414 Einfluss des Erdbaues auf das Leben der Menschen. unpassende gefesselt wurden. Schon bei dieser Auswahl spielt die äussere wie die innere Bodengestaltung eine wesentliche Rolle, theils unmittelbar, theils mittelbar, und wir können für Ansiedelung sowohl vorherrschend günstige als ungünstige Bodenzustände unterscheiden; noch wichtiger wird aber dieser Einfluss für die spätere Entwickelung, das Aufblühen der Wohnorte. Günstig wirken: Ebenheit der Oberfläche, fester Grund, Raum zur Ausbreitung, Anwesenheit von Quellen oder fliessen- dem Wasser, Schutz gegen klimatische Uebel oder gegen lebende Feinde (feste Lage), Nachbarschaft von. Baumaterialien (Stein, Lehm oder Holz), Nachbarschaft von Brennmaterialien (seien es Uber- oder unterirdische), Nachbarschaft von bssondern natür lichen Erwerbsquellen aus dem Mineral-, Thier- oder Pflanzen reich, Nachbarschaft von nutzbarer Wasserkraft! Für die mei sten dieser Motive localer Ansiedelung ist der innere Bau, die Natur und Lagerung der Gesteine von grossem Einfluss. Alle diese Zustände wirken in den beschränktesten Kreisen, sind selbst für die kleinsten Ansiedelungen relativ wünschenswerth, besitzen aber keine grosse Tragweite, begünstigen deshalb noch nicht die Entstehung grosser Städte. Für das Heranwachsen solcher sind vorzugsweise wichtig: Die Lage an Terrain abschnitten (Gebirgsrändern oder Meeresküsten), an schiffbaren Flüssen, — besonders an deren Verbindungen oder Mündungen in das Meer — an schützenden Häfen, in der Mitte weiter Becken; und endlich als von grösster Tragweite: die günstige Weltlage. Diese, für die Entstehung grosser Städte besonders einflussreichen Bodenzustände hängen verhältnissmässig weit weniger von dem speciellen innern Bau der Gegend ab, als jene für die kleinen und mittleren. Die wichtigeren dieser Bedingungen können die unwich tigeren ersetzen, sogar ungünstige aufheben, da menschlicher Scharfsinn die Ungunst der Natur in gewissem Grade zu be siegen vermag. Ungünstig für Ansiedelung wirken: Grosse Unebenheit des Bodens, nachgiebiger oder sumpfiger Grund, Mangel an