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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187402227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-02
- Tag 1874-02-22
-
Monat
1874-02
-
Jahr
1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1874
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Zweite Beilage zum Leipziger Tageblaü und Anzeiger Sonntag den 22. Februar. s Oeffeuüichr Verhan-lungeu -er Stadtverordneten am II. Februar 1174. slvf Grnnö de» Prottkoll» bearbeitet». vertsfeutllchi.) (Schllch) Diese Borlatze ist von dem Bau- und dem Gchnlauöschnß ru gemeinschaftlicher Sitzung einer myehenben Prüfung »nterzogeu worden und er. ßattet der Vorsitzende de» erstgenannten Aus- schustes, Herr Baukvirector Räser, hierüder vericht. Herr Referent recapttnltrt zunächst die frühe- re», schon seit Jahren gepflogenen Verhandlungen M Über de« Neubau dieser Schule, mit dem »ie I -rage, »d da» I,tr.-nat aufgehode« werde« soll, » i» engste« Zufamm hange steht. Am 2. Iuui » t»7I ist do« Lollea m gleichzeitig mit de« Bor- "o schlag wegen der Wahl de» jetzt zur Nu»führuug ksn de» Baue» bestimmten Platze» der Lutrag an de» Lath gebracht worbe«, „bei Erbauung der neue« Thomasschule da» Internat aufzuheden und wegen Verwendung der für die Llumuen vorhandenen Sttft«ug»gelder dem Collegium geeignete Vor schläge za machen." L« 1». Januar 1872 wurde die Angelegenheit vom Collegium erinnert und theilte der Rath hi rauf mit, daß die Vorberei tungen wegen de» u.uev GchnlgrbLude» im Gange feie« und daß er, da e» zunächst auf die Frage »egeu Aufhebung de» Internat« ankomme, da» Gutachten de» Herr» Rector Eckstein erfordert habe, avßerdem aber auch, um diese wichtige Frage von verschiebe»« Seite» beleuchtet zu sehen, da» Gutachten eine» au»wärtigen, also völlig um betheiligte» Schulmannes eiugeholt werde» solle. Zu Anfang de» Jahre» 1873 wurde der Schul bau wiederum im Collegium augeregt und hielt mau e» für geböte«, um nicht später die Ans- führung de» Baue» zu verzögern, die Krage «egen der Aufhebung de» Internat» zum Abschluß zu bringen, zu diese« Behuf« aber, uamentltch zur Beurtheilung der Rechtsfrage. zunächst eine Prü fung der brtr«f,enden St islungsui landen und Acte» vorzuuehwen. De«halb wurde auch der Rath t« März 1873 um Vorlegung dieser Schrift stücke ersucht. Line Antwort erfolgte jedoch hierauf nicht. Auch in der im I»lt desselben Jahre» au da» Collegium gelangten neuen Vor lage über di« Abführung de» Schulbaue- berührt der Rath wie oben ersichtlich diese Rechtsfrage nicht ein gehen »er, und wird hier nur bemerkt, daß e» bedenklich sei, Stiftungen ihrem Zwecke zu entziehen. Den Nachweis, daß die Aufhebung de» Internat» nach dem Wortlaut der Stiftung«» urkunden unzulässig wäre, hat der Rath nicht er- bracht, und so glaubten denn auch die beiden Aus schüsse, di« sich bei Verathung der Vorlage zu nächst über Beibehaltung oder Aufhebung des Alumneum» schlüssig zu machen hatten, die Rechts- frage unberührt lasten zu können, umsomehr, als auch bet Aufhebung de» Internat» im Waisen- Hause, die nach einem langen Vamps erreicht wor den fei, die Stiftung-bestirumuugen kein Htnder- uiß waren, obgleich hier neben anderen Stif tungen «in ausdrücklich zur Erbauung etuc» Wriseuhauses gegiftete» vermächtniß von 50,000 Lhlr. in Krage kam. Auch habe der Rath nicht Bedenk«» getragen, die au» Stiftungsmitteln ge gründete Rathssreischule zu