Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187509088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750908
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-09
- Tag 1875-09-08
-
Monat
1875-09
-
Jahr
1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1875
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4804 b»r zu dem mäßigen Preise von 1 50 I städtischen und der ländlichen Wahlweise, vorher j nm so größere« »!wi»t bet, al« Herr D-rector Haase, 'sich ' " "" " ' ^ ° - -- - zu haben sind, kann sich Jeder ein gute« Mittag- I zu erörtern and zu lösen seien, tZahlreich er» esten bestimmt sichern. Noch wollen wir darauf I klärte sich hiermit keiae«weg« zufrieden und aufmerksam machen, daß an dem Sonntage in I betonte, daß nach Diesem seine politisch'«» Kreunde Halle der große Herbstmarkt stattfindet, der auch I eher (!) dem conservativen Candldaten vr Hahn gewiß sür Manchen wüaschen«werthe Vergnügungen bieten dürste. — Nächsten Sonnabend, den 11. September, friert der Leipziger Zither-Llub unter der bewährten Leitung de« Zitherlehrer« Herrn Peler Renk im großen Saale de« Schützenhauses sein dritte- Stiftungsfest Angesichts der bekann ten Leistungen deS genannten Vereins steht den zahlreichen Freunden de« Zitherfplels mit Be stimmtheit ein genußreicher Abend in Aussicht, zumal da« Programm sehr schöne Stücke ausweist ihre Stimmen geben würden Für den unbe fangenen Beobachter begann hier ein Spiel, über j das man wohl hätte lächeln mögen, wenn die § Sache nicht einen man möchte sagen traurigen Hintergrund hätte, denn die Bemühungen, welche > sich nunmehr die Herren Fröhaer und l)r. Meifchuer um die Stimmen der Socialdemokraten gaben, j mußten auf mehr al« einen der Anwesenden ^ einen peinlich unangenehmen Eindruck machen. Verdiente e« auch Anerkennung, daß Fröhaer ein Versprechen nicht abgab, welches er hinter- wl« ich bereit» jrtzi an« den getroffenen DlSpofilionrn ersehe, Alle« aufbleten wir», gerade im letzten Jahr so glänzend als möglich seine Duecrion zu führen und zu b-schueßen. Dies Alle« ist für den kommenden Director keine angenehme Wrhrn.hmung, die ihm den Anfang seiner D>rrcti»n um so men rrscbwrrr, al« an rin Borarbeite» mit dem Person,!, wie dies den dre« letzten Pächtern mözl.ch war, nicht zu denken ist. Herr von Witte führt« em vollständiges Ens«m>le in dar neue HauS über. Herr Or. Laube studirte be reits Stücke, al« Herr von Witte noch Director war, und H rrn Director Hasse wurde rin vollständig ,m Betrieb befindliches Jastitut mit gutem Personal Über- beu. Ich meine, der Hochgeehrte Aach sollte billiger eise, wenn das Theater über sechs Tage hinausgr- schlossen werben muß, ein« Entschädigung ,n irgend- welcher Form propontren, vor allen Dingen aber dir DaS ganze Fest wird mit einem fröhliche« Balle I drein nicht hätte erfüllen können, so ging er doch k Dauer »es Schüsse» präcifiren. Bieüeicht könnte schließen, zu welchem die Büchner'sche Capelle I entschieden zu weit, indem er, al« Bahlteich her ausspielt. I vorhob, er würde für Fröhner eintreten, fall«1 * Leipzig, 7. September. Die gegenwärtige! Derselbe wenigsten« ein FortfchrittSmann nach LandtagS-Wahlbewegung fördert, wie man ! Art deS Prof. Wigard sei, der Hoffnung Au«- sich tagtäglich mehr zu überzeugen vermag, auf I druck gab, Herr Bahlteich werbe sich beruhigen, Seiten der sogenannten „Conservativen" und I wenn er ihm versichere, daß er bisher in allen i dadurch der geeignete Ausweg gestruden werden, wenn man den Beginn de« Bertrags aus den l. August I87Ü fkstsetzea