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148 Die besonderen Lagerstätten. Aus dem Allen geht hervor, dass in dieser Gegend Deutschlands eine breite Zone der alten plutonischen und meta- morphischen Gesteine auf verschiedene Weise von zinnhaltigen Solutionen durchdrungen worden ist, die darin Mineralab lagerungen und Umbildungen hervorbrachten. Ausserhalb dieser Region finden sich in Deutschland nur noch Zinnerze am Nordabhange des Riesengebirges, wo sie bei Querbach und Voigtsdorf sparsam als Imprägnation in einer Zone des Glimmerschiefers auftreten, die in Gneiss eingelagert ist. Hier scheinen übrigens die am meisten charakteristischen Begleiter beinahe zu fehlen; dafür treten Kiese, Eisenglanz, Bleiglanz, Blende und Kobalterze in derselben lagerförmigen Imprägnation auf. (Erzlagerstätten II, S. 223.) Der Form nach ist dem Vorkommen von Querbach das von Pittkaranda in Finnland einigermaassen ähnlich; es ist eine Imprägnationszone im Hornblendeschiefer zwischen Granit; der charakteristische Wolfram und der Molybdänglanz fehlen nicht, es treten aber ausserdem besonders Kupfererze, Schwefel kies, Magnetkies, Magneteisen, Bleiglanz, Blende, Granat, Strahl stein, Malakolith u. s. w. auf. (Erzlagerstätten II, S. 507.) In dem breiten Osten Europas ist dieses das einzige be kannte Zinnerzvorkommen; selbst im Ural und in dem granit reichen Skandinavien ist keines weiter bekannt. Wir kennen überhaupt auf dem europäischen Continent bauwürdige Zinnerzlagerstätten nur noch in der Bretagne, in der Haute Vienne, im Westen Spaniens und in Portugal. Bei Ploermel, Villeder, Piriac, Questembert und im Ouste-Thal sind es quarzige Gänge im Granit, mit Tur malin, Beryll, Topas und Arsenkies; doch kommen in der selben Gegend auch Zinnerz-Imprägnationen im Hornblende schiefer mit Granat und Epidot vor. Bei Vaury und Puy les Vignes (Haute-Vicnne) sind es Gänge im Granit und Greisen, mit Wolfram, Arsenkies, Molybdänglanz und Kupferkies. Bei Penouta und Romilio, Verin Monterry und im Montes- und Avion-Gebirge sind es Gänge und Nester im