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Meteoriten. 327 Gebirgsnetz Elie de Beaumont’s für die Erde. Dass der Mond keine gesetzmässige Anordnung seiner Gebirge deutlich erkennen lässt, halte ich für sehr wichtig in Beziehung auf die Erde, in so fern dieser Umstand entschieden gegen die von Manchen gehegte und gepflegte Hoffnung spricht, ein bestimmtes Gesetz in der Richtung und Vertheilung der Gebirgsketten unserer Erde aufzufinden. Zu den Meteoriten übergehend, dürfen wir nach den Resultaten aller neueren Beobachtungen als sicher ansehen, dass sie nicht irdischen Ursprungs sind, und somit die einzigen materiellen Proben von Stoffverbindungen unseres Sonnensystems oder des Weltraumes ausserhalb der Erde dar stellen, die wir genau untersuchen können. Gewiss ist es unter diesen Umständen sehr merkwürdig, dass in Meteoriten, trotz vielfacher genauer Untersuchung, bis jetzt noch nicht ein einziges Element aufgefunden worden ist, welches nicht als Bestandteil der Erde bereits bekannt gewesen wäre. Von den irdischen Elementen ist in Meteor steinen ungefähr die Hälfte nachgewiesen, und unter diesen fast alle, die durch die Rolle welche sie im Erdkörper spielen, be sonders wichtig erscheinen, — wie Sauerstoff, Wasserstoff, Kohlen stoff, Silicium, Aluminium, Magnesium, Calcium, Kalium, Na trium, Eisen und Schwefel, ausserdem noch Nickel, Zinn, Blei, Kupfer, Chrom, Phosphor u. s. w. Sehr auffallend ist das ganz charakteristische Auftreten von Nickel in allen Meteoriten, so wie der Mangel von Stickstoff, Chlor, Gold und Silber. Da aber das Fehlen von Grundstoffen in den bis jetzt unter suchten Meteoriten noch nicht sicher über wirkliches Nichtvor handensein in denselben überhaupt entscheidet, so bleibt als wesentlichstes Resultat nur: dass die irdischen Elemente weit Uber das Bereich des Erdkörpers hinaus, durch unser Sonnen system oder durch den Weltraum verbreitet sind, und dass man folglich den Erdkörper, auch vom chemischen Standpunkte