78 Die sedimentären Formationen. der von Schlamm, Sand und Gerolle, sehr ungleich nach der Mengung und nach localen Verhältnissen; für die chemischen Niederschläge der von feinstem Sediment oder krystallinischer Anhäufung. Ein grosser Theil der Ungleichheit der später daraus entstandenen festen Gesteine ist erst mit der Zeit durch Druck, höhere Temperatur, chemische Veränderung u. s. w. herbeigeführt; aus den ursprünglich lockeren Sedimenten wurden dadurch mehr oder weniger feste oder dichte Gesteine, wie Conglomerat, Sandstein, Schieferthon, Thonschiefer, dichter Kalkstein etc. Auch ein Theil der Kieselsäure ist aus den Erstarrungsgesteinen aufgelöst worden, und dann als Kieselguhr, Polirschiefer, Hornstein, Feuerstein und dergl. zur Ablagerung gelangt. Die meiste Kieselerde aber blieb als Quarzsand oder im Thon ungelöst. Die mineralogische Zusammensetzung der sedimentären Formationen lässt sich auf diese Weise sehr einfach erklären; es ergiebt sich daraus zugleich, dass sich — allgemein ge nommen und ursprünglich — die älteren in dieser Beziehung nicht von den neueren unterschieden, und dass ihre petro- graphischen Verschiedenheiten stets nur locale sind. Wenn dennoch in Wirklichkeit die älteren Formationen aus etwas anderen Gesteinen zu bestehen pflegen als die neue sten, so ist das wesentlich eine Folge der nach und nach eingetretenen Aenderungen — welche die Gesteine in der Regel um so mehr erlitten haben je älter sie sind —, nicht aber das Resultat ursprünglicher Verschiedenheit. Eine solche könnte höchstens eine relative gewesen sein, in so fern die Mannig faltigkeit ihrer Bildungsbedingungen sich stetig etwas ver mehrt hat und ihre eigene Mannigfaltigkeit dadurch grösser geworden sein dürfte, w r as sich indessen kaum deutlich nach- weiscn lässt. Die Periode der Ablagerung lässt sich daher nicht ohne Weiteres aus der Beschaffenheit der Gesteine erkennen; in keiner Periode sind ihr allein eigenthümliche Gesteine zur Ab lagerung gelangt; es scheint das nur so, wenn man irgend eine einzelne Erdgegend untersucht; in jeder Gegend zeigt sich aller-