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1Sd8 f k! > D lediglich als Rechtsfrage aussaßt, di« zuvörderst «ach de» Bestimmungen de« Landesrecht«, dann erst nach denen de» gemetnen Recht« zu be»r- thetleu sei. Die Commission hat stch, wie sie ausdrücklich bemerkt, gar nicht auf Prüfung der «Neidld« «tugelaffen, mit denen da« Gesuch um MorAkenvuna motivirt war, nicht weil sie da« Gewicht derselben unter schützte, sondern weil die» selben außer ihrem Bereiche liegen. Dir Witr- dig»ug der in Bayern bestehenden thatstichltchen Verhältuifie führte die Commission zu der Schluß, anficht, daß die bayrische Regierung nicht berechtigt sei, den altkatholtschen Bischof Reiuken« mit den von ihm begehrten rechtlichen Folgen im Verwal tungswege anzuer kennen, sondern daß e« hierzu eine« Gesetze«, uud zwar eine« Verfassung«, gefetze« bedürfe. Die Angelegenheit ist damit «ine« Fall« also entschieden, sondern nur aus den ordentlichen Weg der Gesetzgebung verwiesen worden. Die konfessionelle Hauptdebatte im öster- retchifche» Herrenhaus« hat einen eigen- thümliche« Abschluß erhalten. Der greise Staats- »aun, welche» »an al« da» „Gewissen der österreichischen ReichSsouveraiuetiit" bezeichnen könnte, ergriff «och einmal al« Generalrrdner da« Wort, um den Ansturm der Bischöfe und der bischöfliche» Junker aus dt« Gesetzesvorlage zurückzuweisen, welch« da« Oberausstchtsrecht de- Staate« über die Kirche wenigsten« der Form nach herstellt. Wie der Telegraph gemeldet, konnte Freiherr vnu Lichtensel« seine Rede richt beenden, da der durch Alter gebeugte Körper dem pedankevenergtschen Geiste seinen Dienst versagte. Ohnmächtig brach der muthige Bekämpfer aller Bestrebungen, welch« auf Zersplitterung oder Erniedrigung der Staatsgewalt abzielev, zusam men und mußte in diesem Zustand nach Haus« gebracht werde». ES lügt etwa« Erschütternde« und Ergreifende« in dieser Schlußlcene. e« de- mächttgt stch unser aber auch ein Grsühl hoher Achtung vor solcher Willensstärke, vor solcher Pflichttreue gegenüber den stets vertheidigten Priuctpien, welch« sich in dem Ausbieten der letzten Kräfte kundgiebt. Blieb auch sein Werk «uvollendet. mächtiger wirkt noch die That dieses ,.getreuen Eckart« für Oesterreich", welcher seine letzt« physischen Kräfte einsetzte zu einer Klage und Vermahnung wider die fehdelusttgen Bischöfe, die es mit gesalbter Frechheit wagten, den Manen des großen Bolkskatsers Joses II die Achtung zu versage» und von der „Herabwürdigung de« Pfarramtes zu einem Staatsamte" zu sprechen. Aas Wien, IS April, wird gemeldet: In der heutigen Sitzung de« Herrenhauses wurde die Specialdebatte über da« erste confessto- nelle Gesetz betreffend die Regelung der 8uße> ren Rechtsverhältnisse der katholischen Kirche be- gönnen, nachdem ein Antrag der Minorität, über die Vorlage zur Tagesordnung überzugehen, mit 77 gegen 48 Stimmen abgelehnt worden war vor der Abstimmung über diesen Antrag traten der Eultusminister von Stremayer und der Ministerpräsident Fürst von Auertperg für die Vorlage ein, wobei Ersterer ». A erklärte, er hege das vertrauen, daß die consesstonellen