XII im ^iahre 1547 durch den sogenannten Pönsall mit brutalem Schlag die Dlüts Bautzens und der Gberlausitz. Weil die Stadt seinen Kampf gegen den protestantischen Kurfürsten von Sachfen — die Stadt war in der Hauptfachs zum Protestantismus übsrgetreten — nicht genügend unterstützte, Hilfstruppen nicht bezw. nicht rechtzeitig ab stellte, hielt der König ein furchtbares Strafgericht. Er nahm der Stadt alle Güter, alle Waffen, alle Dorrechts und die freie Äatswahl. Außerdem ließ er sich die für damalige Seiten unerhört hohe Summe von 166666 Gulden an Strafgeld zahlen. Zwar erhielt die Stadt einen Teil ihrer Besitzungen und ihre Dorrechts nach einigen fahren wieder, aber dis sigentlichs Dlüts der Stadt war und blieb gebrochen. So stark band der Aufbau alle Krafts im Innern, daß der Blick der Stadtväter sich verengte und Dautzen feine einstmals überragende Stellung in der Gberlausitz verlor. SnnungsstrsitigKeiten, Kampf um Dierrechte und Tor der Wönchsöircho Drotmarkt usw. verbrauchten dis schöpferischen Kräfte der Stadt. Sm Dreißigjährigen Kriege (1618—1648) sollte dis Stadt bitterstes Leid erfahren. Su Be ginn des Krieges entschied sich die Lausitz für den „WintsrKönig" Friedrich V. von der Pfalz und damit gegen den Kaiser Ferdinand II. Die ser beauftragte den Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen mit der Wiedergewinnung der Lausitz und verpfändete ihm als Ersatz für dis entstehenden Kriegslasten die beiden MarKgraf- tümer Gbsr- und Nioderlausitz. Dautzen wurde belagert und ergab sich am 5. Oktober 1626 dem sächsischen Kurfürsten. Die Stadt hatte schwere Schäden durch die Beschießung und dis Vsrteidigungsmaßnahmen erlitten. Der Kaiser forderte nun von den Lausitzsn sechs Millionen Taler zum Ällckkauf der Markgraftümer, jedoch waren die bedrückten Länder nicht imstande, diese ungeheure Summe aufzubringsn. So wurden die Lausitzen dem sächsischen Kurfürsten auf die Dauer überlassen. Noch hatten dis Wiederaufbauarbsiten nicht beendet werden Können» zwang das Wallen- stsinsche Heer 1633 dis Stadt zur Abergabe, quartierte sich in der Stadt ein und richtete sie zur Verteidigung her. Am 2. Mai 1634, während ein sächsisches Lntjatzheer vor Dautzen lag, steckten dis Kaiserlichen die Stadt in Brand und vernichteten sie vollständig. Nur wenige Häuser überstanden den Brand. 700 Menschen fanden in der Feuersbrunst den Tod. Sum dritten Male tobten wilde Kämpfe um die Stadt im ^iahre 1639, als die Schweden die Stadt, dis von sächsischen Truppen gehalten wurde, belagerten und beschossen, bis die Sachsen sich ergaben. Am 30. Mai 1635 waren die Ober- und Niederlausitz im Frieden von Prag endgültig dem Kurfürsten von Sachsen zugesprochen worden. Dis Schäden des Dreißigjährigen Krieges, vor allem die ungeheuren Brandschatzungen hat Dautzen nicht mehr überwinden Können. Der nordische Krieg brachte 1766 neue Bedrückungen, Einquartierungen und Geldlasten. Auch die drei schlesischen Kriegs Friedrichs des Großen zogen die Stadt Dautzen in Mitleidenschaft. Der König wohnte selbst mehrmals in der Stadt. Die Schlacht von Hochkirch am 14. Oktober 1758 wirkte sich stark aus die Stadt aus. Sn den Freiheitskriegen spielte sich am 2O./21.Mai 1813 eine große Schlacht in und bei Dautzen ab. Awar siegte Napoleon, aber er vermochte feinen Sieg nicht auszunützen. Im Sahre 1813 mußte die Stadt Dautzen 424617 Mann der Verbündeten und 218711 Mann der Fran zosen einquartieren und verpflegen. Darin sind dis Verwundeten in den Lazaretten nicht mit eingerechnet. Dis Ablieferungen an Getreide, Heu, Stroh, Fleisch, Tuch, Leinewand, Hemden, Stieseln waren ungeheuerlich. Blücher hatte der Stadt eins Kontribution von 56411 Talern auferlegt. Sum Glück war die Stadt von der eigentlichen Schlacht nur wenig berührt worden. Sm Wiener Frieden wurde Sachsen geteilt und verlor u. a. die ganze Niederlausitz und ein Drittel der Gberlausitz an Preußen. Der Stadt Dautzen brachte das 19. Jahrhundert wesentliche Änderungen in der Verfassung. 1832 wurde