26 Einleitung. formation mit den ihr eigentümlichen Erscheinungen nur ein beschränktes Verbreitungsgebiet einnimmt, während sie darüber hinaus durch gleichzeitige Ablagerungen von ganz anderer petrographischer Zusammensetzung, und oft auch von sehr abweichendem paläontologischen Charakter vertreten wird. Es wird dadurch eine Trennung der geologischen Zeiteintheilung von der Unterscheidung bestimmter For mationen durchaus nöthig, da offenbar mehrere Formationen ein und derselben geologischen Periode angehören, so dass man nicht mehr eine Formation als den alleinigen Repräsentanten einer Periode ansehen kann, wenn man auch immerhin die Perioden nach den zuerst und am besten erkannten Forma tionen benennen mag. Schon die gegenwärtige beschränkte Verbreitung aller gleichzeitigen Ablagerungen, wie aller lebenden Thier- und Pflanzenspecies, hätte zu dieser Vermuthung führen können; aber man hielt die Vorwelt für eine von der Jetztwelt durch aus verschiedene, für einen Zeitraum, in welchem möglicher weise ganz andere Naturgesetze geherrscht haben könnten. Das war in der That, wenn wir aufrichtig sein wollen, ein sonder bares Vorurtheil. Die geologischen Vorgänge und Bildungen der Gegenwart hatte man vor Lyell und v. Hoff kaum einer grossen Beachtung werth gehalten; Ersterer versuchte nun zu zeigen, dass sie im Wesentlichen ausreichen, um den inneren Bau der Erde zu erklären, wenn man nur mit der Zeit nicht geizt, wozu in der That gar keine Veranlassung vorhanden ist, denn die Ewigkeit liegt ebenso gut hinter uns als vor uns. Ly eil’s sorgfältige Untersuchung der tertiären Ablagerungen zeigte klar, dass darin noch lebende Species mit ausgestorbenen gemischt auftreten, und dass das Verhältniss der lebenden zu den ausgestorbenen ganz allmälig um so grösser wird, je mehr man sich von den untersten Tertiärbildungen den oberen, und endl&h den Ablagerungen der Neuzeit nähert; dergestalt, dass eigentlich gar keine scharfe Grenze zwischen Vorwelt und Jetztwelt zu ziehen ist. Auf dieses Verhältniss