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Grfchet-t tS-ttch früh 6»/, Uhr. Nrbuclt», <r»rXtt"> JobanniSgafie 33. Verantwortlicher Redakteur Dr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstwide d. Redactwn r»u n—lr u^- «AchM«»,« »— « —» Udr ^ der für die «üchft- Nummer bestimmten a« «ochentagrn dis «Lchmitt«,». »» L«nn. nutz »esttußen früh bis'/,» Utzr Fvtate f»r Z»sr»tt«,»-d«e: vtt» Klemm. UoiversttLtSstr. 22. »«ts Stiche. Hatnfir. 21. pari. MiWger.TaMM Anzeiger. Orzon für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflst-e 18,466 stdo«>e»e»ti»rrt< viertel. <V, urcl. Bringerlohn L Mt Jede einzelne dtummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gedtldrcn für Extrabeilage» »tznr Postbeförderung 3« Mk. mit Postdesörderung 4L Mk. Zaserate 4orsp. Bourgeois». 20 Pf. Größere «--chnile» laut nuferem PreiSoerzeichmst -Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Reklame» »»ter de» RrdarN»«strich die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stets au d. GePedWm zu senden. — Rabatt wird »icht gegeben. Zahlung praounu» «m« oder durch Postvorschuß. W 236. Dienstag den 24. August. 1878. Bitte für Kirn und Hahneubach. In Folge deS uns zugegangenen, nachstebcnden Aufrufs erkläre« wir uns z«r Ei«t«e»e»» «mhmre «tlder Beiträge für die LSenfferheschästtUte« t« Kir» »»d H«nh«e»bach bereit und bttten solche an unsere Sttft«»GstP«ehh»lterrt (Rathhau- erste Etage) gelangen .zu laste« Neber die eingehenden Gaben werden wir f. Z öffentlich quittireu. Leipzig. den 2l. August l875. D— »«th »er «t»»t »etPztch. Vr. Georgi. Eerutti. Aufruf. Ein am Abend des 4. d Mts. auf dem benachbarten Hunsrück niedergegaugener Wolkenbruch «nd eine, in Folge besten mit unglaublicher Schnelligkeit, um die Mitternachtsstunde, ganz uner wartet und plötzlich über unsere Stadt hereingebrochene uub sie ihrer ganzen Länge nach durch rasende Hocbfluth hat namenloses Unglück über Atr» gebracht. Wir beklagen 26 Menschenleben. 5 Häuser sind von Grund au» fortgespült, 20 andere wüsten schon jetzt polizeilich niedergelegt werden, eine weit größere Zahl ist schwerlich überhaupt wieder herzustellen, und in allen übrigen, mit Ausnahme der wenigen hochgelegenen, hat die Fluth die unteren Stockwerke durchwühlt «nd hier und in den Kellern alle daselbst lagernden vorrätbe an Lebensmitteln. Wein, ferner Möbel und Ladenwaaren aller Art weggeschwemmt oder durch Master uud Schlamm bi- zur Unbrauchbarkeit vernichtet. Auch daS Vieh in den Ställen — Pferde, Rindvieh, Schweine, Ziegen — ist in großer Zahl verunglückt. Brücken »nd Wege sind zerstört, die ganze Thalstur, Liefen und Aecker mit Geröll übersäet. . Durch da- benachbarte Dorf H«h»e»b«ch ist sehr schwer heimgesuchl Hier find zwar die meisten Häuser durch höhere Lage vor Zerstörung geschätzt worden. Gleichwohl ist auch dort eine ganze Familie. Bater, Mutter, Großmutter und 2 -inoer sammt ihrem Hause in den Fluthen begraben — Rettung war trotz ihres Jammergeschreies «-möglich — Mehrere andere Gebäude find schwer geschädigt, der Kirche in ihre« Fundamenten zerwühlt. 2 Ge« »eindebrücken zerstört und große Flächen de- fruchtbarste» Wiesen« und Gemüse-Lande* find zu« Steiumeer verödet WaS eigene Thatkraft vermag, werden wir ernsten, n« mit Gotte- Hülfe uns au» unserer Roth herauSzuarbeiten. Aber unsere Kräfte allein sind zu schwach. Zu groß und zu allgemein ist ring- um unS der Jammer und da- Elend. D«r«« helft, Deutsche Brüder ««» helft dal»! Kt»«, den 7. August 1875. RrriS-Bmudrath, Bürgermeister, Ttadt»«r»rd»»1e ««» Geistliche v»« Ktr« , Der Gemeindevorsteher »»« Hah»e»b«ch um die Existenz angewiesen ist. In einer Zeit, in welcher die Bedingungen innerhalb der künstlerischen Kreise selbst eine so enorme Steigerung