Allgemeines über die Gesteine. 35 Granit und Gneiss, und mineralogisch ungleiche zuweilen denselben Namen, weil man ihre ungleiche Zusammensetzung nicht erkannte — wie Basalt, der theils Labrador, theils Nephelin enthält, oder wie Aphanit, der ebenfalls den dichten Zustand mehrerer ungleich gemengter Gesteine darstellt. Hierzu kam aber noch, dass eine ziemliche Zahl blosser Uebergangsstadien — Gradationen im Zustand derselben Masse — ebenfalls besondere Namen erhielt, wie z. B. Schieferthon und Thonschiefer. Die genaue chemische und mikroskopische Untersuchung ist erst später zu Hülfe genommen worden, als die Mehrzahl der Gesteine schon bestimmte Namen erhalten hatte. Dadurch haben sich aber ganz neue Verschiedenheiten und Ueberein- stimmungen ergehen, die früher nicht berücksichtigt werden konnten. Aus dem Allen geht hervor, wie einseitig und z. Th. oberflächlich oder willkürlich ein Theil der üblichen Unter scheidungen und Benennungen von Gesteinen sein muss. Des halb nun aber alle aufzugeben und eine ganz neue Trennung und Nomenclatur einführen zu wollen, würde nicht nur voreilig, sondern wahrscheinlich auch praktisch unausführbar sein, wozu noch kommt, dass denn doch die meisten der üblichen Unter scheidungen zugleich wirklich auf geologischen Gründen be ruhen, die in diesem Falle sicher ebenfalls ihren grossen Werth haben. Weder die mit dem unbewaffneten Auge oder unter dem Mikroskop erkennbare mineralogische Zusammensetzung, noch das Resultat der chemischen Analyse, noch die Textur sind allein entscheidend; auch die Lagerungsverhältnisse, die Art des Vorkommens — woraus man auf die Art der Entstehung zu schliessen berechtigt ist — sind zu berücksichtigen, und zur Zeit hat sich noch keine ganz befriedigende Uebereinstimmung aller dieser Momente ergeben. Wäre das der Fall, dann könnte allerdings eine totale Umgestaltung der Trennung und Benen nung geboten sein. Für jetzt können chemische und geolo gische Gründe nur zu gewissen allgemeinen Gruppirungen ver anlassen. Möglichst scharfe Unterscheidung und Bestimmung des Einzelnen mag sich damit vertragen. Zur Gruppirung im 3*