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Erscheint tLOtch früh e»/, Uhr. Nedacit», »ad är»cditti> JvhamiiSgaffe 33. Serantw. Nedatteur Fr. Hüttxr. Sprechstunde d. Redactiau -»rmNla-« «oa ti—u Uh» »achmula,» ,»a 4—» Uhr. »»»ahme der für die nächst» klacuve Rümmer bestimmten hll'tnue an Wochentagen dis -lltzr Nachmittags, an Sona- Festtagen früh bis '/,S Uhr. Filiale flr Zuscratruauuahmr r Dtt» Klemm, UniversitLtSstr. 22, LouiS Lösche, Haiustr. 21, Part» Nipügcr.TaMall Anzeiger. Organ für Politik, Lvcalgeschichtc, Handels- und Geschäftsverkehr. Ld»»»e»r»t«»«t» viertelMlich i Lhlr. 1» tncl. Vruigei lvi-i. i Lhlr. 2vs Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extra ohne PostdesKrderung 11 mit Postdrsvrderuog IS! Inserate «grspalteneBourgoiSzeil« 1'/»Agr Größere Schriften laut unserem PreiSverzeichoiß Rktlamru »ater d Strdacttaiwßrtch die Spaltzrilr S Ngr. Huserste find stet» an d. äepedtti»» zu senden. 164. Sonnabend den 13. Juni. 1874. Zur gesiilligeu Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 14. Juni nur Vormittags bis '>,9 Uhr ^Sstuel. GBSlNüßsdW ÄS« UeBlWSßRBB Bekanntmachung. Me We«,r»»»ld»fi,Ie im Grundstücke der Herren BrettLmpf ckü HArtel, Vier,»arte», skaße sb ist „»gezvee», dagegen eine solch« Meidestel« tu der A. - W«-i»Ws»«Shr, Mnck«j-»ffe Nr. 37, Eckt der Nürnberger Straße, errichtet Word«». Leipzig, den 11. Znni 1874. Ler Nnth der Gteetzt vr E Stephani. techler. O.ffentliche Sitzung der Gcwerbekammer Kreita« de« LS. J»,t L87A «be,ds « Uhr i« Saale der ersten Bürgerschule. An die öffentliche Sitzung schließt sich eine nicht öffentliche an. L«O«<»rh»»»G: 1) Nesistraubendortrag. 2) Wahl eines Mitglieds LN Stelle des »erstorbene« Herrn Serhold. 3) MMhnlaug »ver die von der Staatsregierung beabsichtigte Abgrenzung der Ksmmer» «) Bericht Herrn K'emm's über die Ausstellung in Manchester t) Etwa noch eingehende Referate der Ausschüsse. Leipzig. den 12 Innt 187«. Die W»»»rh»k«««»r dmselbft. M. Krause, stevv. Vorsitzender. Adv. Ludwig, Secr. Urms Lhektek. Leipzig, 12. Juni. Krau Llaar» Delta spielte at» letzte Gastrolle die Gräfin d'Iutrrvsl in Sc ritze's seinem nutz redendem Lustspiel: „Fraueukamps", »tue Rulle, die wir schon neuerdings im Alten Theater von ihr darg« stellt sahen. Bet dieser Aufführung im Neue« Theater sprach die Darstellerin mit einer überall gleich» mäßig verständlichen Deutlichkeit, ohne dem Pntzli» enm ein Wort des Dialogs zu unterschlagen, freilich aus Kosten einer manntchfaltigeren Nuanci- rung des Vortrags, da die feineren Lichter desselben bei dieser gleichmäßig Hellen Beleuchtung nicht znr Geltung kennven können. Den Mignon spielte Herr Mi Nell wie immer mit ergötzlichem Humor. Sehr gefreut hat e< »ns, daß Herr Klein die W-nke der Kritik in Betreff seines „Baron de Montricharv" brhrrzigt hat. Er spielte diesen Präftcteu früher mit einer nüchternen Trockenheil, die durchaus nichts Fran zösisches hatte. Zn Folge der AaSstellungen