erfahren haben, wie die Vermehrung de» Gagenetat» an allen Theatern, auch an dem hiesigen, zur Genüge erweist, während auch die Autoren«Honorare eine früher ungekanute >vhe erreicht haben, siud alle »eiteren finanziellen krschwerungeri vom Uebel Die glänzenden Ein« nahmen der letzten Direktionen geben immerhin eine Bürgschaft für die Zukunft; hätte aber auch die vorige Direktion in fünf Jahren einen Gc- Ver ruue Lheakr-Pachtrerlrag. L* heißt zwar «in alter XrchtSgrundsatz: tortio von covtrubitur. Gleichwohl hat auch da» größere Publicum ein Recht, sich für einen Pachtvertrag zu interessiren, der zwischen dem Rath und dem neuen Lheaterunternehmer zum Abschluß kommen soll und der Pachtausschreibung de» Stadttheaters zu Grund« liegt; denn von den Bestimmungen diese» Vertrag« hängt mehr oder weniger da» kitustige Gedeihen eine» Instituts ab, welches dem Leipziger Publicum vor Allem am Herzen liegt und von ihm mit wärmster Theilnahme ge« psteat wird. Wenn man sich im Ganzen um diesen Vertrag bisher weniger gekümmert hat, so geschah die» wohl vorzugsweise deshalb, weil man der Ansicht war, die Bestimmungen deflelben würden von demjenigen de» früheren Pachtvertrag» nur in unwesentlichen Punkten abweiche». DaS ist aber keineswegs der Kall; der neue Vertrag ist so we sentlich belastend für den künftigen Theaterunter« uehmer, daß die Direktion a»S der bisher günstigen m eine vollkommen ungünstige Lage »ersetzt und da* trotz aller vortheilhaften Eonjuuctionen im merhin große Risico eine* solchen Unternehmen* in einer Weise gesteigert wird, welche möglicher Meise zu einem Kampf um da» Dasein führen könnte »nd die Unternehmer zwingen müßte, den stoauriellen Gesichtspunkt ausschließlich in- Auge zu fassen Die Pachtsumme der beiden Theater ist zwar wie früher auf dreißig Tausend Mark festgesetzt; gleich daneben findet sich aber eine Bestimmung, wie sie wohl kau« in einem andern ähnlichen Pachtvertrag je vorgrkommer. sein mag: der THeaterpächter soll fünfzehn Tausend Mark zur Besoldung de* beim Theater vom Rathc ange- steklten Personal* alljährlich zahlen Es bleibt : anomal, wenn ein Privatmann die Ge« »*.000 Lhlrn., so hätte der Pächter im ersten Jahr IbProc, also SOOS THlr. für die Benutzung deffelben zu zahlen. Außerdem aber soll er verpflichtet sein, jährlich für ltz.000 -4 neue* Inventar an« zuschaffen, welche* unmittelbar in da* Eigenthum der Stadt übergeht, also eine neue positive Mehr« belastuna mit 15,000 ES ist da* geradezu eine drakonische Bestimmung; denn die Billigkeit verlangt, daß derartige Neuanschaffungen in da» Eigeuthum de* Auschaffenden übergehen, »nd eS könnt« in einem solchen Contract doch wohl nur bestimmt werden, zu welchem günstigen Preise die Stadt diese Dekorationen übernehmen könnte Da* Streben, da* Inventar städtisch zu machen ist gewiß anzuerkennen, bleibt aber in gänzlicher Halbheit stecken, so lange zwischen den ursprüng- nchen Inventarbesitz der Stadt und den durch die letztere Bestimmung gewonnenen Fund»* fick der Haaseffch« Fund»* oder jede- andere Privat« iuventar de* Pächter* breit hineinschiebt. Hiezu 4»«mt, daß bei einer über 15,000 hiuauSgehen Von Iaventarauschasfung de« Rache die AuSwah der besser» Dekorationen freistehe« soll, wa» noch wendig eine Eutwerthung de* übrigen Kundu« zur Folge haben muß. Wir covstatire» also eine Mehrbelastung von 30,000 welche» wie die Beamtenbesoldung uud der Iuventargewinn der Stadt, für die künstlerischen Zwecke gänzlich gleichgültig ist. Die Anschaffung ve* Haase'schen oder eine* andern Privatiuventar* ist aber schon an und für sich eine beträchtliche Steigerung gegen früher. Run kommen erst die Steigerungen, welche künstlerischen Zwecken dienen: die verlangte Ber »ehrung de* Thor* aus