420 Einfluss des Erdbaues auf das Leben der Menschen. seitdem die Erde eine feste Kruste und eine Wasserhülle besass. Diese entgegengesetzten Wirkungen halten sich gegen seitig ungefähr im Gleichgewicht, d. h. wenn nur die eine von beiden vorhanden wäre, so würde das endliche Resultat ein Extrem sein. Die vulkanische Thätigkeit für sich allein würde eine äusserst unebene und zerrissene Oberfläche — etwa wie auf dem Monde — hervorbringen, das Wasser für sich allein eine höchst ebene und gleichförmige. Eine Aufgabe ist es nun ferner, zu untersuchen, wie diese beiden activen Ursachen durch die passive Wirkung des ungleich förmigen Widerstandes der bereits vorhandenen Massen viel fach modificirt worden sind, und in welcher Art daher die äusseren Oberflächenformen speciell von dem innern Bau ab hängig sind oder wenigstens damit in Verbindung stehen. Von praktischer Wichtigkeit ist diese Untersuchung namentlich insofern, als sie rückwärts zu mancherlei Schlüssen aus der äussern Form auf den innern Bau befähigt. Die Erhebungen und Senkungen welche durch vulkanische Thätigkeit hervor gebracht werden, sind theils allgemeine (continentale), theils locale, wie die Gebirgserhebungen und die Senkungen von kleinen Seegebieten. Für die continentalen Erhebungen und Senkungen lässt sich zur Zeit noch keinerlei bestimmter Zusammenhang mit dem inneren Felsbau nachweisen. Sie erscheinen noch lediglich als eine Folge wenig erkannter Schwankungen in dem Zustande des flüssigen Erdinnern, ohne nachweisbare Beziehung zu der besondern Natur der starren Kruste. Dagegen finden wir die localen Erhebungen, die Hebungen der Gebirgs ketten, zuweilen begleitet von dem Emporpressen eruptiver Gesteine, und wenn diese auch nicht die Oberfläche wirklich erreicht haben, so zeigt sich doch oft eine so auffallende Störung in den ursprünglichen Lagerungsverhältnissen der zu Gebirgen erhobenen sedimentären Gesteine, dass man schon daraus auf das, wenn auch unterirdisch gebliebene Empor drängen des flüssigen Erdinnern zu schliessen berechtigt ist. Möglich bleibt es dabei, dass Gebirgsketten nur durch den