der Kritik änderte er dftse Auffassung »nd spielte die rsutc-ter und weit mehr im Geiste d«L Gcrrve'ichcn Stückes. Die Golosceoe: „Line Mutter vor Ge richt" von Eduard Mantuer, welche dem Seribr'scheu Lnstsptel vorausging, rst eigeutl ch nur erue Declumatiousstudi«, welche einer Dar stellert» Gel'gerhti! giebt, durch den Ausdruck rührender Effecte zu wirken. Ern Eriminalsall, wie er oft fich in den gerichtlichen Dramen ab spielt, giebt den Stoff zu dieser Deklamation; eine im tiefsten Elend verz weift lnde Mutter stützt fich mit ihrem Kinde ins Wasser; doch werden beide gerettet. Trotz der Reiwvrrse bretet an der Autor die kläglichste Poesie des Leben«, da» Elend in Lumpen, und da« versificirte Referat einer VeriSdtSzrtluvg kann aus Poesie keinen An sprach machen Frau Llaar» Delta stellte uns in erregtem Vortrag die G müthsbew-gungen einer unglücklichem Mutter a»S dem Volke dar und aemann damrt den Beifall des Public»«« und hoffentlich auch den der Teichworuen »nd der Richter; da der fallend« Vorhang »ns i» Unklaren läßt, otz die Freisprechung dieser Mntter erfolgte: Rndolf Sottschäll. Aus Sta-t »u- Lau-. * Leipzig, wetten sät .12 Juni. Die Debatte in her Zweiten süchstschev Kammer am 8. Juni Ader de« Antrag, die Gleichstellung der Schön- dnrg'scheu Gerichts- und Berwaltuugs» tzeamtea in Bezug ans dt, Gehalte »it deu sächsische« Bram en d< treffend, »ar tu «ancher Beztehnng recht fthrrrich. Sie ließ aus« Neue «kennen, wie in Sachsen au gewissen, au»«, wärt« ganz unhaltbaren Zuständen der Wille der Volksvertretung »dsolnl Nichts zu ändern dermag. Von dem Referenten der Deputation, de« Abg. Biedermann, wurde in schlagend« Weise die Ungleichheit der Schöntznrg'iches »nd der sächsischen Z-stände uachgewteseu, die fich uawentltch in der viel geringeren Brsoldnug der Beamten der Herren von Schvnbnrg knndgtebt. Der Zastizmiutstrr Abeke» «klärte ab«, di« sächsische Gtaatsregieruvg besitze ein Oberaus stchlSrecht »b« die Schöubnrg'scheu Gerichts. h«reu nicht und sie Hab« »ah« anch kel» Recht, vom Hanse Schöoburg etne Gleichstellung der Schöubnrg'scheu Beamten mit den sächs. Staats» dienern z» verlangen. Interessant war fern« dt« Bemerkung des Ministers, daß Verhandlungen t» Gang« waren, welche die Abtretung d« Schvndurg'. scheu Gerichtsbarkeit t» Ange hatten, daß tndeffeu diese Verhandlungen keine Veränderung des gegen wärtige» Verhältnisses -»» Erfolge gehabt hätten. Es kann de» Abgeordneten Uhle, einem der Vertreter des ..SchSutznrg« Landes" in der Ka». »«, nicht -um Borwnrs g«eicheo, wenn «seine« Unwille» über die tzestehevde« Znstände mit sol- geuden, etwas kräftigen Worten Lnst «acht« Bet Stellung seines Antrag« habe « »««Hot. daß «» nicht «nt sei. »ns dir Zrrgäog, des Rechtswoas fich -n »erlanse». Me Red« des Ministers Hatz« jh» oelehrt, daß die «ege des «echt» sehr eigen- thümlich ftlev, denn sie führten immer uar um einen Pnnct herum. Er habe heute erkannt, wie nothwrvdig es sei, daß von