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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. N«»«kt1»> «,» Er»rditi«» JohamiiSgassr 33. Nerarttw örtlicher Redatteur Gr. HtNuer in Reudnitz. Sprechstunde d. Redattion >»r«Nia-» »oa N—12 Uhr R«ch»in,,» ,,, 1 —t Uhr Lmuchme der für dir nächst» foluende Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bis o lltzr Nachmittags, au Sonn- M»d Kesttagen früh bis '/,S Uhr. Fw«ir fiir Z«srratroa>»at,«<: vtt» Klemm. UniverfitLlSstr. 22. «aut» Lösche. Hatnstr. 21, Part. UchMer LagMM Anzeiger. Lizan für Politik, Localgcschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Anklage 13.400. A t>o« oementrprrt» viertelt. 4 V» uicl. i^ringertohn 5 Ml. Jede einzelne stummer 30 Pf. Belegexemplar IS Pf. »edüdrcn sür Extrabeilage» ottnr Pastdrsürverung 30 Mt. mit Pvstbefbrderung 45 Mk. Znseralr tgesp vourgroiSz. 20 Pf. Größere «christen laut unserem Preisverzeichniß — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif, ürclamra unter dem 8cdartto»»ßrtch di« Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Lrprdttt»» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»euuwvr»väo oder durch Postvorschuß. W 238. Donnerstag den 26 August. 1875. Bekanntmachung. Der am 4. August d. I. mit Tode abgegangene Herr vr. Rl«r»a««» MürtsI hat dem städtischen Musen« folgende Kunstwerke: Madoa«a «tt dem Rinde, kleine altttalienische Marmorgruppe, N»bet»»g der Hirte«, Rundgemälde a tempern m der Art de» Domenico Ghirlan- dajo, wahrscheinlicher von Sebastians Mainardi, R»he auf der Flucht »ach Aegypte«, kleine- Temperabild von Alesiandro Botticelli, Mesup, seine Fadeln erzählend, Aquarelle, t Homer, seine Gedichte recitirend, Federzeichnung, I sämmtuch Äp»v «uter de» Htrteu, desgleichen, / ^n Btfio« de» Ezechiel, Aquarelle. Bonaventura Dertretduug au» dem Haradtefe, Bleist»stz«ichn«ng, ' Genell,. «nd außerdem svoo Mark zur Verfügung de» Direktor« de» -unstverein» zum Ankäufe von Carton» »u bedeutenden Freies« aemälden, eventuell zum Ankäufe eine» Gemälde» oder eine» plastischen Werke» ernster Gattung letztwillig zugewendet. Indem wir dem Verewigten unsern aufrichtigsten Dank sür diese Vermächtnisse hierdurch Nach rufen, gedenken wir zugleich mit dem AuSdrucke unserer dankbarsten Anerkennung der vielfachen Verdienste, welche derselbe sich um da» Aunstleben in unserer Stadt erworben hat. Er gehörte zu den kunftliebenden Männern, welche vor nahezu vier Jahrzehnten den Leipziger Kunstocrrin in» Leben riefen und dadurch die Entstehung de» Museum» anbahnten. Sie waren dabei von dem gemeinsinnigen Bestreben geleitet, den Bewohnern unserer Stadt die damal» nur sür engere Kreise gebotene Gelegenheit zu schaffen. Werke der bildenden Kunst zu sehen und sich Verständniß derselben und Geschmack an der Kunst anzueignen. Jenen Männern verdanken wir e», doß sich in Leipzig auch in Bezug auf die bildenden Künste ein öffentliche» Kunstleben entwickelt hat, und der Entschlafene hat zu diesem für die allgemeine Bildung so wichtigen Erfolge sehr wesentlich beigetragen. Scin Wirken für die Kunst «rd sür unser Museum wird unvergessen bleiben, und ein ehrende» Andenken wird ihm jederzeit bewahrt werden. Leipzig, den 23. August l875. Der Rath der Stadt Leipzig. ^ ^ G B vr. Georgi. Mechler. Bekanntmachung. ES sind aus der MoscheleSffratze I«tS7 lH Meter, der Davtdftraß« I3S7 Meter, und der Marschuerftratze LSS7 O Meter Straßenpfiaster von bossirten