trausloctren und mit einer aude»«n, der Wendler'schen Kreischule, zu vereinigen. Dasselbe sei der Fall gewesen bezüg lich der hauptsächlich au» Stiftungen erhaltenen Schule für da» Arbeit»hau» i« Georgenhause, die mau mit de» obengenannten Krcischuleu ver schmolzen habe. Wie bei de» fämmtlicheu ge nauste» Anstalten, so handele e» sich auch hier, weuu r. an aus Aufhebung de« Internat» bestehe, nur um Verwevduntz der Stistuugcn in verän derter Form, wob« der Zweck der Stiftung ebensogut, ja noch bester erreicht werden könne. Zur Begründung de» Anträge», 1) die Beibehaltung de» Alumnen mS abzulehnen, können sich die vereinigten Au»fchüste in der Hauptsache aus die dem Collegium bekannten frü heren Verhandlungen beziehen. Bereit» i« Jahre ,W7» habe« dem Colle-ium zwei Gutachten Sach verständiger über diese Frage Vorgelegen, von bene» sich da» eine für Beibehaltung, da» andere aber ganz entschieden gegen die Internate au»- sprach: da» Collegium hatte sich dem letzteren »ugefchlosieu und heute, wo die Verhältnisse genau Io liege» wie damal», werde man wiederum dem da» Internat verurtheilenden Gutachten de» Hrn. Rector Haltsch in Dresden beizutreteu haben. Der Rath lege, indem er auf de« Gutachten de» Herr» Rector Eckstein fuße, hauptsächlich Gewicht darauf, daß bei einer Beibehaltung des Internat- Her Ktrcheugefang bester gepflegt werden könne. De« Gesang würde man aber dieselbe Pflege «gedeihen lasten, wenn auch die Al-maen auf Kosten »er Stiftung nicht im Schulgebäude, sou- deru bei Familien »ntergebracht wären. Das Säugerchor der Kreuzschule in Dre»deu brst-he zum großen Theile au» Externen und leist« eben falls Gute». Daß für die Schüler der Aufeut- halt tu Familien vorteilhafter fei al» i« In ternat, dafür liefere eiueu Beweis die Aufhebung he» Waisenhauses. Die Einrichtung, die Kinder «tcht zusammen in eine« Gebäude, sonder« tu Familien uuterzubriugen und zu pflegen, habe sich, wie ja selbst der Rath schon anerkannt, vor- trefflich bewährt. Da» Uriheil de» Anstatt»- Direktor», Hrn vr. Schloßhauer, fei ebenfalls ckfn sehr günstige». beleuchtet, geht e» zur veurtheilaug de» vorlie genden Bauplanes über. Ja Bezug auf den letzteren hatten sich die Aus- schüste zunächst darüber schlüssig zu machen, ob, wie vom Rathe projectirt worden ist. «ine Di- rectorwohuuug emgedaut werden solle? Auch diese Krage haben die Ausfchüste verneint und verwei sen. rüdem sie beantragen, 2) Zustimmung zum Einbau einer Director- wobnung nicht zu ertheilen. auf die Verhandlungen in Betreff der projectirteu Schulbauten jeufeit» der Parthe, bet denen man Directorwohnungen in den Schulgebäuden eben falls abgelehnt hat Der H:ric Referent theilt noch mit, daß der Rath sich oezüglich jener Scha len dem betreffenden Beschluß de» Collegium «»geschloffen habe. Durch Wegfall der Dtrector- wohnung gewinne man in der Tbomasschnle »och in der Welt erziehen. Deshalb dränge mau auch, und zwar mit Recht, die Regierung, die Internat« bet oen Semtuarieu aufzuhebeu. Herr Dir. Barth erblickt tu de« Referat eiueu Vorwurf gegen den Rath urd glaube er den Rath gegen deusclbeu in Schutz nehmen zu sollen. Er sehe in der Vorlage, nach welcher da» Alumneum getrennt aufgeführt werde» soll, um eveut anderweit »erwerthet werden zu können, ein Entgegenkommen de» Rathe» gegen da» Col legium Die gezogene Parallele mit den Waisenkindern fei nicht zutreffrod, die Beibehaltung de» Alum neum» sei von pädagogischer