Ge- setze von Jedermann, auch vom Episkopate beobach tet werden würden, weil sonst die Autorität des Staates und auch die Autorität der Kirche er- schür tert werden würde; sollle sich nichtsdesto weniger e>n Widerstand gegen die Gesetze erheben, sei es Pflicht der Regierung, denselben nicht zu dulden. Der Ministerpräsident wie- die Be- hauptung zurück, daß die Vorlage die Monarchie und das Herrscherhaus gefährde, indem er her- vorhob, daß da« Band treuer Liebe, welche« die Völker Oesterreich- mit dem Kaiser einige, die sicherste Gewähr für den Fortbestand de- Reiches bilde — Die sümnrtl'chev Paragraphen dcS Ge setze« wurden nach beerdigter Debatte in der vom Au-schuffe vorgeschlagenrn Fassung unter Ablehnung der von der Minorität zu einzelnen Paragraphen gestellten Abänderungsanträge an« genommen und darauf auch da- Einführung«- gesetz unverändert genchmigt. Die gesammte Vorlage wurde sodann in der unmittelbar sich anschließenden dritten Lesung ebenfalls ange nommen. vor Beginn der Specialdebatte hatten die Erzbischöfe und Bischöfe den Sitzung-faal verlassen. Eine Spende von 8880 Pfd. St. aus den Taschen armer Mädchen in England, welche in diesen Tagen von Lady Herbert os Lea dem Papste überreicht wurde, dient der .Times' als Anknüpfungspunkt zu einer Betrachtung über die angeblichen Leiden, welche Se. Heiligkeit er duldet. Das leitende Blatt entwirft eine Schil derung, wie der Papst, umgeben von Kunst- schätzen und Seltenheiten, im prächtigsten Palaste der Welt inmitten seiner Getreuen Hof hält und feurige Verehrer au« allen Thrilen der Welt empfängt, die ihm unausgesetzt reiche Gaben zu« tragen, ohne daß er sich im mindesten zu be« mühen hat. ,.Die päpstliche Gefangenschaft, heißt es im Verlauf des Artikel«, ist nicht nur bester in Scene gesetzt, sondern aich gründlicher und verständiger nutzbar gemacht worden als irgend ein andere- Eretgviß unsere« Zeitalters. Die Ultramontanen appelltren eben an die Unwissen heit des Volke«, uud die Unwissenheit ist und bleibt eine Macht." Ein Telegramm meldet au« Barcelona, 12. April: Die carltstischen Abtheilungen unter Trtstany und Saball«. zusammen etwa 60S0 Mann stark, haben sich tu der Nähe von Bich vereinigt, vermuthltch um einen Angriff auf Berga zu ver suchen. Der Gcneralcopitain der Provinz hält zwei Colonnen in Bereitschaft, um dieselben auf den von den Carlisten bedrohten Punct zu dirt- giren. — Die Delegirteu der Stadt Gerona haben eine Uebereinkunst mit den Tarlisten abge- schloffen, wonach Letztere gegen Zahlung einer Summe von 100,000 Frcs. die Einschließung der Stadt ausheben werden. Die telegraphisch gemeldete Nachricht, daß der Präsident der Vereinigten Staaten den Schatzsecrctatr Richardson von seinem Posten enthoben hat. kann leicht zu falschen Auslegungen führen. Wir machen daher daraus aufmerksam, daß Herr Richardson bereits vor sechs Monaten seine Entlastung bei de» Präsidenten eiureichte, daß dieser aber bis jetzt sich weigerte, derselben Folge zu geben. Die letzte Fmanzkrtsis und die Schwierigkeiten, welche in Betreff der Ausgabe des Papiergeldes entstanden, ließen den Rücktritt