Steinen neu herzustellea und sollen die hierzu erforderlichen Stein, setzerarbeilen im Wege der Submission vergeben werden. Hierauf Reflectirende haben ihre Offerten versiegelt bi» zum 3l. diese» Monats Abends 6 Uhr bei der Marstaü Expedition niederzulegen, wo auch die näheren Bedingungen einzusehen sind. Die eingegangenen Offerten werden am 3. September d. I. Vormittag- IN/, Uhr m der Rlchterstube de- RalhhauseS «öffnet und ist den Submittenten gestattet, diefer Eröffnung beizuwohnen. Leipzig, den 23. August 1875. De» Rath» Stra-rnbau-Depuiatio«. Der neue Theater-Pachtvertrag. In Nr. 236 d. Bl. wird der neue „Theater- Pachtvertrag" einer gewiß dankenSwerthen öffent lichen Besprechung unterzogen, die von dem rich tigen und schwerlich von irgend einer Seite be kämpften Grundgedanken auSgeht, daß die Stadt gemeinde sich davor zu hüten habe, den neuen Unternehmer durch harte Bedingungen zu einer finanziellen Ausbeutung de- Unternehmen- zu nöthlgen. Der Verfasser beurtheilt aber die ln dem neuen Vertrage vorgenommenen Aenderungen doch nicht ganz richtig, und mit nicht genügender Kenntniß der bisherigen Bedingungen, und eS sei daher, um dem öffentlichen Urlheile die erforder lichen thatsächlichen Unterlagen zu bieten, gestattet, aus Folgende- aufmerksam zu machen: Wenn der Verfasser bemerkt, neben der Bei behaltung der bisherigen Pachtsumme von 30.V00 ^ befinde sich eine Bestimmung, wie sie wohl nie in einem ähnlichen Pachtverträge je vorgekommen sein möge: „der Theaterpächter soll fünfzehn Tausend Mark zur Bezahlung des beim Rathe vom Theater angeftellten Personals all jährlich zahlen", so ist darauf zu erwidern, daß die Bestimmung die zeitherigen Bedingungen un gefähr, nur in einer veränderten Form wieder holt Bisher schon hatte der Pächter den Theaterinspector, Castellan, HauSmaun im alten Theater, Feuerwehr, Schornsteinfeger rc. zu be zahlen, und mit einer kleinen Erhöhung der Ge halte de» Inspector», Le» Castellan» und einer geringfügigen ÄbrunduvgSsumme ergiebt diese bis herige Leistung den berechneten Betrag von 15,000 Eine irgend nennen-werthe Steigerung liegt darin also nicht, der Rath hat nun vorgc- zogen, seine Beamten, die Feuerwehr :c. nicht mehr vom Unternehmer bezahlen zu lassen, sondern deren Bezahlung gegen ein entsprechende« Arquivalent direct zu übernehmen. Für den Hanpttheil de- auSgeworfenen Betrag-, Bezahlung der Feuerwehr, die mit 10,000 veranschlagt ist, war schon bisher ein Limitum zu Gunsten de- Direktor» nicht bedungen, der Unternehmer hatte vielmehr nach tz. 8 de» Contracte» die leweilig sestgestellten Löhne zu zahlen. Die Verpflichtung, den Kaufpreis de« Super- inventar» eventuell mit 5 Procent zu verzinsen und mit lO Procent zu amort,siren, würde dem Unternehmer gegenüber der Verpflichtung, da» Inventar selbst mit einer erheblichen Capital- anlage zu beschaffen, eher eine Erleichterung ge währen, denn schwerlich würde der Unternehmer sich diese» Inventar billiger beschaffen können, er würde da» R'sico einer großen Capitalanlage über nehmen müssen, »nd sich Zinsen und Amortisation wohl nicht billiger berechnen können, al» e» ihm durch den Contract gegenüber der Stadt anferlegt wird Die Beschaffung von jährlich sür 15,000.6 neuem In ventar ist allerdings eine wirkliche Erhöhung der bis herigen Leistungen an die Stadt. Allem wollte man diese Leistungen überhaupt erhöhen, dann lag wohl diese Form der Eihöhung am meisten im Interesse