Wichtigkeit; die pä dagogische Seite der Krage liege in der Charak- terbilvuuz der Schüler. Er könne sich mit beiden vorliegenden Gutachten nicht befreunden und hätte gkwürfcht, da» Gutachten einer pädagogischen Au s Nachdem da» Ausfchußgutachten diese Vorfrage s Kinder nicht mehr innerhalb der Mauern, sonder» s darum kümmern und darauf sehen, daß sie in gute Häude kommen. Auch den Lehrern würde bei der veränderten Einrichtung noch die Ver pflichtung auferlegt bleiben, die Erziehung der Schüler auch nach dieser Richtung hin zu Über wachen Er theile die Ansicht de» Herrn Prof, vr. Eckstein, daß die Schüler füglich nicht bei kleinen Gewerbetreibenden untergebracht werden könnte», nicht, im Gegentheil. er meine, daß die selben dort oft bester aufgehoben sein würden, al» in mancher anderen Familie. Hätte der Rath schon lauge bezüglich der Rechtsfrage über Aufhebung des Atumueums eine bestimmte Er klärung abgegeben, f» wäre die Angelegenheit nurimebr erlepiRt. Herr Director Barth wiederholt den Wunsch, daß man von wtsteuschaftlichea Autoritäten Gut achter, über dt« vorliegende Frage erbitte. Wenn auch gelehrte Männer über die Frage geurtheilt haben, so seien dieselben doch immerhin keine Männer der pädagogischen Wissenschaft. Nicht jeder Gelehrte kan» oo ipoo diese Frau« beurtheileu. Da» Zasammeupferche» von Menscheu, wie da» Internat vo» einem der Herren Vorredner ge nannt worden fei, dürfe «au nicht für so gesund- heitsnachthetlig halten. Die» beweisen die Er fahrungen in der Erziehungsanstalt zu Schnepfen- thal und in anderen Instituten. Sorae mau für einen Spiel- »nd Turnplatz beim Neubau der Thomasschule, so Werse auch in gesundheitlicher Beziehung da» leibliche Wohl der Schüler noch mehr gefördert »erden. Herr Referent verspricht fick von dem durch den Herrn Vorredner gewünschten Gutachten keineu besonderen Erfolg, diese Gutachten feien tu der Regel nicht zuverlässig, man habe ja z. B. eine Erfahrung hrerm bezüglich der An schaffung der neuen Maschinen für dir Wasser leitung gemachr, oamal» hätte man zwei Gut- „ . ^ achten technischer Autoritäten gehabt und ichließltch Nachdem H-rr Referent noch die ferneren An-- sei. daß es befriedigen könne. Er wünsche nicht, doch noch eigene selbstständige Entschließung faste» träge: i daß man eine so alte Institution bei Sette setze, müssen. Wenn mau da» Alumneum aufhebe und 4) die beiden Ecken de» Gchulbauplatze» auf je! Dl- mit dem Alumnat verbundenen Uebelstände die Zinsen für den Platz und da» Gebäude sowie 5 Ellen zu verbreche». lirß-n sich beseitige» und der Rath habe selbst die Zinsen ««» den Stiftungen und den sonstigen die neue Skizze bezüglich der Parterreein-: daraus htvgcwiefen, daß der Grabgesaug seiten» Aufwand welchen jetzt da» Alumneum erfordere, richtung dem Rathe zur Annahme zu eru- d-r Tbo aner zu beseitigen fein werde. Auch ? an die Alumnen vrrtheile, so werde man den- pfehlen, auch zu beantragen, ; da« Ex.eruat habe seine Schattenseiten. Nicht s selben einen großen Gefallen erweisen. Nachdem die Vorlagen an den Giebel« de» Gebäude» aUe Quartiergeber werden eine moralische Ver- ° Herr Referent noch betont, daß in de« vorlie- wegfallen zu lasten, - pflicktung bezüglich der Pflege der Schüler über-' genden LuSschußantrag eine Vermehrung der Ferster in den nach nehmen. Laste man den Gesaugschor nicht fort- j „die Beibehaltung de» Alumneum» abzu» Norden und Osten gelegenen Schulzimmern