würde. Ich mcinerseit« würde übrigens Alles versuchen, ia diesem Punc»e mit dem Hochgeehrten Rath m irg'nd einer Weise eine Einigung zu erzielen. In Bezug aus 8 2 kann man sich mit den Pacht- und Btsoldungsdedingunz n für die Beamtm rinoerstanden leider auch der Fortschrittspartei wieder ein gut I und jeden Kragen und Verhandlungen mit den I erklären mit Ausnahme de« Schlußsrtzrs: Theil Bosheit und Verläumdung gegen die nativ nalltberale Partei und dere» Eandidaten hervor. Einen WuthauSsall, der freilich nur humoristisch wirkt, haben wir bereit« kurz berührt. ES ist da« eine im „Freib. Anz." veröffentlichte Erklä rung de« vormaligen Abgeordneten Stadtrath a. D. Sachße sür feinen vorgeschlagenen Nach folger, den Oberforstralh Jubeich in Tharandt. Herr Sachße hat jedenfalls daS Bedürfniß ge- habt, noch einmal, ehe er völlig der Vergessenheit Ansichten und Aeußerungen WigardS in Ueberein- stimmung gewesen sei. Ein solche» Schönthun! mit den Socialvemokraten ist ein nicht gerade empsehlenSwerthe« Charakterlsticum der Fort schrittspartei. UeberHaupt kam durchweg in den Worten Bahlteich'» die Ueberzeugung zu« Aus druck, daß e» den Socialdemokraten wohl möglich sei, mit der Fortschrittspartei zu gehen, während die Nationalliberalen von ihm den glühenden Haß! seiner Partei zu hören bekamen, wa» sür die „Sollte der Rath, wie er sich vorb hält, eine Er höhung der Beamtenbesoldung beschließen, so hat der Unternehmer den hierdurch sich herauSst-llendrn Mehrbetrag zu vergüten." Hier müssen doch bcllig-r Weise di« Ausgaben auf die ganze Bertragsdaurr präcifirt bleiben Die m 8 II bestimmte Einführung zweier Bor ste Langen klassischer Stücke im Monat zur Hälfte deS Preises halte ich sür «ine unseren Verhältnissen durchaus nicht entsprechend«, vielmehr geradzu gesädrl'che Maß- regrl Sie schädig, in erster Linie, ganz abgesehen anheimsäüt, seine Galle gegen die ihm verhaßten I Letzteren natürlich nur als eine hohe Ehre gelten I von dem unmittelbaren Schaden mittelbar die dncecten Nationalliberalen auSzuspntzen. und er hat Die-, wie wir hiermit anerkennen wollen, mit möglichster Energie gethan. Herr Sachße scheint in dieser Beziehung noch Etwa» von den Socialdemo- kratcn gelernt zu haben. Die Leistungen de» „Conservativen Verein» im Königreich kann. — Trotz dieser wenig ansprechenden Lieb äugelei zwischen dem FvrtschrittSmann und den Socialdemokraten in dieser Wählerversammlung j bleibt den nationalliberalen Wählern de- Kreises nur die Wahl zwischen Fröhner und vr. Hahn, für besten Wiederwahl in der Versammlung selbst I Einnahmen um ein« DurchschniltSsumm« von 10,260 per Jrhr, und rrreicbt durchaus nicht dea Zweck, wie man zur Genüge bereit« jetzt >m alten Theater ersehen kann, nämlich das unbemitteltere Publicum zum Besuch klassischer Stücke heranzuziehen. Di« billi geren BorstellMigeu im alten Hau«, in welch-« nach Laube « und einer großen Anzahl Kritiker Anficht, da« Schau- unvLustspiel eigentlich gehört, find durchschnittlich mmlung Sachsen", der in allerhand Provinzialblättern I ein Redner eintrat, und da kann e« doch wohl plumpe und grobgehässige Erklärungen gegen die I nicht zweifelhaft sein, daß alle liberal gesinnten > schlecht besucht, und wenn m m Nattonalliberalen erläßt, zu« Theil auch anonym I Männer sich um Fröhner schaaren werden, nm I allen Theater 25 Pfg. beträgt, so ist es roch wohl leichgeartete „Eingesandt" in dieselben hinein-1 in ihm weuigsten« einen wirklichen Volk-ver» I kaum möglich, eine «eitere »eduction des Preise» ein chmuggelt, haben wir bereit« nach