51 Die Ritter waren für ihre Vertheidigung meist auf sich selbst verwiesen, denn mit Ausnahme Spaniens, das eine unbedeutende Truppenmacht sendete, und des Papstes der 10,OM Kronen beitrug, zeigte sich keiner der übrigen europäischen Staaten bereit die geringste Hülfe zu lei sten; Frankreich war von blutigen Bürgerkriegen erfüllt, Deutschland zitterte für seine eigene Grenze und England fühlte kein Interesse mehr in dem Kampfe zwischen Kreuz und Halbmond. Das Bewußtsein ihrer vereinzelten Lage diente jedoch nur dazu, deu Muth der Ritter auf das Höchste zu steigern. Mehrere Hunderte derselben die in den verschiedenen Provinzen zerstreut waren, eilten auf den Ruf des Großmeisters herbei, um im Verein mit ihren Ordensbrüdern die Miliz der Insel zu organisiren, und diejenigen, welche durch Alter oder Krankheit ver hindert waren selbst zu kommen, trugen den größten Theil ihrer Einkünfte zur Ordenscasse bei. Das festeste Bollwerk jedoch war der Großmeister selbst, der, in Weis heit, in Muth, militärischen Kenntnissen und Feuereifer den glorreichsten Führern nicht nachstand, und in diesem kritischen Augenblick hätte die oberste Gewalt in keinen besseren Händen ruhen können, als in denen Jean de la Valette's. Die verschiedenen Würden mit denen er über häuft worden war, hatten, statt sein Herz von den harten Pflichten seines Berufs abzuwenden, nur dazu gedient, seine höchsten Bestrebungen dahin zu lenken, sich unter allen Umständen als ein wahrhaft christlicher Ritter zu