bestehen, so dürfte die Stadt emeu finanziellen? lehnen" und zu diesem Behufe eine Verschmälerung Nachthell haben, weil man dann für jede der, lediglich das Internat gemeint sei, wird zur Ad der Pfeiler vorzuuehmen, ? hiesigen Parochialknccheu, dereu Zahl auf fünf stimmung verfchritlea und dieser Natrag gegen Herstellung der Keusterbrüstungen in einer gebracht werden solle, nicht nur em Säugerchor, Höhe von 2» 12 * dis 2° 15", überhaupt so H sondern auch einen Lautor werde anstelleu müssen, hoch, al» dies etue sichere Eonstruction zu- während jetzt nur ein Cautor die Einübung der läßt, - Klrchengesänge besorge. Deshalb würde sich der die Doppelfenster nicht von außen, sondern' Zuschuß der Stadt steigern. Iu dem vorlregrn- mehr Clastevzimmer, andern Falls aber würben? torrtät zu hören. Es handele sich um eine Prtu- 2 weniger hergestelli werden als in der Nicolai-' cipfrage, die man nicht von Schulmännern benr- fchule i teilen lasten solle, sondern von pädagogischen In technischer Beziehung hat ein Mrigl-rd dcs I Autoritäre», z. B. von Masius oder Ziller, oder Vau-Ausschuffes, Herr Zimmermrister Perlitz, die Keller in Berlin »der S'vtz iu Heidelberg, um Pläne einer eingehenden Prüfung unterzogen, j ein wistenschaftlich abgesaßtes Gutachten zu er- nachdem zu diesem Vehufe von ihm die Besicht».! laugen. guug ähnlicher Schulbauten iu Wien »nd Mita- s Herr Referent entgegnet, daß der Vorwurf cheu vorgenommeu worden war. Aus drn Bericht - gegen den Rath nicht vo« Ausschuß ausgegan. desselben stützt sich das weitere Gutachten der! gen; ungerechtfertigt finde er deufelben aber mcht. Vor Iahreu habe der Rath den Neubau der Thomasschule für nöthig erklärt, hierauf aber trotz wiederholter Eriuneruugen seiten» des Col legium die Ausführung beanstandet und erst deu später vrojectirten Vau der Nrcolaischule. deren b das hierdurch zu anderwetter Disposition? altes Gebäude sich jetzt »och zu Schulzwecken vereinigten Ausfchüste, in welchem zunächst noch beantragt wird, 3) a. nach Wegfall des Alumnen«» den Bau platz auf S« Elle» Trefe zu reduciren, »nd gewouneve Areal als vlllenbauplätze zu ver- werthen. Das Letztere wird um deswillen für nöthig er- achtet, damit der Schule nicht etwa durch Hoch bauten Licht entzogen werde. *) tauglich erweise, vorgenommeu Herr Schneider ist für Beibehaltung des Alumueums und kann sich demnach mit de« Gut achten de» Hrn. Prof Eckstein nicht befreunden, weil es nach Sinn und Form nicht so «bgefaßt e) 7) 8) 9) 10) 11) 12) Von innen auzubrtngeu, die Treppen auf eisernen Trägern schräg zu- gewölbt und mit aufgefattelter Holztreppe herzustellen, die Entschließung über Einführung der Luft heizung sich noch vorzubehaltev, und den Ausschußantrag sei davon die Rede gewesen, daß bas Alumneum ausqehobeu werden solle, nach 5 Stimmen angenommen. Herr Dir. Barlh wünscht, daß Über Punct2 der Au-schnßanträge besonders abgestimml werde. Der Herr Vorsteher bemerkt, daß die« ohne dies geschehen wäre. Bedenklich finde er den An trag unter 11. denn wenn man deu Angriff des Thomasschulneubaue» beanstanden wolle, bi» den Ausführungen de« Hrn Referenten aber habe z r>te jetzt schwebende Frage tu Betreff der Luft- es geschienen, als ob cs sich nur um Beseitigung Heizungen erledigt sei. so kör ne es noch ein Jahr dcSIntcruat» handele. Es sei jeden lall- wichtig, zunächst die Frage über die rechtliche Zulässigkeit die vorliegende» Pläue, ivsowrit nicht