find), welche da- 30. Lebensjahr zurllckgelegt haben. Zur Wahl berechtigt find nur die aus Grund erfolgter Anmeldung in die Listen Eingetragenen. Die Wahl selbst erfolgt durch persön liche Abgabe eine- Stimmzettel-, aus dem die Namen der gewählten 12 Personen geschrieben oder gedruckt sein wüsten. Wir legen dabei den wahlberechtigten Mitgliedern der neuen Parochien dringend an- Herz, e- an ihrer Betheiligung bei dieser Wahl, der ersten grundlegenden Handlung zum Aufbau ihrer Kirchengemeinde, nicht fehlen zu lasten. Leipzig, am 23. August 1875. Die vereinigten Wahlausschüsse: l« Beetretnng de» Herr» P«ft»r» z« St. Tdomae, S»P. Id. Lechter, Urenkel, Äustizrath; tn Vertretung de» Herrn Pastor» zu St. Ricolat, vr Uhl seid, vr. B. Gr äse, ArchidiakonuS. Bekanntmachung. Die LocaUtäten der Conditoret und Restauration in den beiden Pavillon- de- neue» Stadttheater» einschließlich de- BüffetS und der bl- auf Widerrnf zur Benutzung zu über lastenden Terrasse nebst Pergola» hinter dem Theater sollen vom I. September L87V an aus S Jahre anderweit an den Meistbietenden vermtetbet werden und beraumen wir hierzu aus Donnerstag den 26. dies. Won. Vormitta-S LL Uhr BersteigerungStermm an. Wir fordern zur Uebernahme eine- derartigen Etablissement- geeignete Miethlustige, welche sich aus Verlangen darüber sowie Über ihre persönlichen Verhältnisse und Zahlungsfähigkeit genügend auszuweisen haben, hierdurch auf» sich zur angegebenen Zeit tm groste« Saale der Alte» Waage, Kalharinenftraße Nr. 29, 2. Etage ewzufiaden und ihre Gebote zu thun Die pürclüch zu beginnende Versteigerung wird geschlossen werden, sobald nach dreimaligem U»-r»fe ein weitere- Gebot nicht mehr erfolgt. Die Bermiethuug-- und BerstcigrrungSbediugungen nebst MietbvertragS-Entwurf und Änven- tarium liegen »om IS. dies. Mo«, an zur Einsichtnahme «» RathSstelle aus. Leipzig, den 7. August 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr Koch. Cerutti. Bekanntmachung. Da es vn- wüaschen-werth erscheint, daß dem Ratt»»alfesttage Deutschland», de« 2. September, auch äußerlich ein festliche- Gewand gegeben werde, richten wir an die Ein» »ohner unserer Stadt da- Ersuchen, an diesem Lage die Gebäude mit Flaggenfchmnck z» »ersehe» «»d die Grschäft»l»eale, soweit «» dt« Berhältaatffe gestatte», z« schließe». Sechzig, am IS. August 1875. Der Roth der St «dt Leipzig. vr. Georgi. Cerutti. Louftautin Stavridis s. Am Sounabeud Abend wurde ein angesehene- patriotische- Mitglied der hiesigen griechischen Ge meinde feierlich zur Erde bestattet, der Pensionat«. Vorsteher EonstantinStavridi- au-Anchialo« am Schwarzen Meere. Die Begräbnißceremonien wurden vom Archimandriteu der hiesigen orthodox- riechischen Gemeinde vollzogen und unter den eidtragenden bemerkte man eine Vertretung de» königl. griechischen Consulats sowohl, al« auch de- Gemeindevorstande«. Daß die hier studirende griechische Äugend au« dem Königreich, wie au- der Türkei, beiläufig z. Z. 23 Köpfe zählend, in der Trauerversammlung zu Ehren eine- wackern Land-manne- fehlte, fiel nicht gerade angenehm auf und erregte Befremden nicht bloS unter den Gemeindegliedrrn, sondern auch bei den an der Bestattung theilnchmenden Deutschen. Der Ver storbene hätte mehr Pietät verdient. Professor Constantrn StavndiS hat nur ein Alter von 57 Jahren erreicht und hinterläßt eine tiestrauernde junge Wiltwe mit mehreren Kindern. Er hatte al- junger Mann seinen Geburtsort am Psntu- und an den AuSläusern de- Balkan verkästen, um in Deutschland seine Bildung zu vollenden. Wie mikgetheüt wird, studirte er in Berlin. Dann errichtete er eine Lehranstalt mit Pensionat erst i« Athen, später in Äbraila. Bon letztgenanntem Orte wandte er sich nach Leipzig, «n hier den zahlreichen, hiesige Schulen besuchen-1 de« jungen Leuten griechischer Zunge ia seinem Hause em Familienheim zu bieten und fie in der Muttersprache re. z» unterrichten. Eine fein- gebildete Atheaerio, seine Gattin, stand ihm dabei zur Seite. — Literarisch war er thätig al« Herau-geber einer illnstrirten Geschichte be be utsch-französischen Kriege- von 1870/71 ln neugriechischer Sprache (Leipzig, H. Matthe«) und einer ebenso auSgestatteten Geschichte de« Pariser Aufstande- von 1871 (Leipzig, Selbst- Verlag). Tragisch ist die Veranlassung seiner tödt- lichen Erkrankung. Der Tod seine- geliebten ältesten Sohne«, eine- hoffnung-vollen Jüngling«, brach ihm da- Herz. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 24 August. Ueber die Landtags- Wahlagitation ist heute Folgende« zu berichten. In Roß wein wird in den nächsten Tagen eine Versammlung abgehalten werden, in welcher der freisinnige Eandidat diese- Bezirke«, Fabrikbesitzer Scheller in Dre-den. sein Programm darzu legen gedenkt. In Lößnitz fand am 20. August eine Wählerversammlung statt, in welcher der Abgeordnete vr. Miuckwitz, der Candidat diese« Bezirke«, sprach. Im 28. ländlichen Wahlkrei« ist al- konservativer Eandidat der seitherige Ab geordnete, Gut-besitzer Seidel in König-Hain, der in der zweiten Kammer eine gänzlich unbe deutende Rolle gespielt hat und z» aller Bitte für Kirn und Hahnenbach. In Folge de- un« zugegangenen, nachstehenden Aufruf« erklären wir un« zur Entgegen» »ah»e milder Beiträge für die Wafferbeschädtgten tn Kirn und Haharnnach bereit und bitten solche an unsere StiftnngSdnchhalterei (Rathhau- erste Etage) gelangen zu lassen. Ueber die eingehenden Gaben werden wir s. Z. öffentlich quittiren. Leipzig, den 21. August 1875. ' Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Cerutti. Aufruf. Ein am Abend de- 4. d. Mt«, auf dem benachbarten HunSrLck niedergegangener Wolkenbruch und eine, in Folge dessen «it unglaublicher Schnelligkeit, um die Mitternacht-stunde, ganz uner wartet und plötzlich über unsere Stadt hereingebrochene und sie ihrer ganzen Länge nach durch rasende Hochfluth hat namenlose« Unglück über Ktr» gebracht. Wir beklagen 26 Menscheuleben. 5 Häuser find von Grund au- fortgespült, 20 andere wüsten schon jetzt polizeilich niedergelegt werden, eine weit größere Zahl ist schwerlich überhaupt wieder herzustellen, «nb in allen übrigen, mit Au-nahme der wenigen hochgelegenen, hat die Fluth die unteren Stockwerke durchwühlt und hier und in den Kellern alle daselbst lagernden Borrälbe an Leben-mitteln. Wein, ferner Möbel und Ladenwaaren aller Art weggeschwemmt oder durch Master und Schlamm bi- zur Unbrauchbarkeit vernichtet. Auch da- Bieh in den Ställen — Pferde, Rindvieh, Schweine, Ziegen — ist in großer Zahl verunglückt, Brücken und Wege sind zerstört, die ganze Thalflur, Wiesen und Aecker aut Geröll übersäet. Luch da- benachbarte Dorf Hahnendach ist sehr schwer heimgesucht. Hier find zwar die meisten Häuser durch höhere Lage vor Zerstörung geschützt worden. Gleichwohl ist auch dort eine ganze Familie. Vater, Mutter, Großmutter und 2 Kmber sammt ihrem Hause in den Fluthen begraben — Rettung war trotz ihre« Jammergeschreies unmöglich — Mehrere andere Gebäude find schwer geschädigt, die Kirche in ihren Fundamenten zerwühlt. 2 Gc- meindebrllcken zerstört und große Flächen de- fruchtbarsten Wiesen- und Gemüse. Lande» sind zum Steinmeer verödet. Wa« eigene Thatkraft vermag, werden wir einsetzen, um mit Gotte- Hülse un- au« unserer Noth herau-zuarbeiten. Aber unsere Kräfte allein sind zu schwach. Zu groß und zu allgemein ist ring- um un- der Jammer und da- Elend. Daran» helft, Dentfch« Brüder «»d helft bald! Ktr», den 7. August 1875. Kre1S-La»drath, Bürgermetffer, Stadtverordnete und Geistliche von Ktr»; Der Gemeindevorsteher von Hahuenbach Bekanntmachung Am 2. September df». I-., als dem in hiesiger Stadt zu feiernden Rattoualfesttag MrDruilchland, bleiben die fämmlltche« städtischen Gaffen- »nd BerwattungS-Dareanx Geschloffen. Leipzig am 19. August 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Cerutti. Bekanntmachung. Wegen der am Donnerstage, den 2. September d. I , zu begehenden Festfeier haben wcr beschlossen, den Wochenmarkt diese- Tage- auf Mittwoch, de» I. September zu verlegen» wa- hierdurch zur Nachachlung bekannt gemacht wird. Leipzig, den 23. August 