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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187404231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740423
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-04
- Tag 1874-04-23
-
Monat
1874-04
-
Jahr
1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1874
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iw Zweite Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. O 113. DonnevStag den 23. April. 1874. LrschlSssr »t, «alh» iu »« pirumMun, vom 28. März 1874.*) Rach Erläuterung und Aufklärung der von den Stadtverordneteu zu der Ricolatschulrechnurg aus da« Jahr 1871 gezogenen Erinnerungen, wird beschlossen. den Giadtverordneten mit dem anderweitev Ei suchen um Justification der Rech- nung Mittheilung zu machen, eine Zuschrift der Gtadtverordueten über an» geblrche, nicht näher bezeichnet« Ueberschreitungeu der Dtenflbefugnifse. Mißgriffe und andere Un- gehäriakeiten der Schutzmänner dem Polizeiamt zur Erklärung vorzulegev, da» Ersuchen de« Ntcolaiklrchruvorstar.de« zur Ernennung eine« ständigen Vertreters de« Rathe« al« Patron ab- zulehnen, vielmehr den Kirchenvorstand zu er suchen, daß derselbe nach wie vor direct an den Rath sich wende, und für jeden einzelnen Kall Entschließung wegen Deputnung eine« Rath«- mitgliede« in di« Sitzungen de« Kirchmvorstande« sich vorznbehalten. dem berechtigten «nsvchen der 4 Kleischbeschauer zu entsprechen und deren jährliche Remuneration von 15 Tblr auf zusammen 25 Thlr. vorbehält- ltch^der Zustimmung der Stadtverordneten zu «« Herrn Inspektor Letzser die für Rivision der gesammten vlitzableltuugen in hiesiger Stadt liguidirten Gebühren, zu denen die Stadtver- oroueteu Zustimmung auSsprechrn, nunmehr au«- zuzahlen, die Entschließung auf die von den Stadtver. ordneten hieran geknüpften Vemerkuvgen, welche in der Hauptsache daraus htuauSlaufen, daß der artig« Revisionen nicht im wohlfahrtSpolt »etlichen Interesse der Stadt liegen sollen, bi« zu einem Wtederetvtreten de« Falle« au«zusetzen, wegen der von den Stadtverordneten ge nehmigten Arealabtretuvg und Lrealaußtauschung «« de« Roßplatze und der Regultrung der Straßen- stuchtltvte daselbst mit den betheiligten Herren Epnsvl und Ttndtrath Einhorn Verträge abzn- schließen, bet der von den Stadtverordneten beantragten r Herabsetzung de« budgetirlen Bauaufwandes für da» nene Theater von 2000 Thlr. auf 1700 Thlr. zur Zeit veruhiguug zu fasse«, die Rückantwort der Stadtverordneten iu Be treff de« nicht sorgfältigen und vor sichtigen Ge- bahren« mit den Theater Maschinerien, und die seiten« der Stadtverordneten au«gesprocheve Ab- lehnung der Zustimmung zu den -osten skr noth. wendige Vrrdesse ung dieser Maschinerien in der Eonstruction der Theaierkeputation zur Begut achtung vorzulegen, und endlich zu genehmigen, daß der Theater- Pachter von der Genostenschast dramatischer Autoren und Eomponisten da« von Moser',che. Lustspiel „Ultimo" erwerbe, jedoch unter der Be dingung, daß derselbe da« Buch im Ganzen Lnd in V«n einzelnen ausgeschriebenen Rosten der städtischen Theaterbiblioihek einyerleibt und nach beendetem Pachicontraet ohne Entschädigung zurückläßt, im U-brigen aber dcn Beschluß vom 17. Oct. vorige» Jahre«, wonach der die Erwerbung von Stücken durch den Thraterpachter für die Stadt und deren Theater betreffende tz 2« de« Pacht- contraetes al« gegenstandslos