nach! der Aushebung des Internat» zu erörtern, und Obigem Abänderungen beschlossen oder etwa - hierzu werde es sich nöthig machen, die betreffen- noch zu erwarten find, auzuuehmeu, ; den Urkunden und Acten zu prüfen, näher begründet und zu Puuct 1t noch besonders j Er beantrage: „Das Collegium wolle, unter auf die Noth »endigkeit eines solchen Beschlüsse» htugewiesen hat, »eil die neuerdings über die Luftheizung in unseren Schulen erhobenen Klagen e» bedenklich erscheiuen lasten, Zustimmung zur Herstellung einer solchen Heizungsetnrichtuuq zu ertheilen, so lange nicht durch die vo« Rathe erbetenen Gutachten Sachverständiger sestgeftellt, daß diese Henungsanlagen keinen gesnndhett- uachtheiligen Einfluß auf Schüler und Lehrer ausüben, wird die Debatte uud zwar zunächst über Aushebung des Alumneum- eröffnet. Herr Ehrhardt Schneider spricht den Luvsch aus, daß man gleichzeitig den Antrag der beiden Ausfchüste bezüglich dieser Frage zur Debatte stellen möchte, da er einen abävdernden Antrag einzubringen beabsichtige. Der Herr Vorsteher wacht darauf auf merksam, daß dies eben geschehen solle. Herr Fleischhauer verweudet sich für den Aurschußantrag, da» Collegium habe sich früher eutschicdeu gegen die Beibehaltung des Internats ausgesprocheu, uud solle «au an diesem auf reiflicher Erwägung beruheudeu Beschlußfesthalteu Hätte der Rath schon früher den Standpnuct angenommen, den er j«tzt einnehme, so würde der Vau der Thomasschule nicht so lauge verzögert worden sein. Boa den beiden Gutachten, welche Ablehnung des Beschluss?« beider Ansschüffe, wel cher dahta geht: „die Beibehaltung des Alum n-ums abzulehnea," vielmehr beschließen: deu Rath z« ersuchen, de« Collegium uuverweilt die Urkunden für das Alumneum zur Keuutuiß zu bringen, damit dasselbe über die Ausrechterhaltuug »s,r Beseitigung des Alumneum» sich schlüssig zu machen in den Stand gesetzt wird; anch dem Rathe gleichzeitig zu erkennen zu gebe», daß man, falls durch fortgesetzte Borertthaltung die ser Prüfung» unterlagen die allseitig als noth- wendtg anerkannte Erbauung einer neuen Tho- masfchule feruerweit verzögert werden sollte, das Collegium der Stadt »erordueten alle uud jede Verantwortlichkeit vou sich ablehuen müsse, die aus einer solche n Verzögerung entstehen könnte." Tiefer Antrag wird nicht ausreichend un terstützt. Herr Referent erläutert entgegen deu Aus führungen des Herrn Vorredners, daß es sich nach dem Anträge der vereiuigteu Ausfchüste zu nächst nur darum handele, kein Gebäude für daö Alumneum «uszuführe». Herr vr. Schulze hält die Einholung «euer Gutachten für zwecklos, und gebe er deu Ber the,digern des Rathsbeschluffe» zu bedenken, daß die Verhältnisse jetzt ganz andere feien als früher. über die Frage Vorligen. Hab- für ihn d-sjen'ge Die jungen Leute hc.b«u die «outme im Leben des Herr» Dir. Hulljch mehr Werth. D,e Be Verrißug, die im Gutachten des Herrn Professor Eckstein deu. Grabgesaug beigelegt werde, sei nicht so groß, im Gegentheil. dieser Gesang fei nicht immer erhebend, und habe man schon wiederholt Klagen über das geschäftsmäßige Abfiuge» der Lieder gehört. Das Ecksteiu'sche Gutachten habe für ihn deshalb anch weniger Werth, weil der Verfasser feine frühere Ansicht geändert habe. Herr Referent nimmt Herrn Prof, vr Eckstein gegen deu erhobenen Vorwurf tn Schvtz; derselbe habe sich stets für Beibehaltung des Alumnen«» ausgefproche». Nachdem Herr Referent dem