SO Mitglieder, die Stei geruua oer Gage« der peusionSberechttgten Orchester Mitglieder um 10,»0* »»bei noch eine Ber mehruna derselben ia Aussicht gestellt ist, eine Berstärnmg de* Theaterorchesters überhaupt und Halter städtischer Beamten zahlen soll, denen er im Uebrigen Nicht* zu sagen hat. Früher war die* nur bei dem Theaterinspector der Kall, hat aber auch hier zu allerlei Verwicklungen geführt, wie sie durch alle solche abnorme Bestimmungen hervorgerufen werden müssen. Außerdem finden wir noch die Elausel, daß. sollte der Rath, wie er sich vorbebätt, eire Erhöhung der Beamten besoldung beschließen, der Unternehmer den hier« durch sich herausstellenden Mehrbetrag zu ver güten hätte. Begnügen wir uns indrß zunächst mit der Steigerung von fünfzehn Tausend Mark. Wie steht es nun mit dem Inventar? E* ist in dem Contract dem neuen Pächter nicht die Verpflichtung cusrrlegt, sich mit Herrn Direktor Hasse abzufinden und besten Inventar zu über nehmen; die Stadt verpachtet zunächst da- ihr eigen zugehörige Inventar, fügt aber hinzu, daß, wenn die Stadt noch weitere» Inventar erwirbt, Herr A A dasselbe mit zu übernehmen und dafür noch besonder» alljährlich zehn Prccent de» Kauf preise- zu besten Amortisation und daneben fünf Procevt Zinsen von diesem Kaufpreise, beziehentlich dem nach geschehener theilweiser Amortisation ver bliebenen Reste zu entrichten hat E» ist also offen gelosten, ob die Stadt noch den Haase'schen Fundus ankaust Geschähe die*, etwa zum Preise von erfolge zu erzielen. DaS zur rechten Stunde an den Tag gekommene BÜnvniß mit Pastor Kittan und der sogenannten „ReichSzritung" wird überall im Lande den W Ühlern die A u qen darüber geöffnet haben, wohin unsere sächsischenConservativen treiben. Lin bekannte» reactionair particularistische» Blatt, die .Bautzener Nachrichten", welche- mit Vorliebe al» Ablagerungsstätte von Schmutzaugriffen gegen die nationalliberale Parte» benutzt wird, hat die scharf sinnige Entdeckung gemacht, daß „der Eredit der ! Nationalliberalen bei der Bevölkerung Sachsen* im Allgemeinen sinke" und daß au* diesem Grunde wiun von 150.000 Thalern gemacht, so würden I diese Partei beim Sedanfest einen ihrer Haupt nach den Bestimmungen de* neuen EontracteS von I trümpfe auSzuspielen gedenke. Sie fei namentlich diesen kein Thaler üvrig geblieben sein. I in Leipzig bemüht, di» Fest, welche- nur 12 Tage Die einzige Bürgschaft für eine wahrhaft kirnst-1 vor den Landtag-Wahlen stattfinde, möglichst glän- lerische Leitung beruht ab« nicht auf derartigen I zend zu gestalten. Wir nehmen von den Bemer- contractlichen Festsetzungen, sondern aus der Wahl I kungen der „Bautz. Nachr." nur deshalb Notiz, de» künftigen Direktor*. Hierin liegt da* Leben*- s um zu zeigen, mit welchen erbärmlichen Mitteln princip de* Theater»; Alles waSauf dem Papier lebt ist dagegen »erthloS. Wenn sich trotz dieser höchst erschwerenden kon traktlichen Bestimmungen viele ehrenwerth« Be- Werber um die Direktion eingestellt haben, so liegt hierin durchaus keine Rechtfertigung der selbe«. Die ehrenvolle und tonangebend« Stellung in Sachsen neuerdings der Kampf gegen die Ra tionalliberalen geführt wird. Aber freilich, „wie soll man die Knechte loben", wenn ohne Hemm« niß von oben seiner Zeit unverhüllt die „Aus rottung" der Nationalliberalen al* dringend nothwendig bezeichnet werden durste'. Wir hatten jüngst auf desselben, d,e rege Theilnahme de* Publikum» „lastenen Verfügung milgetheilt. daß die Jagd sind der Lockunaen genug, um auch aus einem I ji, Preußen am 24. August beginne, «u» eiuer ungünstigeren Boden den Kampf zu versuchen. I H^riittmachung im Weißenfelser Amtsblatt vor Allem ader wird diese Bewerber die Heber-1 fischen wir indessen, daß der dortige