cassirt werden soll«, wieder ausznheben, nachdem der Theater pachter eine difiuttive Erklärung über Annahme oder Richtaunahme diese« Beschlüsse« bisher nicht abgegeben hat, und die Theaterdeputation mit Vorschläge» wegen der durch dt« Bestimmungen d« Ganoffeuschastsstatuteu etwa bedingten ändowmg diese« Paragraphen z« beanstrage« Im 23. Ä»ril 1874 Am 28. April 1849 erlangte der erhabene Kürst, den Sachsen jetzt al« seinen Lande«Herrn verehrt, dessen erste« Geburt-fest al« König da« Land heute überall festlich begeht, die Groß jährigkeit. L- wqr bedeutsam, daß der König gerade an dem Läge, an welqem er — 25 Jahre« zurück gerechnet — kurz vor dem Aufrücken zum: Major majorenn ward, sich im Felde vor dem 1 skandinavischen Gegner Tkutschlan»« befand, Er. 1 dem eS rachmal« beschieden war, sein militairische« Wssen und Können auf den verschiedensten Schlachtfeldern und KriegStheatern in Glück und Unglück so glänzend zu beluudeu, bewundern«- Werth zu erproben, schließlich unter der Reich«- Lgtd« aus« Herrlichste zum Heile Aüdeutschland« za verwertheu uod seit dem tt. Juli 187l mit dem Kotdherrustab al« Generalfeldmarfchall de« Deutschen Reich« seine militärisch« Laufbahn zu krönen! Heute am JabelgrbnrtStage Sr. Majestät König Albert'« von Sachsen berührt e« Eineu wie eine finnige Fügung,^ wevn man iu de« vor 2t Jahren bet Otto Wigand hier erschienenen auouymeu „Lagebuch« eine« Soldaten, aber ketue« LauEaechtß", au« der Feder eine« der sächsischen Ospctere, die de» von der deutschen Emtralge- walt angeordneteu schleSwig-holstcinischcn Feldzug mit«achten, liest, daß dann, al« die Sachsen, weiche im April 184» vor Deutschlaud« Kein» unter de» Waffen standen, und zwar die da« Suvdewitt mit den eroberten Döppeler Höhen besetzt haltenden sieben Infanterie-Bataillone (darunter die 10S0 Mann der Schützenbataillone 1 und 2) und di« zwei Batterien an die Be deutung de« 23. April 1849 durch Feldgeschrei, Losung und Parole erinnert wurden. Da« für den Tag auSgegebene Feldgeschrei war: „Albert", die Losung hieß: „Großjährig", die Parole: „Dresden". Auch heute wieder ist da« allgemeine Los»nz«wort: „Albert", die Parole aber heißt: „Sachsen« König", und Beide« eeht durch da« ganze Land; Etvtl wie Militair ist auf gleiche Wcise dabei hoch in- terrssirt, Lehr», Nähr- und Wehrstand solidarisch darin verbunden. Der Lehrstand auch, unsere Universität vor Allem Letz'.ere sah Se. Majestät König Albert beim Jubelfeste ihre« Vierhund,rtilinfzigjährigen Ke- sieben» am 2 Decemder 1859 ebenso wie Se Hoheit Prinz Georg al« Gäste bei sich erscheinen, al« Begleiter dc« Höchstseligen König« Johann, ihre« Bater«. Damal« sprach der keetor Vagmüoas vom Katheder der Aula herab zu der Kestversammluna. welche sich um den erhabenen Protektor der Universtiät und dessen erlauchte (stöhne gruppirte, folgende Worte: „E- ist e,ue alte ehrwürdige Sitte der Uni versitäten, die hohen Feste, die sie feiern, auch dadurch auSzuzeichnen, daß sie Denen, die in Achtung der Wissenschaft, in ihrer Würdigung und Schirmung oder in ihrer Förderung hervor ragend sind, durch Ertheilung von Würden ihre Anerkennung auSsprcchen, die einzkg er» Würden, welche die Universitäten geben, aber welche auch nur sie in den Gebieten der Wissenschaft erihei- len können So ertheilten auch zur Feier d-« heutigen Feste« die vier Facultäten Leipzig«, und zwar in einstimmig gefaßten Beschlüssen