Gebühr ge-1 treter zur Kammer zu entsenden. Die Nativ-1 treten zu lasten. würdigt. Dieser Tage wurde un« wieder mit-1 nalliberalen de« Kreise- werden dem sortschritt-1 , ^ getheilt, daß einer der Hauptbegründer de« Con-! lichen Caudidaten ihre Hülfe nicht versagen; sie! seroativen Vereins, der Freiherr von Friesen in haben von Anfang der Wahlbewegung an gewiß Mm.rwurze! v-rmowten nur g«iuae Zugkraft auszu- Rötha, sich die möglichste Mühe giebt, Artikel I-Selbstverleugnung genug gezeigt und sind mit I ichm. Dagegen erzielte z. B „DieReffe um die Welt" der „ReichSzeitung" in die Redactionen der kleinen I ihrem Candldaten in letzter Stunde zu Gunsten I von Vorstellung zu Vorstellung volle Häuser und hier Amtsblätter zum Abdruck zu befördern. Mit I Fröhner- zurückgetreten, obwohl Jener eben so I waren es besoneer» die unbemittelteren Class-n (Par diesen Bestrebungen gehen die Herren von der! viel Chancen wie Dieser hatte, — nur um der > terre. zweiter und drittcr Rang), welche mehr als zahl Fortschrittspartei und ihr Organ, die „Dr. Pr.", I liberalen Sache um so sicherer zum Siege zu Hand in Hand. Sie ließen eS ruhig geschehen I verhelfen —, sie erwarten aber ganz entschieden und haben sogar ihre Freude daran, daß in I von der anderen liberalen Partei, daß sie dieser einer in diesen Tagen in der Nähe von Leipzig I Hülse eingedenk bleibe, und die Pflicht der Dank- abgehaltenen Wählerversammlung der abwe-1 barkeit sür künftige Fälle nicht vergesse! sende nationalliberale Candidat in der ge-1 —-——, ' , " ———- ... meinste» Weste insultirt wurde. Ueberall tritt s I rischen PaiterreS. Em starker Au'.auf und rin schlichte- reich erschienen und die Ränge übersülllen Durch gut vorbereitete Vorstellungen, durch rinsfrineS Ensemvle, durch ausgezeichnet gebildete Künstler muß man den Besuch brS Theater» zu steigern suchen, nicht aber durch Preisermäßigung, die mit der Zeit eben nicht mehr zieht als die unter Herrn llr. Laude ringe führten Studentenprrise zur Wieverherftellung dr« histo daS Bestreben der Fortschrittspartei zu Tage, die Wahl von Nationalliberalen zu bekämpfen, gegen die Parlicularisten und Conservativen kämpft sie dagegen gar nicht oder sie führt in einigen Bezirken nur einen Scheinkampf. Welcher be deutende Unterschied zwischen der wirklichen deut schen Fortschrittspartei in Preußen und een säch sischen Fortschrittlern besteht, daS zeigt sich beul- Itch au» der Haltung der Berliner „Vossischen Zeitung" und der „Dresdner Prcsse" in Bezug aus die Canvidatur deö Abvocat Krause. Da« Hauptorgan der preußischen Fortschritt-Partei ergreift entschieden und wacker sür die Wahl Krause - Partei, während die „DreSd. Presse" in ihrer heutigen Stummer sich zu den Worten hin- reißen läßt, daß „ein Freund der Reichs- und LanveSversastung, ein Freund de» König» und de» Sachsenlande« Krause seine Stimme nicht geben könne." Eine solche Kundgebung von fort- schrittllcher Seite bedarf keine» weiteren Eommen tar», sie richtet sich von selbst und muß die Wäh ler darüber ausklären, daß unser sächsischer „Fort schritt" fast genau schon auf dem Standpunkt der „ReichSzeitung" angekommen ist. Wir hoffen, daß die nationalliberalen Wähler angesichts der gegen sie gerichteten Bereinigung der Conserva tiven, Fortschrittler und Socialdemokcaten am Wahltag ihre volle Schuldigkeit thun werden. U Burgstädt, 6. September. Am gestrigen Nachmittag fand hier die zur Vorstellung de» von Seiten der Fortschritt-Partei ausgestellten Canbi daten Fröhner-Dresden anberaumte Wähler Versammlung statt. Nach Eröffnung