Stein-, Bronze- und Eisenperiode. 287 Doch ist es sehr wahrscheinlich, dass die ersten Legirungen dieser Art nur zufällig aus der Schmelzung von Kupfer und Zinn enthaltenden Erzen hervorgingen; dergleichen Erze finden sich z. B. in Cornwall. Immerhin war dazu ein Schmelzprozess nöthig, während das Kupfer auch gediegen gefunden wird. Daher kommt es denn auch, dass die Bronzegeräthe überall sogleich mit einer weit vollkommneren Entwickelung der Form und mit mehr Verzierungen auftreten, als die aus Stein oder Kupfer, die den Bronzegeräthen vorausgingen. Sie wurden auch sogleich weiter verbreitet als die weniger zweckmässigen Kupfergeräthe. Die Kupferzeit ist also nur local einzuschiehen, da wo es gerade viel Kupfer gab, wie in den Erdschichten gewisse or ganische Formen auch nur local als Versteinerungen Vorkommen. Unter den Pfahlbauten der Schweiz hat man kein einziges Kupfergeräth gefunden. Die Gewinnung und Bearbeitung des Eisens setzt einen noch weit grösseren Fortschritt in der Metallurgie voraus als die der Bronze, denn obwohl Eisenerze ungemein häufig sind, so findet sich doch beinahe gar kein gediegenes Eisen, und die ersteren sind ziemlich schwer schmelzbar. Das ist der Grund, warum die Anwendung des Eisens in der Regel überall erst zuletzt eingetreten ist. Nur Meteoreisenfälle scheinen ganz vereinzelte und locale Ausnahmen bewirkt zu haben, weil in diesen Massen das gediegene Eisen sogleich schmiedbar auftritt, und auch mehrfach verarbeitet worden ist. F. Wibel hat allerdings in seinem Schriftchen über die Cultur der Bronzezeit Nord- und Mitteleuropa^ (1865) die Reihenfolge der Metallanwendung etwas anders festzustellen versucht, indem er dabei von der Annahme ausgeht, die Be wohner Nord- und Mitteleuropa’® hätten sich allmälig selbst ständig eine Kenntniss der Metalle und ihrer Bearbeitung er worben. Nach ihm ist für sie die Altersreihe: Gold, Bronze, Kupfer, Zinn, Blei, Silber und Eisen. Bronze ist hiernach durch Verschmelzung von zinnhaltigen Kupfererzen vor den beiden einzelnen Metallen dargestellt worden. Die Zinnharre die man