solche Würden und beehrten mich mit dem Aufträge, i» ihrem Namen diese Beschlüsse in dieser feier lichen Versammlung zu proclamtren." „Selbst Fürsten Deutschland»" — fahr 0r. v. Wächter fort — „vrrscdmähten e« nicht, solche Würden anzunehmen, daduich ihnen eine beson dere Weihe zu geben und der hvh:n Bedeutung und segensreichen Wirksamkeit »er W ffenschafl Anerkennung und Achtung zu zollen. Und so er laube ich mir zuerst in.Folge einstimmigen Be schlüsse« der Jurtstensacnltät der Unisersität Leip- zig Seine Königliche Hoheit den Kron prinzen Friedrich August Albert, Herzog zu Sachten, tu welchem wir c-anz besonder« noch den umsichtigen, einsichtsvollen, gewandten vnv seiner hohen Aufgabe sich ganz htngebenden Prä sidenten de« btaatsrath« verehren, hiermit al« Doctor beider Rechte zu proc amiren." (Folgte nun auch »ie Ehrciip-owolron Sr. K. Hoheit de« Prinzen Georg, Herzog« zu Sachsen, al« Doctor der Philosophie und Magister der freien Künste.) Mit diesen beiden Verkündigungen verband Redner die ehrsurcbl«solle Bitte: „Ihre Köntg- l'chen Hoheiten möchten gnädigst gestatten, daß Ihnen dieser durch da« Organ der genannten beiden Fecultäten ausgedrückle Beweis innigster Ehrerbietung dargebracht werde." Auch der wirkliche Gehetmerath und Ober- Appellatton«gericht«-Prästdrnt Friedrich Albert v. Langen» ward damals Leipziger Ehreudoctor (der Theologie) wegen feine« Verdienstes um da« gesammte Vaterland „dnrch die weise Erziehung de« Königlichen Prinzen". Die Saat der Liebe und Verehrung, welche die »Iw» water im Jahre 185« bei ihrem Jubel feste dem Königlichen Haufe gegenüber auSgesäet hat, welch herrliche Früchte hat fie seitdem der ersten Reich«-Universtiät getragen! Der Besuch Sr. Majestät de« König« Albert so kurz nach feiner Thronbesteigung ist eine der jüngsten davon. Die Stadt Leipzig ihrerseits wird der aus« zeichnenden Worte nimmer vergessen, welche da mal« von Sr. Majestät König Albert zu Ehre« „der zweiten, in manchen Beziehungen ersten Stadt de« Lande«" gesprochen wurden. Sie ge denkt ihrer mit doppelter Sympathie heute al« am Geburt-feste de« Landesherr» und erwidert fie mit heiße« Segenswünschen! 1 «et »er » » April de« Tageblatt,» riu^auM UniverM. Die Neninfeription für ka- Sommer- femester hat begonnen und verheißt einen sehr l'bhaftrn Verlaus zu nehmen Dabet möge dl« RemlnilcenzPlatzfiaden, daß heute, a«23 April, die 50 Jahre sich erfüllen, welche vergangen sind, seit Gottfried Hermann wieder einmal da« Rectorat uirderlegte, »ährend d-ssen er in Snmma — 18« Stadtrmde tmmalricnlirt batte, darunter S mit sog. „Depositenscheinen" Der Unterschied von Sonst und Jetzt tritt bei dieser (Halbjahr-) Ziffer sehr sprechend hervor, wenn ihr die Zahl der unter dem Rectorat ve« derzeitigen Ober haupte« der Universität tnscribirten Studirendeu gegenüber gehalten wird Letztere betrug «38! — Die Zahl von 1824 ver-licheu mit der von 1874 ergiebt da« verhältutß von 1: S.71; oder die heurigen Jascrtbtrteu de« Geheime» Rath« vr. Schmidt betragen der Zahl nach «7 t, Pro- eent der Jmmatriculirte» Gottfried Herma»»'«. Eia warmer Freund der Hochschule Leipzig« war au jene« Lage zusällta iu Leipzig anwesend, Se. Majestät König Joyauu, dem e« be- schiede» «u sollt«, de« Glanz der Universität unserer Stadt z« erlebe». Referent ersieht dies« Einzeln heit au« dem Thorzettel de« Tageblatt«, der unter dm Fremden de« 23 April 1824: „Se. K. Hoheit