der selben ergriff der Candidat daS Wort, um die Wähler über seine Ansichten und Parteisiellung zu unterrichten. Hr Fröhner bekannte sich rückhaltlos al» Mitglied der deutschen Fortschritt-Partei und kennzeichnele seinen politischen Standpunct durch besondere Ausführungen als liberalen. Eine be züglich seiner Stellung zum Ei, kommensteuer-Te setz an ihn gerichlete Anfrage beantwortete Der selbe zur völligen Zufriedenheit der Anwesenden. Interessant aber wurde die Besprechung erst durch die Interpellation de» im Namen der anwesenden Socialdem okraten sprechenden Bahlteich, welchem die Versammlung bereitwillig da» Wort ertheffte Vahlleich stellte zunächst die Frage an Fröhner, ob er al- Abgeordneter für Beseitigung de» Cen su» uns Einführung de» allgemeinen Stimmrecht» ln der Fortschrittspartei wirke» und ob er hier für die Initiative zu Stellung eines dieSdezüg lichen Antrag« in der Kammer ergreifen würde: nur unter dieser Bedingung würden ferne Partei freunde m der Lage sein, ihre Stimmen Fröhner zu geben. Fröhner antwortete, daß er im Princrp für Einführung de» allgemeinen Stimm recht» sei, daß er aber die Initiative für Stellung eine» solchen Antrag« in der Kammer nicht er- arerserr werde, da er al« Neuling mehr Zarück- haltung zu bewahren haben würde und ihm außerdem der jetzige Zeitpunct zur Lösung dieser Frage nicht vassend erscheine, da noch andere Bor Von Juli»« LL«»1iu»nw. II. Die zweite Eingabe, welche ich an den Rath der Slavt Leipzig zu richten mir erlaubte, lautet wie folgt: An den hochgeehrten Rath zu Leipzig. Nachdem ich von den Lontract-dedingurgen für den Tbraterpacht Einsicht genommen und dieselben einer allseitigen und sorgfältigen Prüfung unterworfen habe, brn ,ch zu der Ansicht gekommen, daß der gegenwärtige, wir ich gern aanchmrn will, nur in bester Absicht ver- schärtte und vorgelezle Vertrag in seiner Totalität von Demjrnige«, welcher jeden Punct redlich halten und dabei bestehen will, nicht anzu ehmen ist. Ich gtaude wohl, daß verschiedene auswLrtige Be Werber, welchen die genaue un» nöthige Keautniß der gegenwärtige» Leipziger «anstoerhältmsse abgeht, aus jede Bedingung emgeheu werden, wenn sie nur, wa« ihnen di« Hauptsache ist, dadurch die Drrecrioa de« StadttheatrrS erhalten; solche Bewerber wüsten aber meine» Erachten- entweder unfähig« oder unsolide Männer srm. Ich halte eS für ein« Ehrensache und mrioe Pficcht, meine hieraus bezüglichen Ansichten und Bedenken auSsüh-lichrr darzulegro, um so mebr. al« ich behaupte« möchte, daß sich kein hiesiger Bewerber finden wird, welcher den vorliegenden Vertrag ohne bedeutende Abänderungen und Zugeständnisse acceptireu möchte. tz. 1 de« Vertrag-« stellt di« Dauer der Unterurh mung nur aus k Jahre fest. Diese Zeitdauer hat den uadrrecheudaren Nachlheil, daß kein Director vom 2. Juli 1876 ab, also nach dem ersten Tag« seiner Dnectionssührung, einen sechsjährigen Loatract mit dadurch zu erlangender PensiouSderrchtiguag auSstell-n kann, es wird ihm also schwer, wenn nicht unmöglich gemacht, ans Gru d unserer au«gezeichnete» Pension«. Verhältnisse bedeutende Engagement« abschkeßen zu können. ES ,fi die» aber sür Leipzig um so wichtiger, als gerade unser Stadttdemrr iu Bezug auf dir Er langung einer Pension selbst den eisten und besten Hosthcatrru überlegen »st. E» wird sonach der Be gründung eines Ensemble ersten Range«, sür welche der Dnrctor eia b>S zw«, Jahre braucht, um die fehlenden und geeigneten tüchtigen Kräfte zu sin- den und sür r,n« länger« Zeitdauer zu rnga gtren, »on vornherein die erste