Bodenwirkungen 419 Diese verschiedenartigen, die Industrie begünstigenden und hemmenden Einflüsse des Bodenbaues durchkreuzen, stützen oder hindern sich aber gegenseitig, und dazu kommt noch als wesentlich die Verkehrslage, so wie der vielleicht auf ganz anderem Boden, oder wenigstens unter nicht mehr bestehenden Umständen entwickelte Nationalcharakter. Alle diese Ver hältnisse dürfen nicht übersehen werden, wenn es sich um Abwägung des. Bodeneinflusses im concreten Falle handelt. Unjer den mittelbaren Einwirkungen des inneren Boden baues spielt die Oberflächengestaltung eine sehr hervorragende Bolle, und es sei mir daher gestattet, Uber die Beziehungen zwischen dem inneren und äusseren Bau hier noch einige allgemeine Bemerkungen anzufügen. Ich dränge dieselben in folgende Sätze zusammen: Die vulkanische Thätigkeit hat von jeher mehr oder weniger locale Erhebungen oder Senkungen veranlasst, und durch Ueberfliessen von Lava oder Aufschütten von Aus- wurfsproducten specielle Erhöhungen hervorgebracht. Das Wasser hat stets abgeschwemmt und abgelagert. Der Widerstand welchen die vorhandene feste Erd kruste diesen Aenderungen entgegensetzte, war local ungleich. Allerdings haben auch die Luft und das organische Leben stets einigen Einfluss auf die äusseren Formen der Erdoberfläche geübt, er ist aber im Vergleich zu den oben genannten so gering, dass wir ihn hier billig unberücksichtigt lassen können. Die vulkanische Thätigkeit und das Wasser wirken beide sowohl zerstörend als neu bildend. Sie unterscheiden sich aber dadurch, dass die vulkanische Thätigkeit, sowohl durch ihre Zerstörungen als durch ihre Neubildungen, Unebenheiten hervorruft, während das Wasser alle Erhöhungen nach und nach zerstörend angreift, die losgerissenen Theile aber in Ver tiefungen — diese nivellirend — ablagert, und nur speciell Rinnsale oder Thäler einschneidet. Im Allgemeinen wirkt daher das Wasser nivellirend, die vulkanische Thätigkeit das vorhandene Niveau zerstörend. Aehnlich aber scheint es zu allen Zeiten gewesen zu sein 27*