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Vorwort zürn zweiten Band An die Schilderung Ostafrikas und Kameruns, die der im vorigen Herbst erschienene erste Band unseres Werkes „Das Deutsche Kolonialreich" gebracht hat, reiht sich im vor liegenden zweiten Band die Darstellung Togos, Südwestafrikas, unserer Südseekolonien und des Kiautschougebietes an, so daß in dem nun abgeschlossenen Werk eine Landes kunde unseres ganzen deutschen Kolonialreiches vorliegt. Dieselben wissenschaftlichen, methodischen und praktischen Gesichtspunkte, die, wie im Vorwort zum ersten Band aus geführt ist, für die Bearbeitung des ersten Bandes maßgebend waren, haben auch der Bearbeitung des zweiten Bandes Ziel und Richtung gewiesen; auch die Schutzgebiete Togo, Südwestafrika, Deutsch-Ozeanien und Kiautschou sind im Sinne der „kausativen" Geo graphie dargestellt, die die Länder im großen ursächlichen Zusammenhang ihrer Er scheinungen zu erkennen sucht und schildert. Daß diese Auffassung von den Aufgaben einer modernen kolonialen Landeskunde und ihre Ausführung im ersten Band bei zahlreichen hervorragenden Sachkennern freundliche Anerkennung gefunden hat, ist mir eine freudige Genugtuung. Ihre mannigfachen sach lichen Anmerkungen sind mir wertvolle Winke, die ich in einer hoffentlich bald nötig werdenden zweiten Auflage des Buches dankbar berücksichtigen werde. Diese Zusicherung kann ich aber leider einer Reihe anderer Kritiker des Buches nicht geben, die in völligem Verkennen des Inhaltes und der Aufgaben der kausativen Geographie spezielle Fragen und Ergebnisse der Geologie, Botanik, Zoologie, Anthropologie usw. in unserem Werk be rücksichtigt zu sehen wünschen, die an sich sehr interessant und wissenswert sind, aber nicht in eine geographische Darstellung gehören, wie wir sie im oben bezeichneten Sinne verstehen. Dagegen hatte ich schon beim Abschluß des ersten Bandes in Aussicht genommen, in einer zweiten Auflage des Werkes dieses auf drei Bände zu erweitern, von denen der erste Ostafrika, der zweite Kamerun und Togo, der dritte die übrigen Schutzgebiete enthalten soll, und ich gedachte, bei dieser Erweiterung unter anderm den wörtlichen Zitaten aus schildernden Reisewerken einen größeren Raum zu gewähren, was bei dem jetzigen, aus praktischen Gründen fest begrenzten Umfang der einzelnen Landesschilderungen nicht mög lich war. Die Herausgeberarbeit am zweiten Band hat mich in dieser Absicht noch bestärkt. Da der Text des zweiten Bandes im April sßsO ausgedruckt wurde, konnten die neuesten statistischen Daten aus den Etats und amtlichen Denkschriften noch Aufnahme darin finden. In den Literaturverzeichnissen wurden noch Bücher und Schriften berück sichtigt, die bis März sß sO erschienen sind. Um einem von manchen Kritikern des ersten