X Wie 'm vielen süddeutschen Städten, so entbrannten auch in Bautzen im 14. Jahrhundert heftige Aunft- kampfs um dis Führerschaft im Etadtregimsnte, gegen dis König Wenzel mit grausamer Strenge vorging. Trotz all der Kriegsnöts, Kämpfe und Brände hat sich sine große Sahl altertümlicher Türme, Tors, Basteien, Kirchen und Wohnbauten erhalten, dis das schöne, alte Stadtbild von Bautzen mit besonderem Beiz auszsichnsn. Non der Eijenbahnbrücks aus gesehen (Bild auf Seite VII) baut sich vor dem von Dresden hsrkommsndsn Fahrgast das Stadtpanorama in selten schöner Staffelung auf. Im Nordsr- Dachau» und Pskriturm. gründ dis Brücks über das Spree tal <Kronprinzenbrücke), welche die Altstadt mit der neusrstandsnsn West vorstadt verbindet. Sur Linken (aus dem Bilds nicht sichtbar) steht auf jäh zur Spree abfallenden Felsen dis Ortenburg. Dis Bsihs der Türme beginnt mit dem Wahrzeichen der Stadt, dem in fein empfundener Schwellung kraftvoll aufwärtsstreben den Turm der alten Wasserkunst. Ein wenig nach rückwärts steht dis spitzbehelmte Michasliskirche, dahinter ragt der Wajssrturm empor. Weiter nach rechts dis spitze Pyramide des Domturmes St. Peter und die zier liche Laterne des schlanken Nathaus- turmes. Nahe der Drücke sieht man dis stämmige, essubewachsene Böhr- scheidt-Dastei (Schlarasfenturm), seit lich das trutzige Nisrsck des Lauen turmes. (Verdeckt sind im Bilde der Wendische Turm, der „schiess" Bsi- chenturm und die Kuppel der neuen Wasserkunst.) Das moderne Bautzen steht in der Gemeinschaft der sächsischen Städte mit Würden und Ehren als Ort selbstbewußten, regsamen deutschen Bürgertums. Am die wohlerhaltens Altstadt hat sich ein reicher Kranz schmucker Häuser geschlossen, Handel und Industrie tragen bewegtes Leben in dis sauberen Straßen, kurz: in jeder Hinsicht strebt das neue Bautzen srisch und erfolgreich vorwärts und aufwärts. Surzsit zählt dis Stadt über 41 VOS Einwohner, ist Sitz einer Krsishaupt- mannschaft und einer Amtshauptmannschast, des Land- und Amtsgerichts, der Finanzvsrwaltung, Nersorgungsbehörden u. a. m., ist Standort des II- Bataillons Infanterie-Begimsnts 10 und der II. Ab teilung Artilleris-Begimsnts 4, und hat zahlreiche Dildungsanstaltsn, dis ein reges, geistiges Leben vermitteln. Bautzen ist aber auch als eins höchst gastliche Stadt bekannt. Günstige Eisenbahnverbindungen nach allen Himmelsrichtungen, gute Anterkunstsmöglichkeiten in Hotels und sonstigen Gasthöfen haben tzen zu einem beliebten Tagungsort für Landesverbände und anders Organisationen gemacht. Dank Sehenswürdigkeiten und Schönheiten ist dieses „sächsische Nürnberg" alljährlich auch das Siel vieler und verdient es, in noch viel weiteren Kreisen bekannt zu werden.