56 Eruptivgesteine. Granite. ihre abgesonderten Platten gehen heim Daraufschlagen hellen Klang, daher der Name. Durch Zersetzung erhält jedes Ab sonderungsstück eine meist scharf abgegrenzte, weisse Ver witterungsrinde (Kaolin). Blasig und mandelsteinartig kommt der echte Phonolith nur sehr selten vor, dagegen enthält er oft regellose Drusenräume mit allerlei darin auskrystallisirten, besonders zeolithischen Mineralien. IV. Plutonische Acidite. Ihr hoher Kieselsäuregehalt macht sich sehr oft durch Quarz als deutlichen wesentlichen Gemengtheil bemerkbar. Helle Färbungen herrschen vor. Am deutlichsten ausgeprägt ist ihr mineralogischer Charakter beim 42. Granit; das ist ein deutliches krystallinisches Ge menge von Feldspath, Quarz und Glimmer; der Feldspath ist Orthoklas, Adular oder Oligoklas; sehr oft treten zweierlei Feldspäthe zugleich auf, der Glimmer ist meist dunkler Mag nesiaglimmer, zuweilen aber auch heller Kaliglimmer, und diese Mineralien sind unmittelbar krystallinisch, ohne alles dichte oder fremdartige Bindemittel mit einander verwachsen. Zu den wesentlichen Gemengtheilen gesellen sich aber zuweilen noch einige accessorische, wie Schörl, Hornblende, Chlorit, Graphit, Eisenglimmer, Eisenkies, Granat, Andalusit u. s. w., durch deren Vorherrschen sogar besondere Varietäten oder Gesteine entstehen, während auch die normal körnige Textur einigen Modilicationen unterliegt, die zu besonderen Varietäten namen Veranlassung gaben. Solche Texturvarietäten sind z. B. a. Riesengranit, mit sehr gross und unregelmässig entwickelten Gemengtheilen, von denen einzelne stellenweise ganz fehlen. b. Schriftgranit, bei welchem der Quarz nach einem bestimmten krystallographischen Gesetz schriftförmig in den Orthoklas eingewachsen ist. c. Porphyr artiger Granit, bei welchem Orthoklas zwillinge porphyrartig in einem normal granitischen Gemenge aus Oligoklas, Quarz und Glimmer inne liegen.