de- Unternehmer-; denn derselbe hat dann sür seine Pachtzeit den Nutzen de- ange- schafften Inventar- und würde auch ohne diese EontraclSclausel durchschnittlich jährlich für 15,000 .6 Neuanschaffungen zu machen haben, also neben einem etwa erhöhten Pachtzinse und zu welchem Preise er dieselbe s. Z. werde ver- werthen können, bliebe für ihn doch immer unge wiß. Daß aber eine mäßige Erhöhung der Leistungen gefordert werden könne, schien nach den bisherigen finanziellen Ergebnissen der Theater- Verwaltung wohl gerechtfertigt Die Vermehrung der Ausgaben für Verstärkung de- Chore» und bessere Bezahlung de» Orchester» ist eine solche, der sich der neue Unternehmer in seinem eigenen Interesse nickt würde haben entziehen können, auch wenn sie nicht im Contracte be dungen wäre. Die Bestimmung, daß bei noth- wendigen Reparaturen und Schließung de» Theater» erst nach Verlaus von sechs Tagen eine Entschädigung gewährt werden soll und dann nur nach den Abounement-einnahmen, ist auS dem alten Contracte übernommen. „Für den Gcldsäckel der Gemeinde" find die Leistungen also nur gesteigert durch die bedungene jährliche An schaffung von Inventar, aber auch diese kommt nur dem Kunstinstitute zu Gute, indem sie die Gemeinde bei künftigen neuen Ausschreibungen in den Stand setzt, ihre Wahl lediglich nach der Befähigung der Bcnverber und »icht nach deren Capitalbesitz zu treffen. Aus Ltadt und Land. * Leipzig, 25 August. Heber die Land tag- Wahlbewegung liegen heute folgende Mit theilungen vor. Im 3. Dresdner städtischen Wahlbezirk ist der öffentliche Wahlaufruf sür den GypSwaarensabrikanten IosefChriftophani, Vorsitzenden der Dresdner Gewerbekammer, er laffen worden. Der Aufruf ist von einer großen Anzahl angesehener freisinniger Wähler unter zeichnet, dre zum größten Theil Handels- und Gewerbtreibende sind. Im städtischen Wahlbezirk Freiberg-Tharandt sind die Eonservativen mit ihrem Wahlaufruf für den Obe, forstmeister Iudeich in Tharandt an die Oeffentlickkeit ge- treten. Wir wissen nicht, ob Herr Iudeich für da» im Aufruf enthaltene Lompliment, daß „man ihn al» geeigneten Ersatz sür den seitherigen Vertreter, den Stadtrath a. D. Sachße. empfehlen könne", sehr dankbar sein wird. Der Aufruf ent hält außerdem die bekannten eonservativen Reden»- Bekanntmachung, die MichaeliSmeffe 1875 betr. 1) Der officielle Anfang der dtesjährtgen Leipziger MichaeliSmeffe fällt auf den 27. September; dieselbe endigt mit dem I«. Oktober. 2) Während dieser 3 Wochen können alle in» und ausländischen Handelsleute, Fabrikanten »nd Gewerbetreibende ihre Waarcn hier öffentlich feit dielen. Doch kann der Großhandel in der bisher üblichen Weise bereit» in der zum AuSpacken bestimmten Vorwoche vom 20. September an betrieben werden 3) Da» AuSpacke« der Maaren ist den Inhabern der Meßlocalien in den Häusern ebenso wie den in Buden und auf Ständen seithaltenden Verkäufern in der Woche vor der Böttcherwochc gestattet. Zum Einpacker» ist da» Offenhalten der Meßlocale in den Hauser« auch in der Woche nacp der Zahlwoche gestattet. 4) Jede frühere Eröffnung, sowie spätere Schließung eine» solchen Verkaufslocales wird, außer der sofortigen Schließung desselben, jedeSmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, mit einer Geldstrafe bi- zu 75 Mark geahndet werden. 