Landrath zeuaung beseele« , daß die Unhaltbarkelt jener 1^ Anfang der Jagd ans den l. September Bestimmungen ftüher oder später anerkannt werden > ^gesetzt hat. ES scheinen demnach in den ver« schiedencn preußischen Regierungsbezirken in Bezug ans diese Angelegenheit auch verschiedene Grund sätze zur Anwendung zu gelangen >mkr- Z-"«> -» d-m s°,,-d-n D-rl IN Viäauot eonsnl«, n« guick äotrimentt reg pa-' ' - wird, und da» Vertrauen zu der Einsicht der Stadtgemeinde, daß sie dieselbe« baldmöglichst sachgemäß umgeftalten werde Im Uebrigen sollen diese Zeilen die öffentliche dlle» ouplut! Aus Ltadt und L'and. * kttp)tgj23 August. Dem „Schwäb Merkur" wird au» Sachsen geschrieben, daß bei dem an dauernden Zwist zwischen der Fortschritts partei und der nationalliberalen Partei die Bermuthung an Berechtigung gewinne, daß der Ausfall der zum 14. September angesetzten Landtag-Wahlen der liberalen Partei die Mehrheit in der Kammer entwinden und aus die Conservativen übertragen könnte. Der Schreiber diese« Satze» scheint den Gang der Wahlbewegung nicht recht aufmerksam verfolgt zu haben. Die vorübergehender Schlingel ohne jede veraulassung einer dort mit Suchen und Aehnlichem seil hal lenden Händlerin auf ihre Waare. Al» die Frau den StrolL sesthalten wollte, schlug derselbe wüthend aus sie lo», ohne daß Jemand der Um stehenden ihr Beistand geleistet hätte und ging hohnlachend seine» Weg». ES wird un» mitgetheilt, daß auch der BereinehrenvollveravschiedeterMili« tair » zur Erinnerung an die glorreichen Siege durch die deutschen Armeen un Jahre 1870 und 7 l die Sedanfeier in würdiger Weise begeht. Go z. B. wird sich selbiger am Festgottesdrenst mit Fahnen und dazu gehörigen Insignien ia corpore betheiligen und Nachmittag» in der Ton halle von 4 Uhr an ein Eoncert und daselbst Abend» im Saal ein Vergnügen veranstalten. ganzen Differenren zwischen den beiden liberalen Parteien erstrecken sich nnr ans zwe, bi» dre, I woz« nicht blo» Mitglieder, sondern alle Patrioten, Wahlbezirke In diesen Bezirken haben sich d.e Grunde und Gönner e.ngeladen werden. Bermehrnng de» Etat» desselben um 4S20 Thlr im Tanzen eine Mehrbelastung mit etwa 40,000 Auch alle anderen Bestimmungen de» Eon tracte* find durch«»* zu Ungunsten de* Pächter- festgesetzt. Bei uothwendigen Reparaturen und Schließung de* Theater» sollen sechs Tage ohne Entschädigung verlausen, bei längerer Dauer nur die AbonnementSquoten diese Entschädigung bilden. Die Bestimmung, daß allmonatlich zwe» Aufführungen klassischer Dramen mit ans die Hälfte herabgesetzten Preisen, eine im Alten, eine im Neuen Theater, gegeben werde- sollen, hat im Princip Biele» für sich; doch sollte der Be griff „klassische Dramen" auch auf neuere ernste, dichterisch werthvolle Schöpfungen ausgedehnt werden, wie die» ja auch m Dresden geschieht. Unserer Anficht nach sollte die Stadtgemeinde da* Theater in jeder Hinsicht dadurch fördern, daß sie ihm Lasten abnimmt, statt demselben neue aufjubürden Insofern erachten wir diesen Pachtvertrag al* ungünstig für die Fort entwickelung de* Leipziger Theaters, insofern bat aber auch da* ganze Leipziger Publicum ein Intereste an diesen geharnischten Paragraphen Der Gewinn für den Geldsäckel der Gemeinde kann aber nur zum Verlust für di« Interesten de* Theaterpnblicum* werden Die Kunst kann da am wenigsten gedeihen, wo sie aH den Kamps dortigen Wähler oder znm Mindesten ein großer Theil derselben entschieden, an ihren seitherigen, im Wahlkreis nicht wohnenden Vertretern nicht sestzuhalten, sondern Eaudidaten anfznstcllen, die ihnen zur Vertretung ihrer Interesten entweder an» dem Grunde, weil sie im Kreis« selbst woh nen, oder in Folge de» Umstande*, daß sie inmitten deS industriellen und gewerblichen