des Schatzfecretarr« als unthunlich erscheinen. Jetzt jedoch, wo die Finanzlage der Bereinigten Staaten vollkommen geregelt ist, lag k»tn Hinder- niß mehr vor, daß Herr Richardson, da ihn wichtige Prioatintereffen nach Pari« rufen, seine von Neuem geforderte Entlastung erhielt, was seiten« d:s Präsidenten Grant denn auch that- sächlich genehmigt worden ist. Gesandtschasttberichte au« Peckmg melden von einer Neuerung in der chinesischen Etikette. Am 5. Januar begab sich nämlich Prinz Kong in Begleitung de« Krieg«- und Haudelsminister« sowie sämmtlicher Beamten de« auswärtigen Amts nach den verschiedenen Hotels der aus wärtigen Gesandtschaften, um den Vertretern de- Auslandes die Glückwünsche zum Jahres wechsel zu Überbringer». Zwölf Tage später wiederholte er die gleiche Ceremonie bei dem russischen Gesandten. Am 6. Januar stattete der Premierminister Kan »Sing de» diplomatischen Corps gleiche Gratulationsbesuche ab. kommen entsprechen, damit in dieser Beziehung eia Abwärtsschrettea in den muflkaltschen Ber- hältntsten Leipzig- nicht zu beiürcbten steht —I UHtBAIHlSLlSedA 8««d»MlUGM unk äsr BmIvvrultLLuut^^mvooewt» uu I^tzo»», vom 5. ^pril bis 11. ^pril 1174. Neues Theater. Leipzig, 13 April. Richard Wagner'« „Meister- finger" sind in Folge der glücklichen Leistung von Seiten de- Herrn Ernst in der Partie de- Walther schon längere Zeit wiederum de« Re pertoire gesichert. Die Veränderung in der Rollenbesetzung, welche gestern zu bemerken war, betraf nur die Reproduction der ..Magdalene", deren Durchführung Fräul. Keller übernommen hatte. Unbedingt ist diese Künstlerin weit mehr zur Gestaltung de« Charakter« geschaffen, als Kräul. Steinhäuser, da Stimmmittel und dramatische« Talent der rrsteren in höherem Maße eigen sind, als der letzteren Fräul. Keller zeigte sich gewandt im Spiel und ver- stävdvtßvoll im Au-druck; fernere Ausführungen werden ihr natürlich Gelegenheit bieten, sich immer tiefer in die betreffende Rolle hinetnzudenkeu. Dem vernehmen nach find nun verschiedene neue Kräfte in Aussicht genommen, von welchen ganz besonder« das Engagement eines Tenor« das Interesse der Theaterbesucher erregen dürfte. Möchte man die rechten Mittel zur Herstellung und Erhaltung eines tüchtigen Ensemble« ge winnen: denn diese- ist unter der Leitung des Herrn Capellmeistrr« Schmidt der Stolz nuferer Bühne gewelen und kaum war früher irgend ein Theater zu finden, welche- in solcher vielsti- tigkl-it da« ernste Tondrama sowie die deutsche, französische und »altenische Spieloper im Reper toire ausweisen konnte Hoffen wir auf die Reconstruction von Opern- Verhältnissen, wrlche drm Kunstsinn Leipzig« voll- L s Z sZL dSZ ° ? d g« S 8 "2 Fl 6 » l »«« 6 746.80 4- 5.8 87 8 0—1 be^SlLt 8. 2 744.23 -s-N.2 SO SO 0—I b»vSlLt 10 743.04 4- 7.» »1 080 0—1 trübe») 6 743 66 -j- 7,2 86 88V 0—I keet trüb» 6 2 746.48 -s- 8.8 8« LLV 0-1 trüb« 10 748.29 K.2 91 «V 0—1 trübe*) e 780.38 4- 4.5 91 8S0 0-1 trüb« 7. 