59 Waarenkunde. Kauchwaaren nennt man die Pelzfelle von Thieren, die grösstentheils zur Kleidung der Menschen dienen, und die, unter Belassung des Haares, nur auf der Fleischseite bereitet wer den.* Der Werth derselben entsteht aus ihrer Brauchbarkeit, Qualität, d. i. Dichtigkeit und Feinheit des Haares, Farbe, sowie Seltenheit und Mode. Da die Natur die Thiere im kal ten Clima zu dichterem Haarwuchs zwingt, so findet man in rauhen Gegenden, vorausgesetzt, dass es nebenbei ein frucht bares Land sei, die besten Pelzfelle. Hoch im unfruchtbaren Norden sind weniger Thiere und deren Felle weniger schön, weil die Thiere ungenügende Nahrung haben. ** * Zum Unterschiede von Thierhäuten, die zur Lederbereitung dienen, als Hirsch-, Reh-, Ziegen- und Schaffelle, Kalb-, Ochsen- und Pferdehäute. ** Durch die Jahreszeiten werden die Pelzfelle fortwährend verändert. Es hat z. B. ein Edelmarder im Juli sein Sommerkleid, ein dunkelbraunes, glatt anliegendes struppiges Haar, welches er im September verliert, wann ihm eine kurze dichte Wolle mit kurzem Contur- oder Oberhaar wächst; im November ist dieses Haar schon stattlich lang und am schönsten in Farbe; im December und in der ersten Hälfte des Januar ist das Fell völlig aus gewachsen, und demnach am besten. Im Februar verliert sich die Farbe,