Der Mond. 319 an den Bändern halbkugelförmig, gegen den oberen Band hin gewöhnlich sehr steil; aber auch bei ihnen liegt der flache oder gebirgige Boden meist etwas tiefer als die Gegend ausserhalb des Binggebirges, welches übrigens nicht immer völlig ge schlossen und zusammenhängend ist, sondern zuweilen aus einzelnen Theilen oder aus einem complicirten System von Bergketten und Kratern besteht, auch wohl sich nach innen oder nach aussen etwas verzweigt. Mehrere der Binggebirge Fig. 5. Mondgebirge. Fig. C. Erdvulkane. enthalten in ihrer Mitte als Centrum einen Kegelberg (auch wohl ein kleines Gebirge), der sehr hoch sein kann, aber nach Beer und Mädler doch niemals die Höhe des Kinggebirges (des äusseren Walles) erreicht. Dieser Centralberg ist zuweilen selbst ein Krater, auch enthält sehr häufig die Umwallung viele einzelne Krater, wie denn diese Kingform auf dem Monde sich unter allen noch erkennbaren Grössenverhältnissen überall und in unzählbarer Häufigkeit wiederholt. Kunowsky sagt, dass die Verzeichnung aller unter günstigen Umständen sicht baren Krater eben so schwierig sein würde als die Verzeich nung aller Sterne der Milchstrasse. Beer und Mädler haben Gegenden des Mondes beobachtet, welche für gewöhnlich eben erscheinen, unter sehr günstigen Umständen aber sich von unzählbaren Kratern bedeckt zeigen, die alle ihre Schatten werfen, und wohl dadurch eine gewisse Dunkelheit der Ober fläche hervorbringen mögen. Der Ausdruck Krater ist für diese Oberflächengestaltung des Mondes allerdings wegen der Aehnlicikeit mit den Kratern der Vulkane auf der Erde gewählt worden, ohne jedoch