Bodenwirkungen. 429 und Riffen, wesentlich abhängig von der Natur und Stellung der Gesteine, welche die Küste und den Meeresboden bilden. Diese Dinge kennt Jedermann, und es kam hier wieder nur darauf an, sie ins Gedächtniss zu rufen. Dass es vorzugsweise gesunde und ungesunde Ge genden gieht, ist allgemein bekannt. Eine Hauptursache für diese Verschiedenheit bilden allerdings die klimatischen Ver hältnisse, doch auch die Natur des Bodens übt darauf mehr oder weniger mittelbare oder unmittelbare Einflüsse aus, durch die Oberflächenformen, durch die ungleiche Wärmecapacität der Gesteine, durch die Häufigkeit und Beschaffenheit der Quellen und stagnirenden Wässer, durch die Art des Baugrundes und der Baumaterialien, und selbst durch manche gasförmige Ex- halationen, — vielleicht sogar durch die Stoffe, welche von den Nährpflanzen aufgenommen werden, und durch den Staub, welcher aus der mechanischen Zerstörung oder chemischen Zer setzung mancher Gesteine hervorgeht. Wie ausserordentlich einflussreich die Natur des Bodens, insbesondere die Verthei- lung des Grundwassers in demselben, für den Gesundheits zustand der Wohnorte sei, hat sich namentlich durch Petten- kofer’s wichtige Untersuchungen Uber die Verbreitung der Cholera recht deutlich herausgestellt. Am schwierigsten ist es natürlich, die Wirkungen des Bodens auf die Natur des Menschen in irgend einer Richtung speciell zu zeigen. Wo so vielerlei Einflüsse im wechselnden Spiel ein Product erzeugten, da ist es kaum noch möglich, die einzelnen derselben zu sondern. Wir vermögen nur ganz allgemein zu behaupten, dass der heutige Mensch mit allen seinen Eigenschaften das endliche Product aller der physischen und geistigen Eindrücke sei, durch welche die ihn umgebende Aussenwelt auf ihn und seine Vorältern von Anbeginn an ein gewirkt hat. Die immer höhere Entwickelung des Menschen geschlechts ist eine allgemeine, aber die besondere Stufe und Art derselben ist eine locale. Welchem anderen Umstande können wir die Unterschiede der Völkerstämme (die National verschiedenheiten), die grossen Ungleichheiten ihrer physischen,