5) Personen, welche mit dem in tz. 55 der deutschen Gewerbeordnung vorgeschriebcnen LegitimationS- schcine nicht versehen sind, dürfen bei Vermeidung einer Geldstrafe bis 150 Mark oder entsprechender Haftstrase den Hausirhandel während der Messe nur nach eingeholtcr Erlaubniß des PolizciamteS und auch mit dieser nur in den eigentlichen drei Meßwochen betreiben. 8) Auswärtigen Spediteuren ist von der hauptzollamtlichen Lösung dcS Waarenverschlusscs an bis mit Ende der Woche nach der Zahlwoche daS Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, am 2. August 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Koch. Eerutti. Bekanntmachung. Am 2. September d. I., dem Nalionalsestlag, bleibt die Börse geschloffen. Leipzig, den 24. August 1875. Der Börseuvorstaud. Fortbildungsschule zu Reudnitz. Wir bringen hiermit zur Kenntniß und Nachachtung alür Beteiligten, daß wir im Interesse einer gedeihlichen Entwickelung der Fori bildungsschule beschlossen haben, Gesuche um Dispensation vom Besuch« der letzteren «tcht zu genehmigen, und verweisen vielmehr auf daS von unS erlassene Regulativ, nach welchem, in Uesereinstimmung mit tz 5 deS VolksschulgesrtzeS, Lehrherren, Dienst- Herrschaften und Arbeitgeber ihren Lehrlingen, Dienern und Arbeitern die zum regelmäßige« Besuche der Fortbildungsschule «ffthtge Zeit eiuzuräume» habe«. Entschuldigungen wegen angeblich nothwendiger Sonntagsardeil sind e:n für allemal unstatlhast. Vom Monat Sep tember an werden unwiderruflich die auf ungerechtfertigte Versäumniß im Schulgesetz vorgesehenen Strafen zur Anwendung kommen. Reudnitz, 12. August 1875. Der Schulvorstand Die Local Tchuliufpection. Bruno Sparig, Vorsitzender. Dir. 0r. Witlstock. arten von „Bekämpfung destructiver Tendenzen aus staatlichem wie kirchlichem Gebiet, Bekämpfung derjenigen Partei, welche ln der möglichsten AuS bildung der Reichsgewalt auf Kosten der Gesetz- gebungS- und VerwaltungSrechte der Einzelstaaten daS Heil Deutschlands finden wolle :c." Die Unterzeichner de» Aufrufes sind meist — Staat», diener. * Leipzig, 25. August, lieber die Vorberei tungen zur Sebanfeier wird un» heute Folgen- de» gemeldet. In Hohenstein wirb da» Fest am 1. September Abends von 7—'/,8 Uhr mit allen Glocken eingetäutet. Darauf findet ein Lampionzug nach dem Kriegerdenkmal und Gelang mehrerer patriotischer Lieder statt. Hiernach Frst- commer» in den „drei Schwanen". Am Festtag selbst ist da» Festprogramm folgende»: früh Re- vetlle, Bormitlag» feierlicher Schulact, dem ein Zug der Kinder nach dem Kriegerdenkmal folgt, auf dem sie unter Gesang de» Liede» „die Wacht am Rhein" Kränze niederlegen Mittag» von 12—1 Uhr KestgelLute, Nachmittag» großer Fest- »g nach dem Schießplatz, wo Volksfest statlstndet. In Meißen haben der Gewcrdeverein, der Turn verein, die Gesangvereine rc. die Veranstaltung der Festfeier in die Hand genommen und einen gemein schaftlichen Festausschuß gebildet. Der Stadtrath wird eine öffentliche Aufforderung zurSchließung der Geschäfte ergehen lasten. In Zwickau soll der Feier folgende» Programm zu Grunde gelegt werden: Früh 6 Uhr Morgenmufik in den Straßen der Stadt, vormittag« in sämmtlichen Schulen Schulfeierlichkeiten. Von 10—11 Uhr Festläuten, um 11 Uhr FestgotteSdienst, dem eine Musikaus führung auf dem Hauptmarkt folgt. Nachmittag» von ^ bi» 7 Uhr auf dem Hchwaneuschlößchen und von 7—11 Uhr im Gewandhausc Freiconcert. In Meerane hat der Vorsitzende des Fest- comitö», Herr Emil Bornemann, eine begeisterte Ansprache an die Einwohnerschaft erlaffen. daß sie die Häuser am Festtag würdig schmücke, die