Meteoriten. 329 Stickstoffes, in den Meteoriten vertreten, selbst der Phosphor fehlt nicht. Das giebt uns eine schwache Andeutung Uber die Möglichkeit organischer Wesen, ähnlich den unseren, auch auf anderen Himmelskörpern unseres Sonnensystems. Recht wichtig erscheint der Umstand, dass alle Meteoriten weit weniger Kieselsäure enthalten, als durchschnittlich die Bestandtheile der festen Erdkruste. Die Mineralien aus denen sie bestehen, sind fast nur solche, wie sie in unseren basischen Erstarrungsgesteinen auftreten; der Quarz fehlt ganz. Das könnte zu der Vermuthung führen, dass auch die Erdmasse in ihrer Totalität basischer und besonders eisenreicher sei, als an ihrer Oberfläche, was mit der Zunahme ihres specifischen Ge wichtes gegen das Centrum wenigstens nicht in Widerspruch stehen würde. Daubree geht in seiner wichtigen Arbeit über Meteoriten noch weiter, und spricht die Vermuthung aus, dass der innere, noch flüssige Theil der Erde etwa wie Olivinfels (Dunit oder Lherzolith) zusammengesetzt sein möge, was aller dings durch die Mehrzahl der Laven nicht bestätigt wird. Wir können unmöglich voraussetzen, dass das Niederfallen von Meteoriten nur in der recenten Zeit stattgefunden, ja es ist nicht einmal irgend ein Grund zu der Annahme vorhanden, dass die Häufigkeit dieses Vorganges zu- oder abgenommen habe. Dürfte man aus der Zahl der beobachteten Meteoriten fälle innerhalb bestimmter Zeiträume und in Ländern deren Flächenraum bekannt ist, auf die Zahl derselben für die ge- sammte Erdoberfläche schliessen, so würde sich daraus ergeben, dass jährlich gegen 700 solcher Körper zur Erde gelangen; das macht in einigen Jahrtausenden schon ziemlich viel aus. Dennoch ist es noch nicht gelungen, einen solchen kosmischen Körper mit voller Sicherheit in den Schichten einer tertiären oder älteren Ablagerung aufzufinden. Soll man daraus schliessen, dass früher keine gefallen sind? Es würde das jedenfalls vor eilig sein, denn zunächst wäre es immerhin ein grosser Zufall, wenn in der mächtigen Schichtenreihe gerade eine solche Stelle aufgeschlossen und von Kennern beachtet würde, wo ein Meteorstein eingeschlossen ist; dann aber müssen wir be-