vor- getragenen Gutachten noch eine Erläuterung über die Entstehung des Thomanerchors beigefügt, ergreift Herr Avvocat Francke das Wort, und dankt Herrn Prof. Eckstein für das Gutachten, da es die Ge schichte der Entstehung des Alumnen«» ansfübre. Unsere Zette» seien andere, wir wolle» nufere zu schöpfen. Al- sehr zutreffend erkenne er daö Beispiel der Waisenkinoer. Di« Schüler der Thomasschule würden es der Gemeiudevertretuug ebenso danken, wenn «an daö Internat aufhebe, wie die Waisenkinder. Es spreche anch noch ein «edicruifcher Grund für Aufhebung des Internats, das Ernpferchen einer so großen Anzahl Menschen gefährde die Gesundheil und besonders bedenklich fei. daß die erkrarkten Schüler in der Anstalt verpflegt wer den, «»durch Epidemien nicht nur unter deu Alumnen, sondern auch unter den anderen Gchü- lern ausbrechen können. Beschließe man heute die Aufhebung de« Internates der Thomasschule, so werde man einen der segensreichste« Besch lüste sastcn. Herr Fleischhauer findet dca Vergleich mit Aufhebung des Internats i» Wriseuhaafe eben falls zutreffend. Bringe »au die Schüler tu FamtÜcn unter, so werden sich anch deren Ettern dauern, bevor es mvgl.ch, den Bon zu beginnen. Der Herr Referent cut^eguet, daß auch die Ausschüsse dies erwogen, man würde aber durch einen audereu Beschluß d-m erst kürrl'ch bezüglich dieser Hetzuugsaalagea sejaßleu Beschluß wider sprechen. Die wetteren vordeleitunqen zu« Bau könnten immerhin getroffen werde«. Herr Fleischhauer kaau «ea Antrag unter 7 nicht billigen. Wenn man aus der Nord- und Ostseite mehr Fenster audrioge, werde die archi- tÄtontsche Schönheit verletzt «erden. Herr Referent erwidert, daß der Special- reserent des Ausschuffes über die fämmtlicheu vorliegenden Anträge mit dem Berfafser der Pläne Rücksprache genommen und dieser die vor geschlagenen Abänderungen als zulässig bezeichnet Hab« Man könne also beste« Ciaverständniß voraussetzen. Herr Fleischhauer hat vom Herrn Special- referenteu gehört, daß die Vermehrung der Fenster erfolgen solle, wett man da» Licht mcht als aus reichend erachte, das sei aber nicht zutreffeud. Nach der Situation des Gebäude» könne kein Lichtmaugel dort rintret«u. Herr Referent macht darauf aufmerksam, daß das Collegium bei deu Schulbauten jenseits der Parthe denselben Antrag gestellt habe Herr Schneider stimmt den Lusschußanträgeu bet mit Ausuahme desjenigen unter 3d, da der Rath de« ablehnenden Beschluß bezüglich deö Alumnats »och nicht beigestimmt habe »ob »an daher «ur der LutsLlleßuvg vorgreisen würde. Herr Referent bezeichnet es als selbstver ständlich. daß die Beschlüsse erst Gültigkeit er- langen, wenn der Rath deufelben betgetreteu fei» werde, die vorliegenden Anträge feien eia Ganzes. Daö anstoßende Areal ('/, des Platzes) sei bereitö vom Rathe zu Bauplätzen bestimmt, ein Gleiche- wollen nun di« Auslchüfle bezüglich de» übrigen Drittels. Für die Thomasschule selbst und deu anstoßenden Spielplatz rc fei noch hinreichender Raum vorhanden. Herr vr. Barth fragt, ob durch deu Antrag unter 7 die Zuführung vou Doppelltcht bewirkt werde. Herr Referent verneint dies und wird det der nunmehr vorgenommeneu Abstimmung der Antrag unter 2 gegen 2 Stimmen, .. - „ »a „ 1 einstimmig. .» ,,»d „ eine Stimme, bre Anträge „ 4, 5 ». » etnstim« -, der Antrag „ 7 gegen drei Stimme», die Anträge „ 8 b.«. 12 aber rinstimvchg angenommen.
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