2 780.74 4-12.6 47 «rrv 0—1 be^Slbt 10 781.78 4- 3.6 93 880 0-1 dl»r s 781.39 4- o.s 94 880 1 timt vier 8 r 780.41 -l-14.2 35 SO 1 Hvolkis 10 780.88 4» 6,2 78 080 1 beiter') e 780.06 4" 2.4 89 80 0 trübe 1 9 2 748,88 -l-lOS 63 0 I keet trüb« 10 747.10 4- S.4 92 0X0 2 trübe') b 744 08 4- 4.2 96 xxo 1 trüb. 10 2 742.32 4- 7.1 80 OSO 8—1 trüb« 10 740.82 4- 2 8 »k 080 0 leet vier') 6 738.8! 4- 2.6 94 80 0 beiter 11 2 73S.32 4-17.0 38 880 1 voUux 10 736.11 -t- 8.8 7? 80 1 bler') trüb 4 Obr etN»» ke-ell; Abends vor» t/,7 vbr »u rexnerleek *) Lrüb «tv», Kedel ') Leis »uk 6ell Veeborll. ') krüb etvee Xedel; ^bev6» von 7 vbr Lll rexneriecb. ') Xeebt» uv6 kiüb Lexeo. Leit »»t «len viieberll. Im UonLt 81 «irr 1874 wer ill veipriß: dlittlerer Lerometeretenü 784,42 AiUim. llöobeter „ (»m 3.) . . 767,23 Li«6rix,ter „ (em 10) . . 736,88 „ Mittlers lewperetur 3',89 0. Loebet« „ (»m 27.) . -4- 18,0 <Z. »iedrixet« „ (»m 6.) . — 7,2 0. dlittlerer Vuv«t6ruob dlittlerer vrucb 6«r troobeoeo vutt dlittler« reletiv« keuebtixbeit . . . LSb« 6er Xieüereeblez« „ „ „ »v, Lexe» »Ileio „ „ ,, „ Leimes „ Lebl 6er beobeobtetev Vio6« . . . Devon beweo »a«: X 2 XO I 880 I 0 4 80 4 88V 4 8 8 XV 6 880 3 VS 8V 19 88V 8 vier»», bereednete mittler« Vmüriodtuos 222',8» 2»bl 6«r Oevltter 0. . 2»bl 6er wvllcvnleerell ^exe t. 2»b1 6«r xev» trüben Dexv 3. vis dlitteltemi.eretor 6v» verüoeseoell dliirr v»r im vurekeeboitt )e6«u '1'ex um v',34 6. »u verm. 4,89 dlllli». 780,33 76,98 kroe. 83.,6 dlilliw. bl.06 2.10 93. 080 2 030 6 V8V 6 V8V 10 -SV. Rierckared maebe lob äis ergvbose ölittbeUvog, ciass iob in k'olge VvrgrÜLseraugoo moinor LtudUssvmonts mit äsm Äte »II«r vv»vZiRtt»K»üvI»«w li»««1ontv»Ä K»I»« anä vorcko leb vlo «lots bewübt sein, de! soliäestor ^askübruug nur <l»s Rests ra liokorn. VI« W»np1 - mslner b'udrilruie be Lacket sieb vie ssitber bei Herrn Lvtzrle, IIivwL88L88eIlstn 6, aack Lacket ckvr ea gras aovobl als sv ckLlull »iiw »» - I^wtue»» atutt. Litru-Lostsllaagsa uut Lüeber mit besoackorer L.iai»tur vvräoa birmsa 5—8 Tugoa nnsgvtüdrt. kiuueo, 8. ^pnii 1874. r. AP. L»t»vr. LvuMvr Ms L i Nasloro v«r»«bss — r»k«L-, r»»A BlrulllLvwTüpL». ImrAListchr«»» VAsvI»». ävr A1vS8v: 8, L Vp«pp«,d, Laropülsobo vürsoulutü«. varobgLostr will ILoo-Awrvterv«. krieäriok kLMsek avS Wulfersdorf 1 »»!„»«») empfiehlt sein Luger vou Vra«sche1te»k«ö»f«» in Elfenbein. Schildpatt, Horn re. in neuesten Mustern Zur Messe: MelpziG, A«g«st»splatz, dritte V»»e -Leihe, berm neuen Theater. Reuhette« i« Sla« w»tt »r»,ee-Gerdl»»d««G, Ge-rtckte« »ud gewebte» Draht-G«il«»- terte-ESaare« empfiehlt lleblklvd küwlsed. A»g»st»S»latz, zweite »e«e -Leih«. Zahnstocher. Hiermit erlaube ich mir anzvzeigen, daß ich auch diese Messe mit einem großen Lager Holz-Zahn- stocher au«stehe Markt 9 Reihe, vude IS, billigste Preise. Frau Lckurlo Löbmiog a. Weißrnfels a/S. Muster-Lager MM WffgM von >li»wpl>rw8ea L I'Iümrwder I LhowaSgäßchen 2, 2. Etage, 8. Ii«M Mo« Thomasgäßchen 3, 2. Etage, 6. 6. llratr Thoma«gäßchen 4 2 Elag«. lllsrerkssl. Da« Lager von OrlrauS und halbwole» h«utn» Kleiderstoffe« der G»o«t» L»»V»oIt'scheu <ko»e«r»«Offe «Reichenau bei Zitta» wird hier zur Oster-Messe gänzlich ausverkaust Wriihl -Le. AB »»d SS parterre i« Gewölbe durch VsrI 8«»j»wla »». aus Reichenau bet ZMa»