♦ Bodenwirkungen. 413 Pflanzen mit Erfolg anzubauen, und dass der ursprüngliche Vorrath an solchen Substanzen welche für die Ernährung der verschiedenen Pflanzen nöthig sind, sehr ungleich vertheilt ist in den verschiedenen Gesteinen. Ausführlich belehrt darüber Albert Fallou’s Pedologie 1862. Die zweckmässigste Art der Bodencultur ist daher einiger- maassen abhängig von dem geologischen Bau; die Pflanzen aber bilden jedenfalls die erste Ernährungsquelle für den Men schen, wenn wir auch viele Nahrungsmittel erst aus zweiter Hand durch die Thiere entnehmen. Wenn auch di^Bewohnharkeit der Länder für den Menschen in erster Instanz von ihren klimatischen Verhältnissen abhängig sein «lag, so spielt doch nächst diesen der Bodenbau, sowohl der äussere als der innere, in dieser Beziehung eine sehr wichtige Rolle, denn von ihm ist grösstentheils die locale Fruchtbarkeit der Oberfläche wie ihre Zugänglichkeit abhängig, und auch das Erdinnere bietet in ungleicher Vertheilung zahl reiche Elemente zur menschlichen Benutzung und weitern Bearbeitung dar. Es kann gar keinem Zweifel unterliegen, dass ein gleicher Flächenraum in den südrussischen Steppen selbst bei ganz gleichen klimatischen Verhältnissen nicht so viel Menschen zu ernähren vermöchte als im mittlern Deutsch land oder in England. Aber nicht nur die Zahl der Bevölke rung, sondern auch die Art ihrer Ansiedelung muss — der Verschiedenheit des Bodenbaues entsprechend — nothwendig eine sehr verschiedene sein. In noch weit specieller nachweisbarem Verbände als die Zahl der Bevölkerung überhaupt, steht mit dem geologischen Bau der Länder die Vertheilung der Wohnorte. Die festen Ansiedelungen der Menschen, die Lage der Städte und Dörfer, ist in hohem Grade abhängig von der äussern und innern Beschaffenheit des Bodens. Schon der Nomade schlägt nicht ohne sorgliche Auswahl der Stelle sein luftiges Zelt auf; mit weit grösserer Sorgfalt aber haben überall die Menschen ihre dauernden Wohnplätze gewählt, wo sie nicht durch Uebereilung, Noth oder feindliches Entgegentreten an