und größt« Haupt stütze entzogen. In richtiger Erkeantmß der Sach tage wnrde memeS Wissen« au« ganz denselben Gründen damals Herrn llr. Laude, at« er in H:rrn von Wilte'S Lontract eintrat, ein siebenjähriger Coutract bewilligt. Ich würde daher dringend eine 7—«jährige Vertragsdauer anrmpsehleu. Am Schluß deS tz l fiodet sich der Passus, daß wög sicher Weis« wegrn n»taw«»diger Reparaturen die B« Nutzung der Theatergrdälldr über den 1. Juli hinaus verzögert «erden kann, wofür keine Entschädigung ge- wävrt werde« soll. So viel »ch we'ß, -handelt e« sich in der Hauptsache um die Ansertiguua eine» neue» Podium«, besten Legung nach der Pttmung Sach ve>ftänvi,«r rrne Zeit »on drei bl« »irr Wochen, selbst wenn a"e Vorarbeiten grt,offen stad, beanspruchen dü'ft« In dies « Falle trifft den Director sür da« erste Jahr rrn Gagur-Verlust von gegen :ro,üO«t ,m Monat Juli. Um aber seine D>rectioa«sllhruug nicht von vornherein zu diScrrditnrn, darf er mcht allein mit Vvistellungru im alten Hau« beginnen, sondern er muß in rrorr de» Erwartungen de« Publicum« entsprechenden, gltnzeadeo Ders« rrvsiarn, und dafür fehlen ,bm d,e In Berlin führte man diese Preisermäßigung ein, weil man die Preise nach und nach in den früheren Jahren zu sehr in die Höhe geschraubt hatte, weil man sennr dem Gastspiel k»r Meininger ein Paroli bieten wollte, und weit das Publicum aus Gründen deS Krachs, »er Loncurrrnz und der hohen Preise wegen die Vorstellungen im SchaulpielhauS mied Ich erlaube mir «me Anzahl Theaterzettel der »erschirdenen besseren Theater beizu- sügrn, woraus mit Leichtigkeit di« ve'schiebeuen Preis unterschied« zu ersehen stad. Städte wie Hannover, Köln u. s. w. haben übrigen« höhere Preise al» Leipzig. Wir ln Leipzig rechne» mit ganz anderen Verhält nissen; unsere Preise stnb durchweg normale und billige, zumal wenn mau sie mit anderen Städten noch m Bezug auf da« Geboten« vergleicht. Hier kommt aber r,u noch beachteuSwrrtheeer Grund hinzu und der ist, daß d,e vorgeschlagenen Preisermäßigungen ia directem Widerspruch mrt dem großen Abonnement geratheu müßten. Ja Berlin ist meine« Wissen« die Preis ermäßigung nur versnch«wrrse und nur für die Som merzeit vor dem Schluß de« Theater« etngesührt. In Berlin und Dre«d«u tragen di« Monarchen die Disserenten, nachdem sie zu diese« Experimente ihr« Zustimmung gegeben haben, m Leipzig aber muß sie der Unternehmer tragen, ohne daß ein dauernder Vor- theil dadurch erreicht wird. Dre Idee läßt sich nur »om idealen, «i« aber vom praktischen Staubpnucte au« rechtfertigen, und wenn mau auf der einen Seit« dre Ausgaben steigert, so darf konsequenter Weise aus der andern Seite Nicht« geschehe», um die Einnahmen zu vermindern. Preisunterschiede für gleich« Leistungen riuznsühren ist und bleibt fehlerhaft, Leipzig sollt« sein» schönen «n und geordneten Verhältnisse behalten und da» Expertmentrren entschieden unterlassen. Bet dieser Gelegenheit will ich nur demeRen, daß ich dem Engagement eine« tüchtigen Schauspiel- und Lust spul-Registeurs eine ganz besondere Beachtung zu wenden würde. Die iu tztz. 13, 14 und 20 gestellten Mehrforderungea billige ich vollständig, sie entsprechen den in meiner ersten Eingabe versprochenen Verbesserungen, nur dürfen d,e Zulagen für da« Orchester keine weitere Steigerung erfahren, auch hier muß di« Summe präcrsirt werden. tz. 23 vermindert durch em« Vorstellung sür den Chor PrustonSfond di« Einnahme um durchschnittlich 1700^1 Ich würde dafür lieber zwei Vorstellungen im alte» Theater bei normalen Preisen gewähren Auf