52 Unbillige Forderungen an unsere Großhändler gestellt. Weltmacht, oder wie ein Kind im Vergleich zu dem jugendlichen Prometheus der Vereinigten Staaten. Da nun unser deutsches Volk daheim bisher diesen ungeheuren Abstand überhaupt noch kaum fühlt geschweige denn denselben anerkennt, so ist eben nicht zu verwundern, daß solche Deutschen, die im Auslande sich dieses überwältigenden Eindrucks nicht erwehren können, an dem Wachsen dieses kindlichen Zwerges unserer Nationalität ungeduldig verzweifeln; und solche Hoffnungslosigkeit schlägt nur zu leicht in übertriebenen Haß und Verachtung um. Sehen wir nicht ganz denselben Seelenvorgang auch hier in Europa, wo manches intelligente Aufwärtsstreben, erdrückt durch die Schwerfälligkeit ängstlich beschränkter Verhältnisse, in ge hässigen Nihilismus umzuschlagen pflegt?! Die nationalen Optimisten unserer jüngeren Generation lähmen durch ihre mangelnde Erfahrung und Fachkenntniß unsere nationale Leistungsfähigkeit fast so sehr, wie der rathlos verzagte Pessimismus des älteren Geschlechts. Jugendliche Ueberhebung und mangelnde Einsicht in die Schwächen und Schwierigkeiten unserer Sachlage ver leitet sie auch oftmals, Unbilliges von der älteren Generation zu verlangen. So erscheint ihnen wohl bei unfern nordwest-deutschen Großhändlern der mangelnde Sinn für national-politische Initiative und das Mißtrauen in die werdende Macht unserer Reichsregierung unbegreiflich. Sie vergessen, daß diese Männer ihre Erfahrung, ihr Vermögen und ihre Weltstellung nur durch ihre eigene Thätigkeit und die ihrer Väter haben werden und wachsen sehen. Kann man es ihnen denn da verargen, daß sie auf solche Leistungen ihrer Energie und ihrer Culturkraft stolz sind?! Daß danach ein Fort schritt des großen Ganzen über solche, auch noch so eminente, Leistungs fähigkeit kleinerer Kreise hinaus unmöglich sei, das ist damit ja nicht behauptet. Wenn aber jene Männer abwartend von der deutschen Nation und ihrer Regierung verlangen, daß sie erst durch die That beweisen sollen, daß auch dieses nationale Ganze ähnliche oder gar größere Culturkräfte solches Welthandelsgeistes in sich schlummern habe: wird man diesen Männern praktischer Erfahrung so ganz unrecht geben können?! Sollen sie sich etwa ohne solche Garantien vertrauensselig einer ungewissen Zukunft hingeben?! — Alles was die deutsche Nation von diesen, wie von allen andern ihrer Glieder, fordern kann, ist, daß sie anerkennen, daß auch die werthvollsten Leistungen, welche sie als Privatleute vollbringen, an und für sich nicht den mindesten Werth für die politische Nationalität des deutschen Volkes haben und daß sie nach Kräften ihren erfahrenen Rath und