Leben» stehen, geeigneter erscheinen. Dieser Ent- schließnng der Wähler konnte unmöglich Zwang angethan werden und e* hat ja da» LandeS- Wahlcomit* der Fortschrittspartei selbst in seinem Aufruf betont, daß die Entscheidung über die aufzustellenden Landidaten zunächst den Wählern überlasten bleiben mnß Mit Ausnahme der drei Bezirke Leipzig-Land, Frankenberg und Dresden«Altstadt erblicken wir nirgend» Gpal- tniigen, im Gegentheil, in den übrigen Bezirken ist entweder nur ein natioualliberaler oder ein Fortschritts-Candidat anfgestellt und man unter stützt sich gegenseitig. Die Veiorgniß, die conser vativ« Partei könnte eine Anzahl neuer Sitze gewinnen, erscheint un», wenn die liberalen Wähler am 14. September ihre Schuldigkeit er füllen. völlig unbegründet. Nach allen vorliegen den Anzeichen will e» mit der Agitation der conservativen Partei nicht recht vorwärt», obgleich ihr in den vielen landivirthscbastlichen Vereinen »nd dem von dem konservativen Abgeordneten Mehnert geleiteten Landwirthschastlichen Credit verein für da» Königreich Sachsen nicht zu unter schätzende H. lsSmrttel zur Verfügung stehen. ES * Lirderlwolkwih, 23 August. Der 2. Sep ie m ber wird auch in unserer Gemeinde auf da» Festlichste gefeiert. Gemeinderath und Kirchen- Vorstand haben sich über ein Programm geeinigt, besten Hauptbestandtheile folgende sind: Am Vor abend de- Feste» Glockengelänte und Zapfenstreich, am Festtag früh Reveille, Vormittag» Festzng in die Kirche und Gottesdienst, Mittag» Speisung der Armen durch Frauen hiesigen Orts, Nach mittag« Mastengesang patriotischer Lieder aus dem Marktplatz. Keftzug. Freiconcert uud Abend- Ball in sämmtlichen hiesigen Sälen. * Freiderg, 22. August. Da» Programm der hiesigen Sedanfeier lautet: Am Morgen de* Festtage» von 5—6 Uhr Läuten mit sämmtliche» Glocken. Reveille, während de» Vormittag» feier liche Schulacte. Nachmittag» Volksfest auf einer nahen Wiese, Freiconcert aus dem Schneckenberg, Abend» ein Lampionzug Die öffentlichen Ge bäude werden sämmtlich geschmückt Ebenso wird da» Kriegerdenkmal festlich geschmückt und illuminirt sein. — In Dresden hielt der dortige Verein gegen Impfzwang am l9. Auguste,ne Sitzung. Gegen den Schluß derselben verla» Redakteur Koch den von ihm verfaßten Entwurf einer Pe tition an den Reichstag um Aufhebung de» Impszwange». Die Motive zu dieser Petition brtonen namentlich, daß über dm Nutzen de» Impfen» die Wissenschaft noch nicht mit sich im Klaren sei und der Staat da» Dogma einer hat sich namentlich in Bezug aus den letztgedachten I Partei nicht durch Gesetze proteglren dürfe; daß Verein immer mehr hrrauSgestellt, daß er von den an seiner Spitze stehenden Männern bei den Wahlen entschieden im reactionairen Sinne ge braucht wird. Die liberale Presse wird gut thun, aus diesen Umstand ein wachsame« Auge zu richten. (Bekanntlich lieben e» die Herren Mehnert und Genosten, sich auch den liberalen und national man in Preußen eben daran sei, die Impfung der Lämmer gesetzlich abzustellen, weil sie. statt die Heerden vor den Pocken z» schützen, vielmehr die Pocken unter den Heerden verbreite, und daß. was für die Impsnng von Thieren gelte, bei der Impfung der Menschen nicht ander» sei; daß durch die Impfung häufig die Gesundheit der Geimpften gesinnten Blättern mit Wünschen um Förderung I geschädigt werde; daß die Mehrheit de» Volke» gegen der Zwecke de» Landwirthschastlichen Credltverein» > die Impsnng eingenommen und „Volke-stimme zu nahen) Trotz dieser HülsStrnppen haben I GotteSstimme' sei. die Aerzte aber, für welche die jedoch die Conservativen nach nuferem Dafür- I Impfung eine Erwerbsquelle bilde, al» Parte» halten nicht besonder» günstige Aussicht, Wahl- I betrachtet werden müßten. — An die Verlesung