Prinz Johann von Sachsen nebst Suite, abzestieiien im Hotel de Saxe", ansührt und angiebt, daß der Prinz zunächst von Dessau sei. Der 2 3 April hatte überhaupt in der Uni- versttätSgeschichte bi« 1830 seine besondere Be- deutrng, da an ihm der Reciorwechsel für da« Sommerhalbjohr üottfand (St GeorgStag). Am GalluStag (18. Oktober) trat der Rector für da- Wintersemester in« Amt. vr. Rb Aus Stadt und Lau-. ** Leipzig, 22. April. Schon vor einiger Zeit empfingen wir von einer Seite, die wir für g*t unterrichtet anfehen dursten, Mitthei'ung über einen bemerken«werthen Vorgang, welcher sich hier iu milttairischen Kreisen abgespielt haben sollte. Nachdem diese Miltheilung auch von anderer Serie immer bestimmter auftrttt und der betreffende Sachverhalt in «eiteren Krei sen de« Publicum« lebhaft beiprochen wird, trage» w-r kein Bedenken, über denselben Dasjenige zu veröffentlichen; wa« un« bekannt geworden ist. An Kaiser Wilhelm'« diesjährigem Geburtstag fand in Üblicher Weise ein Festmahl der hiesigen, im acttven Dienst befindlichen Osficiere statt. Ein Premterlieuteuant de« Regiment« Nr. 1«7, Herr v. U, von Geburt Hannoveraner, soll hierbei in einer allerdings starken Weise damit demonstrirt haben, daß »sich, al« man den Toast aus den Kaiser auSbrachte, weigerte, da« Gla« zu erheben. Da« Verhalten de« Herrn v. U. sei darauf zur Kennt- niß seiner milttairischen Vorgesetzten gebracht worden, und die »(«halb etngetretene Folge sei gewesen, daß der genannte Osficter au« dem Dienst entlasten wurde. Ist der Vorgang so, wie wir ihn geschildert, richtig, so find wir überzeugt, daß im Publicum die Anerkennung für da« gegen den nnpatriotisch gesinnten Osficter «ingehaltene Ber- fahren nicht fehlen wird. »Leipzig, 22. April. Die Frage, ob die sächsische Staatslotterte aufzuhcben sei oder fortbrstehen solle, ist von der Finanzdrputa- tion der Zweite» Kammer zwar tu Anregung gekommen, aber sie hat geglaubt, dieselbe nicht eingehend in den vereich ihrer verathung ziehen zu sollen. Da« Für und Wider fei ein Punct, der vieleicht einmal später zur Eutschetdung kommen werde, wenn mehrere, namentlich die jenigen größeren Staaten, welche an Sachsen grenzen, sich über denselben vereinigen. Wie die -Lache jctzt liegt, fei er für unser Land blo« eine? Finanzsrage, und von dieser Sette betrachtet, fei i der Fortbestand der Lotterie für die nächste Zeit zweckmäßig, zumal da ein aroßer Theil der Loose sogar im fernen Ausland Absatz findet Gegen kire abermalige Vermehrung der Loose sei Nicht« zu sagen, da der Bedarf vorhanden sei. Der Jahre«-Reinertrag der LandcSlotterie be läuft sich auf 870,475 Thlr. Ja Betreff eine« Antrag« der letzten Ständeversammlung wegen k Hirstellung einer einfacheren und wohl»! feileren Art de« Lotteriebetrieb« hat- die Regierung eine autführliche Erklärung ab gegeben, wonach ste e« im Interest« de« Institut« und der StaatScafle bei den seitherigen Einrich tungen bewenden lasten wist. * Leipzig, 22. April. Dieau den ftSealischen Straßen im Königreich Sachsen in »euerer Zeit augepfiauztm Obstbäume haßen t« Jahre I872z»r Unterhaltung den Betrag von 18.20» Thlr. erfordert und a« Retngewiu» au« derObstnutzung nur 1885 Thlr. geliefert. Die Finauzdeputatton der zweite» Kammer bemerkt in ihre« Budget bericht hierüber, daß etu aroßer Theil dieser Obstanlagen «och sehr jung fei und de«halb noch keinen -roßen Nutze« geben