194 Ueber das Entwickelungsgesetz der Erde. der Zeit etwas geändert, und jedenfalls vermannigfaltigt hat, aber diese Unterschiede des Alters sind noch nicht speciell be kannt, d. h. die Gesteinsverschiedenheiten die man bis jetzt kennt, lassen sich noch nicht auf Ungleichheiten der Bildungszeit zurückfuhren; man kann den Gesteinen an sich ihr Alter nicht ansehen, was theilweise auch wohl durch die mancherlei Aende- rungen erschwert sein mag, welche fast alle Gesteine nach ihrer ersten Entstehung erlitten haben, und die deshalb allerdings durchschnittlich deren Alter entsprechen. Wäre es möglich, die Resultate aller dieser Umwandlungen — deren Grad eben so gut durch die Energie als durch die Dauer der Einwirkung be dingt sein kann — scharf zu isoliren, und den ursprünglichen Zustand aller Gesteinsmassen sicher zu erkennen, dann würde sich vielleicht eine deutliche Altersreihe der eruptiven Gesteine nach ihrem Habitus herausstellen, wie sie an und für sich wahrscheinlich, aber bis jetzt noch nicht nachgewiesen ist. Der Mangel vortertiärer Basalte und Trachyte spricht wenig stens für eine Zunahme, d. h. Vermannigfaltigung der Ent stehungsbedingungen, wenn man auch noch keine entsprechende Abnahme derselben erkannt hat, d. h. noch keine Gesteins arten von denen sich sicher behaupten Hesse: sie können, so wie die ausgestorbenen organischen Species, jetzt nicht mehr entstehen. Viertes Stadium. Wir haben die Abkühlung der Erde bisher nur bis zur Erstarrung von Gesteinen verfolgt. Das Verhalten der Elemente in verschiedener Temperatur ist aber ein sehr ungleiches; ein Theil derselben verharrt bei derselben Temperatur noch im gasförmigen Zustande, bei welcher andere schon in den flüssigen oder festen eintreten; zuweilen findet dabei auch eine Ueber- springung des flüssigen Zustandes statt, und auf alle diese Aenderungen des Aggregatzustandes üben auch Druck und chemische Verbindungsweise einen merkbaren, noch nicht für alle Fälle festgestellten Einfluss aus.