1875. " Der Rath der Stadt Leipzig. . vr. Georgi. G Mcchler ES sind auf Bekanntmachung. der MoscheleSstrahe 1837 Cl Meter, der Davtdstrahe 1837 lH Meter, und der Marschnerstrahe 1837 Ll Meter Straßenpflastcr von bossirten Steinen neu herzustellen und sollen die hierzu erforderlichen Stein setzerarbeiten im Wege der Submission vergeben werden. Hieraus Refiectirende haben ihre Offerten versiegelt bi- zum 31. diese« Monat« Abend- 6 Uhr bei der Marstall Expedition uiederzulegen, wo auch die näheren Bedingungen einzusehen sind. Die ein gegangenen Offerten werden am 3. September d. I. Bormittag- IN/, Uhr m der Rlchterstube de« Rathhause- eröffnet und ist den Submittenten gestattet, dieser Eröffnung beizuwohnen. Leipzig, den 28. August 1875. De» Rath» Straheuban-Deputatio». Bekanntmachung. Die am 19 d Mts. zur Bermiethung versteigerte ehemalige JohauniShoSpttaischenne nebst Hofe«»« an der Ho-pitalstraße Nr. 4 ist dem Höchstbteter zugeschlagen worden »nd werden daher die übrigen Bieter in Gemäßheil der BerstetgerungSbedrngungen ryrer Gebote hiermit entlasten. Leipzig, de» 23 August 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Cerutti. Zeit der Fraktion der „Stummen" angehörte, ausgestellt, Ä» ländlichen Bezirk Annaberg find in Wiefeabad die Getreuen de« Herrn von Einsiedel, de- zum Krei-Hauptmann avancirten seitherigen ultraconservativea Ab geordneten. versammelt gewesen und haben Den selben auf- Neue al- Eandidaten erkoren. Sein Gegenkandidat ist der fortschrittliche Advocat Böhme in Annaberg. Ueber den Stand der Wahlbewegung im Bezirk Burgstädt-R schlitz verwesten wir auf die weiter unten abgedruckte Correspondenz au- dem betreffenden Wahlbezirke. AuS dem Vogtland geht un« in Betreff der Wahl im 45. ländlichen Bezirk folgende Mit- theilung zu, welche wir mit der Erwartung ver öffentlichen, daß ihr Inhalt tbatsächlich begründet sei, und daß noch weitere Feststellungen über den politischen Charakter deS betreffenden Candtdaten geschehen werden: Nach un- auS sicherster Quelle zugkhender Jmor- matioa hat Herr Gemrmdevorstand Siebo th zu Slstrr sich zwar durch eine Zahl Hochcoaservatioer als Tan- didat sür die demnSchstige Wahl im 45. ländlichen Be im! ausstrllrn lasten, ad'r zu wiederholten Malen, öffentlich und privatim, mündlich und schriftlich erklärt, daß er durchaus nicht cinrr konservativen oder gar Particutartstischen Richtung huldig«, vielmehr, «eon er grwihlt werde, mit emrr der liberalen Parteiin. wenn auch nicht Mit der extremsten, stimmen werde. Für deu Fall seines Sieges mögen daher unsere Hochtottes nur nicht zu sicher auf ihn als den ihrig«n rechnen! Der vogtl freisinnig« venia «rnigsten- glaubt cha voll Vertrauen acceptireu zu können und wird vorauSstchtltch keiueu Vrgrucandidatro ausstellen. Jedenfalls dürste auch hier die höchste Vorsicht geboten sein. Es könnte gewiß gar nicht schaden, wenn Herr Sieboth zu ganz bestimmten Erklärungen über seinen politischen Standpunkt angehalten würde. * Leipzig, 21. August. Die conservatlve Partei in Sachsen scheint allmählig begreifen zu lernen, wie sehr durch die bekannten Beschlüsse der Chemnitzer Versammlung der wirklich con- servativen Sache geschadet worden ist. Ähr Or gan, die sogenannte .RecchSzeitunghat die Pa role empfangen, die Beveutung der Versammlung so viel al- möglich adzuschwächen und sie al« eine vom Pastor Kittan berufene harmlose Pri- vatconserenz hinzustellrn, die ..sich mrt großer Politik nicht befaßt habe " Die anwesenven Mit glieder de« conservaliven Verein- hätten sich nur al- Gäste betrachtet und auch nur in dieser Eigen schast an den Verhandlungen delheiligt. Wir glauben e« den Conservaliven gern, daß sic sich in schwerer Verlegenheit befinden und daß sie bitterböse sind aus Denjenigen, welcher über ihre neueste Verschwörung gegen die National liberalen und den Reichskanzler der Oeffent- lichkeit Kenntuiß gegeben hat. Da- Dreben und Deuteln an dem Charakter und dem Umsang dieser Verschwörung wird indessen von dem un günstigen Eindruck, der durch sie im Lande her-