könne. Auch habe« die strengen Winter von 1870 und 1871 den älteren Obstanlagen vielen Schaden »«gefügt. Immerhin bleibt e« fraglich, ob e» überhaupt im Interesse de« F,«cu« ist, Oostbänme an Chausseen aus Staatskosten anzupflanzm und zu uuterhal- teu. Da jedoch hierin noch weiter« Erfahrungen nvthig find, bevor «an sich endgültig schlüssig machen kann, so hat die Deputation zur Zeit von einem bestimmten Antrag abgesehen. I» Bezug auf die Aufhebung de« Chaufsee- eld« « de«, welche« einen Gesammtreiuertrag von iibrlich 245,000 Thlr liefert, ist die Deputation et der diesmalige« Ausstellung de« Budget« noch nicht in der Lage, den Wegfall in Vorschlag z« biingm. «« bleibt ihr Nicht« weiter übrig, al« aus die Zukunft zu verweisen, iu der Hoffnung, daß e« nach Einführung de« zu erwartenden neuen Stenergesetze« gelinge« wird, da« Lbausseearld sowohl al« die noch härter und ungleichmäßiger treffende Schlachtsteuer z« beseitige». * Leipzig, 22.April. Da« Comtti der Liedge- treten, und die BetrirbSdirection ist gesonnen; den Bestand auf eine Höhe von ISO Pferden zu bringen. Zeither kamen nun bei hiesiger Pferde- bahngesellschaft nur Pferde dänischer Race zur Verwendung, die jedoch nicht allenthalben de« an sie gestellten Anforderungen zu entsprochen vermögen. Dagegen eignen sich die Pferde unga rischer Race auf da« vorzüglichste zu Straßen- Eisenbahnen, wie denn auch dergleichen Pferd« bet der Wiener Tramway-Compagnie au-schlteß- ltch zur Verwendung kommen. Dieselben stad ausdauernd zum Dienste, nähren sich außer ordentlich gut und nützen sich nicht so schnell ab wie andere. ES befindet fich gegenwärtig der Betriebtdtrector der Leipziger Pferdebahnae- sellscbast in Preßbnrg. um persöolicb an Ort und Stelle bedeutende Pserde-Eiukäufe zu mache». Der erste größere Transport solcher Fremdliage dürfte btvneu Kurzem in Leipzig eiutrrffeu. Leipzig, 22. April. Bereit« tm »origen Jahre regte sich in den Kreisen der Einwohner schaft von Möckern und Wahren der Wunsch, ein« Berlängerurg der Gohliser Pferdebahn! inte bt« zu den genannte« Ortschaften herbetgeführt zu sehen. Zu diesem Zw.cke traten leitend« Persönlichkeiten mit den Bau-Unternehmer« der hiesigen Pferdebahnlinien in Unterhandlungen, doch führten die letzteren zu keinem erfolgreichen Resultat und wurden endlich ganz abgebrochen. Neuerdings, und zwar gelegentlich der Anwesen heit von Vertretern der Gesellschaft au« London, ist diese Idee in den betreffenden Kreisen aber- mal- zur Besprechung gekommen, ja selbst eine Fortsetzung der Pferdebahn bi« Stahmeln und Lützschena al« wüvschru-werih bezeichnet worden. Ob die wieder aufgenommeneu Verhandlungen zn einem günstigeren Resultate al« da« erste Wal führen werden, bleibt abzuwarten, dagegen ist e« ohne Zweifel, daß bei einer Verwirklichung de« angedeuleten Projrct« der Häuser- und Bodenwerth in de« beregteu Ortschaften bedeu tend in die Höhe gehen würde, da viele Kreis« unserer Bevölkerung noch Herstellung eine« so prompten und angenehmen Verkehr«mittel« e< vorziehen dürsten, ihre Wohnungen nach de« zwar entfernteren, aber gesunden und billigere« Dörfern zu verlege«. —. Einsender Diese« besuchte am letzten Mon tage da« Mellinitheater und sah sich aus da« Aageueboste überrascht, al« er fand, daß Herr Profeffor Melltni wirklich Alle« ar.fgrbolen, seine Vorstellungen zu den glänzendsten zu machen. Die- gielt nicht blo« von dem brillrn-en