ArbeitSräume schließe «nd in jeder Weise mit dazu Heise, zu zeigen, daß Meerane eine deutsche Stadt sei. * Leipzig, 25. August. Gutem vernehmen nach beabsichtig: die Regierung mit der Einziehung der kleineren Gerichtsämter im Gebirge langsamer vorzugehen und an deren Stelle viel mehr die Einziehung solcher im Niederlande mehr zu beschleunigen. Maßgebend für diese Absicht dürften namentlich die im Niederlande vorhan denen zahlreicheren und bequemeren Communi. cationSmittel sein, die e» den Gericht» - Insasien viel eher gestalten, eine etwa» größere Entfernung bi» zum Sitz der Gerichtsbehörde zu überwinden, al» Die» im Gebirge der Fall ist. Die Ein zielmng det kleinen Gerichtsämter ganz einzu stellen, wie von vielen Seiten gehofft wurde, liegt sonach nicht im Sinne der Regierung; die durch die Trennung der Justiz von der Verwaltung bedingte Vermehrung der AmtShauptmannschasten hat jedenfalls so bedeutende Kosten verursacht und wird sie. wenn man sich nicht noch zu größeren Vereinfachungen, als wie sie jetzt Mode sind, entschließt, auch weiterhin verursachen, daß eben gespart werden muß, wo eS nur geht. Daß aber von den vorhandenen kleinen Aeinlern jedenfalls noch ganz gut welche entbehrt werden können, liegt aus der Hand und leuchtet schon ein, wenn »ranz. B. die drei in unmittelbarster Nähe Leipzigs befind lichen GerichtS-Aemter Taucha, Zwenkau und Markranstädt annimmt. Alle drei haben nur kleine Bezirke, alle drei Gerichtsamtssitze liegen in ziemlich gleich naher Entfernung von Leipzig, mit welchem sie überdies inSgesammt durch Eisen bahnen verbunden sind, und endlich haben wohl alle In'assen dieser Bezirke mehr oder weniger Be ziehungen geschäftlicher oder sonstiger Natur so schon zu Leipzig, so daß eS in der That schwer einzusehen scin würde, wenn man diese Aemter alle noch fortbestehen lassen wollte, nachdem ihnen eine große Arbeitslast durch Abnahme der LerwaltungSgeschäste entfallen ist und die civil- rechtlichen Angelegenheiten der Bewohner kleiner Städte und deS platten Lande» nicht so erheblich «nd zahlreich sein werden, um die Erhaltung dreier Gerichtsämter von kleinem Umfange zu rechtfertigen ES wird daher wohl auch die An nahme keine unrichtige sein, daß nach Vollendung der Leipziger Iustizbaulen und nachdem Platz zur Aufnahme erweiterter Behörden gewonnen sein wird, dieser beregtcn Einziehung» Frage näher getreten werden wird. — Die Einziehung be» GcrichtSamtS Brand«» soll ebenfalls in Aussicht stehen. * Leipzig, 25 August. Die „DreSd. Presse" erkennt in ihrer heutigen Nummer al» richtig an, waS wir über den geringen Umfang der zwischen den Nationalliberalen und der Fort schritt-Partei bestehenden Wahldifferenzen in Nummer 236 unsere» Blatte- bemerkt haben. E» sind eben nur zwei oder drei Bezirke, in denen die Wähler oder zum mindesten e,n großer Theil derselben die Wiederwahl der seitherigen, von dem LandcSwahl-ComitL der Fortschrittspartei unter stützten Vertreter nicht wünschen. Wenn aber schließlich die „Dr. Pr" unserer weiteren Be merkung über die freie Entschließung ver Wähler enlgegentritt und die Frage auswirft, ob e» die Wähler gewesen seien, die in der Leipziger Versammlung gegen die Wiederwahl Wigard'S, Heine'S :c. agitirt hätten, so müssen wir aller- ding» diese Frage entschieden bejahen. Al- in der gedachten Versammlung die betreffenden Be zirke ausgerufen wurden, da waren eS zum Theil die Delegirten bereits organisirler Wählerkreise