diese it> «>s« geht der Lirectiou kein Tag »erkoren, der PenstonSfond kann nur gewinnen, da e« doch, unbe schadet der Vorstellung im neuen HauS. möglich ist, zuqsähig« Vorstellungen sür denselben zu arrangirrn. Sobald die Siabtgemriade <8 3) Besitzer deS ge lammten Fundus ist, muß und kann der Unternehmer aus die ,n 8- 2? gestellte Forderung eingrben, nicht »der, wenn »er Unternehmer «utwedrr den Haase'schen Fundus kaufen oder einen neuen schaffen muß. Aus diese G«>s« entstände rin Doppel-Kundu-, wr cher ra jeder Beziehung die Jaterrffe» deS Unter nehmer- schäbigt. Eatweder muß die Stadtgeirremd« oder der Unternehmer dea Fnndn« ausschließlich be sitzen. Im elfteren Fall« ,st auch di« ,n 8 3 ge stellte Forderung eine vollständig billige, m» letzteren Falle sollte sich die Stadlgemrivdr verpflichten, dem Nachfolger dr« Unternehmers den Ankauf de« ar- sammten Fundu« zu dem Kansprei«, wie solcher durch zwei sackmäauisch« Taxatoren (denen river der Rath und den andern der Unternehmer ernennt) festgrstrllt wird, zur Bedingung zu stellen. Dadurch, »fit kaon, ist jedenfalls da« Richtig» getroffen, er ist anderer- seit« sicher, daß ,hm sein J««a!ar abgenommen wird, der Nachfolger erhält r« zu« »trAichen Werth und dadurch ist «ine solid« Bast» giwoanen, welche allen Parteien genügen muß. In einem Streitfälle, so will ich ger» zugestehell, soll der Rath entscheiden Würde aber der Verkauf d«S Inventar« an den Nachfolger ia Frage bleiben, so wird der Unternehmer während s,iner Pachtzelt einen grotzen »cwinu aus Losten der Lelstungsiüchtigkctt des Institutes deS Personals durch übrrtrubene Lrs.oarntffe herauS- zuschlagen suchen, um sich scheu im Voraus für einen eventuellen Verlust zu entschädigen. Diese Manipulationen müssen dea Verfall de« Theater» folgerichtig berbriführeu unv über kurz oder lang würde Leipzig auf den Standpunkt einer mittelmäßigen Provmiialbühne stehen; ist aber unser« Bühne erst einmal hrnmtrrgebi acht, dann wird e« sehr fraglich bleiben, ob wir je wieder d«o künstle risch vornehmen Rang erreichen werden, dea Leipzig gegenwärtig iu Deutschland «innimmt. Ei» sorgfältig geordneter Fnndu« ist nächst eine« tüchtigen Personal eine Hauptbediuzung zur Feststellung eine« künstlerisch» Repertoire«, und auf tuest Weise kann unser Theater auf seiner bisherigen Höhe erhalten «erden. Aller 6 oder 8 J»h»e einen neue» Unternehmer mit einem neuen Fundus rinz>Mhren, ist geradezu unmög lich. uud wenn im gegenwärtigen Fall Herr Direktor Haase seine hohe« Forderungen halten will, so ist die Einführung und Beschaffung eine» neuen Fundu« dir», mal nur durch den voraussichtlich riothwendigrn Schluß de» Theater« auf Wochen ausnahmsweise bedeutend erleichtert. Im Prtncip aber ist ,« falsch und muß nach Möglichlert vermieden werden. Möge der Hochgeehrte Rath durch die Annahme der von mir vorgeschlagenen Aenderungeu daS Theater in seiner LeistungStüchtigkeit erhalten, damit e« mcht durch einen gewissenlosen Bewerber heruntergebracht, vielmehr wie bisber und wie z. B. daS Gewandhaus, der Riedel'sche Verein rc. ebenso er« Diamant im Diadem der Stadt bleiben. Ich, der ich j-tzt zwei Jahre lang durch meine Unternehmungen im Deutschen Reich in erster Linie die Vortheile de« guten Namen» ber Stadt Leipzig, dessen sie sich erfreut, empfunden Hab«, Halter« für eure Pflicht der Dankbarkeit, an dem Werke theel- zunehmen. welches der Erhaltung des hohen künst lerischen Renommees unserer Stadt gewidmet ist, damit dasselbe weder gefährdet noch getrübt werde. Ich plaldire für die Annahme dieser