Zeit zu Zeit einmal ge» wattig« Stürme über die Vdcker hinbraustrv, sonst würden heute Verträge von Abraham'« Zetten her noch gelten. Hätte sich v Einsiedel doch lieber ein» ach auf deu Standpuvct des Wohlwolleos ge- iellt, statt einen Vortrag über verlragstheorie >u Hallen. Verträge könnten nicht einseitig ge- öst werden — da« heiße doch nicht, daß sie ewig seien, es müsse doch eine Macht geben, die darüber stehe, sonst habe «au, wenn nur die Schöodurge nn»e,droffen fori führen, nein zu sagen, noch »ach Jahrtausenden rin Schönbnrsisches Reich, wenn andere Reiche längst uutergegangeu seien. Zn Sach cu feie« die Gehalte ansgebrsftrt worden in der Ueberz-ugnng: bet solchem B-amkenelend könne die RrchtSpfl'ge nicht mehr bestehen Das pelt, auch vom S-tönbnrv'schen. Müsse nicht »er Schörbirrg'iLeu Beamten sich et« gewisser Groll unw lllürlich bemächtige«, wenn alle aufgebeffert würden, nur sie nicht? Diese Beamten ftten gnt; damit sei noch nicht gesagt, daß sie -at blieben, wenn sio ?toth leiden sollte«. Mau freche v»' Verträgen; bei ihre« fiKschl^ß abir^hade lci .e Vertretung der Sckrüaburg'schm Bevölkerung stattgesnr den, das Glböudnrg'scd« Volk sei nicht gefragt worden Er stütze sich blos ans« O>er- ausstch!-recht. Die Deputation hätte einfach sagen sollen: diese Verträge, die Unsinn in sich bergen, wüsten einfach weg; weil ein sinnlose« verhäitmß vorlteze, mvffe das Oberaufsicht-recht gebraucht, dex Vertrag zerrtffen werden. Auch Vas Eoncordat, ein Vertrag, sei vom Papste nicht ansgehobrn. es sei von der österreichischen Reg'ernng zerrissen worden. Wie sollten solch« Verträge ander« ans »er Welt kommen? Er ziehe vor, daß die Regternngen Das besorgten, statt die Wühe den Völkern zu überlassen, die gewöhnlich etwas nusavst und unvernünftig bade« zu Werke gingen. Ä« Großen entstünde« aus d»ese Weise die Revolutionen Das wirkliche R.cht komme bei dieser Vertrag« theorte nicht zur Geltung. Rehme mau wenigsten« den zahme» und, nach der Erklärung des Mmister«. aus fichtsloseu Drpntatiovsantrag an. Der Minister habe erklärt: sagt, was ihr wollt, ich halte den Hrrlrag! Der Münster nick, ihm zu — nun ja, er bescheid« fich j», aber er rechne darans, baß «ndere Zette» nutz «tt ihnen andere An- schamnigen käwe». * Lrüwt-, 1L. Znni. Herr Dtakauns Fischer in Uraukcuder, thetlt »ns «tt, daß die ihn b«. treffend« GteAr in de« Bericht unseres Blatte« »her die tu be. Meißner Ganser«»- aepfiagene Btüchaablnng über die Lsvtlehe der Berich ttgnna bedürfe. Herr Fischer habe — entgegen der Anssprache de« Herr» vr. Btnka», daß die Geistlichen die Gtdtlehe wllnschen »äßte», well sie jetzt nicht wllßte», ab die Brautlrul« aus Hrrzensbedürsniß znm Altar kä«e» — angesährt, daß auch »ach Eivsühruna der obligatorischen Ltvilehe keine Gewähr »orhaab«» sei« «erd», ob dem Begehren der kirchlichen Lrannng in jedgm Falle ein HerzevSbrdürsutß -« Grunde liege * Leipzig, 12. Innt. Z« Verlag na« Friedr. Kistner ist ei» größeres