Alter der Erzlagerstätten. 183 und dass dagegen die Ablagerung von Eisenoxydhydrat aus eisenhaltigem Wasser unter verschiedenen Umständen sehr häufig an der äusseren Erdoberfläche oder wenigstens in sehr geringer Tiefe darunter statt findet, während wir kaum Gelegen heit haben die Bildung der verschiedenartigen Schwefelmetalle — welche für die Mehrzahl der Erzgänge charakteristisch sind — in einiger Ausdehnung direct zu beobachten, so ergiebt sich aus diesen Umständen auch eine andere Erklärung jener gleichsam nor malen Altersreihe der verschiedenartigen Erzlagerstätten, die durch Zinnoxyd, Schwefelmetalle oder Eisenoxyd charakterisirt sind. Sollte nämlich etwa die Bildung von Zinnerzlagerstätten nur unter starker Bedeckung, d. h. im Erdinnern unter pluto- nischen Einwirkungen möglich sein, so versteht es sich von selbst, dass man sie nicht während oder kurz nach ihrer Bildung beobachten kann, und dass deshalb alle jetzt beobacht baren vor sehr langer Zeit entstanden sein müssen, so dass sie erst durch nachher eingetretene Niveauveränderungen, d. h. Hebungen und Abspülungen beobachtbar wurden. Für gewisse Eisenerzlagerstätten findet fast der umgekehrte Fall statt; d. h. da sie an der Oberfläche entstehen können, so sind sie auch während oder kurz nach ihrer Entstehung beobachtbar; es be darf dazu nicht erst einer viel Zeit in Anspruch nehmenden Niveauveränderung. Sollten nun etwa die günstigsten Bedin gungen für die Bildung und Anhäufung der verschiedenartigen Schwefelmetalle in einem mittleren Niveau unter der Oberfläche liegen, so würde daraus von selbst folgen, dass für deren Freilegung durchschnittlich weniger Zeit als für die der Zinnerze, aber jedenfalls mehr als für viele Eisenerzbildungen, nöthig sei. Die beobachtbare Altersreihe dieser verschiedenartigen Erzlager stätten, würde dann also möglicher Weise wesentlich nur in dem Unterschied des Bildungsniveaus beruhen, während in verschiedenen Niveaus ganz gleichzeitig zu den verschieden sten Zeiten diese dreierlei Bildungen stattgefunden haben können, und möglicher Weise noch jetzt stattfinden. Es würde sich dann, wie für die eruptiven Gesteine, so auch für die Erzlager stätten, der scheinbar constante Altersunterschied z. Th. auf