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Stein-, Bronze- und Eisenperiode. 291 sehr hohe erreicht ist. Selbst dieser Unterschied ist jedoch nur ein relativer, denn im Allgemeinen zeigt auch die Mensch heit ein Fortschreiten zu immer höherer Entwickelung, und local ist auch die Reihenfolge der höheren Speciesentwickelung keine ganz gleichmässige. Gehen wir jetzt noch etwas specieller auf das Steinzeit alter und dessen Ueberreste ein. Ueberall wo der Mensch sich Uber den ersten Natur- oder Urzustand erhoben und einige Kunstfertigkeit entwickelt hat, da beginnt diese mit Bearbeitung des Steins (des Holzes, der Muscheln, der Knochen)— mit Steingeräthen; man suchte nach etwas Hartem, um das weichere Holz, Knochen, Horn und dergleichen zu bearbeiten. Die Anwendung der Metalle ist offenbar erst nach der Sonderung einzelner Volksstämme, und von diesen in ungleichen Zeiten, entdeckt oder angenommen worden. Wäre sie schon den ersten Bewohnern der Erde ge läufig gewesen, so würde sie sicher auch allen ihren Nach kommen, nur in ungleichem Grade der Ausbildung, verblie ben sein. Die Steinarten, die man zu Geräthen verwendete und die Formen die man daraus herstellte, zeigen in den verschieden sten Ländern und aus den verschiedensten Zeiten, bei unwesent lichen localen Modificationen, eine gewisse allgemeine Ueber- einstimmung, welche gleichsam durch die Natur geboten war. Nur die Zeit der Anwendung war eine sehr ungleiche, — d. h. die absolute Zeit, nicht die r e 1 a t i v e, welche letztere stets dem Entwickelungszustande der Völker entsprach. Als Material für Steingeräthe wurden in der Regel mög lichst harte und zugleich zähe Steinarten gewählt. So z. B. je nach dem localen Vorkommen: Feuerstein, Hornstein, Quarz, GrUnstein, Gabbro, Serpentin, Basalt, Lava, Obsidian, ganz vorzugsweise gern aber Nephrit, den man dazu schon in sehr alter Zeit verführt zu haben scheint, denn Fundorte desselben sind bis jetzt nur in Asien und auf Neuseeland sicher bekannt. Die Formen der Geräthe aus Stein sind zwar im Allge meinen weit einfacher und weniger verziert als die der Bronzen, 19*