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Anzeiger. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 205 Mittwoch den 24. Juli. 1801. Bekanntmachung. Die bei dem Schleußenbau der hohen Straße vorkommenden Steinmetzarbeiten sollen auf dem Wege der Submission vergeben werden. Die Herren Steinmetzmeister wollen die Zeichnungen und Anschläge auf dem RathS-Bauamte einsehen und ihre Forderungen bis zum SS. Juli ». v. daselbst versiegelt abgeben. Leipzig, den 23. Juli 1861. Des Raths Baudeputation. Verlegung -es Llarstalls betr. l nur.auMbrbar wenn man ül^r -igm-, m .Inen, M>n«lpuncte ^ ^ ^ I verermgte Mittel frei verfügen kann und deshalb wurden wir schon DaS Communkcat d,S Rathes an die Stadtverordneten drückt I die Vertheilung in Districte wegen der unvermeidlichen Zersplitterung zunächst Bedauern über deren Beschluß, bei dem Anträge auf I und Weitläufigkeiten nur als unzweckmäßig betrachten müssen. Aufhebung des MarstallS zu beharren, aus und fährt dann fort: I Der große Nutzen der Zubringer, den wir keineswegs verkennen, „Die Herren Stadtverordneten sind der Ansicht, daß die Thä-1 kann erst längere Zeit nach Ausbruch des Feuers eintreten, weil, tigkeit des Marstalls in der Hauptsache sich bisher nach zwei Rich-1 wie jede bisherige Erfahrung gelehrt hat, die mit ihrem TranS- tungen, bei Her Straßen - Reinigung und in den Spanndiensten I port, ihrer Aufstellung und dem wirklichen Beginn ihrer Aktivität bei FeuerSgefahr geltend gemacht habe und daß die Functionen I unvermeidlich verbundenen Manipulationen trotz des stets bewie- in beiderlei Art zum Vortheil der Stadtcasse an Lohnkutscher ver-1 senen Eifers der Mannschaften eine längere Zeit erfordern und düngen werden könnten. Gerade dieser Ansicht aber müssen wir, I daher ihre rasche Thätigkeit im ersten Augenblicke unmöglich gestützt auf langjährige Erfahrung, ganz entschieden widersprechen, I machen. Ob aber, wie wir allerdings zuversichtlich hoffen, die denn eben diese Functionen erfordern in der Ausführung, wenn I neue Wasserleitung neue und ausreichende HülfSmittel darbieten nicht der Zweck leiden soll, eine Pünktlichkeit, Raschheit und streng I werde, dürfte wohl erst abzuwarten, mindesten- dürften vor deren gehandhabte Ordnung, welche durch Verdingung niemals erreicht I Eintritt die jetzt vorhandenen nicht unbedingt zu beseitigen sein." werden kann. Die Reinlichkeit unserer Straßen ist, Dank sei es I Der Rath weist dann weiter hin auf „die Thätigkeit des den von unseren Vorfahren getroffenen Einrichtungen, stets und I Marstalls zur An- und Abfuhre von Material beim Straßen- auch von Fremden rühmend anerkannt worden und jeder Vergleich I Pflaster, bei der Unterhaltung und dem Neubau chaussirter Wege, mit anderen Städten wird dieses Urtheil bestätigen. Dieselbe würde! bei den städtischen Hochbauten, bei Brücken- und Wasserbauten, aber sehr bald rückwärts geben, wenn man sich auf die gewöhn-1 bei den jetzt häufig vorkommenden Erdarbeiten, bei der Abfuhre lichen Vorschriften beschränken und nicht vielmehr über dieselben I der Hölzer aus den Waldungen, bei den Anlagen um die Stadt hinaus lediglich die vollständige Erreichung des Zwecks, auch wo I und im Rosenthale, beim Wassersprengen, bei den ordonanzmä- diese die außergewöhnliche Anstrengung der eigenen Spannkräfte I ßigen Militairfuhren, beim Wegschaffen stehen gebliebener Wagen erfordert, im Auge behalten wollte. Wenn amd, wie unausgesetzt I oder der bei Exmissionen auf die Straßen geräumten Gegenstände geschieht, nachlässige Hausbesitzer gestraft werden, so werden hier-1 aus letzteren, bei Glatteis oder Schneefall, bei der An- und Ab- mit doch die verspätet auf die Straßen gebrachten Unrathhaufen I führe von Meßbuden" und fährt dann fort: „Bei einem gro- nicht entfernt und würden bis zum nächsten Kehrtage liegen blei-1 ßen Theile der gedachten Fuhren tritt derselbe Fall