neue» Vorhänge und der prachtvollen, auch ^arz neuen Decoriruug der geräumigen Bühne, sondern auch von der ausgezeichneten AuSsührvng feiner Künste. Seine Gewandtheit, Fingerfertigkeit und Sicher- heit grenzen an« Fabelhafte. Man kommt au« Ueberraschung und Stau en gar nicht Hera»«, eine der Zauberkünste erscheint so räthselhaft wie die andere, und nur der in die Kanst E,ng:weihte wagt zu erralhcn, woraus da« Kunststück beruht Da« Anfüllcn eine« Hute« mit harten Thalern, die er au« der Last berbeizanbert, führt er dichr vor dcn Zuschauern mit .adelhafter Gewandtheit und Sicherheit au«, und dann schüttet er noch zum Heber flösse eine» großen Hausen von Hun- dertthaler-Schcinen an« demselben Hute heran«. Auch alle übrigen Z ruber küvste, z. B. der räthselhaste , WundersLravk" wurden eben so gut auSgesührt. Da» Publicum sah sich offen bar durch diese sich schnell folgenden, von eine« lebhaften, humoristischen Vortrag oder guter Musik begleiteten Producttouen sehr angenehm unterhalten, wa« fich durch heitere Mienen »ud zahlreiche laute Beifallsbezeigungen deutlich ge- zusam« Verwahrung und Verwalt«»« de» köuigtich säch sischen TaÜutmiutsteri»»« vefiudliche Capital- »erwöge« d«e Stiftung HOrug a« Schluffe de« Jahre« 18?» 100.188 Thk O Leipzig, 22. April. Zu de, demnächst be- vorstehend« Vermehrung^ dS Stzn»«»»« be triebe« der Leipziger Pf«r»e-Mlfe«dahn- Sesellichast von 20 aus »0Wagen hat selbst- verständlich anch eine Erhöhung de« Pserdebe- stände«, welcher bekaouUtch in letzter Herbst- nhebltch - - - anction erhÄtch vewniadert wnrdeu war. ein,»- Ueberhaaduah« dieser Bummler uug auSfprach. Rach deu EScamotagen folgt«, die Wandel- oder Nebelbllder »tt zu« Theil naturgetreu ffch bewegenden Figuren u. s. w. Diese malerische« Darstellungen (theil« Land schaften. theil« »istortfche Begebenheiten, komische Semen, Portrait« und brillante Lhromatropen) zeichnen sich durch ihre bedeutende Größe, vor trefflich« künstlerische Ausführung, effectdolle« Lichtwechsel ». I. w. au«. Den völligen Schluß «achte dt« dreifache Wunderfoutaine, «tt dm so reizenden Licht- »ud Farberffectm, durch Gruppen graziöse, Nymphen au Reiz noch bedeutend ge- »tnvmd. Nach so Gediegenem, Reiche« und Mannichsaltigeu. va« hier Herr Melltni bietet, verdient sein Theater gewiß einen recht zahl reichen Zuspruch, der ihm hoffentlich anch nicht sehlm wird. — r. Eine nicht« wmtger al« beruhigende Wahrnehmung ist e«, daß der vom Floßplatz« nach Schleußt« führende Weg jenseit« de« so genannte« Kirschwehre«, wo die Waldung beginnt, besonder« für einzeln gehmde Frauenzimmer ge radezu bedenklich zu passtreu wird. E« treibm stch hier allerhand junge arbeit«scheue Bummler herum, vor deren Flegeleim und Semetnheitm kei» Mensch sicher ist. Die« ist uu« auch vou mehrerm achtbar« Bewohueru von Kleinzschocher bestätigt vordm. So bemerkten wir letzt« DtenStag früh nach »mn Uhr, wie vier rednetrt auSsehmde, scheinbar aagetruukme Strolche im Alter vou etwa achtzehn Jahr« dm Jesnttm- Tingel-Taugel brüllend die Straße daherkamm, an der RSvdelbrückr Post» nahmen »ud eine de» Wege« kommende Dame wörtlich und thLMch iuMtirtm, da» fie die Flacht, ergreifen mußte Al« Aesrrmt -kse« »ach.dm Kerl« Kebrt »achte und auch vou Schleußt» her fich ein Manu näherte, lies« st« in« Nounmholz Bet der Ueberhaaduahm« dieser Bummler ist e« freilich
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