Bedingungen nicht als BewerLer sür meine Person allein — nein, vitlmehr stelle ich an den verehrten Stadtrath die Bitte, im Interesse der Erhalt» >g unserer vor trefflichen in Deutschland einzig dastehende« Thea- terverhältnisse. auch jedem anderen Bewerber gegen- über diese Bediniung-n zuzugestehcn. den« jeder reelle Bewerber kann meines Erachtens nur so nnd nicht anders auf die Uebernahmc des Pachtrs ein- gehcn. Dieser ergebenen Eingabe füge ich noch einen sorg fältig au»gearbe>teten Ueberschlaz hmzu mit der Bitte, denselben zu prüfen. Die «ud ü. aufgeführten Mehr ausgaben dürften in Bezug auf die Gagen nur das Minimum sein, welches ich angenommen hade, zu mal die Mehrzahl der Mitglieder bei jedem Dirrctions Wechsel auf eine größere Zulage hofft. E-rnso fraglich ist eS, ob inan mit der in beifolgendem Ueberschlaz auSgeworfenca Summe sür Auloren-Honorar«, Tan tiemen rc. z B. an Wagner, Verdi, Rnbiustein rc. auskommen würde. ^ P Wenn aber di« iu den 88- >, ll und 27 liegenden Differenzen beglichen werden können, so wird sich mit ziemlicher Sicherheit der Grwiau, vorausgesetzt, daß das alte Theater auf die Dauer in beantzungSsählgem Zu stande verbleibt und d,e DnrchschnittS-Eianahmen durch irgend rin« Eventualität nicht verringert werden, der vrrmuthliche jährliche Reingewinn auf circa 71,000 US annehmen lasten, eise Summe, auf welche der Unter nehmer in Rückficht auf da« immerhin groß« und ris kant« Geschäft rechnen muß Da« ,u meiner ersten Eingabe zur Verfügung ge teilte V, des Reingewinnes zu« Vesten des I»- tttuteS halte ich aufrecht, so daß also bei eine» »jährigen Loatract auf diesen Theil ungefähr di« Summe von 180 000 Mark kommen kann, jedenfalls ein Mehr, al« der jetzige FanduS später werth sein dürft«. Die anSkommrnd« Summe de» '/r vom Reingewinn würde ich ia erster Linie durch den Fundus zum Taxwerth abtrageu und di« etwa fehlend« Summe baar zulegen. Ja Bezug auf da« mir in »ollstäudia genügender 8«'sr zur DiSpofitlon stehend« Betrieb-kapital will ich au«drücklich bemerken und versichern, daß ich in keiner Weise in die Lage »erseht bin. durch geheime Ab machungen Gewinnantheile. wie dies so »ft geschieht, abtrelen zu müssen sondern daß sich da« Lapital nur in der landesüblichen Weise zu verzinsen braucht. Sie werden, meine hochgeehrten Herren» au« meiner Ein zabr zur Genüge ersehen, daß ich auf dem Stand- punct« einer soliden und ehrlichen Ve'waltung stehe, dea ich mir auch in Zukunft treu erhalten werde, und daß ,ch nicht wünsche. Sie mögen später in die unan genehme Lage gerathea gegenüber einem sogeuauatru „geriebenen Bewerber" Jbren eigenen Lontract i« Fall« eines LonstictrS zur Waffe gegen Sie selbst an- gewendet zu sehen. Sollte der Hochgeehrte Rath geneigt sein, aus Grund dieser meiner Eingabe mit mir in persönliche Ver handlungen zu treten, so erneuere ich hierdurch meine Bewerbung um die Direction des hiesigen Sladtth aters mit der ergebeu n Bitte, mir einen geneigten Bescheid zukommen zu taffen. Mit ausgezeichneter Hochachtung ergebenst Julius Hofmauo. Leipzig, 20. August 1875. fragen. nameuUrch die der Verschmelzung der s Räume de» neuen Haus,«. Ich leg« dieser Frag« ein s daß der Direktor nicht eins'tttg den Preis feststen« »»» M'M SV ssadi-ik: «er L evue». PI-lgE süe sieeeen, Damen unä stinckee 1» vvl»», diUil avä wir voMtünck. üekil-KmiM äks krijsck'. lEig. HeiMMlS. Lluoertre« wnztt» EnlwkrthmMermiiik für Papinzkld aus Leinenpapier gedruckt, Preis 10 Pfrmei-r. Za haben bei V. «. Markt 1».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)