388 System und Terminologie. stand u. s. w. Sicher trägt es nicht zur Klarheit der Darstel lung bei, wenn die Wörter etwas Anderes ausdrücken als man eigentlich meint. Der Sinn der geologischen Benennungen ist sehr oft nur ein relativ richtiger, d. h. er bezieht sich auf gewisse Gegen sätze, oder nur auf local charakteristische Eigenthümlichkeiten, so z. B. rother und grauer Gneiss, metamorphische Gesteine, Trias, Dyas u. s. w. Da diese Bezeichnungen aber auf that- sächlichen Zuständen beruhen, so ist sicher nichts dagegen ein zuwenden. Es giebt jedoch andere der Art, die sich auf zu vage oder gar irrige Ansichten gründen, wie z. B. die Bezeichnung „Uebergangsformation“ (oder Uebergangsgebirge). Aufgegehen haben diese letztere Bezeichnung die meisten Geologen deshalb, weil solche Uebergänge, wie sie dadurch angedeutet werden sollen, eigentlich durch die ganze Reihe der sedimentären Ablagerungen nachweisbar sind. Noch misslicher ist die Be zeichnung Urgesteine oder Urgebirge geworden, seitdem sich ergeben hat, dass die Bildungen welche man vorzugsweise so nannte, durchaus nicht zu den ursprünglichen gehören, wie z. B. Urkalk. Es ist nicht meine Absicht, hier eine allgemeine geolo gische Sprachreinigung vorzuschlagen, oder eine Norm dafür aufzustellen; nur auf einige Uehelstände wünschte ich aufmerk sam zu machen, in der Erwartung, dass Niemand darin eine Anmaassung findet, und in der Hoffnung, dass man mir es des halb nicht um so schwerer anrechnet, wenn ich selbst zuweilen nicht den passendsten Ausdruck finden mag. Zunächst kommt es nur darauf an, dass man danach suche, und nicht alles Hergebrachte ohne Weiteres für das Beste halte.