Loncertlted erschienen, welches von de« verdienstvolle» Ehordtrector Herr» v L. Neßl«, eompoutrt »nd der Kran Vr Peschka-Lentner gewidmet ist. Das Ge dicht ist einer Liedersammlung des früh der storbeueu Dichters Eduard Kanffer entnommen und heißt: „An dieser Rose wird er »ich er- kennen". Die höchst dankbare nutz melodiöse Lompofition wnrde bereits tu verschiedenen Eon certe» während des ktzteu Winters «tt großem Erfolg »orgetragSn, s, daß wir dieselbe ans das Wärmst« empfehle» können. F Leipzig, 12. Snut. Z« Hotel de Po. lague Ist gegenwLrttg «tnKnnftwerk ausgestellt, welches seinem Schöpfer, de» Herr» Stefan Illss all« Uhr« «acht. Es ist et» Modell der Stadt Zerns«!em »^ ihrer nächste» Umaebnog Die gan-a Hentige Stadt mll ihre» Lhälern Zosaphat, Mson, Gehe»»», »tt ihre» Ber,e» »ttt thi«, Mtnarets, Moschee«, «it ihre» -tö- fiern, Firihsn, Gtzwagogen und Rnppaldächern, mit ihren Leichen, Grollen und allen heiligen Orten liegt vor »ns »nd das Ganze mackt einen wahrhaft zauberisch:» Eindruck Die Sebä-de find sauber und treu aus Zinkblech gearbeitet, die Bäume sind an« Draht gefertigt und das große Terrain des Modells ist zaerst in Hol; modelltrt und dann mit Zinkblech überzogen worden. Der Maßstab ist t zu 500 Damit der Beschaner fich gnt orientiren kann, sind Ka taloge z» haben, deren Nummern aus dem Modell genau und deutlich angegeben find. Der KÜnst-er selbst ertheilt tu der liebenswürdigsten Weise Auskunft über Alles, was mau wissen will. Kurz, sichtigen Augen wird durch Bergrö^erungSg äser, Operngucker rc. geholfen. Wer ein Zatrreffe an der heiligen und welthistorischen Stadt nimmt, darf fich den Anblick dieses in der Thal selte nen Kunstwerke- nicht versagen Uedrigers ist auch etne Vogelschaukarte zu haben, die ebenfalls rin sehr interessante« Bild bietet. — Zm Schaufenster der E G Naumann'- scheu Druckerei in der Untversilätsstraße ist seit einigen Tagen rin von dem rühmlichst bekannten Thiermaler Otto Seel mann t« Dessau ent worfenes «no im lithographischen Krridedrvck au« resührtes Ehrenpreis Diplom ausgestellt, daS wir der Ausmrrkiamktit auch der hier zu« Wollmarkt anwesrndeu Herren Landwtrthe noch besonder* empfehlen wollen. * Reudnitz, 12. Zuni. Durch den unerwartet schnellen Tod de« Herrn G Enuard Mühlner hat unser Gerne u>eweseu einen sehr herben Brc. tust erlitten. Mühlner war als geborner Reu»' mtzer mit den örtlichen Verhältnissen nach allen Selten hin vertraut und in Folge dieser Kennt- mß zu dem von ihm mit knrzer Urterbrechung und stets mit erspr"ßl,chem Erfolge für die Ge meinde einige 20 Zahre bekleideten Amte etne« GemeinderathSmitsliedes vollkommen geeignet. Einfach im L«bi«, human »nd gemüthlich im ge- schriftlichen »nd geselligen Um^auae, hatte Der. selbe in allen Schichten der Bevölkerung zahl reiche Freunde erworben, auch konnten die zufolge seiner rastlosen Tdüiigft'.t »nd Geschäslseiser« aus ihn gefallenen Wahlen: zum Milgltede des Kircheurathe« »er Parochie Schönefeld, zum B r° waltauqsraths-vorsttzeuden des Spar- und vor- sch»ß-8ereins für Renduitz »ad Umgegend, zu« Vorstand« »es R-udnttzer Localverein«, znm Mit glted« des Eomil?