7. Die Canadas. von Grotava über die südlichen Lanadas nach vilaflor. Der große Teydecirkus, aus dessen Tiefe der Kegel des Pik wie „ein Gebirge aus einem Gebirge" emporsteigt, ist mit dem Pik nicht allein der merkwürdigste, großartigste und sehenswerteste Teil der Insel Tenerife, sondern eins der interessantesten vulkanischen Gebilde überhaupt. In einer Meereshöhe von durchschnittlich 2000 ra dicht über der Wolkenregion gelegen, bildet der ungeheure Kessel in seiner Öde, Starrheit und Ein samkeit eine eigne Welt für sich. Erst in dieser weltentrückten Einöde von Laven und Bimsstein bekommt man die richtige Vorstellung von der Wirkung der vulkanischen Gewalten in diesem Gebiet, vom orographi- schen Bau Tenerifes, von den großen meteorologischen Vorgängen auf der Insel. Wer den Teydecirkus recht kennen lernen will, darf ihn natürlich nicht bloß von seinem äußeren Rand her überschauen, denn die weite Perspektive der trocknen, dünnen Luft verschiebt die Größenverhältnisse vollständig, sondern er muß in ihn hinab und über ihn hinweg wandern, weil nur das aktive Durchwandern die optische Täuschung berichtigen und die rechte Erkenntnis seiner enormen Ausdehnung bringen kann. Eine ganze Umgehung des Cirkus an seiner Peripherie ist aber ebenso wenig möglich, wie eine geradlinige Traversierung. Die letztere ver hindern an vielen Stellen die kolossalen, vom Pik in die Cirkusebene herabgeflossenen Lavaströme (üo8 vo1oav68 ävl und die elftere ist nur auf der Ost-, Süd- und Westseite ausführbar, weil die Nord seite von jüngeren Lavaströmcn des Pik ganz überflutet ist, die hier vom Gipfel des Berges bis hinunter in die weite Jcodmulde ein einziges steiles, von tiefen Schlünden zerfurchtes Lnvafeld von 10 irrn Breite bildet, über welches noch niemand vorzudringen vermocht hat. So bleibt also nur der von den Piklaven nicht berührte, dem Ringwall