330 Geologie und Astronomie. denken, dass jeder Meteorit der sehr lange den Einwirkungen der Luft oder des Wassers ausgesetzt war, — auch in eine Schicht eingeschlossen — sich nothwendig so stark verändern würde, dass es schwierig sein dürfte, ihn sogleich als solchen zu erkennen. Namentlich das so charakteristische Nickel eisen würde schwerlich noch im metallischen Zustande er halten, sondern grösstentheils oder ganz oxydirt sein, und wahrscheinlich hat sich noch Niemand die Mühe gegeben, alle ungewöhnlichen Anhäufungen von Eisenoxyd oder Eisenoxyd hydrat in sedimentären Ablagerungen auf ihren etwaigen Nickelgehalt zu untersuchen. Die Steinmeteoriten, welche überdies die seltneren sind, können in zersetztem Zustande gar leicht für Reste eines irdischen Gesteines gehalten werden. Beinahe mit gleicher Wahrscheinlichkeit könnte man daher erwarten, in den Sandsteinen älterer Ablagerungen einmal eine durch ihre Verglasung wohlerhaltene Blitzröhre aufzufinden, als einen Meteorstein. Dennoch darf man wohl behaupten, dass der Gegenstand einige Beachtung verdient; es würde eine Sisyphusarbeit sein, wenn man absichtlich danach suchen wollte, aber jeder Geolog welcher Untersuchungen in sedimentären Ablagerungen ausführt, sollte die Möglichkeit eines solchen Fundes vor Augen behalten. Der Geolog als solcher hat es zunächst nur mit den zur Erde herabgefallenen Meteoriten zu thun, deren Zusammen setzung sich mit der der Erde vergleichen lässt. Der Kosmolog geht weiter, und sucht den Ursprung dieser erratischen Blöcke des Weltraumes zu erklären. Es ist nun aber trotz einiger entgegenstehenden Ansichten immer noch sehr wahrscheinlich, dass ihr Ursprung kein anderer ist als der der Sternschnuppen, d. h. dass die Meteoriten als entweder besonders grosse oder besonders stoffreiche Sternschnuppen anzusehen sind, deren Masse auf die Erde gelangt, während die Mehrzahl dieser flüchtigen Lichterscheinungen entweder in der Atmosphäre durch vollständige Verbrennung sich auflösen, oder nur so geringe staubförmige Niederfälle veranlassen, dass sich deren Substanz vollständig der Beobachtung entzieht. Für die