ein, daß nur den, wenn nicht die Kärrner, oft noch in später Nachtstunde, die I Schnelligkeit, Präcision und Zuverlässigkeit der Ausführung den schleunige Wegschaffung besorgten. Dies wird man mit Lohnfuhr-1 wirklichen Vortheil sichern und den Zweck erreichen lassen, weil werk nie erreichen. Der Beziehung auf solche Städte, wo die I es zum Theil Bedürfnisse betrifft, deren ganz unregelmäßigen Straßenreinigung verdungen ist, können wir wohl mit demselben I Eintritt man nicht vorhersehen kann und welche gleichwohl ohne Gewicht das Beispiel anderer Städte, die einen eigenen Marstall! Verzug befriedigt werden müssen; wir erwähnen nur beispielsweise haben, entgegenftellen. Als wir aber vor mehreren Jahren über I das Entfernen von Wagen oder anderen Gegenständen aus den die Straßenreinigung umfassende Erörterungen anzuftellen uns ver-1 Straßen, was auf Anzeige der Wachen, in der Nacht der Nacht- anlaßt fanden und uns deshalb auch nach Hamburg gewendet I Wächter, sofort geschehen muß, das Streuen von Sand bei Glatt halten, wurde uns von einem Mitglieds des Senats mitgetheilt, I eis, welches stets ganz plötzlich eintritt und selbstredend unverzüg- daß dort zwar die Abfuhre des Unraths aus den Straßen ver-1 liche Maßregeln erfordert, wenn diese überhaupt nützen sollen, eben düngen sei und ein nicht unbedeutende- Pachtgeld gewähre, daß I so das Befreien der Straßen vom Schnee, nicht minder die sehr aber, wenn man die Straßenreinigung mit eigenen Mitteln be-1 häufig beim Bauwesen, Pflaster rc. ganz unvorhergesehen und sorgen könne, man einer solchen Einrichtung, wenn sie nur eini-1 plötzlich nothwendig werdenden und gleichwohl Aufschub nicht dul- germaßen haltbar sei und selbst wenn sie ein Opfer Seiten der I denden Fuhren rc. Wir wollen gern einräumen, daß ein Theil Stadt erfordern sollte, im Interesse der vollständigeren Erreichung I der oben gedachten Spanndienste sich auch allenfalls verdingen de- Zwecke- unbedingt den Vorzug geben möge." I läßt, und es geschieht dies auch fortwährend, weil die Kräfte de- „Dieselben Gründe finden bei dem Feuerlöschdienste Statt und I Marstalls keineswegs ausreichen, um allen Ansprüchen zu genü- wenn wir von den übrigen dabei uöthigen Spanndiensten schweigen I gen; allein eben hierbei sind wir durch die gemachten Erfahrungen wollen, die allenfalls, obschon immer mit geringerer Aussicht auf! in den Stand gesetzt zu versichern, daß die Lohnfuhren sehr häufig Zuverlässigkeit, durch Lohnfuhrwerk besorgt werden könnten, so! diejenige Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und befriedigende Leistung müssen wir die Wasserfaßkärrner als eine sehr wichtige und durch-1 vermissen lassen, welche eine wohlgeordnete Verwaltung erfordert, aus vortheilhafte Einrichtung hervorheben. Nur die große Schnellig-1 und daß in den meisten Fällen der Lohn höher ausfällt, al- zu keit, mit welcher sie gleich im ersten Augenblicke des entstandenen! welchem der Marstall bei den jetzt erhöhten Sätzen die Fuhren FemrS eine Quantität Wasser auf die Brandstätte bringen, giebt! leistet. So, um nur ein Beispiel anzuführen, haben wir stets ihnen diesen unbestreitbaren Werth und nur durch sie ist es mög-1 einen Theil der Holzfuhren, also gerade ein sehr einfach erschein lich gewesen, so manche« Feuer im ersten Keime mit geringen! nendes Geschäft, an Lohnfuhrleute verdungen; aber wir haben Mitteln zu unterdrücken, welche- bei einem nur viertelstündigen! auch sehr häufig die Erfahrung machen müssen, daß dir AuSfüh- Verzug viel größere Anstrengungen erfordert und größere Schäden I rung in Beziehung auf Zeit und richtige Ablieferung sehr unzu bereiter haben würde. Eine solche auf strenge Ordnung, fortwäh,! verlässig war, und nicht selten haben wir uns in die Nothwen- rmde Präsenz und unbedingte Autorität basirte Einrichtung ist I digkeit versetzt gesehen, die verdungenen Fuhren durch den Marstall