« der SsnnkagSschnle zn Rc»d- uttz, des Vorstandes des Reurn tz-.r Turnvereins »nd anderer «nswärtiger Gefrvschasleu und 8 r- «iue nur als sehr glückliche b z-ichnet werde» Di« Gewtffenhasttgkett. wtt welcher »er ver- storbene trotz seiner vielfachen Geschäfte allen seinen Pst Esten gerecht zu werdrn verstand, die Liebenswürdigkeit und Ansprnchslofigkeit, mit wel cher er sich gegen Jedermann zu geben wußte, hat ihm die Achtnug, Verehrung »u» Krenud- schast aller ihm Nähersteheudev »nd deren bftibeu- des Andenken gesickert, und wir sind Lberzengt, daß der feine« Wtrkaogskreise so früh Eutrtfftne wenn anch politische Gegner, doch keine» AStnd htnterlaffev hat. — De« „Ghemu. Tazebl." schreibt «au aus Schueebera, t». Sani: Die eiugegangeueu Specialnachrtchteu über die Folge» des gestrigen Gewitter» lasten die gehegten Befürchtungen weit hinter sich. Der iw Rödelbach. (Kilchberg) Thale utederaegangene wolkeubrnch verwandelte den sonst uubedentenkrn Bach in einen reißenden Strom. Fast alle Brücke« das Thal enilaug, steinerne wie hölzern«, wurden weggeiiffev, viele Gebäude beschädigt, di« zahlreichen srnchtbaren Kuustwteseu überschwemmt »nd nicht n»r die viel versprechende he-nge Ernte zerstört, sondern anch die Eitragssähigkett aus Jahre hinan« in Frag, -.stellt. Zamittru des tobenden Unwetters zündete der Blitz die zu« «erver'schea Gnt« gehörige Scheune »nd nachdem es der Feuerwehr «it An- streng»- gelungen war, da« »ohuhans z» retten, setzte et» zwetter Blitz anch dtefts »d wenige Augen- blick« später «in dritter di« Gchennr des benach» barte» Müller'sche» Gntes in Flammen — Aehvlich laute» die Schlldernngeu ans Gosa »nd Vockan Sm erster» Ort« setzte ein Blitz bas Wohnhaus bes Holzhänbler Unger in Fla«»«», während im letzteren ebenfalls durch die daher» ra-scheudeu Gewässer viel Zerstörung angerichtet wurde, besonder« durch Kortstihrung der Waffer» lritangsiöhren. Zn Oberstützengrün scdlug der Blitz m das Hau« des Holzhäudler Wehlhorv. zündete und erschlug 2 Kühe und 1 Kalbe, eS gelang jedoch hier daS Feuer zu löschen. — DaS „DreSd. Zourn " bemerkt zn der Meldnng des Beschlusses der Krets!»ttectton, daß die Nedacteure Döhn und Renmauu am ferneren Aufenthalte in Dresden nicht behtuderl werden: „hiernach seien die in «rhrereu tu- und ausländischen Zeituna«blättern wegen dieser Aus weisung gegen die sächsische Regiernng erhobenen Klagen und v-schuloigungen nicht blos verfrüht, sondern auch unbegrünsei gewesen." Die „Schles Pr " sagt hier;u ganz rlcktiq: Also ergiebt stcv doch wohl auch nach der Meinung des »sstctöseu Blatte- hieraus, daß dte wegen oiese» AuSweisnng gegen de Dresdner Polizei erhobenen Klagen und Beschuldigungen begründet waren. M't diesem Ivdirecien Zugeständniß von einer ossi^ ciösen Seite, die vor