Einleitung. 11 Lagerung zu. Ja man ging so weit, dass man für jede Stö rung der Lagerungsverhältnisse irgend eine Eruptivmasse als Ursache suchte. Das Irrige dieser letzteren Vorstellung habe ich besonders im dritten Abschnitt ausführlich nachgewiesen. Zum Tbeil Lyell’s Einfluss hat diese Auswüchse geolo gischer Phantasie grösstentheils wieder beseitigt, und solche, wie andere haltlose Hypothesen aus unserer Wissenschaft ent fernt. Ich glaube wohl behaupten zu dürfen, die weit über wiegende Mehrzahl der gegenwärtigen beobachtenden Geologen hat jene extreme Ausdehnung vulkanischer Lehren längst auf gegeben oder nie anerkannt, und der von einigen Halbwissern noch fortgesetzte Kampf gegen solche Extreme ist eigentlich nur ein Kampf mit Windmühlen. Wer denkt heute noch daran, dass jeder Berg das Resultat einer selbstständigen Hebung, jedes Thal die Folge einer weiten Berstung sein müsse; nur in Frankreich findet die sonderbare Hypothese von der perio dischen Zerspaltung der Erdkruste in der Richtung grösster Kreise, die sich nach krystallographischen Gesetzen unter be stimmten Winkeln durchschneiden, noch einige Anhänger. Die Mehrzahl der Geologen ist dagegen der Ansicht, dass die Gebirgsketten zwar das Resultat von Erhebungen sind, die meist gewissen Hauptrichtungen folgten, — wie zuerst L e o p. v. Buch lehrte — dass aber diese Erhebungen ganzer Gebirgs ketten niemals plötzlich, sondern vielmehr stets sehr allmälig eintraten, und dass ihre Richtungen von inneren Zuständen abhängen, die sich jeder Berechnung entziehen. Diese Mehrzahl der Geologen ist ferner auch zu der Ueberzeugung gelangt, dass die sogenannten Erhebungskrater in Wirklichkeit eher das Gegentheil von dem sind, was ihre Benennung ausdrückt, — nämlich Folgen von Einstürzungen, also richtiger Senkungs krater, wie namentlich Lyell, Hartung und Junghuhn für Java nach wiesen; und dass endlich manche locale Stö rungen der ursprünglichen Lagerungsverhältnisse eben so gut oder besser als durch vulkanische Erhebungen, durch Sen kungen, in Folge innerer Ausspülungen, erklärt werden können. Die grossartigen Schichtenstörungen in*Gebirgsketten, wie z. B.