I. Nie Iwmmeiule Ememlion. »I,s lüisux esi IsLLSini äu visn.r Voltaire (nach dem Italienischen). Awei verschiedene geistige Generationen treten jetzt in Deutschland einander gegenüber, das letzte Geschlecht des früheren politisch-ohnmäch tigen deutschen Volkes und das erste der sich jetzt neu-gestaltenden deutschen Nation. Solcher Gegensatz eines älteren geistigen Geschlechts und einer eben jetzt heraufkommenden Generation, welche andern Sinnes ist und andre Interessen hat, zeigt sich gegenwärtig auch bei anderen hervorragenden Völkern der europäischen Raße; besonders charakteristisch aber verschärft sich dieser Gegensatz verschiedenartiger geistiger Sphären in unserer deutschen Nation durch die bewegten Zeiten und die sich rapide ungestaltenden äußeren und inneren Verhältnisse unseres Volks lebens. Das herrschende geistige Geschlecht im heutigen Deutschland ist mit den lange erfolglosen Bestrebungen des Jahres 1848 alt geworden; der Nachwuchs aber, welcher unter dem großartigen Eindrücke der realen Ereignisse unserer äußeren Politik in den Jahren 1866—71 heranzureifen begann, wird im zukünftigen Deutschland den Typus seines Wesens ausprägen und zur Geltung bringen. Das Arbeitsfeld jener älteren Generation war, und ist noch heute, nur die innere Cultur-Entwicklung unsres Volks, die Schaffung derjenigen culturellen Grundlagen, welche zur lebensfähigen Existenz einer deutschen Nationalität in erster Linie erforderlich sind. Dieses ist das gleiche Ziel, welches heute all unsere national-gesinnten Parteien mehr oder weniger bewußt vor Augen haben; jede Partei ist auf ihre eigene Weise bestrebt, diese Aufgabe in ihrem eigenen Sinne zu lösen. Conservatismus und Liberalismus sind die hauptsächlichsten Gegensätze, welche sich auf diesem weiten Gebiete innerer Entwicklung geltend machen. Auch diese Gegensätze rühren ursprünglich her von den Unter schieden zweier zeitlich getrennten geistigen Generationen, von denen die conservative vorwiegend in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts, die liberale mehr in der zweiten Hälfte desselben tonangebend war.