wenigen Tagen noch mit der verthetdigung der UnsweffnogSmaßregtl be traut war, kann man sich für den vorliegendem Fall wohl znsrtede» geben, im Allgen-eiven wird indessen die Möglichkeit, daß e.ne derarttce Maßregel überhaupt für begründet gehatte,. werden kann; zur Beseitigung der Lücke oder Unklarheit, welche die Reichs «esetzgevurg in Vrzu^ aus diesen PuucL noch enthäil, führen müssen. Dresden, it Znni. Was die ..Amt», blaitsrage" «»langt, so ist es anch hier ans. gefallen, daß di« königlich« Kreisoireettou d e Ministertalverordnung »och wesentlich verschärft halt«. Denn während das Ministerin« nur be st hlt, daß sich der Leipziger Gtadtrath keine» aaderen Amtsblattes als de« m »ernannten bedienen dürfe, hatte die Krcisdirecdo« am Schlüsse ihrer Verordnung einen Satz Hinz»- gefügt, der mit dürren Worten bcsazt: der Gtadtrath habe seine amtlichen Vekauntmachnvgen nur den Leipziger Nachrichten zuznsendeu, es dürfe also der Gtadtrath in andere» Blättern überhaupt nicht iusertrru. Zn hiesigen Beamten- kl eise» erzählt «au si» darüder Vieles, wovon ich nur Holgevdls erwähne: Nach Eintreffen der Mtnisterialveror-nnng habe der Kreisdtreetor v BurgSdorff den Eiiknlhümcr der „Leipziger Nachrichten" kommen lasten und mit ihm wegen Annahme der Amtsblatt - Würde verhandüt. Dabet habe jener Eigeulhümer „wähnt: ^.tzer Leipziger Stadtrath wrrse sich zwar ohne ZwetfE de» Ministerialbefthl« iüge» »ub demgemäß de» ..Leipziger Nachrichten" dte noth «endigen amtliche« Erlasse zur Insertion übergeben; allein man Habe schon gehsrt. daß der Gtadtrath dieselben Aanoveeu gleichzeitig auch de« Tageblatt« -nsenbe» wolle, nub wen« Da» geschehe, so werde der vor- theil*)sürseiu Blatt sehr zweifelhaft sein gegenüber de, »tt der Amtsblatt Würde verkaüpstea Ber- pfllchtnngeu Darauf habe Herr von Bnrq«. »orff „klärt, „ werde dafür sorgen, daß dt« Be- sü'chtnng de« Herrn Rensche nicht eiutreff«, »nd deshalb sei bie bekannte Fassung der »reisbtrections - Verordnung gewählt woiden. Als aber dftser Wortlaut höh„n Ort« bekannt geworden, habe man gesürchtet, daß hier»»« ein neuer Beschwerde grnnd für de» Gtadtrath erwachse, und deshalb v-rlraulich dahin gewirkt, daß dnrch eine „anthe»- tische Interpretation" Dem vorgebengt werde. El», solch« sei denn auch bei einer fich zufällig sofort bietenden Gelegenheit (wie «au sagt, hatte der Leipziger Pol»zetdtrector etue solch« Zater- pretattou dneet „beten) dahin erfolgt, daß jener «ehrerwähute Schlnßsatz nnr dahin z« verstehen sei. »aß der Stadtralh seine Bekauutmachnngeu in anderen Blättern .nicht früher" als tu de» „Nachrichten ' veröffentlichen dürfe. Ans welche aesetzliche oder anch nur »erordnmigsmäßfge Be» stimm»«- sich übrigens diese Interpretation sticht, ist „ft recht »nerstndltcd, »nd von Interest« wäre es, wie man gegen deu Leipziger Gtadtrath -) Ruß denn aber ein Amtsblatt unbGtngt Dör th,il« bade»? S» lsnot» Vvch anch W GH«, HG Vmcnlations-Instituts Etwa« prästtrrnl